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Die 3/4-Gitarre

von

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Gnade vor Recht

Kai schaute auf die Uhr und legte dann seine Drumsticks beiseite. Für seinen Geschmack hatten sie lange genug geprobt. „Gute Arbeit, Jungs. Feierabend für heute.“

Aoi entledigte sich sofort begeistert seiner Gitarre und tauschte sie förmlich in einem Handgriff gegen seine Jacke. Er wollte schnell weg.

Uruha dagegen zog ein etwas enttäuschtes Gesicht. Er hätte gern noch ein bisschen weiter gespielt.

„Reita, vergisst du bitte nicht, deinen 'Großen Drachen' in ne Ballade umzuschreiben? Wir sollten langsam anfangen, den Song einzustudieren, damit wir keine Probleme mit der Single-Deadline kriegen“, warf Kai noch in die Runde.

„Bin schon dran.“

„Alles klar. Dann mal schönen Nachmittag noch, Leute“, stimmte auch Ruki in die allgemeine Aufbruchsstimmung mit ein, stopfte sein Mikrophon in den Ständer und schaltete den Verstärker aus.

„Ruki?“, hielt Kai ihn zurück.

„Ja?“

„Wenn du ein wenig Zeit erübrigen könntest, dann bleib mal bitte noch da.“

Das veranlasste Uruha endlich, seine Gitarre ebenfalls weg zu stellen. Schon anhand der Wortwahl hatte er den Eindruck, daß Kai hier noch was vor hatte und er besser nicht dableiben sollte, um wie üblich alleine weiter zu üben.

Ruki schaute Kai fragend an, erfuhr aber erstmal nicht, worum es ging, denn der vertiefte sich demonstrativ in ein paar Notenblätter, um möglichst unverfänglich die Zeit zu überbrücken, bis die anderen gegangen waren. Also pflanzte sich der Sänger auf das Sofa und wartete.

Reita setzte sich zu ihm, nachdem sein Equipment versorgt war.

„Was willst du denn noch hier?“, hakte Kai nach.

„Auf Ruki warten, wenn das okay ist. Oder unterliegt hier irgendwas der Geheimhaltung, was ich nicht wissen darf?“

„Nein, das nicht.“ Ach, was sollte es!? Reita wusste ja sowieso schon Bescheid. Wahrscheinlich sogar besser als Kai selber. Er wandte sich also Ruki zu, der schon ein miesepetriges Gesicht zog als ob er genau wüsste, was jetzt kam. Seufzend ließ sich Kai mit in der Sitzecke nieder und überlegte, wie er anfangen sollte. „Hört mal, ihr zwei“, hob er schließlich an. Sicher verdauten die beiden das besser, wenn er die Schuld ein bisschen verteilte. Reita war ja schließlich immer dabei gewesen und war genau so eine Pflaume, wenn er nicht in der Lage war, einzugreifen. „Ich hab mit Pony Canyon gesprochen. Soviel ich weiß, war euer Auftritt dort der Auslöser, um LM.C aus ihrem Plattenvertrag raus zu wippen.“

Ruki schnappte protestierend nach Luft, um etwas zu sagen, wusste dann aber beim besten Willen nicht, was.

„Ich sag nicht, daß es komplett eure Schuld war“, lenkte Kai nachsichtig ein. „Der Chef von Pony Canyon hatte schon vorher gute Gründe. Maya und Aiji haben sich geweigert, an getrennten Projekten weiter zu arbeiten und damit ihre Verträge zu erfüllen, DESHALB sind sie rausgeflogen. Und nicht, weil ihr dort aufgetaucht seid. Aber es wäre mir trotzdem sehr daran gelegen, wenn ihr zwei euch vielleicht ein bisschen diplomatischer und diskreter verhalten würdet. Bitte rührt in solchen Sachen, die uns nichts angehen, nicht noch mit drin rum, okay? Pony Canyon ist nicht unsere Angelegenheit.“

Reita nickte einsichtig. Ruki wartete einfach nur, daß Kai weitersprach.

