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All Hellows Eve

Ein zu perfektes Opfer
von

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Mumien, Monster und ein echter Vampir

In der Turnhalle ihrer Schule fand heute eine große Halloween Feier statt und Hikari Mori hatte beschlossen, zum ersten Mal in ihrem Leben einer Schulveranstaltung beizuwohnen. Die üblichen Schulfeste und Tanzveranstaltungen hatten sie noch nie begeistern können. Überhaupt begeisterte die siebzehnjährige mit dem silber-weißen Haar und den bernsteinfarbenen Augen sich eigentlich für gar nichts. Seit vor zwei Jahren ihre ganze Familie bei einem nächtlichen Hausbrand ums Leben kam, hatte sie sich vollkommen verändert.

Sie zog sich zurück, begann dunkle Kleidung zu tragen, erschien immer düstetrer und fing an, sich für Okultismus zu interessieren. Schnell wurde sie zum Einzelgänger, ständig darauf bedacht, niemanden an sich heran zu lassen und wurde auch bald von allen gemieden.

Ihre ehemahligen Freundinnen fanden sie sogar gruselig und sonderlich und selbst ihr Freund hatte sie fallen lassen, weil sie zu einem 'Eisklotz' geworden war, wie er so schön betonte, als sie ihn mit einer anderen beim Sex erwischt hatte.

"Jemanden nicht ran zu lassen oder ein Eisklotz sein, sind zwei völlig verschiedene Dinge", hatte sie nur erwidert und war gegangen.

Er war ihr sowieso genau so egal geworden, wie alles andere.

Wer brauchte schon Freunde oder eine Beziehung, wenn man sich zwischen irren Killern, blutrünstigen Monstern und Wesen aus der Hölle wohl fühlte und seine Zeit damit verbrachte, Horrorfilme zu schauen, finstere Comics zu zeichnen und sein Zimmer in eine Gruft umzuwandeln? All diese finsteren Dinge gaben ihr einfach mehr, als alberne Sommerfeste oder kitschige Schulbälle.

Das war auch der Grund gewesen, warum Hikari sich entschieden hatte, auf die Halloween Feier zu gehen. Sie war neugierig auf die Dekorationen und die Kostüme ihrer Mitschüler und sie wurde nicht enttäuscht. Die Schule hatte sich die Deko wirklich etwas kosten lassen. Nicht nur in der Turnhalle sah es aus, wie im Vorhof zur Hölle, auch draußen auf dem Schulgelände war alles schaurig hergerichtet.

Manche Kostüme fand sie etwas einfallslos, doch die meisten waren richtig gut und je später es wurde, desto mehr hatte es wirklich den Anschein, als befände man sich nicht mehr in der Welt der Menschen, sondern in einer voller Monster und anderer Gruselgestalten. Hikari genoß sogar die herrschende Stimmung, doch noch mehr genoß sie, dass niemand sie erkannte.

Sie hatte ihre weiten, schwarzen Klamotten gegen ein dunkelblaues Samtkleid getauscht, welches bis fast auf den Boden reichte und ihre Figur betonte. Zusätzlich hatte sie Schillerlocken in ihre, sonst glatten, Haare gedreht und sie zu einer aufwendigen Zopffrisur gebunden. Das Kleid war schulterfei, ihre Haut hell geschminkt und sie trug künstliche Reißzähne. Ihre Lippen waren blutrot und wirkten, als hätte sie gerade jemanden gebissen. Niemand erkannte in der hübschen Vampirin, die sonst so düstere Hikari. Genau so hatte sie sich diese besondere Nacht gewünscht. All Hallows Eve - der Abend vor Allerheiligen.

Sie stand etwas abseits und beobachtete die Werwölfe, Mumien, Frankensteins, Zauberer, Hexen und andere Schreckensgestalten, welche ihr in dieser Nacht wirklich überall das Gefühl geben würden, ein Teil des großen Ganzen zu sein. Nicht völlig allein auf weiter Flur zu stehen. Sie würde diese Nacht in vollen Zügen genießen und zu einem würdigen Ende bringen - diesen Entschluß hatte sie bereits vor Monaten gefasst und das würde sie auch einhalten.

Ganz plötzlich jedoch stand, wie aus dem Nichts, ein rothaariger Junge vor ihr und grinste sie frech an.

"Lust auf ein Tänzchen, schöne Maid?" fragte er und hielt ihr die Hand hin.

