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Stille der Unendlichkeit

von

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Sorey

Es scheint Mittag zu sein, als Sorey sich mit den anderen am Tor von Pendrago treffen. Heute geht die Suche nach der Quelle weiter und Zaveid erklärt ihnen, was er über den Ort der Quelle weiss. „Ein Turm, gebaut aus schiefem Stein, verbirgt Weltensrein. So gehe hinab in die Kellerspracht, doch gib dich in Acht vor der dunklen Macht! Diese Phrase kenne ich. Es geht noch weiter, aber den Teil werden wir erst brauchen, wenn wir dort sind. Hat wer ne Idee?" Einen kurzen Moment überlegen alle.
 

„Was ist mit dem Schiefen Turm im Zentrum von der Wiese des Triumphs? Schließlich heißt es ja ein Turm, gebaut aus schiefem Stein!" Sorey schnippst triumphierend mit den Fingern und Leilah klatscht in die Hände: „Wir gehen jetzt zum schiefen Turm, schiefenTurm, schie-hi-hi-hifen Turm!" Fröhlich singend läuft sie in Richtung Felder und beide schämen sich für sie in Grund und Boden. „Na los, gehen wir lieber, bevor Pendragos Bewohner- vom wunderbaren Gesang- reihenweise umfallen!", seufzt Zaveid und Sorey folgt Leilah und Zaveid in Richtung Wiese des Triumphs.
 

Kaum wird der Boden weicher, der Himmel heller, die Blumen prachtvoller und die Vögel schöner, sind Leilah und Zaveid völlig fertig. Sie haben die ganze Zeit zusammen über Sorey gewacht und sich die Erlebnisse vergangener 10 Jahre erzählt. Da kommt Sorey eine Idee: „Seit ihr nicht noch immer an mich gebunden?" Leilah sieht ihn an und ihr dämmert langsam, was er will. Dann nickt sie, kaum merklich. „Dann kehrt doch einfach in mich und ruht euch aus, ich brauche euch erst wieder, wenn wir da sind!" Dankbar nicken beide und verschwinden als kleine Lichtchen in rot und grün in Soreys Körper. Langsam geht Sorey weiter. So ist der Weg zwar ein wenig langweilig, doch es beruhigt ihn, zu wissen, dass die beiden es in ihm gemütlich haben.
 

Nach einer knappen Stunde, merkt Sorey, dass Leilah wieder auf ist und sich neben ihn gesellt. Zusammen gehen sie weiter. „Wenn wir das geschafft haben, dann möchte ich Eizen befreien, Edna besuchen und Rose treffen! Und Alisha ist bestimmt auch irgendwo in Damensee. Nur ich war nicht lange genug da, um sie besuchen zu können." Leilah nickt schnell, doch Kummer breitet sich auf ihrem Gesicht aus und ihre Augen hören auf, zu leuchten. „Ist etwas passiert, als ich fort war?" besorgt sieht Sorey sie an, doch die weicht seinem Blick aus; „Nein, es ist nichts passiert. Gehen wir weiter." Sorey sieht, dass sie lügt, sagt jedoch nichts und folgt ihr still.
 

Eine knappe Stunde später stehen sie dann vor dem Schiefen Turm. Auch Zaveid gesellt sich zu ihnen, ausgeschlafen und bereit, die Phrase weiter zu erzählen. „Der Turm, so scheinen tut er gut, bündle nur deine Wut. In Ruinen Tal hast du die Wahl. Was du dir wünscht und was du hast, das ist das was dir die Macht sagt. So folge dem roten Wasser hinab der Treppens Schlund, suche geheim Turmes Wund." Zaveid sieht Sorey an, in seinem Kopf rattert es vor sich hin. „Mit rotem Wasser ist Blut oder Lava gemeint, denke ich. Ich denke ich hab's: Der Turm wirkt unscheinbar und wenn wir erfahren, was er wirklich ist, sollen wir nicht wütend werden. Mit Ruinen Tal ist vielleicht das Zentrum des Turmes gemeint, da dieser Turm zu einer Ruine gehört hat. Und wir wünsche uns, das Wasser zu finden, und was wir wirklich bekommen, kann uns nur der Turm beantworten," er holt kurz Luft, „ Um den Weg zu unserem Ziel zu finden sollen wir dem Blut oder der Lava folgen, hinab einer Wendeltreppe..." Erschöpft holt Sorey tief Luft und Leilah lächelt. „Wie gut es ist, einen Ruinenverrückten Freund als Begleiter zu haben." Doch Zaveid unterbricht den kleinen Freudentaumel. „Doch wie kommen wir hinein? Da ist keine Tür" Er zeigt auf die Unterseite des Turmes, doch Leilah schiebt seinen Arm weiter nach oben. Dort befindet sich eine kleine Anhöhe, die gefährlich einer offenen Tür ähnelt. Vorsichtig steigt Sorey hinauf und sieht hinab in die Ruine. Eine kaputte Treppe für in den Turm hinein. Die drei sehen sich an, dann verschwinden Leilah und Zaveid in ihm und der begibt sich in die Tiefe des Turmes.
 