„Mit Sugizo habe ich auch gesprochen“, fuhr der Drummer also fort und freute sich, daß die beiden sichtlich grün im Gesicht wurden. Das war genau die Wirkung, die er erzielen wollte. Es war nicht sein Anliegen, Ruki und Reita zur Schnecke zu machen. Die sollten einfach nur spüren, daß ihr Bandleader über alles im Bilde war und den Dingen bei Bedarf auch nachging. Kai setzte ein unterschwelliges, fast belustigtes Lächeln auf. „Sugizo wird dich ab jetzt nicht mehr wegen deiner Größe dissen.“

Ruki schaute ihn mit riesigen Augen an. Wartete eine gefühlte Ewigkeit auf mehr. Auf Ärger. Auf eine richtig gepfefferte und gesalzene Standpauke. Aber es kam nichts. Kai lächelte nur weiter konspirativ in sich hinein. „Das ist alles?“, hakte Ruki nach.

„Naja, eine Sache vielleicht noch ... Wenn du dann gelegentlich mal die Güte hättest, dir endlich eine neue Gitarre anzuschaffen, dann hau sie bitte nicht gleich wieder irgendjemandem über den Kopf. Du merkst ja selber, wie schwer man gute Gitarren findet.“

Ruki und Reita gafften ihren Bandleader mit vor Fassungslosigkeit eingeschlafenen Gesichtern an. War das sein verdammter Ernst?

„Aber abgesehen davon war das alles, ja.“ Jetzt grinste Kai schon. Das Drama mit Pony Canyon und das Ding mit der neuen Bekanntschaft zwischen Rukis Gitarre und Sugizos Schädel, das waren die beiden Sachen gewesen, die er zwingend hatte ansprechen wollen. Mit den anderen Vorkommnissen konnte er leben, die waren bei Licht betrachtet halb so wild. Und er war nicht der Typ, der seinen Bandmitgliedern so richtig den Arsch aufreißen konnte. Auf der kameradschaftlichen, sachlichen Schiene kam man ohnehin meistens weiter. Darum klärte er gern erstmal alles im Guten, wenn er konnte. Das hatte er hiermit getan. Damit konnte er die beiden nun guten Gewissens wieder entlassen.

„Meinst du, wir sollten bei Pony Canyon nochmal vorstellig werden?“, meinte Reita.

„Nein. Die Sache ist geklärt. LM.C sind draußen. Daran hätten wir vorher nichts ändern können und daran ändern wir auch jetzt nichts mehr.“

„Okay“, nickte der Bassist kleinlaut.

„Gut. Das war´s von meiner Seite. Habt noch einen schönen Nachmittag“, beendete Kai die Sitzung und sprang auch gleich selber von seinem Sitzplatz hoch, um seinen eigenen Worten Taten folgen zu lassen.

„Dir auch“, nuschelten die beiden wie aus einem Mund und zogen mit schuldbewusst eingezogenen Köpfen davon. In der Tür blieb Ruki nochmal stehen. „Kai?“

„Hm?“

„Das ... ähm ... Reita kann nichts dafür, okay? Das war alles ... du weißt schon ... meine Schuld. ... Also, ich meine bei allem. ... Was in den letzten Wochen halt so alles passiert ist.“

Kai nickte lächelnd. „Das find ich anständig von dir, daß du´s wenigstens zugibst.“

„Ich gelobe Besserung, ja? ... Und, ähm ... Danke!“

Danke? Wofür? Ehe Kai dumm nachfragen konnte, hatte Ruki die Tür schon von außen zugezogen und war geflüchtet. Naja, wahrscheinlich dafür, daß die erwartete Prügelstrafe nicht so hart ausgefallen war, entschied er dann und packte auch seinen eigenen Krempel zusammen, um selbst endlich in den Feierabend zu verschwinden.
 

Reita und Ruki standen vor dem Fahrstuhl und warteten, daß der endlich auf ihrer Etage hielt und sie einsammelte. Sie hatten kein Wort mehr gesagt, seit sie aus dem Probenraum heraus waren. Sie waren beide total geknickt. Obwohl Kai sie gar nicht so richtig zusammengestaucht hatte – oder vielleicht gerade deshalb – hatten sie ein moralisches Tief. Kai hatte die ekelhafte Fähigkeit, auch mit einem Sonnenscheinlächeln noch gewichtig genug zu sein, damit seine Botschaft ankam. Mit dieser ruhigen, sachlichen Art kam er so unglaublich erwachsen rüber und machte ihnen damit ohne Worte klar, was für unreife Kindsköpfe sie beide eigentlich waren. Das saß.

