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Symphonia

Playing on the Piano
von

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Blinding Kiss

Sachte strich Makoto ein letztes Mal über die Tasten seines Pianos und genoss diesen Moment. Wartete bis die letzten Töne verklungen waren.
 

Kurz herrschte andächtige Stille im Saal, dann brach tosender Beifall aus und er verbeugte sich vor seinem Publikum. Vorsichtig schritt er zum Bühnenrand, darauf achtend jeden einzelnen Schritt mitzuzählen.
 

Immer wieder verbeugte sich Makoto mit einem Lächeln auf den Lippen vor seinen Zuschauern und lauschte den anhaltenden Applaus, welchen er zwar nicht sehen, aber umso besser hören konnte. Es war ihm jedes Mal wieder eine Freude die Reaktionen des Publikums auf seine Musik zu hören - ganz egal, wie oft er schon aufgetreten war.
 

Ein letztes Mal winkte er den Menschen zu, welche nur seinetwegen auf dieses Konzert gekommen waren und wartete auf Rei, der ihm von der Bühne half. Zwar hatte er sich schon im Vorfeld etwas mit dem Ort vertraut gemacht, aber auf unbekannten Boden ließ er sich doch lieber von seinem Agenten helfen.
 

„Ein großartiger Auftritt wie immer, Makoto-Senpai“, gratulierte ihm der Blauhaarige, während er den Pianisten hinter die Bühne geleitete. „Das Publikum hat jedes Stück regelrecht mitgelebt!“
 

Leise lachte Makoto zufrieden auf und hörte dem Jüngeren bei seinen Ausführungen zu. Er war nicht nur sein Agent, sondern auch ein guter Freund. Schon seit vielen Jahren tat Rei alles für Makos Karriere und inzwischen mussten sie sich die Auftritte nicht mehr hart erkämpfen – nein. Mittlerweile bekam der Musiker unzählige Angebote und hatte die freie Auswahl.
 

Der Ältere schätzte seinen treuen Begleiter sehr und wahr ihm für die Unterstützungen in all den Jahren aus tiefsten Herzen dankbar. Lange, lange Zeit hatte er unter seiner Blindheit gelitten. Ein Unfall hatte ihm sein Augenlicht genommen. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis er sich von diesem Schicksalsschlag erholt hatte.
 

Die Liebe zur Musik und Piano hatten ihm neuen Lebensmut gegeben und auch Rei hatte dabei eine große Rolle gespielt. Nachdem er Makotos Potential erkannt hatte, war ihm keine Mühe zu groß gewesen, alles dafür zu tun, um ihn auf einer Bühne spielen zu sehen. Auch wenn er ihn zu seinem Glück zwingen musste. Letzten Endes war es ihm dennoch gelungen den wunderschönen Klang in Makos Symphonien für alle Fans der klassischen Musik publik zu machen. Und nun war dieser ganz oben – trotz seiner Blindheit, welche er zunächst selber für ein Hindernis, eine Art Behinderung, gehalten hatte, die ihm im Leben einschränken würde.
 


 

**
 

Zusammen machten sich die beiden auf dem Weg zum Empfang. Heute würde der Konzertpianist ein paar andere Musiker treffen und auch seine heutigen Zuschauer hatten ebenfalls die Chance mit ihm ein paar Worte zu wechseln.
 

Ununterbrochen erhielt er Lob, sowie Glückwünsche und schüttelte viele Hände, egal ob bekannte oder unbekannte. Rei ließ ihn kurz alleine und Makoto genoss die Gespräche mit den Menschen, die ihm immer wieder ihre Bewunderung aussprachen.
 

Später, als er einen Augenblick alleine war, nutzte er den Moment aus, um durchzuatmen und sich etwas zum Trinken zu besorgen. Ihm gefielen die Unterhaltungen außerordentlich gut, aber auf Dauer waren sie für seine Gemüter doch etwas anstrengend.
 

Gerade hatte der Klavierspieler sein Glas geleert, als wieder jemand auf ihn zukam und ihn für seinen überaus gelungenen Auftritt beglückwünschte. Der Mann hatte eine recht angenehme, wenn auch dunkle Stimme, welche einen leichten Dialekt aufwies. Zudem schien er sich in der Musikbranche sehr gut auszukennen.
 

