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Auf der anderen Seite des Lichts

von

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Reise in eine andere Welt

Der Maskierte stieß einen keckernden Laut aus, der entfernt an ein unterdrücktes Lachen erinnerte, und seine roten Augen leuchteten merklich auf. Bei diesem Anblick begann Darks Magen zu brennen und der junge Mann fragte sich, auf was er sich soeben eingelassen hatte.

Von dem Schattenmann ging eine unbestreitbar böse Aura aus.

Dark kannte so etwas bislang nur von Dämonenfürsten.

Arbeitete der Fremde etwa für den Anführer eines mächtigen Dämonengeschlechts?

Aber wieso sollte Dark dann für seinen Auftraggeber einen Bewohner der Mittelwelt töten?

Planten die Monster etwa, auch die anderen Welten zu übernehmen?

Die Fragen wirbelten wie trockenes Herbstlaub durch Darks Geist und verstärkten seinen Eindruck, den Kontakt zu sich selbst zu verlieren. Dark fühlte sich vor lauter Gedanken in seinem Kopf wie betrunken.

Doch bevor Dark Zeit finden konnte, sich ein wenig zu ordnen, sagte der Maskierte: „Um in die Mittelwelt zu gelangen, wirst du dich deiner Vergangenheit stellen müssen.“

Dark runzelte die Stirn und machte ein ratloses Gesicht. „Wie meinst du das?“

Die Augen des Fremden funkelten, so als empfände er diebische Freude dabei, Darks Verwirrung zu verstärken und ihn auf die Folter zu spannen. Dennoch antwortete er prompt: „Der Zugang zur Mittelwelt befindet sich in einer Kirche in Hyrule-Stadt. Da kommst du doch her, nicht wahr? Erinnerst du dich an die Zitadelle?“

Es war als täte sich ein Loch in Darks Brust auf, von dem ausgehend sich ein namenloses Entsetzen in jeder Faser des jungen Mannes breitmachte.

Dark erinnerte sich noch sehr gut an das verfallene Kirchengebäude, obwohl er seit über einem Jahrzehnt nicht mehr in seiner Heimatstadt gewesen war. Früher war er tagtäglich daran vorbei gelaufen, weil die schon fast zur Ruine verkommene Zitadelle in direkter Nachbarschaft seines Elternhauses stand.

Da er seiner Stimme nicht traute, nickte Dark lediglich zur Antwort.

Der Maskierte fuhr daraufhin fort: „Im hinteren Teil der Kirche gibt es ein Portal. Der Schlüssel ist das im Stein steckende Schwert – du musst es nur herausziehen.“

Dark starrte sein Gegenüber verblüfft an. „Wenn es so einfach ist, in die Mittelwelt zu gelangen – warum flieht niemand aus diesem Albtraum?!“

Der Fremde stieß wieder sein keckerndes Lachen aus. „Es klingt simpler als es ist. Früher war das Portal hinter einer massiven Steinbarriere verschlossen. Um diese öffnen zu können, brauchte man drei Relikte der Göttinnen und nur ein von ihnen Auserwählter war in dazu in der Lage, das Schwert aus dem Fels zu ziehen.“

Bevor Dark nachfragen konnte, warum sich der Schattenmann unter diesen Umständen derartig sicher war, dass er das Portal würde öffnen können, fuhr dieser fort: „Meinem Meister ist es jedoch gelungen, die Barriere einzureißen und das Schwert zu… korrumpieren. Nun kann es nur noch von einem Auserwählten meines Meisters berührt werden.“

Der Maskierte seufzte auf und fügte in nachdenklichem Ton an: „Leider hat dieser Zauber meinen Meister so viel Magie gekostet, dass er bei der Öffnung des Übergangs von der Mittel- zur Lichtwelt auf die Hilfe dieser lästigen Schmeißfliege angewiesen war…“

Der Schattenmann schüttelte bedauernd den Kopf und Erkenntnis durchzuckte Dark. Vor Überraschung platzte er ohne nachzudenken heraus: „Dein Meister ist Ganon, der Prinz der Schweinedämonen!“

Der Fremde nickte und erklärte: „Ich bin sein Schatten.“

„Wieso bist du dann hier und nicht an Ganons Seite? Ist dein Meister wegen des Herrn der Zeiten so verzweifelt, dass er seinen engsten Vertrauten ausschicken musste, um jemanden zu finden, der es mit dem Auserwählten der Göttinnen aufnehmen kann?“ Dark konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Vorstellung, dass der als so mächtig gerühmte Ganon ihn um Hilfe bekniete, war zu amüsant.