Der Fahrstuhl ging auf und sie stiegen ein. „Soll ich dich noch heimfahren?“, wollte Reita wissen. Das erste gesprochene Wort zwischen ihnen beiden.

„Gerne, wenn du willst.“

Reita nickte und drückte eine der Kellergeschoss-Tasten. Die Tiefgarage. „Danke, daß du mich vorhin in Schutz genommen hast.“

„Aber sicher. Seine Freunde lässt man doch nicht unschuldig für sich mithängen.“

Reita zog ein sehr wehleidiges Gesicht, das Ruki schon jetzt argwöhnisch beobachtete. Dieses Gesicht kannte er an seinem Kumpel. Immer, wenn er am Boden war und in den Sack hauen wollte. Gleich kam´s ... „Ich glaub, wir sollten aufhören“, meinte der Bassist in diesem Moment auch schon niedergeschlagen, wie zur Bestätigung.

„Womit?“

„Musik zu machen.“

„Ach, Reita, sag doch sowas nicht“, entgegnete Ruki mild.

„Wir sind jetzt schon so lange im Geschäft. Wir hatten unseren Ruhm doch. Und der aktuelle Trend gefällt mir überhaupt nicht. Das ist ne komische Musik, die heutzutage produziert wird. Hast du dir mal mit Verstand die Newcomer-Bands angehört, die jetzt so in den Plattenlabels kursieren?“

„Was meinst du?“

„Da wird so lange mit dem Bügeleisen drübergehobelt, bis man kein einziges Instrument mehr raushört. Man hat nur noch den Gesang – der für sich genommen schon nicht viel her macht, denn die Sänger klingen alle gleich – hier und da noch ein vereinzeltes, leises Trommelpuffen, und ansonsten nur 'Hintergrundrauschen', das ein einziger, furchtbarer Einheitsbrei ist und aus dem man sich selbst bei bewusstem Hinhören nichts nehmen kann. Alles elektronifiziert und totgemischt. Ich höre keinerlei Gitarre raus, geschweige denn mal einen Bass. Wo ist die anständige Rockmusik von früher geblieben, mit markanten Sängern, die man sofort an der Stimme erkannt hat, und mit hörbaren Gitarren-Lines?“

Ruki schmunzelte. „Und du hast Angst, daß wir auch bald solche charakterlose Billigmusik produzieren müssen?“

„Du etwa nicht?“ Der Fahrstuhl ging wieder auf und sie stiegen aus. Reita stiefelte eine Nasenlänge voraus, denn im Gegensatz zu Ruki wusste er, wo sein Auto stand.

„Ach, Quatsch. Wir sind viel zu erfolgreich mit dem, was wir machen. Wir haben eine riesige Fangemeinschaft. Wir kriegen eine Yokohama Arena mit 17'000 Zuschauern in Rekordzeit ausverkauft. 17'000 Menschen, Reita, lass dir die Zahl mal auf der Zunge zergehen. Glaub mir, an unserem Musikstil pfuscht uns so schnell keiner rum.“

„Ich glaube, daß auch wir uns nicht vor dem Wandel der Zeit verschließen können. Irgendwann wird es uns auch treffen.“

Ruki schmunzelte belustigt. „Das ist doch nach dieser Ansage, die wir von Kai gerade eben kassiert haben, nicht dein eigentliches Problem, oder? Was ist los, Reita? Woran hängt´s wirklich?“

„Ich weiß nicht ...“

„Hast du Angst, deiner Band noch unter die Augen zu treten? Glaubst du, die mögen dich jetzt nicht mehr? Glaubst du, ich hätte dein Ansehen bei denen ruiniert, nach dem ganzen Hickhack der letzten Wochen?“

Reita grummelte leise in sich hinein. „Manchmal hasse ich dich für deinen Scharfsinn, ehrlich“, maulte er zwischen beleidigt und bestätigend. Wo nahm der Kerl bloß diese Gabe her, alles so schmerzhaft präzise in Worte zu fassen?