Makoto entspannte sich während der Unterhaltung und lächelte viel. So erfuhr er beispielsweise, dass sein Gesprächspartner Musikdozent an einer Universität war und ihn schon seit längerer Zeit sehr bewunderte. Natürlich freute er sich über das Kompliment, auch wenn er es merkwürdig fand, dass sein Gegenüber sich bisher noch nicht mit seinem Namen vorgestellt hatte.
 

Als Mako ihm die entsprechende Frage dazu stellen wollte, kam ihm der Fremde jedoch zuvor.
 

„Verzeihen Sie mir bitte für das, was ich jetzt gleich tun werde.“
 

Überrascht über die Worte des Mannes, legte der Angesprochene den Kopf schief. Ein seltsamer Unterton klang in seiner Stimme mit. Noch ehe der Pianist etwas erwidern konnte, spürte er die starke Hand des Fremden in seinem Nacken mit welcher er ihn zu sich zog und gleich darauf warme, sanfte Lippen auf seinen Mund pressten.
 

In den ersten paar Sekunden erlitt er eine regelrechte Schockstarre. Sein sanftmütiges und schüchternes Wesen ließ es nämlich nicht zu, dass er sich gegen die Handlung des fremden Mannes wehren konnte. Je länger der Kuss andauerte, umso schwerer fiel ihm die mentale Gegenwehr.
 

Eine Hand des Fremden ruhte auf seiner Wange und streichelte behutsam mit seinem Daumen über Makotos Haut. Es war ein sehr angenehmes Gefühl. Der Kuss wurde immer fordernder, aber das fremde Lippenpaar war dennoch weich.
 

Langsam spürte der Konzertpianist, wie er anfing den Kuss zu genießen und begann sich näher an den Mann zu lehnen. Trotz allem das er sich dem Anderen hingab, war es für ihn ein seltsames Gefühl, schließlich hatte noch nie einen Mann geküsst. Geschweige denn es ausprobieren wollen.
 

Er mochte Männer, aber doch nicht auf diese Art! Dennoch konnte er sich diesem Kuss nicht entziehen. Selbst dann nicht, als der Fremde seine Zunge in seinen Mund schob und seine eigene ganz sanft massierte.
 

Ihm war furchtbar heiß und Mako hatte ein Rauschen in den Ohren. Außer den Berührungen und dem Kuss nahm er nichts mehr um sich herum wahr. Das Stimmengewirr der Gäste drang nur noch dumpf durch seine Ohren zu ihm hindurch.
 

Dann war plötzlich alles vorbei. Der Fremde zog sich zurück und ließ ihn los. Er wollte etwas sagen, aber sein Kopf war wie leergefegt.
 

"Es tut mir leid", wisperte der Mann und der Pianist konnte spüren bzw. hören, dass er sich umdrehte, um zu gehen.
 

"Warten Sie! Ihr Name...sagen sie mir ihren Namen, bitte!", stammelte Makoto und machte ein paar Schritte. Dann blieb er hilflos stehen.
 

Der Mann war verschwunden und hatte auch nicht auf seine Bitte reagiert. Enttäuscht senkte er den Kopf. Ihm war immer noch so schummrig und leicht schwindelig von dem intensiven Kuss. Und auch seine Wangen glühten immer noch. Wie sehr es ihn doch verwirrte, dass gerade ein Mann ein solches Gefühlschaos in ihm ausgelöst hatte.
 

Bevor er sich noch weitere Gedanken machen konnte, tauchte Rei wieder auf der Bildfläche auf.
 

„Hier bist du, Maktoto-senpai! Wir sollten langsam gehen, es ist schon spät und du bist sicherlich müde. Die Leute hier haben dich lange genug belagert“, meinte er und rückte seine Brille zurecht, ehe dem Musiker seinen Arm hin hielt, damit er ihn sicher durch die Gäste nach draußen führen konnte.
 

Allerdings schenkte ihm dieser kein Gehör. „Rei. Dieser…dieser Mann eben…hast du ihn gesehen? Wer war das?“, fragte er drängend und der Blauhaarige warf ihm einen verwirrten Blick zu.
 

"Von wem sprichst du? Hier ist niemand. Du stehst ziemlich weit am Rand. Man sieht dich kaum vom anderen Ende des Saals aus."
 

Diese Tatsache überraschte ihn. Aber eigentlich war es nur logisch, sonst hätte sicher jemand etwas gesagt, als dieser Fremde ihn einfach geküsst hatte. Er hatte sich schon gewundert, warum sie unbemerkt geblieben waren.
 

