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Die Macht der Ignoranz

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
10000 Jahre... nein, nur Spaß :D Mir fiel heute endlich eine Fortsetzung ein und die wollte ich euch nicht vorenthalten. Da das Ganze schon eine Weile her ist, weiß ich nicht, wie charagetreu das jetzt noch ist. Ich bitte also ein bisschen um Nachsicht, beim nächsten Kapitel wird es besser, ich schwöre xD Komplett anzeigen

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Der Schwachpunkt eines Oni

Kyo Shiranui saß auf einem der Dächer des Satsuma-Hauptquartiers und genoss die Aussicht. Zur Zeit gönnten sich alle eine Pause und schonten ihre Kräfte, zumindest, was die schwächlichen Menschen anging.

Der Grau-blauhaarige grinste in sich hinein. Die Oni hatten sich indes neu formiert und hatten eine eigenständige Zuflucht gefunden, es lief alles nach Plan. Bald konnten sie den Ränkespielen der Menschen den Rücken zukehren... das hieß, wenn sich alle an die Abmachung hielten.

Ein hochgewachsener Oni mit roten Haaren erweckte Kyos Aufmerksamkeit und er verfolgte Amagiri mit seinem Blick. Da die abendliche Dämmerung langsam einsetzte, ahnte der Schütze schon, was das Ziel des stillen Einzelgängers war und er wollte seinen Blick schon abwenden, als er hinter Amagiri in einiger Entfernung Kazama stehen sah, der sich in den Schatten versteckte. Anscheinend verfolgte der Blonde den anderen und Kyo gluckste vergnügt. Er hatte dieses Schauspiel schon mehrfach gesehen, genau genommen, seit Amagiri und Kazama aneinander geraten waren.

//Ich wüsste zu gern, was da los gewesen ist//, dachte Kyo, während er den beiden zusah, die sich nach der Sache reichlich merkwürdig verhielten.

Amagiri war stiller als sonst, zog sich viel zurück und ab und zu sah er Kazama so an, als wolle er ihm unbedingt etwas sagen, was er aber nicht über seine Lippen bekam. Kazama wiederum machte keine Schwierigkeiten mehr, wenn es um irgendwelche Treffen mit menschlichen Oberhäuptern ging, sondern war nahezu handzahm... wenn nicht diese bodenlose Arroganz gewesen wäre, wie ihm wie immer aus allen Poren kam.

Wieder grinste Kyo und schüttelte den Kopf. Er würde den Teufel tun und sich einmischen, denn zuschauen war gerade viel unterhaltsamer. Er war gespannt, wann wohl erneut die Fetzen fliegen würden, doch natürlich wollte er dann nicht in der Nähe sein.
 

Kazama konzentrierte sich darauf, völlig lautlos und in gebührlichen Abstand zu agieren. Seit Tagen beschattete er Amagiri, verlor ihn aber immer wieder aus den Augen. Dieses Mal sollte ihm das nicht passieren, das hatte er sich vorgenommen und so war er bis in die Haarspitzen konzentriert auf sein Ziel.

Nachdem der andere an seine Schwäche gekommen war, setzte er nun alles daran, auch Amagiris Schwäche herauszufinden, doch bisher ohne Erfolg. Der Rote nutzte immer neue Wege zu seinem Ziel und schüttelte ihn dann doch wieder ab, doch heute ging er sehr zielstrebig zum Vergnügungsviertel der Satsuma.

//Was will er dort?//, fragte sich Chikage, doch es waren einfach zu viele Möglichkeiten.

Er musste mit eigenen Augen sehen, was Amagiris Schwäche war, um dieses Wissen anschließend gegen diesen einsetzen zu können.

Der Rothaarige ging zielstrebig durch das Vergnügungsviertel, mied aber Bars oder billige Absteigen, auch die Glücksspielzelte mied er. Es war klar, dass Amagiri hier nicht zum ersten Mal war, denn hier und da wurde er begrüßt wie ein alter Freund.

Kazama wurde immer verwirrter. Was wollte Amagiri hier?

Der Rothaarige blieb plötzlich stehen und Kazama rettete sich gerade so in eine Nische, wo er mit klopfendem Herzen wartete. Er nahm sich ein paar Sekunden Zeit, lugte dann vorsichtig um die Ecke... und konnte Amagiri nirgends sein.

„Verflucht!“, zischte Chikage und schaute sich um.

Es waren nur Sekunden gewesen und trotzdem war ihm Amagiri entwischt, wie jedes Mal. Trotzdem war Chikage nicht bereit, jetzt schon aufzugeben, also eilte er zuerst zu der Stelle, wo er den anderen Oni das letzte Mal gesehen hatte. Er schaute sich von dort in jede Richtung, doch es gab wieder zu viele Möglichkeiten und Amagiri hinterließ keine Spuren.

Chikage schaute sich nochmals um und überlegte. Von hier aus waren sechs Lokalitäten gut zu erreichen. Es handelte sich dabei um zwei einfache Läden mit verschiedensten Angeboten, drei Lokale, aus denen diverse Essensgerüche drangen, sowie ein Glücksspielzelt und ein unscheinbarer Eingang zu einem Etablissement, welches Frauen anbot, eine angeblich schöner als die andere.