Der Sänger kicherte sorglos. „Da ist Flucht aber der falsche Weg. In so einem Fall muss man erst recht da bleiben und sich beweisen. Zeigen, daß man´s besser kann. Aber mal davon abgesehen hast du ja gar keinen Grund dazu. Ich bin doch derjenige, der sich bei seinen erfolglosen Versuchen, eine Gitarre ranzuschaffen, ständig in Schwierigkeiten bringt. Wenn überhaupt, dann sind die Kollegen auf MICH sauer.“

Nun lächelte auch Reita wieder leicht. Schön, daß Ruki es wenigstens einsah, daß er nur Grütze verzapfte. Damit kletterte er bei Reita in der Achtungs-Skala gleich wieder um etliche Stufen nach oben. Das waren so Momente, in denen er wieder wusste, warum er mit dieser chaotischen Nudel doch so dicke zusammenhielt. Reita fischte den Zündschlüssel aus der Jackentasche, als sie sein Auto erreichten, und drückte auf die Funk-Zentralverriegelung.

„Hör mal, kannst du mich vielleicht bei Shinya absetzen?“, wechselte Ruki das Thema, bevor er mit dem Kopf im Wageninneren verschwand.

„Was willst du´n da?“

„Ich schulde ihm noch Geld. Er hat doch auf dem Flohmarkt neulich für die Schallplatte mitdocken müssen, die Pata kaputt gemacht hat. Ich fang so langsam an, überall die Beträge abzustottern, die ich noch offen habe. Vorhin hab ich Aoi auch schon seine Gitarre bezahlt, die er für mich gekauft hatte.“

Reita ließ sich auf den Fahrersitz fallen. „Erlaube mir bitte folgendes zu bemerken: DU hast die Schallplatte kaputt gemacht, Ruki.“

„Hab ich nicht! Pata hat dran gezogen und sie dabei zerbrochen!“

„Und du hast sie nicht losgelassen. Einigen wir uns drauf, daß ihr sie gemeinsam kaputt gemacht habt.“

„Ändert auch nix. Bezahlen muss ich sie trotzdem!“, stellte Ruki in gespielt schmollender Stimmlage klar und zog eine Flusch.

Reita winkte ab und startete den Motor. Zwecklos. Wie immer. „Schon gut, ich bring dich zu Shinya“, entschied er lediglich. Und hoffte, daß Shinya wenigstens zu Hause war, wenn sie so spontan bei ihm aufkreuzten.
 

Da Reita inzwischen wusste, wo man in dieser mischuggenen Wohngegend einen Parkplatz fand, standen sie diesmal etwas schneller vor dem Haus als bei ihrem letzten Besuch. Natürlich ging Reita mit. Er würde Ruki ja nicht einfach hier rausschmeißen und dann weiterfahren. Er würde schon warten, bis Ruki fertig war, und ihn hinterher noch wohlerzogen nach Hause bringen.

Ruki klingelte schon zum zweiten Mal, aber immer noch ohne Erfolg. Prüfend schaute er auf die Armbanduhr. „Hm. Wir haben zwar heute zeitiger mit den Proben aufgehört als ich dachte, aber es wundert mich trotzdem, daß Shinya noch nicht da ist.“

„Und was jetzt? Wollen wir hier warten, bis er wiederkommt?“, wollte der Bassist wissen und hoffte inständig, daß Ruki das als rethorische Frage erkannte und nicht wirklich 'ja' sagte.

„Hmmmmmmm ... lass uns mal ne Runde um´s Haus laufen“, schlug er vor.

Gut, damit konnte Reita leben. Er schob die Hände in die Jackentaschen und spazierte gemächlich los.

Im grauen, trostlos zubetonierten Hof auf der Rückseite des Hauses stand die Hintertür offen. Dort fanden sie Shinya mit einer Zigarette im Mundwinkel. Zuerst dachten sie, er wäre nur zum Rauchen rausgekommen, um seine Bude nicht voll zu qualmen. Aber dann kam Reita zu Bewusstsein, was der Dir en Grey Drummer hier wirklich tat. Er hatte gerade ein postkartengroßes Stück Papier in der Hand – augenscheinlich ein Foto – das er mit dem Feuerzeug genüsslich angokelte.