"Ist alles in Ordnung, Makoto-senpai? Du hast so rote Wangen…geht es dir nicht gut?", wollte sein Agent besorgt wissen.
 

"Nein, nein. Alles in Ordnung. Ich bin wohl einfach nur müde."
 

Der Brillenträger nickte und gab einen zustimmenden Laut von sich, dann machten sie sich auf den Weg nach draußen.
 

Unterdessen grübelte Makoto immer noch. Seltsamerweise empfand er keine Abscheu. Er hatte sich mit dem Unbekannten sehr gut unterhalten. Er war ein sehr angenehmer Mensch und dann auch noch dieser Kuss…
 

Der Gedanke daran, ließ ihn einfach nicht mehr los.
 

Obwohl Rei die Unruhe seines Freundes bemerkte, äußerte er sich dazu nicht. Wenn Mako darüber reden wollte, würde er das schon früher oder später tun.
 


 

**
 

Der Agent hatte sich über den Gefallen, um den ihn der Klavierspieler gebeten hatte sehr gewundert. Offenbar war es für diesen ein dringendes Bedürfnis den Mann wiederzutreffen, dessen Namen er nach dem Konzert am Empfang nicht gewusst hatte.
 

Rei hatte keine Ahnung, was genau an diesem Abend vorgefallen war, aber da es für Makoto scheinbar so wichtig war, hatte er sein Bestmöglichstes getan, ihm zu helfen. Und das mit Erfolg.
 

Laut den Informationen, die er von dem Älteren erzählt bekommen hatte, unterrichtete der Mann an einer Universität Musik und dank dem scharfen Gehör des erblindeten jungen Mannes, hatte dieser ihm den Akzent beschreiben können – Kanji, was ihm bei der Suche sehr geholfen hatte.
 

Es gab nur eine geringe Anzahl an Unis, an denen Musik unterrichtet wurde und es Dozenten mit diesem Akzent in der Gegend gab. Alles Weitere hatten Anrufe erledigt.
 

Mit jedem Lehrer, der dieses Fach in seinen Kursen unterrichtete, hatte Rei einzeln telefoniert und sich dabei eine kleinen Plan überlegt, indem er behauptete es ginge um eine Umfrage. Viele kannten zwar Tachibana Makoto, hatten aber noch nie ein Konzert besucht. Manche von ihnen hatten tatsächlich noch nie von ihm gehört.
 

Fündig wurde er erst bei der letzten Uni auf seiner Liste. Ein Mann hatte tatsächlich das letzte Konzert Makotos besucht und war auch auf dem anschließenden Empfang gewesen.
 

Mit sich zufrieden und auch ein wenig Stolz, hatte er Makoto sofort angerufen und ihm alles berichtet. Über die Reaktion seines Freundes wunderte er sich allerdings immer noch.
 

So aufgeregt hatte er den Anderen bisher nur selten erlebt. Nun war er doch tatsächlich etwas neugierig geworden, um was es bei der ganzen Sache eigentlich ging. Mako hatte ihm versprochen alles zu erklären, also musste er sich wohl etwas in Geduld üben…
 


 

**
 

Als ihn sein Kollege und bester Freund Rin Matsuoka mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen aus seiner Dienstagnachmittag Vorlesung holte, war Sousuke recht verwundert. Offenbar hatte er Besuch und es musste dringend oder wichtig sein, denn Rin überschlug sich beinahe vor Aufregung.
 

Sobald Sousuke den Raum betreten und seinen ominösen Besucher erkannt hatte, bekam er etwas weiche Knie.
 

Makoto drehte sich zu ihm um, als er die Schritte und das Öffnen der Türe vernahm. Der Musiklehrer musterte den jungen Mann vor sich, dessen Blick aus den wunderschönen smaragdgrünen Augen zwar in seine Richtung, aber nicht exakt auf ihn gerichtet war.
 

"Yamazaki...Sousuke?", fragte er und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Der Dunkelhaarige nickte, stellte dann erschrocken fest, dass sein Gegenüber das ja nicht sehen konnte und räusperte sich.
 

"Ja, der bin ich.", antwortete der Fremde stattdessen und beobachtete überrascht das strahlende Lächeln, das sich auf dem Gesicht des Musikers ausbreitete.
 

Schon beim ersten Wortlaut hatte der Pianist die Stimme sofort erkannt. Er sprach mit dem Richtigen. Er hieß also Yamazaki, Sousuke – endlich hatte er ihn gefunden. Immer noch spukte der Kuss in seinem zierlichen Kopf herum. Er hatte ihn einfach nicht vergessen können.
 

