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Sailor Moon Crystal - Blutfürst

von

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Schweratmend lag Haruka neben Michiru auf dem Rücken. Die drehte sich zu ihm und lehnte sich auf seine Brust, um ihn anzusehen. Seine Augen waren geschlossen und erst jetzt öffnete er sie.

"Hab ich dir sehr weh getan?", fragte er leise und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht.

Sie schüttelte den Kopf und lächelte ein wenig.

"Halb so wild", flüsterte sie,

"Mach dir keine Gedanken deswegen. Soll beim ersten Mal doch durchaus normal sein."

"Trotzdem", murmelte er,

"Wäre ich sanfter und nicht so ungeduldig gewesen, hätte ich dir auch nicht weh getan."

"Es ist wirklich alles gut", versicherte Michiru, rückte etwas näher und küsste ihn zärtlich,

"Hat es dir denn überhaupt gefallen?"

"Das fragst du ernsthaft?" lächelte Haruka sie an,

"Natürlich hat es das. Und du? Konntest du es denn wenigstens ein bißchen genießen?"

"Also...jede Nacht müsste ich es nun nicht haben...", gab Michiru ehrlich zu,

"...aber es hat schon einen gewissen Reiz. Schließlich bist das immernoch du..."

"Genug Reiz, es ab und zu auch zu wiederholen?" fragte er vorsichtig.

Michiru´s Wangen färbten sich rot und sie nickte scheu.

"Die Nacht ist ja noch nicht zu Ende", murmelte sie etwas beschämt,

"Oder bist du in diesem Körper mit einem Mal schon zufrieden?"

Haruka zog die Augenbrauen hoch.

Damit hatte er nun absolut nicht gerechnet. Er hatte bis zur letzten Sekunde nicht einmal geglaubt, dass Michiru es wirklich tun würde und nun sah es aus, als wäre eben alles wie immer zwischen ihnen. Kurz gesagt - unter zwei Mal fingen sie gar nicht an. Nach oben war die Grenze stets offen. Als Mann würde er sicher nicht so viel Ausdauer beweisen, wie er es sonst als Frau immer konnte, doch nach dem ersten Mal aufhören, kam definitiv nicht infrage.

"Wie könnte ich zufrieden sein, solange ich dich nicht zufrieden gestellt hab", grinste er anzüglich,

"Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass ich dafür so bleiben darf."

Michiru richtete sich auf und kroch auf allen vieren über ihn.

"Du sagtest doch, es hat dir nicht gereicht", hauchte sie,

"Entweder ganz oder gar nicht. Ich kann dich doch mittendrin nicht zurück weisen. Außerdem..."

Sie begann zärtlich seinen Hals zu küssen.

"...ist das hier doch quasi unsere erste, gemeinsame Nacht...", sie küsste sich abwärts auf seine Brust,

"...und die sollte doch etwas besonderes sein...oder nicht...?"

Haruka beobachtete zufrieden ihr Tun und nahm wohlwollend ihre Worte auf.

"Das sollte sie", wisperte er und zog sie wieder zu sich hoch,

"Und darum soll nur das passieren, was wir auch beide wollen!"

Er legte die Hand in ihren Nacken, um sie das letzte Stück zu sich zu ziehen und sie zu einem Kuss zu verführen, der schnell an Leidenschaft gewann.

Und es war Michiru, von welcher diese Leidenschaft ausging. Haruka ergab sich ihr dankbar und erwiederte sie nur zu gern. Sein Bewusstsein hatte noch immer nicht ganz verarbeitet, dass es Michiru war, die ihn da auf begehrlichste Weise küsste, seine Erregung immer weiter steigerte und langsam ihr Becken senkte, um ihn gefühlvoll in sich aufzunehmen. Mit einem wohligen Seufzer legte sie dabei den Kopf in den Nacken und biss sich, beinahe lasziv auf die Unterlippe.

Auch Haruka entwich ein wohliges Stöhnen und seine Hände legten sich verlangend um Michiru´s Hüften.