„Shinya, was wird´n das!?“, klinkte sich Reita sofort fassungslos ein, ohne eine Begrüßung voran zu stellen.

Shinya fuhr ertappt herum, als er den Besuch bemerkte, und ließ das Foto vor Schreck zu Boden fallen. „Was ... Wer ... Wie kommt ihr denn hier her?“

„Durch die Zufahrt!“, meine Ruki und bückte sich nach dem angerußten Papier.

„U-Und was wollt ihr?“

Ruki betrachtete das Foto eine Weile skeptisch, soweit man noch etwas darauf erkennen konnte, und hielt es Shinya dann vor die Nase wie eine Polizeimarke. „Sollten wir die Dame kennen?“

Der Drummer räsperte sich und sammelte sich sichtlich wieder. „Das ist Rhythmy. Und ja, wenn man selber im Musikgeschäft tätig ist, sollte man sie eigentlich kennen, du ungebildeter Intelligenzbolzen.“ Er schnappte Ruki das Foto wieder aus der Hand.

„Rhythmy. Das ist doch eine der Schwestern von Miyavis Frau Melody“, überlegte Reita vor sich hin. „Was hat die dir denn getan, daß du rituell Fotos von ihr einäscherst? Bist du irgendwie sauer auf sie?“

Shinya zog ein ernst-entschlossenes Gesicht und ließ das Bild mit seinem Feuerzeug endgültig in Rauch aufgehen, bevor er weitersprach. „Ist nur so eine Masche von mir. Ein Tick, wenn du so willst. Immer wenn ich von Leuten höre, die sich ungebührlich benehmen, gebe ich Ihnen damit heimlich Saures. Ist ein sehr befreiendes Gefühl. Gut zum Stress-Abbau und so. Aber verratet das bloß keinem. Ihr seid hier gerade Zeuge von etwas geworden, das ihr besser nicht hättet wissen sollen.“

Ruki zog vielsagend eine Augenbraue hoch. „Will ich wissen, wieviele Fotos du von uns Gazettos schon verbrannt hast?“

„Hm ... von euch allgemein? Oder von dir im Speziellen?“

„Shinya!“
 

„Miyavi, hey“, grüßte Ruki etwas müde, als er dem quirligen, zutätowierten Sänger-Kollegen ein paar Tage später zufällig beim Einkaufen begegnete. Im Wesentlichen ließ er sich sein Zeug ja liefern oder von einem Staff besorgen, denn alle Nase lang von Fans erkannt zu werden, war ihm auf Dauer zu anstrengend. Aber wenn er bloß mal schnell eine Kleinigkeit brauchte, ging er durchaus auch mal selber los. Vorsorglich nahm er seinen Koron schnell auf den Arm, als er Miyavi über den Weg lief, bevor wieder ein Malheur passierte.

Miyavi zog unschlüssig eine Augenbraue hoch. „Hi“, gab er nur zurück. Er war immer noch ein bisschen sauer auf Ruki, wegen damals. Das Hausverbot in seinem Laden bestand ja nach wie vor. Aber deswegen gar nicht mehr mit ihm zu reden, erschien ihm auch übertrieben. Vielleicht vertrugen sie sich ja sogar wieder. „Hast du denn inzwischen endlich mal eine Gitarre, mit der du klarkommst?“

Ruki schüttelte den Kopf. „Hör mal, willst du mich in deinen Gitarrenladen nicht langsam mal wieder rein lassen?“, fragte er ganz unverblümt.

Miyavis Gesicht wurde noch frostiger. „Soll das etwa eine ordentliche Entschuldigung sein?“

„Nein, nur eine sachliche Frage!“

„Dann kriegst du jetzt von mir ein sachliches 'Nein', so!“

Ruki verdrehte sie Augen. „Ach komm schon, wie lange willst du noch den Beleidigten spielen, wegen so einer dummen Hose? Soll ich dir die 650 Yen für die Reinigung wiedergeben? Bist du dann zufrieden?“