Weiterhin lächelnd trat er noch etwas näher in Sousukes Richtung und dieser kam ihm zögernd entgegen. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. Eigentlich hatte er nur ein paar Worte mit dem ihm wechseln wollen, weil er ihn so sehr bewunderte.
 

Doch als sie sich dann in dieser Zimmerecke unterhalten hatten, in der sie kaum zu sehen waren, hatten ihn seine Gefühle überwältigt. Ihm war bewusst, dass es seltsam war und eher unglaubwürdig, aber er hatte sich sofort in den Pianisten verliebt, als er ihn das erste Mal spielen gesehen und gehört hatte.Und jetzt hatte dieser ihn wirklich aufgespürt. Er fragte sich, was ihn erwartete, denn bisher hatte Mako nicht einmal wütend ausgesehen. Nur sein Lächeln war die ganze Zeit zu sehen.
 

„Was kann ich für Sie tun?“
 

Makoto erkannte die leichte Schwankung in der Stimme des Dozenten auf Anhieb. Da er aber weder vorhatte ihn anzuschreien, noch ihn anzuzeigen oder sonst zu schädigen, war aus seiner Sicht die Sorge Sousukes unbegründet.
 

Statt einer Antwort, trat er noch ein Stück näher und streckte die Hände aus – bis er schließlich den Yamazaki berührte.
 

„D-Darf ich?“, fragte der Konzertpianist etwas Scheu. Sou musste den dicken Kloß in seinem Hals erst einmal herunterschlucken, bevor er die Frage mit einem „Ja“ beantwortete.
 

Vorsichtig und mit zittrigen Fingern, ließ Mako seine Hände über die Brust und Arme des Anderen wandern und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass der Schwarzhaarige größer war, als er selbst. Und auch trainierter. Er hatte breite Schultern und an seinen Oberarmen, sowie an der Brust konnte er deutlich die ausgeprägten Muskeln ertasten.
 

Dann wanderte er langsam von den Schultern, über den Hals, bis schließlich zum Gesicht entlang. Makoto fühlte ein kantiges Gesicht, etwas Rau von Bartstoppeln. Seine Fingerkuppen strichen sanft über die Wangenknochen hinweg zu Nase und Stirn.
 

Der Kleinere ließ sich Zeit damit, Sousuke zu erkunden. Dabei musste der Lehrer alle Selbstbeherrschung auf sich bringen, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren. Die Berührungen des Tachibanas brannten geradezu auf seiner Haut und erregten ihn gegen seinen Willen, obwohl dieser nur versuchte, ihn zu „sehen“.
 

Bei den Lidern des Musikliebhabers, hielt der Pianist einen kurzen Moment inne.
 

„Welche Augenfarbe haben Sie?“, erkundigte er sich freundlich.
 

„Türkis.“
 

Normalerweise ließ sich der Größere durch nichts aus der Ruhe bringen, doch durch die Berührungen des Jüngeren, begann es in seinem Inneren zu kribbeln. Makotos Finger fuhren über Lippen des Dozenten, wobei er feststellte, dass sie genauso weich waren, wie er sie in Erinnerung hatte.
 

Sou erschauderte. Es war ihm etwas unangenehm, aber das was sein Gegenüber hier tat, machte ihn unheimlich an. Er sehnte sich danach den jungen Mann in den Arm zu nehmen, ihn festzuhalten und zu küssen, aber hielt sich zurück. Wenn auch mühsam.
 

Nachdem er seine Erkundungen beendet hatte, trat Mako wieder einen Schritt zurück.
 

„Endlich weiß ich jetzt, wer mich geküsst hat“, begann er das Gespräch und schenkte dem Dunkelhaarigen ein freundliches Lächeln. „Sie sind sehr attraktiv, Sousuke.“
 

Angespannt leckte sich Sousuke über die Lippen und musterte den Anderen eindringlich. Was hatte das Ganze hier zu bedeuten? Er musste der Sache auf den Grund gehen.
 

„Wieso haben Sie nach mir gesucht? Und was machen Sie jetzt hier?“
 

Makoto entwich ein warmes, leises Lachen. Für den Musikdozenten die schönsten Töne, die er jemals gehört hatte.
 