"Chiru...", seufzte er lustvoll,

"Du machst mich verrückt..."

Sie hob den Kopf langsam wieder nach vorn und sah ihm genau in die Augen.

"Das ist der Sinn der Sache...", wisperte sie verführerisch und fing an sich gefühlvoll und langsam auf ihm zu bewegen.

Sofort entwich ihm wieder dieses lüsterne Stöhnen und seine Hände umfassten sie etwas fester.

"Ich will, dass diese Nacht unvergesslich wird...", hauchte sie und wurde etwas fordernder.

"Das ist sie bereits", seufzte Haruka,

"Und sie wird immer besser..."

Seine Hände leiteten Michiru zu einer weiteren Erhöhung ihres Bestrebens an. Er spürte deutlich, dass es ihr einzig und allein darum ging, ihm die Befriedigung zu verschaffen, auf die er so lange verzichtet hatte. Dabei wirkte sie so gar nicht unerfahren und war erschreckend gut in allem, was sie tat.

Umso schwerer fiel es ihm, sich zu kontrollieren und Michiru´s Betreben auf sie selbst zu lenken. So sehr sie ihn auch erregte und so sehr er sich einfach fallen lassen wollte, so sehr jedoch wollte er spüren, sehen und hören, das Michiru dasselbe empfand, wie er. Er gab dem Wunsch, die Führung an sich zu reissen nicht nach, gewährte Michiru die absolute Freiheit alles allein zu bestimmen.

Als diese hörbar zu keuchen begann und immer öfter lustvoll stöhnte wusste Haruka, sie genoß ihn genau so sehr, wie er sie genoß. Er öffnete die Augen und beobachtete sie genau, wie sie sich ihm immer verlangender entgegendrückte, ihr zierlicher Körper immer heftiger zu zittern begann, sich immer weiter anspannte und ihre Lust sich immer lauter Freiheit verschaffte.

"Chiru...", stöhnte er leise ihren Namen und verlor nun doch etwas an Zurückhaltung.

Dieser entwich direkt ein lustvolles Stöhnen, sie stemmte sich mit den Händen gegen seine Schultern und sah ihm tief in die Augen.

"Du gehörst nur mir", keuchte sie erregt,

"Keine andere kann dir...alles geben..."

Haruka erwiederte ihren Blick und in der nächsten Sekunde passierte es.

"Mi...raii...", murmelte er und starrte Michiru an.

Die Ähnlichkeit beider Mädchen war von Anfang an unverkennbar gewesen, doch in diesem Moment erkannte Haruka die Fürstentocher so deutlich in Michiru, dass er sie sogar versuchte daran zu hindern, sich weiter auf ihm zu bewegen. Diese aber ließ sich weder beirren noch bremsen. Lüstern keuchte sie Haruka´s Namen, krallte sich schmerzhaft in seine Schultern und presste sich ihm mit immer mehr Nachdruck entgegen. Und je näher sie sichtbar ihrem Höhepunkt kam, umso deutlicher erkannte Haruka Miraii in ihr. Als Michiru´s Körper deutlich erbebte, sie mit einem erlösenden Seufzer den Kopf in den Nacken warf und dabei blutige Striemen auf Haruka´s Brust hinterließ, passierte es dann.

Ohne jede Vorwarnung packte Haruka Michiru, warf sie auf´s Bett und war sekundenschnell über ihr.

"Was treibst du hier für ein Spiel?" zischte er gefährlich und durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick.

Michiru´s Gesichtsausruck veränderte sich und plötzlich wirkte sie eiskalt.

"Es ist nicht meines...", schnurrte sie deutlich mit Miraii´s Stimme,

"...sondern deines..."

"Verschwinde aus Michiru´s Körper", fasste er sie an der Kehle,

"Ich hätte wissen müssen, dass sie das niemals getan hätte!"

"Oh doch, sie hat", seuselte ihm Miraii´s Stimme zu,

"Ich bin nur für´s zweite Mal verantwortlich..."