Hikari sah in seine stechend grünen Augen und ein kurzer Schauer lief ihr über den Rücken.

"Ich tanze nicht", entgegnete sie kühl, wie es ihre Art war und sah wieder in eine andere Richtung.

Der Typ ließ sich aber nicht so leicht abschütteln und stellt sich frech genau in ihr Blickfeld.

"Schenkt mir nur einen einzigen Tanz, holde Maid", seuselte er ihr entgegen und hielt ihr wieder die Hand entgegen.

"Ich sagte, ich tanze nicht", widerholte Hikari ärgerlich,

"Außerdem bin ich keine holde Maid, sondern eine Vampirprinzessin! Und jetzt hau ab!"

Dieses Mal drehte sie sich demonstrativ in eine andere Richtung und wollte gehen, doch auch er wurde deutlicher.

Er stemmt seinen Arm direkt vor ihrer Nase an die Wand und hinderte sie so daran, sich davon zu machen.

"Eine Vampirprinzessin also?" fragte er interessiert,

"Dann solltest du erst Recht mit mir tanzen. Ich bin zwar kein Prinz, aber dafür ein Vampir."

Sie wich etwas zurück und lehnte sich an die Wand, um ihn sich genauer anzusehen. Er trug edel aussehende, schwarz-rote Schuhe und eine dunkle Hose, von welcher er das rechte Bein bis zum Knie hochgeschlagen trug - was wesentlich weniger edel wirkte. Sein weißes Hemd, welches nicht einmal bis zur Hälfte zugeknöpft war, gewährte sehr viel Sicht auf seinen nackten Oberkörper. Darüber trug er eine dunkle Jacke. Eine rote Krawatte war einfach um seinen Hals geknotet, was darauf hinwies, dass er nicht fähig war, sie korrekt zu binden. Sein Gesicht war fein geschnitten und man konnte ihn als wirklich gut aussehend bezeichnen. Besonders diese giftgrünen Augen brachten ihm Punkte. Doch auch die rote Fransenfrisur stand ihm äußerst gut und nicht einmal sein freches Grinsen machte ihn weniger attraktiv. Selbst seine vorlaute, dreiste Art hatte irgendwie Etwas.

"Wie ein Vampir siehst du aber nicht aus", sagte Hikari, weit weniger abweisend, als sie sonst immer war,

"Eher wie ein Reicheleute-Kind das nicht weiß, wohin mit seinem Geld und seiner Zeit."

"Und wie muß ein Vampir deiner Meinung nach aussehen?" kam er ihr ganz nahe und sah ihr genau in die Augen.

Sie war zwar etwas überrascht, wie nahe er ihr kam, doch sie war keinesfalls eingeschüchtert und erwiderte seinen Blick beinahe keck.

"Keine Ahnung", gab sie ehrlich zu,

"Jedenfalls nicht wie du."

"Was an mir ist falsch?" wollte er in gurrendem Ton wissen,

"Ich gefalle dir doch..."

"Was bringt dich auf die blöde Idee?", fragte sie fest.

"Ich weiss es", klang er absolut überzeugt,

"Ich bin ein Vampir!"

"Soll heißen, Vampire können Gedanken lesen?" grinste Hikari.

"Nein", hauchte er und lehnte sich ganz dicht an ihr Ohr,

"Aber aus solcher Nähe sehen, riechen und spüren sie jede kleinste Körperreaktion eines Menschen. Dein Herz pocht, als würde es dir aus dem Leib springen wollen. Es treibt das Blut rasend schnell durch deine Adern und erhitzt deinen Körper. Dein Atem stockt, als erwartest du eine erlösende Berührung und deine Augen verzehren mich mit Haut und Haaren..."

Er wich etwas zurück und sah ihr genau in die Augen.

"Du bist gut", gab sie zu,

"Derlei Dinge stehen in keinem Buch der Welt und auch in keinem Hollywood Sript und dennoch klingen sie glaubwürdig. Als könnte es genau so sein - wenn es echte Vampire gäbe!"

"Du gibst also zu, dass du nur ein einfaches Mädchen bist und keine Vampirprinzessin?" schnurrte er ihr zu.

"Wenn du zugibst, dass du nur ein einfacher Junge mit Hang zum Größenwahn bist", gab sie lakonisch zurück.

"Das kann ich nicht", lächelte er entwaffnend,

"Denn das bin ich nicht!"