„Ich wollte denjenigen kennenlernen, der mir einfach einen Kuss aufgedrängt hatte, den ich einfach nicht vergessen konnte…und mir noch nicht einmal seinen Namen verraten hat.“
 

Fassungslos starrte ihn der Ältere an. „Sie sind nicht wütend?“
 

Langsam schüttelte der Konzertpianist seinen Kopf. „Nein, bin ich nicht. Um ehrlich zu sein, bin ich wirklich erleichtert Sie doch noch gefunden zu haben. Ihr Kuss…hat mich in Wallung gebracht“, stotterte er und seine Wangen begannen augenblicklich an zu glühen.
 

Endlich begriff auch Sousuke, dass er vor seinem Besuch nichts Schlimmes zu befürchten brauchte. Er wollte jetzt alles auf eine Karte setzten und holte noch einmal tief Luft.
 

„Darf ich Sie bitten…mich noch einmal gewähren zu lassen?“
 

„W-Was meinen Sie denn genau?“, wollte Makoto begriffsstutzig wissen und brachte den Schwarzhaarigen damit zum Schmunzeln.
 

„Ich würde Sie gerne noch einmal küssen“, erwiderte er ruhig.
 

Der Musiker zögerte einen kurzen Moment – solche Situationen waren nun wirklich nicht seine Stärke und auch die aufkeimende Nervosität machte es nicht besser. Doch letzten Endes nickte er mit seinem Kopf und spürte, wie angenehm warm ihm in der Magengrube wurde.
 

Kaum hatte Sou das Einverständnis des sanftmütigen Mannes, trat er auf ihn zu und nahm dessen Kinn zärtlich in die Hand – schließlich wollte er ihn nicht grob anfassen. Nun musste er nur noch eine Sache sagen. Etwas was sein Herz schon seit dem Konzertabend belastete.
 

„Sie muss Ihnen ein Geständnis machen“, sprach er etwas unsicher über die Lippen, riss jedoch zusammen, als er in die liebevollen Augen Makos blickte. „Ich habe mich in Sie verliebt. Schon seit ich Sie das erste Mal spielen sah.“
 

Zuerst war er sichtlich erleichtert, weil ihm nun endlich eine riesige Last von den Schultern abgefallen war. Als der Pianist ihm jedoch nach längerem Schweigen immer noch keine Antwort auf sein Liebesgeständnis gab, wurde er etwas unruhig. Hatte er die Worte des Anderen etwa falsch gedeutet? War nun alles vorbei und er hatte seine Chance vertan?
 

Noch ehe er einen weiteren Gedanken verschwendete, der ihn verunsicherte, sah er das Strahlen in Makos Augen. Er wirkte zufrieden und auch sehr glücklich.
 

„Und würden Sie mir glauben, dass ich mich in Sie verliebt hatte, als Sie mich geküsst hatten?“
 

Erst nach und nach wurde Sou die Bedeutung dieses Satzes klar, woraufhin er ihn liebevoll ansah.
 

„Ja…Ja, ich denke schon.“
 

Danach beugte er sich zu ihm hinunter und streifte die Lippen Makos mit seinen, bevor er kurz mit seiner Zunge drüber fuhr. Der Klavierspieler öffnete seine Lippen einen Spalt und schon spürte er das vertraute Lippenpaar zart auf seinem Mund.
 

Einen Moment lang bewegten sich ihre Münder einfach sanft ihm Rhythmus zueinander, ehe sich der Kleinere traute seine Arme um Sousukes starken Hals zu legen und ihn etwas näher an sich zu drücken. Die rauen Finger des Yamazakis streichelten ihn sachte an der Hüfte, während sie den Kuss intensivierten.
 

Makoto stöhnte leicht auf, als Sous Zunge seine eigene immer wieder anstupste. Beschämt von seinem eigenen Gefühlsausbruch, wollte er den Kuss schon beenden, doch der Dozent hielt ihn eisern fest und verhinderte so, dass ihr Kuss vorzeitig endete. Ein unglaublich schönes Gefühl für den Pianisten.
 

Beiden kam der Kuss unendlich lange vor, doch es waren eigentlich nur wenige Minuten gewesen, in denen sie eng umschlungen in diesem Raum standen.
 

Als der Besucher den Kuss aufgrund von mangelnder Luftzufuhr mit einer letzten Berührung beendete, seufzte Sou etwas wehmütig auf. Er klang ein bisschen enttäuscht und brachte somit den Anderen zum Lächeln.
 