"Was hast du davon?" schrie er sie an,

"Du bist tot! Wieso quälst du mich weiter?"

"Ich werde niemals tot sein", schnurrte sie und schlang die Beine um ihn,

"Nicht, solange du lebst...!"

Haruka biss die Zähne zusammen und kämpfte sichtbar gegen den Impuls, einfach seine Hand zu schliessen und dem Mädchen unter sich die Kehle zu zu drücken.

"Tu es", wisperte sie,

"Dann gehörst du wieder ganz mir..."

"Michiru...", presste Haruka erstickt hervor,

Die lachte, doch auch wenn sie aussah wie Michiru und es gerade auch noch gewesen war - jetzt war es Miraii, die ihren Körper beseelte und Haruka versuchte, mit allen Mitteln zum Äußersten zu treiben.

"Töte mich!" wisperte sie und noch leiser als ihre Stimme, klang auch Michiru´s Stimme mit in Haruka´s Ohren,

"Mach dieser sinnlosen Flucht endlich ein Ende..."

"Nein" schüttelte Haruka den zierlichen Körper und drückte ihn dann wieder fest ins Bett,

"Chiru bitte! Wehr dich gegen sie!"

Er bekam ein sündiges Lächeln zur Antwort und einen, sich einladend, windenden Körper unter sich.

"Sie will es genauso sehr wie ich", schnurrte wieder allein Miraii´s Stimme,

"Also tu endlich was!"

Haruka zögerte und schien nicht zu wissen, was er tun sollte. Das zierliche Mädchen unter ihm war Michiru, auch wenn Miraii sie im Moment auf irgendeine Weise beherrschte, blieb es doch Michiru und würde er Miraii verletzen, würde er auch sie verletzen. Schließlich ließ er sie los, schloß resignierend die Augen und ließ den Kopf sinken.

"Bitte geb Michiru frei", flüsterte er gebrochen,

"Dann tue ich alles, was du willst."

"Du weisst, was ich will", hob sie seinen Kopf an,

"Du musst nur aufhören, dich dagegen zu wehren..."

"Dann werde ich zu einer Gefahr für sie", schüttelte er fast unmerklich den Kopf,

"Ich...kann nich!"

'Miraii' schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn ganz dicht zu sich.

"Du musst! Wenn du sie retten willst...", flüsterte sie gefährlich,

"Du gehörst mir - nicht mehr ihr!"

Sie überbrückte die letzten Millimeter und küsste Haruka verlangend.

Der sträubte sich zwar leicht, blieb ihr aber nahe und unterbrach den Kuss nicht. 'Miraii´s' Fingernägel zogen sich langsam, schmerzhaft über seinen Rücken und sie hinterließen keine Kratzer, wie Michiru´s Fingernägel es kurz zuvor noch getan hatten, sondern regelrechte Schnitte, aus denen das Blut hervorquoll und in dünnen Bahnen, heiss über Haruka´s Körper lief. Sein innerer Widerstand schien immer mehr zu brechen und schließlich erwiederte er den Kuss nicht nur, sondern übernahm nachdrücklich die Führung.

"Jetzt hast du es", löste 'Miraii' sich aus dem Kuss und hauchte erregt in sein Ohr,

"Hör nicht auf!"

Er begann fordernd ihren Hals und ihr Dekollté zu küssen und sie seufzte zufrieden.

Immer wieder bedachte er sie mit wenig zarten Liebesbissen und zeigte seine Absichten deutlich. Mit den Knien schob er ihre Schenkel weiter auseinander und sofort ließ 'Miraii' ihre Hand nach unten sinken um sich zu holen, was sie wollte. Kaum spürte sie ihn in sich, drückte sie sich ihm entgegen und ließ ihre Hände fordernd über seinen Körper aufwärts gleiten. Blitzschnell schnappte Haruka sie und drückte sie neben ihrem Kopf auf´s Bett.

"Mehr!" bettelte 'Miraii' , als Haruka sie ziemlich fest in die linke Schulter biss und sich noch fester zwischen ihre Schenkel presste,

"Ich weiß, du willst es!"

