Future
„Wow, das ist echt unglaublich“, hauchte Mimi als sie die Ruinen der Stadt Machu Picchu vor sich erblickte. Ehrfürchtig griff sie nach Izzy Hand und zog ihn näher heran.
„Vorsicht Mimi, die Kamera!“, protestierte er und versuchte die Balance zu halten.
„Pack das Ding doch mal weg“, tadelte sie ihn gespielt streng. Sie wusste ja, dass er diese unglaubliche Reise für sie festhalten wollte.
Sie hatten sich einen langersehnten Traum erfüllt und reisten um die Welt. Zurzeit besuchten sie die neuen sieben Weltwunder, die auf dem ganzen Globus verteilt lagen.
Ein Stück Geschichte erstreckte sich vor ihnen, die Mimi die Sprache verschlug. Es kehrte eine magische Ruhe ein, die heilsam auf sie einwirkte.
„Unfassbar, dass wir tatsächlich hier sind“, hauchte Izzy und legte liebevoll die Arme um Mimi, die ihm verliebt in die Augen sah.
„Ja, aber für unsere Hochzeitsreise mussten wir uns doch etwas ganz Besonderes einfallen lassen“, sagte sie zärtlich und fuhr über seine rechte Hand, die seit kurzem ein goldener Ring schmückte.
Es war ein Versprechen, dass sie einander gaben. In guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein. Sich aufrichtige Liebe zu schenken und miteinander alt zu werden. Denn genau das, stellte sich Mimi vor.
„Stell dich mal da rüber!“, dirigierte Izzy Mimi herum, um sie im besten Bild einzufangen.
„So?“, fragte seine Frau und posierte wie ein Fotomodel.
„Das ist kein Fotoshooting, Schatz.“
„Entschuldigung? Du wirst diese Aufnahmen schließlich mal unseren zukünftigen Kindern zeigen. Sie sollen sehen… was machst du da eigentlich?“
„Ich suche einen W-Lan-Zugang“, erklärte Izzy, der gerade schwer damit beschäftigt war, abwechselnd auf sein Handy und seine Kamera zu stieren.
„Izzy!“, schimpfte Mimi. „Wir sind in den Flitterwochen!“
„Was denn? Ich möchte eben unsere schönsten Erlebnisse mit unseren Freunden und Familien teilen.“
Mimi grinste. Er war wirklich unverbesserlich. Aber genau dafür liebte sie ihn. Er war eben einfach Izzy. Und jetzt war er ihr Izzy. Für immer.
„Kein Internet“, stöhnte ihr Mann.
„Wenn du willst, gehen wir runter in die Stadt und suchen ein Internetcafé.“
Izzys Augen begannen zu strahlen. „Dein Ernst?“
„Mein Ernst.“
Izzy zog sie an sich und gab ihr einen innigen Kuss auf die Lippen.
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du die beste Ehefrau der Welt bist?“
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass ich das Internet mit dir mitgeheiratet habe?“, lachte Mimi. Wahrscheinlich würden sie beide sich nie ändern. Aber genau so wollte Mimi es.