Hikari genoß dieses Spielchen mit ihm allmählich.

Er hatte einfach nur frontale Wirkung auf sie. Vor ihrer Wesenänderung in einen düsteren Sonderling, hatte sie einige solcher Typen gekannt. Diese Art 'böser' Jungs, vor denen Mütter ihre heran reifenden Teenie Töchter immer warnten. Hikari mochte diese Art Jungs, die keinen Hehl daraus machten, was sie wollten und es sich auch holten.

Ihr Gegenüber jedoch überragte jeden einzelnen dieser Jungs von damals. Bei ihm hatte Hikari das Gefühl, er war nicht nur einfach ein Casanova der auf Sex stand und das offen auslebte, sondern es gäbe weitaus 'bösere' Dinge, die sie bei ihm erleben könnte.

"Zeig mir deine Reißzähne", forderte sie ihn auf und er tat es.

Eine kurze Gänsehaut schoss über ihren Körper, als sie sie sah.

Sie waren länger als ihre Kunstzähne und sahen wirklich spitz aus. Auch sah man absolut nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass es nicht seine eigenen Zähne waren und das gab sie auch annerkennend zu.

"Ich muss schon sagen, die sehen wirklich echt aus", lächelte sie beinahe,

"Waren sicher teuer."

"Sind ganz von selbst gewachsen", grinste er,

"Und sehr viel effektiver als deine Plastikzähne."

"Kannst du damit denn auch richtig zu beißen?" wollte sie herausfordernd wissen.

"Willst du es heraus finden?" klang seine Stimme lockend.

"Vielleicht will ich das", wurde sie nun ebenso verlockend,

"Ich fürchte die Kreaturen der Hölle nicht!"

Es schlang seine Arme um sie und zog sie fest an sich, was ihr einen wohligen Laut entlockte.

Danch biss sie sich auf die Unterlippe und sah zu ihm auf.

"Ich werde dich lehren, sie zu fürchten", wisperte er und lehnte sich zu ihr,

"Doch zuvor gebe ich dir die erlösende Berührung, nach der du dich so verzehrst..."

Er überbrückte auch das letzte Stück und holte sich einen verlangenden Kuss. Durch Hikari´s Körper schoss ein elektrisierendes Kribbeln und sie seufzte zufrieden in den Kuss hinein. Ihre Finger klammerten sich in seine Jacke, da alles sich zu drehen schien und sie konnte spüren, dass ihre Wangen glühten.

Was war das für ein irrer Typ? Wie konnte es einen Menschen geben, der von der ersten Sekunde an eine solch enorme Wirkung auf sie hatte? Er ließ sie einfach alles vergessen. Wie einsam und dunkel ihr Leben war und wie überflüssig und schuldig sie sich fühlte. Während sie sich Nachts aus dem Haus geschlichen hatte, um mit einem Jungen wie ihm Spaß zu haben, war ihre ganze Familie im Schlaf verbrannt. Sie war schuld am Tod ihrer Eltern und ihrer zwei kleinen Brüder.

Darum war vor zwei Jahren dieser düstere Sonderling aus ihr geworden. Sie hatte alles abgelegt, was sie bis dahin ausgemacht hatte, denn dieser Mensch war ein Mörder. Durch seinen enormen Lebenshunger, seine offene Leichtlebigkeit und Abenteuerlust waren vier Menschen verbrannt und dieser Mensch wollte Hikari nicht eine Minute länger sein.

Darum war sie vom Tussi - zum Grufti Image gewechselt, blieb lieber im Düsteren und fühlte sich zwischen Monstern wohl...weil sie selbst eines war.

Und darum hatte sie auch ihren Ex nie ran gelassen. Auch ihr freizügiges Sexleben gehörte zum Tussi Image und lag seitdem daher brach. Diesen rothaarigen Typen jedoch wollte sie. Wer auch immer er war und woher auch immer er gekommen war - es war ihr vollkommen egal. Er verdrehte ihr die Sinne und weckte ein so unglaubliches Verlangen in ihr. Ein Verlangen nach Leben und nach ihm. Nach seinen Küssen, seinen Berührungen und allem, was er noch zu geben hatte.

"Lass uns hier verschwinden", hauchte sie nach dem Kuss und befreite sich lächelnd aus seiner Umarmung.

Stattdessen ergriff sie seine Hand, lief los und zog ihn mit sich.