Und sie hatte Recht.

Er wollte es. Zu lange hatte er sich von ihr unterdrücken lassen, hatte sich ihr untergeordnet, auf alles verzichtet und gleichzeitig alles getan, um ihr Leben und ihre Existenz zu bewahren. Die ganze Zeit über hatte er Miraii´s Schöpfung in sich bekämpft, allein zu ihren Gunsten - nicht zu seinen. Doch jetzt wollte er nicht mehr zurück. Er wollte sie um keinen Preis mehr die Oberhand gewinnen lassen und dem Dämon in sich das Tor öffnen. Ten´ou Haruka, die Sailor Senshi sollte ihn nie wieder verdrängen können und an ihrer Stelle Ten' ou Haruka der Dämon endlich frei sein.

Nichts von dem, was er tat war mehr sanft. Zielstrebig nahm er sich, wonach ihm der Sinn stand und war dabei nicht im geringsten zurückhaltend oder vorsichtig. Das ihr lüsternes Stöhnen immer öfter auch deutlichen Schmerz wiederspiegelte, trieb ihn nur noch zielstrebiger voran.

"Ruka...", wisperte es gequält in sein Ohr, doch das hielt ihn nicht mehr zurück.

Deutlich stieg ein rotes Glühen in seine Augen und Reißzähne wuchsen aus seinem Oberkiefer.

"Ruka bitte...", flehte Michiru ihn deutlich an, doch in diesem Moment war er bereits soweit, erkannte die vertraute Stimme nicht mehr, presste sich stöhnend fest zwischen ihre Schenkel und biss in der nächsten Sekunde wie ein wildes Tier zu.

Michiru schrie auf und wollte ihn wegdrücken, doch der Schmerz war so unglaublich, dass ihr jede Kraft fehlte.

"Ruka", schluchzte sie leise und nahm zitternd hin, wie er langsam die Zähne aus ihrem Hals löste.

Sie spürte, wie er ihr Blut trank und dann wurde ihr schwarz vor Augen.
 

Usagi hockte mit angezogenen Beinen auf dem Bett und starrte ins Leere. Ihr ging einfach nicht mehr aus dem Kopf, was heute im Park geschehen war. Ihr war nicht wohl dabei, den anderen nichts davon zu erzählen. Andererseits wollte sie Haruka nicht verraten. Noch nie hatte Usagi sie so verzweifelt gesehen. Sie war sich sicher, dass Michiru Haruka niemals verlassen würde, egal, was geschah und doch war diese Situation anders als alles, was sie bisher erlebt hatten. Irgendetwas hatte Haruka und auch Usagi selbst befallen, etwas, dass auch nach Besiegen des Feindes, noch in ihnen war. Usagi hatte es seit ein paar Tagen bereits gespürt, dass etwas in ihr war und auch, das Haruka´s Nähe es zu verstärken schien. Und dennoch hatte sie gestern Abend darüber geschwiegen, als sie alle sich bei Haruka und Michiru getroffen hatten. Zum einen war es so schön gewesen, endlich einmal wieder unbeschwert zu lachen und Spaß zu haben und zum anderen hatte sie sich auch nicht getraut, Haruka so direkt darauf anzusprechen.

Heute im Park war das anders gewesen. Schon als Haruka plötzlich hinter ihr aufgetaucht war, hatte Usagi´s Herz einen Sprung getan und ihr war so flau im Magen geworden wie an dem Tag, als sie Sailor Uranus verfolgt und die sie am Ende geküsst hatte. Eigentlich war Usagi mittlerweile lange darüber hinaus, dass Haruka sie noch verunsicherte. Sie kannten sich lange und gut genug, dass selbst Usagi keine rosarote Brille mehr trug, wenn es um Haruka oder ihre Flirtereien ging.