Zu Darks Überraschung schien sich der Maskierte persönlich von der Frage unangenehm berührt zu fühlen. Er wirkte regelrecht verlegen, als er antwortete: „Mein Meister könnte diese Made jederzeit zerstampfen, aber er ist zu beschäftigt, um sich selbst um den Störenfried zu kümmern. Ich wurde nach einem… Fehltritt zurück in die Schattenwelt geschickt, um dich zu suchen und für unsere Sache zu gewinnen. Allmählich verliert mein Meister nämlich die Geduld mit dieser von den Göttinnen erwählten Kakerlake. Um sich für all den Ärger, den der Wurm verursacht hat, zu rächen, will mein Meister ihn vor seiner Vernichtung zusätzlich seelisch leiden sehen.“

Der Schattenmann schien seine Selbstsicherheit wiedergefunden zu haben und fügte maliziös an, so als wollte er sich für das Gefühl des peinlich-berührt-Seins an Dark rächen: „Deswegen will Ganon ausgerechnet dich auf diese schwertschwingende Nervensäge ansetzten – du eignest dich dafür nämlich besonders gut. Ich bin mir sicher, der Herr der Zeiten wird eher davonlaufen als gegen dich zu kämpfen. Um das eigene Spiegelbild zu verletzen, braucht es schon einiges an Kaltschnäuzigkeit. Dafür braucht es jemanden, der skrupellos genug ist, seinen eigenen Schwiegervater abzustechen. Denkst du nicht auch?“

Bei diesen Worten verdüsterte sich Darks Miene schlagartig und er ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten.

Wie konnte es sich dieser Wichtigtuer erlauben, über ihn zu urteilen?!

Als ob ein Dämonenhandlanger auch nur den Hauch einer Ahnung von menschlichen Emotionen hatte…

Doch anstatt blind auf den Schattenmann loszugehen, gab Dark ihm in sarkastischen Ton zu verstehen, dass er bestens verstanden hatte, was der Maskierte mit der Umschreibung «Fehltritt» hatte verschleiern wollen: „Muss für den Schatten eines mächtigen Dämonenprinzen ganz schön peinlich sein, gegen ein schwaches Menschlein verloren zu haben. Kein Wunder, dass du in Ungnade gefallen und verbannt worden bist.“

Für einen langen Moment starrten die beiden Männer sich stumm an.

Die Luft zwischen ihnen knisterte vor Spannung und die angriffslustige Haltung der Beiden verriet deutlich, dass eine einzige falsche Bewegung zwangsläufig zu einem Kampf führen würde. Es war außerdem klar, dass der Ausgang dieses Blickduells über die zukünftigen Dominanzverhältnisse entscheiden würde.

Der Maskierte war schließlich derjenige, der nachgab und den Blick senkte.

Dark straffte die Schultern und unterdrückte ein Grinsen. Er würde niemals den Kopf vor irgendjemandem beugen – dafür war er viel zu stolz. Vor die Wahl gestellt, Hinrichtung oder Unterwerfung, hätte er sich jederzeit für den Tod entschieden.

Reichlich zerknirscht klingend fragte der Schattenmann: „Wollen wir uns dann auf den Weg machen?“

„Wieso ‚wir‘? Ich finde den Weg auch ohne dich.“ Dark genoss es sichtlich, den Fremden auf die unterlegene Position gedrängt zu haben, und gedachte, den Abstand zwischen ihnen noch zu vergrößern.

Doch der Maskierte machte ihm einen Strich durch die Rechnung: „Ich weiß, du bevorzugst es, allein zu arbeiten, aber du wirst meine Hilfe brauchen, um das Schwert aus dem Fels zu ziehen. Ich werde dich also begleiten müssen.“

„Na, meinetwegen…“ Dark zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen. „Dann lass uns aufhören, zu trödeln.“
 

Den Großteil des Weges nach Hyrule-Stadt brachten die beiden Männer schweigend hinter sich. Irgendwann hielt Dark die Neugierde jedoch nicht mehr aus und fragte: „Wie kommt es eigentlich, dass du so menschlich aussiehst? Ich hätte erwartet, dass der Schatten eines Schweinedämons mehr Ähnlichkeit mit einem dieser Schweinewesen als mit einem Menschen hat.“

Der Maskierte warf einen Seitenblick auf den neben ihm laufenden, kleineren Mann und erklärte: „Das liegt daran, dass ich der Schatten der menschlichen Form meines Meisters bin.“

„Ganon kann seine Gestalt ändern?!“ Dark riss überrascht die Augen auf. Er hatte noch nie von einem Dämon mit derartigen Fähigkeiten gehört.

„Nicht direkt“, antwortete der Schattenmann. „Es hat etwas mit seinem Wechsel in die Mittelwelt zu tun.“

Dark schnaubte genervt. Seit er Ganons Schatten getroffen hatte, war er von einem Zustand der Verwirrung in den nächsten geraten.

Allmählich kam er sich dumm und unwissend vor.

Glücklicherweise sprach der Maskierte weiter: „Es gibt zwei Möglichkeiten, das Portal zum Übergang zwischen den Welten zu öffnen: Entweder man nutzt den Schlüssel, den die Göttinnen zurückgelassen haben–“

„Du meinst das Schwert im Fels?“, unterbrach Dark in dem Versuch, trotz der Fülle an neuen Informationen dem Gesagten zu folgen.