Die Treppe endet in einer kleinen Halle, in der ein kaputtes Bild des Hirten in die Wand gemeißelt ist. Darüber läuft rot glühende Lava hinab in die weitere, endlose Tiefe. Zufrieden lächelt Sorey in sich hinein: „Siehst du, geht schneller als ich dachte. Doch sei vorsichtig. Das ist lebende Lava, die bewegt sich frei." Lailahs Stimme hallt in seinem Kopf und Sorey nickt. „Ich werde vorsichtig sein!"
 

Vorsichtig steigt er weitere Treppen hinab. Da die Ruine an die Luftruine in Elysia erinnert, kennt Sorey sich einigermaßen aus und umgeht kleine Schluchten. Nach mehreren endloswirkenden Treppen steht Sorey in einem großen Raum Eine große Statue von Maotelus. Seine Augen leuchten in rot und Lava strömt an den Seiten entlang, hinab in eine dunkle Schlucht. Fackeln erhellen die Statue und geben den Blick, auf eine Treppe zwischen seinen Beinen, frei. Vorsichtig tritt er auf die erste Stufe. Sie knarrt gefährlich und als Sorey seinen zweiten Fuß auf die Stufe stellt, bilden sich Risse und Sorey beginnt, schneller und schneller hinabzusteigen.
 

Hinter ihm zerbricht die Treppe und Sorey hört langsam das leise plätschern von Wasser. In der Hoffnung, bald unten zu sein, nimmt er zwei Stufen auf einmal und beeilt sich immer mehr. Auch Leilah und Zaveid rufen in ihm, er solle aufpassen wo er hintritt und soll ja nicht stehen bleiben. Endlich sieht er die letzte Stufe und setzt zum Sprung an. Gerade noch rechtzeitig springt er ab und stürzt auf den wassergetränkten Boden. Hinter ihm stürzt die Treppe zusammen und als Sorey sich aufrichtet, fallen die letzten Brocken in die Leere. Sorey folgt leicht geschockt einem Durchgang und bleibt dann staunend stehen. Alles ist beim Anblick des Raumes vergessen.
 

Das Wasser steht knöchelhoch im Wasser, durch ein Loch in der Decke fällt das Sonnenlicht hinein und spiegelt sich tanzend im Wasser wieder. Die Wände sind mit allerlei Geschichten und Abenteuer der vergangenen Hirten bemalt. In der Mitte des Raumes ist eine Anhöhe, auf dem ein Stein steht. Darauf stehen verschnörkelte Buchstaben und ein großer blauer Edelstein prangt unter dem Text.
 

Vor dem Stein steht ein Junge mit langen weißen Haaren und blauen Spitzen. Ein langer blauer Mantel mit kunstvoll verschnörkelten Wasserseraphzeichen bedeckt seinen Rücken. Ein brauner Handschuh schliesst sich um seine Hand und braune Stiefel, mit blau-weißen Ende, durchbrechen das Wasser. Ein großer Stab liegt in seiner rechten Hand. Am unteren Ende hängt ein kleiner blau-grüner Edelstein, an der Spitze ein weißer Edelstein, verziert mit blauen Schnörkel. Seine linke Hand drückt den Edelstein im Stein hinein und plötzlich öffnet sich eine tiefe Grube unter ihm. Er stürzt hinein, und Sorey sprintet los. Gerade noch bekommt er ihn zu fassen. Sein Handschuh umklammert den des Jungen. Der Junge sieht ihn an und lächelt ihn an. Er zaubert seinen Stab fort und legt seine Hand auf das Zeichen des Hirten dass auf Soreys Handschuh genäht ist. Ein paar Sekunden verharren sie so, bis Leilah ihn in seinem Kopf auffordert, ihn hinaufzuziehen. Langsam klettert er aus dem Loch, das sich hinter ihm wieder schließt. Leilah und Zaveid erscheinen. Sie kniet sich vor ihm nieder und fragt ihn besorgt: „Geht es dir gut? Ist dir etwas passiert?"
 

Der Junge schüttelt den Kopf und steht auf. Auch Sorey richtet sich auf. „Du hast Glück das wir in der Nähe waren, du wärst sonst dort hi..." Als der weißhaarige aufsieht, verstummt Sorey. Seine lilanen Augen, die an die Farbe von Lilien erinnern, weiten sich. Sein Pony ist seitlich seines Auge außer Reichweite gebracht und mehrere Haarsträhnen des Ponys stehen seitlich ein wenig ab. „Sorey?", ist das einzige was er zustande bringt. Die Welt steht für einen Moment still, als Sorey ihm um den Hals fällt, mit Freudentränen in den Augen. Sie gehen zu Boden, weinen und lachen zugleich. Nach gefühlten Ewigkeiten lässt Sorey ihn los und sieht ihm tief in die Augen. „Du warst die ganze Zeit bei mir und hast über mich gewacht, während ich schlief." Er errötet leicht und protestiert: „ ich habe lediglich Feinde ferngehalten." „Danke, danke, vielen Dank, Mikleo!"
 