Chikage glaubte nicht, dass Amagiri hierher ging, um einzukaufen, weiterhin brauchte er als Oni keine normale Nahrung. Zudem hatte er die Glücksspielzelte vorhin auch gemieden und somit blieb ihm nur das Etablissement, welches Chikage gern am wenigsten kennengelernt hätte. Doch wenn er etwas gegen Amagiri in der Hand haben wollte, dann musste es wohl sein.

Kurzentschlossen betrat der Blonde das Gebäude. Es wirkte nicht anders als andere dieser Art, leider aber auch genauso groß und unübersichtlich. Er würde ewig brauchen, bis er alles durchsucht hatte und Chikage wollte schon aufgeben, als er von Weitem das auffällige rote Haar Amagiris sah, der sich jetzt mit einer dunkelhaarigen Frau in den hinteren Bereich verzog. Chikage nahm die Verfolgung auf und sah die beiden gerade noch in einem der Zimmer verschwinden. Er ging in eins der Nebenzimmer und verriegelte dieses von innen, dann lehnte er sich an die Wand, die dieses Zimmer mit dem von Amagiri verband und lauschte.

„Wie geht es Euch, Amagiri-sama?“, fragte eine weibliche Stimme.

„Den Umständen entsprechend. Und Euch, Chiyo-dono?“

Glockenhelles Lachen erklang.

„Ähnlich. Aber nun sagt mir, was hat sich mit Eurem Herrn ergeben? Ist er Euch gegenüber noch immer... wie nanntet Ihr es kürzlich? Kratzbürstig?“

Die Frau kicherte und Chikage standen die Nackenhaare zu Berge. Er mochte diese Frau nicht und in ihm entstand das Bedürfnis, sie mit seinen bloßen Händen zu erwürgen. Und was war das eben? Meinte Amagiri mit dem „kratzbürstigen Herrn“ etwa ihn?!

„So schlecht ist er nicht... ich habe mich damals nur hinreißen lassen. Ich war unbeherrscht“, hörte man Amagiris ruhige, tiefe Stimme.

Wieder lachte Chiyo und Chikage ärgerte sich, dass er nichts sehen konnte. Er beschloss, ein klein wenig seiner Kraft einzusetzen, um durch diese Wand sehen zu können und einen Moment später sah er Amagiri und Chiyo wie Vertraute nah beieinander sitzen. Der Anblick versetzte Chikage einen Stich und am liebsten hätte er geknurrt, doch er verbiss es sich.

„Oh, Ihr nehmt ihn in Schutz, das ist ja fast süß“, lächelte Chiyo belustigt und barg ihr Gesicht hinter einem Fächer, während sie Amagiri nicht aus den Augen ließ.

Dieser gab ein unverständliches Geräusch von sich und wieder lachte Chiyo und sie stieß den großen Oni neben sich an. Noch so eine vertraute Geste, die Chikages Gemüt zum Kochen brachte. Was erlaubte sich diese Person? Und warum tat Amagiri nichts dagegen?

„Bevor ich Euch weiteres von ihm erzähle, brauche ich etwas von Euch“, seufzte Amagiri jetzt und Chiyo legte den Fächer weg.

„Natürlich, wie gedankenlos von mir. Aber danach möchte ich alles hören, Amagiri-sama“, gurrte sie und einen Moment später beugte sie sich zum ihm.

Chikage verstand es erst nicht, doch als Amagiri sich ebenfalls ihr zuwandte, verstand er sehr gut. Die beiden waren dabei, sich zu küssen...

Kazama sprang auf, taumelte von der Wand weg und schloss die Augen, die auf einmal zu brennen schienen. Was hatte er sich dabei gedacht, hierher zu kommen? Es ging ihn nichts an, was Amagiri tat, solange er auf seiner Seite war... oder?

Chikage atmete gequält ein und wieder aus. Woher kam dieser Druck auf seiner Brust, seine Aufgewühltheit? Warum fühlte er sich so?

In seinen Gedanken verformte sich das Bild, welches er eben gesehen hatte und er hatte plötzlich Amagiri vor sich. Er durchlebte nochmals, wie der andere ihm Sake eingeflößt hatte, weil er es selbst nicht mehr gekonnt hatte. Auch das war ein Kuss gewesen, allerdings lediglich aus Funktionalität. Es war nicht weiter als ein Gefallen gewesen, damit Chikage nicht krepierte, mehr aber auch nicht.

Das hier zwischen Amagiri und Chiyo war anders. Es geschah auf freiwilliger Basis, es war spielerisch und ohne jeden Zweck... und dieses Wissen nahm Chikage die Luft zum Atmen. Ihm entwich ein Keuchen und er presste sich schnell die Hände auf den Mund.

Da drangen plötzlich Gesprächsfetzen aus dem Nachbarzimmer.