Heute war da aber nicht mal ein Flirt. Sie hatte Haruka erblickt und das Gefühl war da gewesen. Ähnlich, wie es sonst nur bei Mamoru der Fall war - nur viel stärker als bei ihm. Allein das hatte sie so sehr verunsichert, dass sie gar nicht wieder in den Normalzustand zurück gefunden hatte. So unbefangen oder sogar ernst ihr Gespräch teilweise gewesen war - Uagi´s Herz hatte ihr die ganze Zeit bis zum Hals geklopft und sie hatte sich gefühlt, wie ein frisch verliebter Teenager im Alter von 14. Wenn sie ehrlich war, hatte sie Haruka sogar bewusst zu den Eisvögeln geführt. Sie wollte etwas mit ihr teilen, was bis dahin nur ihr allein gehörte. Und das dieses unauffällige, kleine Vogelnest auch noch auf dieser versteckten Lichtung war, ließ es Usagi einfach nur als perfekt empfinden, Haruka so einen Teil von sich zu offenbaren, den eigentlich niemand kannte.

Vielleicht hatte sie unbewusst sogar gehofft, dass diese märchenhafte, kleine Lichtung etwas dazu beitrug, dass die Schranke zwischen Prinzessin und Kriegerin fiel und sie sich näher kamen. Sehr viel näher...

"Aber das war nicht, was ich gewollt habe", murmelte sie und befühlte die Wunde an ihrem Hals.

Ein Teil von Miraii hatte in Haruka überlebt und er war so stark, dass er sie tatsächlich kurze Zeit komplett übernommen hatte.

"Und wenn Haruka sie nicht besiegen kann?" stellte sie sich die alles entscheidende Frage,

"Was, wenn es wieder passiert? Wenn es immer stärker wird und Haruka übernimmt, ohne das wir es bemerken?"

Sie wusste, sie hätte Haruka dieses Versprechen nicht geben dürfen.

Doch erst jetzt wurde ihr klar, dass sie damit vielleicht Michiru in ernsthafte Gefahr brachte. Ihr Blick fiel auf die Uhr. Es war bereits weit nach drei Uhr in der Früh. Um diese Uhrzeit konnte sie niemanden kontaktieren. Ob nun mit dem Kommunikator oder dem Handy - ein Anruf um eine solche Zeit bedeutete nie etwas Gutes und würde alle in helle Aufruhr versetzen.

»Ob ich wenigstens versuche, Haruka zu erreichen? Einfach nur um zu erfahren, ob alles ok ist mit ihr...«

Andererseits, wenn alles gut war, würde sie auch Haruka umsonst mitten in der Nacht aufscheuchen und die würde wohlmöglich, aus Angst um ihre Prinzessin, vielleicht noch hier auftauchen.

Und irgendwie hatte Usagi auch das ungute Gefühl, dass es besser war, Haruka vorerst nicht mehr zu nahe zu kommen. Irgendetwas in ihrem Unterbewußtsein sagte ihr, dass allein ihre Nähe es Miraii ermöglicht hatte, die starke Uranus Kriegerin zu übernehmen. Ob es ihr nun gefiel oder nicht, sie würde den Morgen abwarten und dann bei Haruka und Michiru anrufen und nach dem Rechten fragen. Solange konnte sie nichts tun und wollte darum versuchen, wenigstens den Rest der Nacht noch etwas Schlaf zu finden.
 

Mit einem, schon fast panischen, Schrei jagte Michiru aus dem Schlaf. Schweißgebadet und schweratmend saß sie im Bett und zitterte am ganzen Körper.

"Ruka...", murmelte sie und sah auf die leere Bettseite rüber.

Ihre Hand hob sich, um ihren Hals zu befühlen und sie fand - nichts!

"Das kann nicht sein!" sprang sie aus dem Bett,

"Das kann unmöglich ein Traum gewesen sein. Es war so real..."

Sie lief ins Bad und stellte sich vor den Spiegel, um ihren Hals und Schulterbereich genau zu untersuchen, doch da war nichts.

Völlig verunsichert ließ sie sich auf den Wannenrand sinken und starrte ins Leere.