Ganons Schatten nickte.

„Ja. Entweder man zieht das Schwert aus dem Stein oder man öffnet den Weg mit Hilfe von Magie. Mein Meister hat damals versucht, das Schwert mit einem Zauber zu belegen, der es ihm ermöglichen würde, die heilige Klinge aus dem Fels zu ziehen. Doch das ist ihm leider nur zum Teil gelungen.“

„Also hat er Magie angewandt, um in die Mittelwelt zu gelangen“, schlussfolgerte Dark.

„Genau. Doch da diese Möglichkeit eigentlich den Göttinnen selbst vorbehalten ist, hat sie etwas unangenehme Nebenwirkungen.“

„Welche?“ Dark blieb vor der Zugbrücke von Hyrule-Stadt stehen und drehte sich zu seinem Begleiter um.

„Die Göttinnen haben keinen materiellen Körper. Deswegen ist ihr Zauber nicht darauf ausgelegt, einen Leib in eine andere Welt zu transferieren. Da Ganon als Grundlage für seinen Zauberspruch den der Göttinnen verwenden musste, verlor mein Meister seinen Körper, als er in die Mittelwelt hinüberging. Es ist ihm zwar möglich, einen Körper zu materialisieren, der seinem verlorenen Leib ähnelt, aber dies kostet viel Magie. Aus diesem Grund hat mein Meister sich im Körper eines Mittelweltbewohners eingenistet und dessen Seele unterworfen, um den Leib alleine kontrollieren zu können.“

Vor lauter Neuem schwirrte Dark der Kopf. „Das macht Ganon ja so gut wie unbesiegbar! Wenn man den Körper bekämpft, stirbt nur der eigentliche Besitzer des Leibes und Ganon sucht sich einen anderen Wirtskörper.“

Der Schattenmann schien hinter seiner Maskerade zu grinsen, als er mit unverhohlenem Stolz in der Stimme sagte: „Ganz genau. Mein Meister ist nicht aufzuhalten.“

Ein kalter Schauer rieselte Dark das Rückgrat herab und er fragte sich zum wiederholten Male, wie groß der Schaden war, den er aus purem Egoismus heraus anzurichten gedachte.

Doch was kümmerte ihn das Schicksal der Welt, solange er Zelda zurückbekam?

Dennoch fragte er: „Was genau sind eigentlich Ganons Ziele?“

Den Blick auf Hyrule-Stadt gerichtet antwortete der Schattenmann: „Er will über die drei Welten herrschen und sie zu einer verschmelzen. Seine Beweggründe sind den deinen gar nicht so unähnlich. Mein Meister kann ebenfalls nicht akzeptieren, dass das Lichtreich im Überfluss schwelgt, während die Bewohner des Schattenreichs darben und täglich um ihr Überleben kämpfen müssen.“

„Aber werden die anderen Welten nicht bald genauso karg und unfruchtbar wie das Schattenreich sein, wenn Ganon die Dämonen in ihnen wüten lässt?“ Dark dachte mit Schrecken daran, womöglich doch nicht vor dem Elend der Schattenwelt davonlaufen zu können.

Der Maskierte zuckte mit den Schultern und traf Darks eigentliche Sorge auf den Kopf: „Vielleicht. Aber du kannst dir sicher sein, dass Ganon für seine Gefolgsmänner sorgt. Beseitige den Herrn der Zeiten für meinen Meister und deiner Familie wird es niemals wieder an irgendetwas mangeln.“

Das reichte Dark.

Der Rest der Welt konnte seinetwegen untergehen, solange Zelda und er ein gutes Leben führen konnten.

Er war den Göttinnen nichts schuldig.

Sie hatten sich nie um sein Wohl gekümmert, also brauchte er sich auch nicht um ihre Schöpfung scheren.

Mit einem knappen Kopfnicken in Richtung seines Begleiters setzte Dark sich wieder in Bewegung, überquerte die Brücke und betrat zum ersten Mal nach dreizehn Jahren wieder seine Heimatstadt.
 

Hyrule-Stadt bot einen deprimierenden Anblick.

Die meisten Gebäude waren bei einem der unzähligen Dämonenangriffe, von denen Dark bereits in Kakariko gehört hatte, zerstört worden, sodass die Ruinen der einstmals prächtigen Häuserreihen wie die halbvermoderten, abgebrochenen Zähne im Mund einer alten Vettel wirkten. Alles war von einer Aura des Todes und des Verfalls umweht.

Dark blickte eher zufällig im Vorbeigehen in eine Seitengasse und verzog latent angewidert das Gesicht. Auf dem Kopfsteinpflaster lag das Skelett eines Kleinkindes. Die tiefen Furchen auf den Gebeinen verrieten, dass etwas Großes mit mächtigen Zähnen die Knochen gründlich abgenagt hatte.