"Ich sagte doch, du willst mich", lachte er leise und sie sah ihn kurz über die Schulter hinweg an.

"Das sehen wir dann erst noch...", grinste sie und zog ihn weiter.

Nachdem sie die Turnhalle verlassen hatten und ein kurzes Stück durch die kühle Nachtluft gelaufen waren, zog Hikari ihn durch eine Tür in den Seitenflügel des Schulhauptgebäudes.

"Eigentlich dürfen wir hier nicht hinein", drehte sie sich dann zu ihm und sah ihn verschwörerisch an,

"Aber hier sind wir garantiert ungestört."

"Ungestört ist sehr gut", schnurrte er und legte die Hände auf ihre Hüften.

Mit deutlichem Nachdruck zog er sie zu sich und küsste sie wieder.

Und wieder wurde ihr schwindelig, der Boden unter ihren Füßen schien zu wanken und das elektrisierende Kribbeln baute langsam spürbare Spannung in ihr auf. Erneut klammerte sie sich an ihm fest und seufzte hörbar wohlig, als seine Lippen die ihren verließen und langsam auf ihren Hals hinab wanderten.

"Nicht direkt hier an der Eingangstür", drückte sie sich jedoch dann von ihm weg, was ihn wenig begeisterte.

Bevor er jedoch etwas dagegen tun konnte, zog sie ihn wieder an der Hand hinter sich her eine breite Treppe hinauf in den ersten Stock.

Sie bog um die Ecke und wollte weiter den Gang hinauf, doch da wurde sie ausgebremst, fand sich plötzlich mit dem Rücken an der Wand wieder und sah direkt in diese giftgrünen Augen.

"Weit genug vom Eingang!" schnurrte er ihr entgegen,

"Es wird Zeit für dich, die Wesen der Hölle fürchten zu lernen..."

Hikari schloß die Augen, weil sie glaubte er würde sie nun wieder küssen, doch er glitt millimeterschrarf an ihren Lippen vorbei und direkt auf ihren Hals.

Mit einem genußvollen Seufzen legte sie ihre Hand in seinen Nacken und drückte sich ihm leicht entgegen.

"Ich nehme mir jetzt dein Blut...", wisperte er nahe ihres Ohr´s und sowohl seine Stimme, alsauch seine Worte brachten eine enorme Gänsehaut, wodurch Hikari ein leises, williges Stöhnen entglitt.

Sie spürte seine Lippen an ihrem Hals und in der nächsten Sekunde einen stechenden Schmerz von unglaublicher Intensität.

Bevor sie jedoch aufschreien und ihn von sich weg drücken konnte, war der Schmerz bereits schon wieder verschwunden und einem unglaublich berauschenden Gefühl gewichen.

"Was...tust du...?", stöhnte sie leise und griff in sein Haar.

Er hob den Kopf und sah sie an.

"Ich sagte doch, ich bin ein Vampir...", grinste er,

"...und hole mir dein Blut..."

"Du...hast mich wirklich gebissen?" sah sie ihn leicht erschrocken an,

"Und...trinkst mein Blut...?"

Sein eisiges Grinsen war seine Antwort und sie konnte die beiden spitzen Zähne deutlich sehen. Er leckte demonstrativ das Blut von seinen Lippen und grinste dann fast schon teuflisch.

"Wirklich gut...", schnurrte er,

"Ich will mehr..."

Hikari wußte gar nicht, was sie denken oder tun sollte und noch bevor sie sich fangen konnte, hatte er ihre Handgelenke gepackt, drückte sie mit seinem Körper fest an die Wand und biss nochmals zu.

Sie stöhnte auf und biss sich auf die Lippe, um ein weiteres Stöhnen zu unterdrücken.

"Das ist...unglaublich...", legte sie ihren Kopf auf die Seite, so weit es möglich war.

"Was fällt dir ein, es wie ein gutes Gefühl aussehen zu lassen?" wisperte er atemlos,

"Du sollst mich fürchten!"

Sie fühlte einen weiteren, scharfen Biss, den sie mit einem wohligen Stöhnen beantwortete.

Das Gefühl dieses Bisses war so berauschend und seine genußvollen Laute, mit denen er ihr Blut trank, brachten Hikari fast um den Verstand. Sie leistete nicht die geringste Gegenwehr und genoß sogar, was er mit ihr tat.