"War das wirklich nur ein Albtaum?" fragte sie sich,

"So lebendig und real?"

Wenn das alles nur ein Traum gewesen war, dann auch ihre Nacht mit Haruka und das würde heißen, alles war noch immer angespannt zwischen ihnen und das Erlebte aus dem Horrorschloß, schwebte noch immer wie ein dunkler Schatten über ihrer Beziehung. Darum hatte Haruka gerade auch nicht neben ihr gelegen.

"Was ist in diesem verfluchten Schloß blos mit uns allen geschehen?" fragte sie sich schmerzlich,

"Nichts ist mehr, wie es war, seit wir von dort entkommen sind."

Sie mußte hart schlucken, um den Schmerz zurück zu drängen, der jetzt wieder in ihr aufstieg.

Würde sie nun den Rest ihres Lebens mit der Angst leben, ihre geliebte Haruka für immer zu verlieren? Oder würden sie es doch noch überwinden und wieder zueinander finden? Sie fürchtete sich vor der Zukunft, wie sie sich noch nie davor gefürchtet hatte in all ihren Jahren als Kriegerin.

Trotzdem brachte es nichts hier zu hocken und sich den Kopf zu zerbrechen. Allein die Zeit würde zeigen, ob - und was sich ändern würde. Würde sie beide wieder näher zusammen bringen oder noch weiter auseinander treiben, würde zeigen, ob Miraii´s Fluch überstanden war oder sie nie wieder loslassen würde.

Schweren Herzens und mit wenig Antrieb zog Michiru sich aus und stieg unter die Dusche, doch auch das angenehm, warme Wasser konnte und wollte sie heute scheinbar nicht entspannen. Nachdem sie fertig geduscht und sich angezogen hatte, ging sie nach unten, um sich einen Kaffee zu kochen und zu sehen, wo Haruka war. Zwar war sie sich nicht sicher, ob sie mit ihr über ihren sonderbar realen Traum reden sollte, doch zumindest versuchen wollte sie es. Je nachdem in welcher Stimmung sie Haruka vorfand und wie die Chemie zwischen ihnen heute war, wollte sie es wagen oder doch lieber lassen. Auf ihrem ganzen Weg durch´s Haus jedoch wies absolut nichts darauf hin, dass ihre Partnerin überhaupt daheim war. Etwas enttäuscht kochte sie sich einen Kaffee und wollte sich mit ihrer Tasse gerade in den Garten begeben, als das Telefon klingelte.

"Ob das Haruka ist?" fragte sie sich und hob ab.

"Kaioh", meldete sie sich und erkannte gleich darauf eine, wie immer, aufgedrehte Usagi am anderen Ende.

"Michiru? Ist Haruka da?" fragte sie,

"Es ist wirklich ganz ganz, dringend. Ich muß sie unbedingt sprechen!"

"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen", antwortete Michiru,

"Sie ist nicht zu Hause und ich kann dir auch nicht sagen, wann sie wieder da ist."

"Und wo ist sie? Vielleicht kann ich sie ja irgendwo treffen", ließ Usagi sich jedoch nicht abschütteln.

"Ich weiß leider auch nicht, wo sie ist", gab Michiru zu,

"Sie war schon weg, als ich aufgewacht bin."

Jetzt schwieg Usagi.

Und das so lange, dass Michiru mißtrauisch wurde.

"Ist etwas passiert?" fragte sie,

"Warum sagst du nichts mehr?"

"Ist...alles ok zwischen euch?" kam es zögerlich vom anderen Ende der Leitung.

Jetzt war es Michiru, die nicht sofort reagierte.

"Michiru?" fragte Usagi forschend.

"Es ist alles ok", antwortete diese nun schnell,

"Haruka hat nur einiges zu erledigen und ich hatte heute keine Lust auf die ganze Hektik und bin darum lieber daheim geblieben."

"Und sonst auch alles in Ordnung?" blieb Usagi jedoch sonderbar neugierig.