Hätte Dark sich nicht wie betäubt gefühlt, hätte ihn dieser Anblick sicherlich würgen lassen.

So wandte er nur den Blick ab und ging weiter als wäre ein solcher Fund das Alltäglichste der Welt.

Tatsächlich war der Anblick von Skeletten und Leichenteilen in Hyrule-Stadt keine Seltenheit, seit die Stadtmauern gefallen waren und die Dämonen ungehindert eindringen konnten.

Dark und sein Begleiter waren jedoch blind für den allgegenwärtigen Tod, der ihnen in Form von Kadavern und Gebeinen aus Vorgärten und Häuserecken entgegenstarrte. Die beiden Männer blendeten ihre Umgebung einfach aus und marschierten zielstrebig in Richtung der Zitadelle auf der Ostseite der Stadt.

Zu Darks Überraschung hatte die Kirche die Monsterangriffe nahezu unbeschadet überstanden, sodass sie noch immer aussah wie in seiner Kindheit.

Doch der junge Mann hatte kaum Augen für das Gebäude vor ihm.

Sein Blick wurde immer wieder wie magisch von einem in der Nähe stehenden Haus angezogen, das ebenfalls von den Dämonen verschont worden war.

Als bemerkte er Darks Starren überhaupt nicht, betrat der Schattenmann den Kirchenvorhof und sagte: „Dann wollen wir mal.“

Dark hob wie in Trance eine Hand und bedeutete seinem Begleiter, zu warten. „Ich bin gleich wieder da.“

Ohne sich zu vergewissern, dass der Maskierte wirklich auf ihn wartete, machte Dark auf dem Absatz kehrt und lief die Straße herunter zu seinem Elternhaus.
 

Die Haustür quietschte protestierend in ihren ungeölten Scharnieren, so als wollte sie sich verbitten, dass jemand den von ihr geschützten Ort betrat.

Dark trat über die Schwelle, blinzelte im plötzlichen Halbdunkel und wartete, dass seine Augen sich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnten. Sobald er wieder mehr als nur schemenhafte Umrisse erkennen konnte, musste der junge Mann heftig schlucken.

Trotz des Eises, das noch immer in ihm wucherte und Emotionen von ihm fernhielt, verspürte Dark einen Stich im Herzen, während er sich umsah und registrierte, dass sich nichts verändert hatte, seit er von Zuhause fortgelaufen war. Selbst Medilas Nähkästchen stand noch immer neben dem Sessel am Kamin – dort, wo sie es abgestellt hatte, als Arn und Link an jenem verhängnisvollen Abend vor dreizehn Jahren heimgekommen waren.

Eine unsichtbare Schlinge legte sich um den Hals des jungen Mannes und schnürte ihm bei jedem Atemzug die Kehle ein wenig mehr zu.

Mit heftig schlagendem Herzen schritt Dark geradezu ehrfürchtig durch sein Elternhaus und berührte geistesabwesend die staubbedeckten Möbelstücke, die ihm aus den Tagen seiner Kindheit noch sehr vertraut waren.

Damals war ihm alles so viel größer vorgekommen…

Sich unbewusst vor dem Gang in den ersten Stock drückend, betrachtete Dark jeden Quadratzentimeter der engen Wohnstube, so als wollte er sich jedes Detail eines unbekannten Ortes genauestens einprägen, um ihn später aus dem Gedächtnis zeichnen zu können.

Anschließend betrat er die winzige Küche, in der Medila trotz der miserablen Umstände immer wieder schmackhafte Mahlzeiten für ihre kleine Familie gezaubert hatte.

Auf einer Anrichte neben dem Spülbecken standen noch immer die drei Tonbecher, aus denen Link und seine Eltern am Morgen ihres letzten Tages getrunken hatten. Dark streckte seine zitternden Hände nach dem Becher mit dem Sprung in der Lasierung aus.

Dieser hatte früher ihm gehört…

Gedankenversunken strich Dark über die längliche Macke und erinnerte sich daran, dass Medila Link immer getadelt hatte, wenn er aus einem der anderen Tongefäße hatte trinken wollen. Als Kind hatte er das Verhalten seiner Mutter als unfair und gemein empfunden, doch heute verstand er es:

Sein Becher war der einzige, der lasiert worden war.

Aus den anderen Trinkkrügen musste das Wasser furchtbar nach Lehm geschmeckt haben.

Das Gefühl unendlicher Dankbarkeit drückte mit Gewalt gegen die Eisdecke auf der Seele des jungen Mannes und drohte, sie zu durchbrechen. Als Dark die Augen schloss, um sich wieder zu ordnen, rollten zwei einzelne Tränen über seine Unterlider und liefen seine Wangen hinab.

In diesem Moment hätte der junge Mann alles dafür gegeben, ein letztes Mal mit seinen Eltern sprechen zu können.