Plötzlich jedoch riss er sich von ihrem Hals los und sah sie atemlos an.

"Warum bettelst du nicht um dein Leben?" kam er ihr mit seinen blutigen Lippen ganz nahe,

"Und warum fürchtest du dich nicht vor mir?"

Sie sah ihn verklärt an.

"Ich würde niemals um mein Leben betteln", flüsterte sie,

"Und ich sagte, ich fürchte die Wesen der Hölle nicht."

"Und ich sagte, ich lehre dich, sie zu fürchten", knurrte er.

Mit einem Ruck zerrte er sie herum und warf sie zu Boden.

Sofort war er über ihr und blitzte sie mit rot glühenden Pupillen an.

"Du gehörst jetzt für immer mir", raunte er gefährlich,

"All deine Wünsche und Träume existieren nicht mehr, nur noch ich. Du wirst mir dein Blut geben, wann immer ich danach verlange und nur noch leben, um mich zu ernähren. Jeden Augenblick deiner jämmerlichen, menschlichen Existenz wirst du nur noch an mich denken und wie du mich zufrieden stellen kannst!"

Hikari sah ihm in die Augen.

"Du wirst mich nicht töten?" fragte sie leise.

"Wenn du mir einen Grund gibst schon", knurrte er und strich mit der Zunge über ihr Schlüsselbein, um sie danach direkt in die Schulter zu beißen.

Sofort entwich ihr wieder ein leises Seufzen.

Es klang leicht gequält, was er wohlwollend aufnahm. Seine Hände schlossen sich noch fester um ihre Handgelenke und zum ersten Mal spürte er etwas Gegenwehr. Seine Lippen wanderten auf ihre Kehle, wo er sofort zubiss. Ein leichtes Zittern ihres Körpers verriet ihm, dass sie den Schmerz spürte, welchen er ihr bereiten wollte.

"Mein Bruder hätte wirklich Freude an dir", stöhnte er leise, während seine Lippen wieder zu ihrer Halsseite wanderten,

"Und du sicher an ihm..."

Er leckte über eine der Wunden und biss erneut zu, um direkt wieder ein kleines Stück von ihr ab zu lassen.

"Dein Blut ist unglaublich gut", keuchte er leise,

"Es bringt mich in die Versuchung, dich einfach mit mir zu nehmen..."

Nochmals biss er zu und Hikari bog sich ihm mit einem Seufzer entgegen.

"Nimm mich mit dir...", flehte sie stöhnend,

"Ich will für immer dir gehören..."

Er ließ ihre Handgelenke los um sich aufzustützen und so mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Seine Lippen glitten abwärts bis zum Saum des schulterfreien Kleides, wo er sofort wieder zubiss. Hikari stöhnte auf und schlang ihre Arme um ihn. Ihre Finger glitten in sein Haar und klammerten sich verlangend in den roten Wuschelschopf. Er hob den Kopf und sah sie mit glühenden Augen an. Von seinem Kinn tropfte Blut auf ihr Dekollté und bei jedem Tropfen seufzte sie leise und biss sich schließlich sündig auf die Lippe.

"Noch nie hat ein Mädchen mich so sehr genossen", wisperte er und lehnte sich ganz dicht an ihr Ohr,

"Du bringst mich dazu, noch ganz andere Dinge mit dir tun zu wollen..."

Er bohrte ganz langsam seine Zähne in ihren Hals und sie drückte sich ihm mit einem willigen Stöhnen entgegen, wobei sie ihm ihren Hals noch mehr präsentierte. Ihre Finger wühlten durch sein Haar und ihr erregter Atem wurde immer geräuschvoller.

"Was für ein verdorbenes Mädchen du bist", stöhnte er leise,

"Jetzt kann ich Raito verstehen..."

Seine Lippen fanden ihre und sofort stöhnte Hikari erstickt.

Verlangend erwiderte sie seinen besitzergreifenden Kuss und klammerte sich an ihn. Das elektrisiernde Kribbeln war kurz davor, ihren Körper unter Hochspannung zu setzen und machte sie einfach nur noch willig. Sie war der Versuchung des Bösen mit Leib und Seele verfallen. Nichts hatte mehr Bedeutung für sie. Nicht ihre Familie, nicht ihr eigenes Leben und auch nicht die Zukunft. Alles was Bedeutung hatte war dieser Augenblick. Das Hier und Jetzt, sie, dieser rothaarige Vampir und was er mit ihr tat.