„Um die Hose geht es nicht, Ruki. Mir ist wegen der ganzen Sache eine riesige Vertragsunterzeichnung in die Binsen gegangen. Ich wollte eine Band für ein großes Projekt verpflichten. Aber weil ich erst nach Hause musste, um mich umzuziehen, und dann zwei Stunden zu spät aufgekreuzt bin, haben die abgelehnt und sind wieder gegangen. Die halten mich jetzt für unzuverlässig. Und das ganze Projekt steht auf der Kippe. Man findet nicht mal eben auf die Schnelle eine Band, die professionell ist und trotzdem jede Menge Zeit hat.“

„Also DABEI kann ich dir helfen!“, meinte Ruki sofort. „Frag doch mal Maya. LM.C sind eh gerade zu haben und schwer am Suchen.“

Über Miyavis Gesicht wechselte eine ganze Palette von Emotionen. Ein Nachdenken, ob LM.C dafür die richtigen Leute waren. Ein Freuen, weil sie das tatsächlich waren. Dann ein leicht mürrischer Ausdruck, weil er Ruki den Triumpf ungern gönnte. „Ich kann ihm ja gelegentlich mal davon erzählen“, umging er es schließlich. Das ließ alles offen. Das hieß ja nicht automatisch, daß Maya auch wirklich mitmachen wollte – obwohl Miyavi sich schon sehr gewundert hätte, wenn nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JINO
2017-11-12T18:22:50+00:00 12.11.2017 19:22
Genau Uruha… lauf… Uruha lauf! xD

Kai hat mit Sugi gesprochen… owwww

>>„Sugizo wird dich ab jetzt nicht mehr wegen deiner Größe dissen.“<<
Würde auch er auch so nie…. Wer auch immer es war…. Der Ruki gedisst hat deswegen.. es war nicht Sugizo. *schnaup*

Lauf Ruki .. lauf! XD
Nee heee ich glaube der hatte noch schiss das Kai doch noch hochgehen könnte wie ein Knallfrosch. xD

>>„Ich glaub, wir sollten aufhören“ …… „Musik zu machen.“<<
WAAAAAAAAAAAAAAAAAGE ES JAAAAAAAAA NICHT AUFZUHÖREN!
*Reita am Schlawittschen packe und durch schüttel*
Wage es ja nicht… oder ich … *devil blick*

Borrr Reita… hör auf so dunkel zu labern…. :’D

>>daß Ruki es wenigstens einsah, daß er nur Grütze verzapfte<<
dafür gibt es ein HALLELUJIAAAAAA! xD

Shinya was machst du? O_O
Kinder die gokeln machen ins Bett… sagte man mal zu mir. :’D
Gut das Shinya keins mehr ist… frag mich dennoch was er da macht! :O

>>„Hm ... von euch allgemein? Oder von dir im Speziellen?“
„Shinya!“<<
hihiihiiihiihihiiihhh der böse…. Aber ja eine gute frage von Ruki… wie viele woll schon leiden mussten an bildern. xD

düdüüü

liebe grüße

Antwort von: Futuhiro
13.11.2017 11:00
> ich glaube der hatte noch schiss das Kai doch noch hochgehen könnte wie ein Knallfrosch. xD
--> Ja, hatte er allerdings. Vor Kai hat Ruki ja derwegen noch allen gebührenden Respekt. :D

> frag mich dennoch was er da macht! :O
--> Nagut, die Szene ist etwas kurz geraten, gebe ich zu. Ich weiß nicht, ob man die Parallelen als Leser so ziehen kann. Rhythmy hat doch in Miyavis Haus das Stelldichein mit dem unbekannten Herrn vollziehen wollen, wurde aber wider Erwarten von Miyavi überrascht. Der war wegen seiner angepinkelten Hose nicht gleich ins Plattenlabel gefahren, sondern erst nochmal nach Hause, um sich umzuziehen. - Miyavi hat das natürlich empört rumerzählt und Shinya hat es erfahren. Darum fackelt er zur Strafe nun Fotos von ihr ab. XD

Danke für den Kommi ^_^
Antwort von:  JINO
13.11.2017 16:55
Asooo deswegen. xD

Bin ich froh das Shin keine Bilder von mir hat... sonst würde er die auch noch anzünden. XD
Hat der sicher so ne mappe/ordner mit unmängen an bildern zum verbrennen... xD
Antwort von: Futuhiro
14.11.2017 18:43
Na ich gehe davon aus, daß er sich die aus dem Internet zieht. :D


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