Er wollte ihnen sagen, dass er endlich verstand, was sie für ihn getan hatten, dass er ihnen wahnsinnig dankbar war und dass es ihm leidtat wie ihr gemeinsames Leben geendet war.

Wenn er das belauschte Gespräch von damals nun als Erwachsener, als jemand, der einst von ganzem Herzen geliebt hatte, rekapitulierte, wurde ihm klar, wie furchtbar er seine Eltern missverstanden hatte.

Sie waren bereit gewesen, für ihn selbst ihre letzten Prinzipien über Bord zu werfen und abscheuliche Gräueltaten zu begehen – nur damit er keinen Hunger hätte leiden müssen.

Und er hatte an ihnen gezweifelt.

Schlimmer noch: Er hatte sie verdammt.

Er hatte seine falsche Erkenntnis nicht einmal für eine Sekunde in Frage gestellt...

Ein reißender Schmerz schoss durch seinen gesamten Körper und drückte ihm die Luft aus der Lunge, als die Eisschicht über seinem Herzen für einen Augenblick auseinanderbrach und Dark mit der vollen Wucht seiner Schuldgefühle konfrontiert wurde.

An einem Schluchzer und all den zwangsläufig ungesagt bleibenden Worten würgend, ging der junge Mann in die Knie und krümmte sich um die Pein in seinem Inneren.

Es hatte in seinem Leben vier Menschen gegeben, die ihn aufrichtig geliebt hatten.

Zwei davon hatte er eigenhändig getötet und den Tod der anderen beiden hatte er zumindest indirekt mitverschuldet.

Link schlang sich die Arme um den Oberkörper und schaukelte leicht vor und zurück, so als könnte er sich selbst Schutz und Geborgenheit geben.

Er war das fleischgewordene Unglück.

Wer immer ihm zu nah kam, musste dies mit dem Leben bezahlen.

Die Göttinnen hatten ihn offenbar schon bei der Geburt verflucht haben.

Er war der personifizierte Tod…
 

Während Link sich immer tiefer in Schuldgefühle und Selbstmitleid hineinsteigerte, ließ Dark das innere Eis wieder wachsen.

Nur langsam kehrte wieder Ruhe im Geist des jungen Mannes ein und Dark hievte sich auf die Füße. Seine Beine waren noch immer wackelig und er fühlte sich ausgelaugt, doch er war wieder ganz bei sich.

Ja, vielleicht hatte er Fehler gemacht.

Aber es hatte keinen Sinn, sich wegen unveränderlicher Dinge den Kopf zu zerbrechen. Es war deutlich klüger, sich Gedanken darum zu machen, wie er es wieder ausbügeln oder zumindest verhindern konnte, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.

Die Treppe zum ersten Stock hinaufsteigend, beschloss Dark, in der Mittelwelt nach den Doppelgängern seiner Eltern zu suchen und ihnen gutzumachen, was er Arn und Medila angetan hatte.

Er würde ein Bilderbuchsohn sein.

Es gab nur noch eine letzte Gräueltat an seinem eigenen Doppelgänger, die er begehen musste. Danach würde er seine zweite Chance ergreifen, ein guter Mensch zu sein und ein Leben zu führen, auf das er stolz sein konnte.

Nie wieder würde er einer geliebten Person ein Leid zufügen!
 

Oben angekommen, warf Dark zuerst einen Blick in sein Kinderzimmer. Seine kleinen Holzsoldaten standen noch immer vor dem Bett auf dem Boden, so als warteten sie darauf, dass er jeden Moment zurück nach Hause kam und wieder mit ihnen spielte.

Mit nachdenklicher Miene ging der junge Mann vor den Begleitern seiner kurzen Kindheit in die Knie und berührte andächtig die Figuren, die sein Vater selbst geschnitzt hatte.

Es war unverkennbar, von wem Dark sein Talent für den Umgang mit Holz geerbt hatte. Ebenso war nicht zu übersehen, wie sehr Arn seinen Sohn geliebt hatte. Die aufwendigen Detailarbeiten mussten ihn Wochen oder gar Monate an Arbeitszeit gekostet haben.

Ein winziges Lächeln schlich sich auf Darks Lippen, als er begann, die hölzernen Soldaten in ihren Setzkasten einzuordnen, den Arn zusätzlich gebaut hatte. Die kleinste Figur drehte Dark einige Herzschläge lang nachdenklich zwischen den Fingern, bevor er entschied, dass er kein Andenken brauchte, und auch den letzten Holzsoldaten im Kasten platzierte.

Anschließend sah er sich noch einmal in seinem Zimmer um und prägte sich jedes Detail ein. Erst danach trat er über den Flur ins Schlafzimmer von Arn und Medila.

Die Leichen der Beiden waren inzwischen zu Skeletten vermodert, lagen jedoch noch immer genau dort, wo Dark sie zurückgelassen hatte. Leichte Kratzer auf der Oberfläche der Knochen ließen den jungen Mann vermuten, dass sich Ratten am Fleisch seiner Eltern gütlich getan hatten.