Der jedoch unterbrach plötzlich den Kuss und starrte ins Dunkel Richtung Treppe.

"Was hast du?" fragte Hikari etwas benommen.

Ihr Kopf war völlig überfordert damit, all die Empfindungen zu verarbeiten und selbst die Unterbrechung seiner gesamten Aufmerksamkeit für sie, gab ihrem Hirn nicht die Chance, diesem berauschten Zustand zu entkommen.

"Sei still", zischte er ihr zu und murrte dann Richtung der Treppe:

"Dieses Mal gibt es keine Reste. Verzieh dich, du Spanner!"

Ein belustigtes Lachen ertönte, dann Schritte.

"Warum gleich so abweisend, Ayato-kun?" vernahm Hikari eine seuselnde Stimme,

"Sonst interessiert es dich doch auch nicht, was ich mit den Mädchen tue, nachdem du mit ihnen fertig bist. Aber sie ist etwas Besonderes...das war dir in jeder Sekunde anzusehen..."

"Geh mir nicht auf die Nerven", murrte der Rothaarige,

"Sie gehört allein mir, also hau ab!"

"Nfu...", war die Reaktion und wieder Schritte.

"Es ist nicht nett gierig zu sein", wieder diese seuselnde Stimme und ein weiterer Junge erschien in Hikari´s Blickfeld.

Auch er hatte rote Haare, nur etwas heller und trug einen dunklen Hut.

Seine Haare waren länger und seine Augen ebenfalls grün. Wenn auch ein wenig anders als die von Ayato, aber dennoch ebenfalls ein Grün, dass einen in seinen Bann zog.

"Sie scheint sowieso eher etwas für mich zu sein, mein liebster Bruder", erklang wieder seine seuselnde Stimme und er fuhr sich erwartungsvoll mit der Zunge über seine Zähne, während er Hikari gierig ansah,

"Du interessierst dich doch nur für das Blut der Mädchen..."

Er leckte sich über die Lippen, machte ein Geräusch als könne er ihr Blut schon schmecken und lachte kalt.

Hikari schluckte, doch wirkliche Angst empfand sie nicht. Eigentlich nahm sie Raito nur am Rande wahr, wie durch Nebel oder einen Schleier. Alles von ihr stand noch immer im Bann dieser unglaublichen Anziehung, welche Ayato vom ersten Moment an auf sie gehabt hatte.

Dieser jedoch löste sich nun vollends von ihr und sprang auf die Füße. Drohend baute er sich vor Raito auf und nahm diesem die Sicht auf Hikari. Ein beinahe enttäuschtes Schnurren war die Antwort.

"Du bist so ein Spielverderber, Ayato-kun. Wir können doch beide unseren Spaß mit ihr haben. Sie erweckt den Eindruck, als würde ihr das gefallen..."

"Sie gehört allein meiner Wenigkeit", zischte Ayato bissig,

"Ich hoffe, du hast das jetzt verstanden!"

"Schon gut, schon gut", wehrte Raito ab,

"Du bist so ein Egoist, mein lieber Bruder, weisst du? Aber eigentlich bin ich sowieso nur gekommen um dir zu sagen, dass Reiji dich sucht. Und er ist nicht gerade bester Stimmung."

Raito drehte sich um und schlenderte langsam lachend Richtung Treppe.

"Reiji...", knurrte Ayato,

"Der stört auch immer in den ungünstigsten Momenten, dieser blöde Angeber."

Er warf einen Blick auf Hikari und wußte, sie würde ihm nicht davon laufen.

Er ging neben ihr in die Knie und lehnte sich dicht an ihr Ohr.

"Lauf nicht weg, böses Mädchen", schnurrte er herausfordernd, woraufhin Hikari wieder leicht von einer Gänsehaut geschüttelt wurde,

"Dein Meister wird gleich zurück sein und dich dann mit hinab in die Hölle nehmen..."

Hikari hollte nur hörbar Luft und nickte benommen.

Ein letzter Blick in diese giftgrünen Augen, auf das selbstgefällige Grinsen und diesen frechen Gesichtsausdruck, dann war sie plötzlich allein.

Sie kniff kurz die Augen zusammen und blinzelte.

»Was war das?« schoss der erste klare Gedanke in ihren Kopf und sie richtete sich auf,

»Ayato!«

Sie sah sich beinahe hektisch um.



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