„...sollten ... nicht...da... jemand...“

Chikage wollte gerade seine Fähigkeiten wieder aktivieren, als eine Stimme glockenhell durch sein Gehirn drang.

„Ihr seid Chikage-sama, ja? Amagiri hat mir bereits so viel von Euch erzählt. Kommt doch zu uns, ich brenne darauf, Euch kennenzulernen“, sagte Chiyo und Chikage rang sich dazu durch, dieser Bitte zu folgen.

Amgiris Blick wich er aus, als er das Zimmer öffnete und eintrat. Er beschäftigte sich lieber mit den goldgelben Augen von Chiyo, die diese nun als Oni auswiesen. Sie war nicht reinrassig, sondern ein Mischlingswesen, aber dennoch hatte sie Präsenz, das musste er ihr lassen.

„Setzt Euch doch“, sagte Chiyo liebenswürdig und klopfte auf ein Kissen, welches sich neben ihr befand.

Knurrig setzte sich Chikage, doch das brennende Gefühl in ihm verschwand einfach nicht, ebenso wenig wie die Frage, ob sich die beiden geküsst hatten oder nicht.

//So etwas Schwachsinniges... wieso mache ich mir deshalb überhaupt Gedanken!//, schimpfte Chikage innerlich mit sich selbst, ehe er Chiyo misstrauisch anschaute.

Oder lag es an ihr? Stellte sie diese Absurditäten mit ihm an? Hatte sie ein Talent, dass selbst Oni in ihren Emotionen beeinflusste?

„Chikage-sama. Was tut Ihr hier?“, fragte jetzt Amagiris dunkle Stimme und Chikage sah zu ihm, nur um zu entdecken, dass der andere die Arme verschränkt hatte und ihn finster anschaute.

War er etwa sauer?

Ein Kribbeln überlief Chikages Nacken, erinnerte er sich doch daran, was das letzte Mal passiert war, als Amagiri auf ihn wütend gewesen war. Trotzdem hatte er nicht vor, nachzugeben oder anderweitige schwächliche Aktionen zu starten, also rettete sich Chikage mit seiner Arroganz.

„Nur eine Laune“, gab er von sich und wandte wieder den Blick ab, der jedoch kurz darauf zu Amagiri gezwungen wurde.

„WAS tut Ihr hier?“, knurrte der Rothaarige nun und das Kribbeln in Chikages Nacken wurde stärker. „Ihr lügt. Sagt die Wahrheit.“

„Sag mir nicht, was ich tun soll!“

Glockenhelles Lachen unterbrach sie und sie sahen beide zu Chiyo, die sich königlich amüsierte.

„Ich werde mich zurückziehen. Ich denke, Ihr beide habt Klärungsbedarf und so neugierig ich auch darauf bin, was das Ergebnis sein wird, denke ich doch, dass ich dabei stören würde“, lächelte sie und ehe Amagiri sie aufhalten konnte, war sie schon flink aus dem Zimmer geschlüpft.

Amagiri wandte sich Chikage zu, der ihm zuvorkam.

„Entschuldige bitte, dass ich deine Geliebte vergrault habe“, sagte der Blonde höhnisch und Amagiri seufzte.

„Ihr versteht das falsch...“

„Ach ja? Was machst du dann hier?“

„Chikage-sama...“

„Was?!“

Amagiri lächelte kaum merklich, aber er lächelte.

„Ihr regt Euch wirklich grundlos auf, glaubt mir.“

Amagiris Lächeln brachte Kazama aus den Konzept und er konnte erst einmal nichts erwidern.

„Was... was tust du dann hier...?“, fragte er nochmals, dieses Mal aber leiser als vorher und ohne jede Bissigkeit.

„Sie ist nicht meine Geliebte. Sie hilft mir nur bei meiner Schwäche... da sie eine halbe Oni ist, war ich mir sicher, dass ich ihr trauen kann“, konstatierte Amagiri.

Chikage wollte unbedingt wissen, was Amagiris Schwäche war, aber unter diesen Umständen ging es nun doch zu weit. Er ließ es also bleiben und wartete ab, dass der Rothaarige noch etwas sagte.

„Wollt Ihr nicht wissen, was meine Schwäche ist?“

Chikage wollte schon sagen, dass es ihn nicht im Geringsten interessierte, doch alles, was er hervorbrachte, war ein leises Keuchen, als Amagiri ihm plötzlich ganz nahe kam. Chikages Augen weiteten sich, seine Sinne nahmen Amagiris Geruch überdeutlich wahr und ihm wurde leicht schwummrig.

„Meine Schwäche...“, begann Amagiri und kam Chikage noch näher. „... seid Ihr, Chikage-sama.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder Pause xD Aber ich hoffe, meine Muse arbeitet an mehr Input, dann geht das mit dem letzten Kapitel hoffentlich schneller. Zu Kyo will ich auch noch was machen, aber das wird kürzer, maximal zwei Kapitel. Aber erst mal bringe ich dies hier zu einem Abschluss, versprochen :) Komplett anzeigen

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