Es hatte also doch noch ein paar der kleinen Nager in Hyrule-Stadt gegeben. Sie hatten sich nur zu gut versteckt, um gejagt werden zu können.

Dark hockte sich neben den Überresten seines Vaters auf den Boden. Das eingetrocknete Blut hatte die Bodendielen so dunkel gefärbt, dass sie wie edles Mooreichenholz wirkten.

Nachdenklich strich Dark über Arns Oberschenkelknochen. Eine Kerbe kurz oberhalb des Knies verriet, wo der Steppenreiter Arn verletzt hatte, als dieser vor etlichen Jahren Link vor den Dämonen beschützt hatte.

Trotz seines vorherigen Gefühlsausbruchs fühlte Dark nun nichts außer einem Hauch Melancholie.

Es war fast als hätte er endlich seinen Frieden mit dem Tod seiner Eltern gemacht.

Nachdem er eine Weile neben dem Skelett seines Vaters auf dem Boden gesessen und sich an schöne Momente seiner Kindheit erinnert hatte, stand Dark wieder auf und begann, die Knochen seiner Eltern in ihr Bett zu tragen.

Dort legte er sie so auf die Matratze als wären Arn und Medila friedlich und händchenhaltend im Schlaf verstorben. Dann warf er ihnen ihre Bettdecke über und betrachtete sein Werk.

Es war nicht perfekt, aber das Nächste an einer ordentlichen Bestattung, das er auf die Schnelle improvisieren konnte.

Zufrieden streichelte Dark seinen Eltern noch einmal über die kahlen Schädel und küsste sie zum Abschied auf die Stirnen, so als hätte er sie lediglich zu Bett gebracht. Im Türrahmen warf Dark einen letzten Blick auf die Überreste der Beiden, dann wandte er sich ab und stieg die Treppe hinab.

Als er wieder auf die Straße trat, hatte sich eine seltsame Ausgeglichenheit in Dark breit gemacht. Sie fühlte sich irgendwie anders an als seine sonstige, durch das Eis erzwungene Ruhe.

Es kam dem jungen Mann so vor als hätte er ein wenig Ordnung in das Chaos seiner Vergangenheit gebracht – und er gedachte, dies fortzusetzen.

Er war sich sicher, er würde seine zweite Chance in der Mittelwelt voll ausnutzen.

Alles, was ihn noch von einem Neubeginn trennte, war ein einziger, unbedeutender Mord.

Ungewohnt euphorisch trat Dark den Rückweg zur Kirche an.
 

„Ich dachte schon, du hättest es dir anders überlegt und dich aus dem Staub gemacht.“ Der Maskierte saß auf den umgestürzten Überresten einer Ziersäule und beäugte Dark neugierig aus seinen roten Augen.

Dieser trat mit einem halbseitigen Grinsen an den Schattenmann heran und tadelte scherzhaft: „Du solltest ein bisschen mehr Vertrauen in mich haben, wenn du mich mit einer derart wichtigen Aufgabe wie der Liquidierung des Herrn der Zeiten beauftragst.“

Der Maskierte stieß ein abfälliges Schnauben aus der Nase aus und stand auf. „Ich werde euch Menschen niemals trauen. Mit euren flatterhaften Gefühlen seid ihr viel zu unberechenbar.“

Dark zog eine Augenbraue in die Höhe und überlegte, ob er seinem Begleiter sagen sollte, dass er seit seinem Abstecher entschlossener denn je war, Ganons Auftrag auszuführen.

Anstatt den anderen Mann so tief in seine Seele blicken zu lassen und womöglich unerwünschte Fragen zu provozieren, entgegnete Dark jedoch nur: „Dann hast du ja richtiges Glück, dass du ausgerechnet mich in die Mittelwelt eskortieren sollst.“

„Ach ja?“ Ganons Schatten hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und strebte auf die schwer aussehende Eingangstür der Zitadelle zu

Leichtfüßig zu ihm aufschließend, nickte Dark. „Ja. Ich habe keine Emotionen, keine Skrupel.“

Der Blick, den er für diese Worte von seinem Begleiter erntete, fragte deutlich, wem er etwas vormachen wollte.

Netterweise schwieg der Maskierte jedoch und stieß die Fronttür auf, anstatt eine Diskussion über Darks Gefühlswelt zu beginnen.

Das Innere der Kirche roch nach Staub und Kerzenwachs, obwohl die letzte Messe schon Jahrzehnte zurückliegen musste.

Arn hatte Link mal erzählt, dass die Bewohner des Schattenreichs einst wahre Glaubensfanatiker gewesen waren. Doch als sich über die Jahrhunderte hinweg immer deutlicher gezeigt hatte, das die Göttinnen sich von der Schattenwelt abgewandt hatten, waren nach und nach immer mehr Menschen vom Glauben abgefallen, bis die Kirchen und Tempel schließlich leer geblieben waren.