"Was sollte denn nicht in Ordnung sein?" fragte Michiru gegen.

"Keine Anzeichen von Miraii oder ihrem seltsamen Virus?" kam es relativ prompt, was Michiru direkt noch mißtrauischer machte.

"Wie kommst du darauf?" wollte sie wissen,

"Ist irgendwas passiert? Sag schon Usagi! Wenn du etwas weißt, mußt du es mir sagen!"

"Ich entnehme deiner Reaktion, dass scheinbar wirklich etwas los ist bei euch Zweien", ging Usagi gar nicht auf sie ein,

"Was ist passiert Michiru? Hat sie dir was getan?"

"Nein!" platzte es fast aus Michiru heraus, doch dann rief sie sich sofort zur Ordnung,

"Es ist nichts passiert", erklärte sie nun viel ruhiger,

"Ich hatte heute Nacht nur einen schrecklichen Albtraum, den ich noch nicht ganz verdaut habe."

"Einen Traum oder eine Vision?" fragte Usagi ernst.

Das widerum sagte Michiru noch deutlicher, dass Usagi irgendetwas wissen mußte.

"Es war nur ein Traum", stellte sie klar,

"Ein sehr lebhafter und wirklich erschreckend, aber nur ein Traum! Nichts weiter. Und warum interessiert dich das alles so brennend? Du weißt doch irgendwas!"

"Ich bin einfach nur neugierig", gab Usagi zurück,

"Was hast du denn so erschreckendes geträumt?"

"Ich wüsste zwar nicht, warum ich es dir erzählen sollte, aber ich hab geträumt, das Miraii zurück und Haruka ein Vampir war. Sie hat mich gebissen und aus die Maus! Aber es war eben nur ein Traum. Es gibt keine Bisswunde und auch kein Blut."

"Sie hat dich gebissen?" rutschte es Usagi heraus,

"Im Traum - meine ich."

"Ja, im Traum", bestätigte Michiru nun leicht genervt,

"Ich habe alles genau untersucht und keine Bisswunde gefunden. Zufrieden?!"

"Entschuldige", wurde Usagi nun wieder ganz sanft.

"Ich wollte dich nicht aufregen. Ich weiß, dass du wohl am meisten von uns allen unter der ganzen Sache leidest. Es tut mir wirklich leid."

"Schon ok", wurde auch Michiru wieder ruhiger,

"Wir stehen wohl alle noch etwas neben der Spur. Es ist jedenfalls nichts vorgefallen hier - bis auf diesen blöden Traum. Soll ich Haruka sagen, dass du mit ihr reden willst oder rufst du sie auf dem Handy an?"

"Ich ruf sie an", erklärte Usagi direkt,

"Aber erst später. Jetzt muß ich zuerst zum Tempel und Rei ihre Comicbücher wieder bringen. Sonst zieht sie mir die Ohren lang. Hab noch einen schönen Tag!"

"Danke du auch", erwiederte Michiru und wollte das Gespräch gerade beenden, als sie Usagi nochmals ihren Namen sagen hörte.

"Ist noch was?" fragte sie erstaunt.

"Bitte passt gut auf euch beide auf", sagte Usagi und Michiru wurde irgendwie mulmig, so, wie sie es gesagt hatte.

Zwar beendeten sie das Gespräch nun wirklich, nachdem Michiru Usagi ihr Wort gegeben hatte, doch das ungute Gefühl in ihr blieb.

Irgendetwas stimmte nicht. Und Michiru fürchtete, dass es wirklich mit Miraii und ihrem Fluch zu tun hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dreamfighter
2017-09-10T20:09:04+00:00 10.09.2017 22:09
----- mir fehlen die richtigen Worte ----

Einfach ein Hammer-Kapitel. Du hast es geschafft mich total zu verwirren... Was ist nun passiert und was war Traum? War es ein Traum, oder doch eine Vision? Und wo ist Haruka denn nun hin?
Antwort von:  Laito-Sakamaki
10.09.2017 22:25
dann bin ich auf dem richtigen weg :)


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