Wieder bilden sich Tränen, doch Sorey wischt sie schnell weg. Nach so vielen Jahren kann er endlich wieder seinen besten Freund in die Arme nehmen. Auch Leilah wischt sich eine Träne fort, denn bei so einem theatralischen Moment bleibt kein Auge trocken. Nur Zaveid zeigt kein Tränen, doch Leilah spürt, dass es ihn auch mitnimmt.
 

„Ich habe noch etwas für dich, Sorey!" Mikleo fasst an seinen Gürtel und holt Soreys Himmelsverzeichnis hervor. Ich habe gehofft, das du irgendwann wieder aufwachst und habe es solange aufbewahrt." Sorey muss lachen und Mikleo lächelt leicht. Sorey war schon seit seinem Aufwachen nicht mehr so fröhlich gewesen. Sein bester Freund ist zurück und sein Buch hat er auch wieder. „ Ach Mann, wären Rose und Edna noch hier, wäre alles toll." Mikleo schmunzelt: „ Eines davon kann ich erfüllen, das andere ist leider unmöglich." Er blickt ihn an und Mikleo pfeift einen eigenartigen Ton. Am Loch in der Decke erscheint eine Person. Mit ihr heben sich Felsen aus dem Wasser und bilden eine Treppe, die nach draußen führt. „Ladys First, Hirti next und Wasserbubi zuletzt."
 

Zaveid schiebt Leilah nach draußen, Sorey folgt ihr und Mikleo darf als letzter das Licht der untergehenden Sonne erblicken. „Mibu, du sagtest, du kommst schnell wieder. Stattdessen bringst du dumme Leute mit." Ein fieser Blick und ein dummer Spruch von Zaveid lenken Edna ab und Sorey kann in Ruhe mit Mikleo reden. „Was stand dort auf dem Stein? Und wo ist die Quelle, die dort sein sollte?" „Die Quelle ist hier!" Mikleo zaubert seinen Bogen hervor und erklärt, was auf dem Stein geschrieben steht. „ Die Morgensonne, durchbohrt von ‚Wasser, erfüllt Wünsche, ganz wunderbar. So feuere es von der Spitze des Turmes und erlöse uns von dem Fluch!"
 

Sorey lächelt zufrieden: „Du kannst es einfach, ‚Mikleo. Die Sonne geht erst in ein paar Stunden auf, also sollten wir hier übernachten. Ich halte freiwillig Wache!" Edna nickt und schliesst ihren Schirm. „Komm Leilah, wir legen uns auf den Hügel dort." Zaveid gähnt und sagt schlaftrunken: „Ich würde dich liebend gerne zu Bett bringen, doch mein Charme hält schon Mitternachtsschlaf!" Wortlos gehen sie und Zaveid zieht sich in Sorey zurück. Nur Mikleo und Sorey bleiben wach, setzen sich auf den Turm und beobachten die Sterne, die um die Wette funkeln und so wirken, als würden sie tanzen.
 

„Der Himmel ist wunderschön. Fast so schön wie der in Elysia." Sorey beobachtet einen besonders hellen Stern, der mehrere Pirouetten dreht. Mikleo schmunzelt und sein Stern dreht sich um einen weiteren. Dann seufzt Sorey: „Sag mir, wie lange habe ich wirklich geschlafen?" Mikleo wendet den Blick ab und versucht, das Thema zu wechseln. Doch Sorey lässt sich nicht beirren und wird im lauter und wütender. „Sag es, sag es mir endlich Mikleo!" Der steht auf und stellt sich vor ihn.
 

# „Du hast 100 Jahre geschlafen. Rose ist bereits tot und Alisha ist eine alte Dame in Damensee. Rose' Sohn kam öfters zu mir, und fragte, ob es wirklich stimme, dass Rose oft Kummer hatte." Soreys Augen wurden von Sekunde zu Sekunde größer und langsam rutschte er nach hinten. „Das ist nicht wahr. Du lügst! Du bist nicht Mikleo, der echte würde niemals lügen!" Auch Mikleo wurde wütend, konnte sich jedoch noch beherrschen. „Die Welt ändert sich. Ohne Bosheit bist du unwichtig, wir wurden sichtbar, du kannst dir nicht vorstellen wie das ist!" Eine Träne kullert über sein Auge, darin spiegelt sich der Mond. „ Du verstehst diese Welt nicht, Sorey. Wir alle haben uns geändert. Und genau..." „Nein!" Sorey schrie so laut, dass Edna plötzlich aufsprang und sich kampfbereit umsah. Zaveid kam heraus und versuchte sofort, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
 

„Leute, Prinz Zaveid ist zur Stelle. Schildern sie ihr Problem." Doch keiner hört Zaveid zu und Edna zieht ihn von den beiden fort. „Lassen wir sie. Dass müssen sie selbst ausbügeln. Streit gehört zu einer Freundschaft dazu." Still folgt Zaveid ihr auf den Berg doch sein Gesicht spricht Bände.



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