Ein Schauer rieselte Darks Rückgrat hinab, als der junge Mann registrierte, dass das Kirchenschiff völlig ausgeschlachtet worden war. Offenbar waren die Menschen auf ihrer Suche nach Brennholz und Tauschmaterial nicht davor zurückgeschreckt, die Zitadelle zu plündern.

Obwohl Dark die Göttinnen mit jeder Faser seines Seins verabscheute und sie für ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Schattenreich abgrundtief hasste, empfand er das Ausrauben der Kirche dennoch aus Gründen, die ihm selbst nicht klar waren, als Frevel.

Während er seinem Begleiter in den hinteren Teil der Zitadelle folgte, gestand Dark sich ein, dass er sich trotz allem, was er schon erlebt hatte, an die regelrecht kindliche Hoffnung geklammert hatte, dass den Bewohnern der Schattenwelt noch immer irgendetwas heilig war. Zu erkennen, dass dem nicht so war, ließ seine Heimat noch kälter als zuvor auf den jungen Mann wirken.

Den Kopf über sich selbst schüttelnd, trat Dark neben den Schattenmann, der vor einem Loch in der gegenüberliegenden Wand stehen geblieben war.

Als er Darks fragenden Blick bemerkte, erklärte der Maskierte: „Dies ist das Steinportal, von dem ich dir zuvor erzählt habe. Mein Meister hat diesen Durchbruch hineingerissen.“

Dark maß die Dicke der Steinplatte mit den Augen und stieß einen anerkennenden Pfiff aus, während er stumm registrierte, dass der Schattenmann ihm offenbar Angst vor Ganons Macht machen wollte.

Aber wozu?

Fürchtete der Dämonenprinz sich etwa vor dem Assassinen aus dem Schattenreich?

Oder wollte der Maskierte seine Niederlage im Blickduell wieder wettmachen, indem er die Stärke seines Meisters betonte?

Ohne sich seine Grübelei anmerken zu lassen, deutete Dark mit einer Kopfbewegung auf den Raum hinter dem Loch. „Das Schwert ist da drin?“

Der Schattenmann nickte und forderte seinen Begleiter mit einer Handgeste auf, vorzugehen,

Dark tauchte mit einer geschmeidigen Bewegung durch den Durchbruch und staunte nicht schlecht.

Die Halle dahinter war fast perfekt rund und hob sich durch viele, flache Plateaus, die sich in konzentrischen Kreisen zur Mitte hin verjüngten, zur Decke empor. Ganz oben glänzte das schönste Schwert, das der junge Mann je gesehen hatte, im Licht der Sonne, das durch mehrere Kristallfenster fiel.

Während Dark noch diesen erhabenen Anblick bestaunte, schob sich der Schattenmann wortlos an ihm vorbei und stieg die Podeste hinauf. Dabei erklärte er: „Dies ist der Schlüssel zur Mittelwelt, den die Göttinnen zurückgelassen haben. Niemand weiß genau, warum sie das getan haben, aber die gängigste Theorie ist, dass es ein Akt der Barmherzigkeit gewesen sein soll. Allerdings frage ich mich, was daran gutherzig sein soll, wenn dieser Notausgang nur von einem Auserwählten genutzt werden kann…“

„Ich würde es eher als den Höhepunkt einer langen Reihe an Demütigungen gegenüber dem unteren Drittel ihrer Schöpfung betrachten“, stimmte Dark zu und folgte dem Maskierten. Dabei klebte sein Blick ununterbrochen an der heiligen Waffe, so als ginge eine magnetische Anziehungskraft von ihr aus.

Noch nie zuvor hatte Dark so ein edles Schwert gesehen…

Die Parierstangen hatten die Form ausgebreiteter Schwingen eines stolzen Raubvogels, das Heft war mit weichem Wildleder gepolstert und die wie poliert glänzende Schneide wirkte bereits beim bloßen Ansehen rasiermesserscharf.

Das Auffälligste war jedoch die Farbe: Alles an diesem Schwert war von einem derart dunklen Schwarz, das es den Anschein erweckte, sämtliches Licht der Umgebung zu absorbieren.

Einzig der diamantförmig geschliffene Bergkristall, der unterhalb der Parierstangen in den Griff eingelassen worden war, und das silberne Band, mit dem die Heftpolsterung befestigt worden war, brachten ein wenig Abwechslung in das Nachtschwarz.

Der Maskierte bemerkte Darks Faszination und lachte keckernd in sich hinein. „Das Master-Schwert der Schattenwelt – eine herrliche Waffe… Früher war es eine Klinge des Lichts, doch seit Ganon es mit seinem Zauber belegt hat, ist es eine Waffe der Dunkelheit. Das ist deutlich passender für das heilige Schwert dieser Welt, findest du nicht?“

Geistesabwesend nickend streckte Dark eine Hand nach dem Schwertheft aus – und bekam einen Schlag!