„Was haben Sie…hast du nur mit mir angestellt, Sousuke?“
 

Jetzt, da sie sich erneut geküsst hatten und nun auch alle Missverständnisse geklärt waren, fand es der junge Pianist mehr als unpassend, seinen Liebsten zu Siezen. Seelig lächelte er den Dunkelhaarigen an und genoss jede einzelne Sekunde mit ihm. Noch nie hatte er für einen Menschen jemals so etwas empfunden.
 

„Versprich mir, nie wieder wegzulaufen…“, hauchte Makoto schüchtern gegen die Lippen des Größeren.
 

Bevor Sousuke erneut ihre Münder zu einem innigen Kuss vereinigte, spürte der Konzertpianist einen warmen Atmen an seinem Ohr, der ihm eine regelrechte Gänsehaut bescherte.
 

„Versprochen. Nie wieder.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
[A/N]: And now I’m done. Ich hoffe euch hat meine erste kleine Geschichte zu Free! gefallen. Vielleicht kommen mal öfters solche kleinen One-Shots hier zustande. Über eure Meinung und Tipps würde ich mich sehr freuen✿!

Liebste Grüße

Crispie♡ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NaschKatzi
2017-09-01T20:31:34+00:00 01.09.2017 22:31
Kyaaaaaaaaaaaaaa xD
Mehr sag ich hier dazu nicht *3*
Antwort von: Crispie
02.09.2017 11:12
Hahahahahaha, Kätzchen <3

#KissKissKiss #Schmuseeinheiten

Was zum...diese Hashtags XD

Von:  Disqua
2017-09-01T18:47:02+00:00 01.09.2017 20:47
Also ich liebe Free und ich liebe das Pair, hab ja selbst eine FF zu den Beiden geschrieben xD

Ich musste mich aber tatsächlich an die Idee gewöhnen das Beide NICHTS mit schwimmen zu tun haben. Gut bei Makoto wäre es schwer gewesen, aber bei Sou~ nja egal xD
Was deine Sorge angeht die Jungs sind ein wenig zu OOC, Jein, also Makoto trau ich tatsächlich zu das er so unschuldig unwissend und eigentlich nie über so etwas nachgedacht hat.
Sousuke hingegen ist mir tatsächlich, hm wie beschreib ich das, ich glaube zu nett trifft es ganz gut xD
Tut der Story aber keinerlei Abbruch. Find sie dir wirklich gut gelungen :D
Antwort von: Crispie
01.09.2017 20:53
Hallöchen Disqua♡

OMG du shippst die beiden auch und du hast eine FF zu den beiden geschrieben *////*?? Die werde ich mir gleich durchlesen ;)

Ich bin noch ein kleines Bambi in diesem Fandom, weshalb ich mich definitiv mit dem Anime anfangen muss D: Erst dann ist es mir möglich auch in diesem wunderschönen Universum eine Geschichte zu schreiben [ich hoffe du verstehst was ich meine :)]
Vielen vielen lieben Dank für dein ehrliches Feedback ^^ !!! Nur durch Reviews (z.B konstruktive Kritik) wird man besser :D Und wie heisst das Sprichwort: Übung macht den Meister !!

Liebste Grüße

Crispie♡
Antwort von:  Disqua
01.09.2017 20:57
Hey :D
Sogar zwei, einen kleinen OS wie du der ein wenig ausgeartet ist und einen kleinen Mehrteiler der auch ausgeartet ist weil ich das Pair einfach liebe <3

Ja der Anime lohnt sich wirklich zu schauen, also auf jeden Fall machen, einfach auch weil man die Charas so natürlich sehr viel besser kennen lernt und schnell merkt wie sie ticken.
Dafür das du den Anime nicht kennst, hast du Makoto wirklich gut getroffen.

Lieben Gruss
Dis~
Antwort von: Crispie
02.09.2017 11:11
Guten Morgen Disqua :D

Hihihihi, dass klingt schon mal interessant!! Ich habe mir die ersten drei Kapitel deiner FF durchgelesen und sie ist bisher der Oberknüller :3 Dieses Pair muss man einfach lieben!!<3

Da hast du absolut recht und ich werde versuchen dieses Wochenende dafür zu nutzen, um zumindest einen kleinen Einblick zu haben :D
Vielen lieben Dank nochmal für das Kompliment!! Das baut und motiviert einen wirklich auf :3

Liebste Grüße

Crispie♡


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