„Au!“ Als hätte er sich verbrannt, riss der junge Mann den Arm zurück und starrte die Klinge empört an, was seinen Begleiter offen lachen ließ.

„Hast du mir nicht zugehört? Ich sagte dir doch, dass nur ein Auserwählter Ganons das Schwert berühren kann.“

Dark zog ein mürrisches Gesicht und schüttelte seine schmerzende Hand aus. „Das war mir entfallen. Sag mir: Wie werde ich denn zu Ganons Auserwähltem?“

Der Maskierte klang ziemlich selbstgefällig, als er erklärte: „Dafür brauchst du meine Hilfe. Ich werde wieder meine Schattengestalt annehmen und mit dir verschmelzen, bis wir in der Mittelwelt sind.“

Dieser Gedanke behagte Dark überhaupt nicht.

Abwehrend die Arme vor der Brust verschränkend, fragte er: „Ist das wirklich nötig? Gibt es keine andere Alternative?“

Der Schattenmann schien hinter seiner Maskierung zu grinsen, als er antwortete: „Mir gefällt das auch nicht. Aber es ist leider die einzige Möglichkeit.“

„Na schön…“, gab Dark nach. „Aber verrate mir vorher noch etwas.“

Aufhorchend hielt der Schattenmann in seinem bereits begonnenen Auflösungsprozess inne, sodass er wirkte wie aus Rauch geschaffen. „Was denn?“

„Warum hat Ganon das Schwert nicht selbst herausgezogen, wenn es doch offenbar seinen Befehlen folgt?“

Der Maskierte ließ sich vollständig zu einem Schatten werden und verschmolz mit der Umgebung. Dadurch wirkte es als käme seine Stimme aus allen Richtungen gleichzeitig, als er antwortete: „Meinem Meister ist es gelungen, das Schwert zu korrumpieren. Doch das ändert nichts daran, dass es nur von einem Menschen aus dem Fels gezogen werden kann. Man könnte sagen, mein Meister hat es geschafft, die Ausrichtung der heiligen Klinge umzukehren, aber ihren grundlegenden Charakter konnte er nicht verändern.“

Mit diesen Worten stürzte er sich auf Dark, der noch dabei war, die neuen Informationen zu verarbeiten, und drang in den Körper des jungen Mannes ein.

Dark keuchte vor Schreck und Schmerzen auf und fiel mit spastischen Zuckungen auf die Knie, als sich jede Zelle seines Leibes gegen den Eindringling zur Wehr setzte.

Dieser lachte dunkel, was direkt hinter Darks Stirn widerhallte. „Du musst es zulassen, dann tut es nicht so weh.“

Dark quittierte diesen sarkastischen Ratschlag, indem er die Zähne festzusammenbiss und den Schattenmann in Gedanken verfluchte: „Fall tot um!“

Der rebellische Geist des jungen Mannes amüsierte den Maskierten sehr, weswegen er in vergnügtem Ton erwiderte: „Das würde dir jetzt auch nicht mehr helfen.“

Allmählich ließen die Krämpfe nach und Dark rappelte sich wieder auf.

Eine angesäuerte Miene ziehend forderte er: „Dafür will ich eine Entschädigung bekommen, wenn wir in der Mittelwelt sind!“

Noch immer deutlich belustigt, antwortete die Stimme des Schattenmanns: „Hör auf, zu lamentieren und zieh das Schwert aus dem Stein. Denk dran: Je schneller du uns auf die andere Seite bringst, desto fixer bist du mich wieder los.“

Grimmig nickend wandte Dark sich der heiligen Klinge zu. Jede Bewegung seines Körpers fühlte sich auf einmal fremd und latent schmerzhaft an, so als hätte er einen mächtigen Muskelkater im ganzen Leib. Vor allem seine linke Hand pochte noch immer wie ein entzündeter Insektenstich.

Dennoch streckte er sie ohne zu zögern wieder nach dem Schwertheft aus. Wie erwartet blieb der Schlag dieses Mal aus und Dark konnte den Griff fest umfassen. Dann atmete der junge Mann ein letztes Mal tief durch und zog das Schwert aus dem Fels.

Im ersten Moment passierte gar nichts und Dark fragte sich bereits, ob er etwas falsch gemacht hatte.

Doch dann schoss plötzlich eine Fontäne blauen Lichts aus dem Schlitz im Stein, wo zuvor die Klinge des Master-Schwerts gesteckt hatte.

Das Licht hüllte Dark vollständig ein und blendete ihn so heftig, dass er sein Gesicht hinter einem Arm verbergen musste.

Kurz darauf wurde der junge Mann von einer Art Kraftfeld erfasst, das ihn umherzuwerfen schien wie die Wellen einer tosenden See.

Und dann hatte Dark das Gefühl, bodenlos ins Nichts zu stürzen…



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