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Dreadlocks & schräge Töne

von

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Kapitel 04 - Kopfschmerzen, finnische Bands und überall Dreadlocks

Hey ihr Lieben.

Es tut mir wirklich leid, dass jetzt erst das nächste Kapitel kommt.

Wir sind letzte Woche kurzfristig in den Urlaub gedüst und da habe ich euch vor lauter Stress ganz vergessen. -__-““

Dafür bekommt ihr heute aber als Entschädigung gleich zwei Kapis ;-)
 

Viel Spaß damit und euch eine schöne entspannte Woche ^^

Eure Fara
 


 

Kapitel 04 - Kopfschmerzen, finnische Bands und überall Dreadlocks
 

"Wo ist das Interview von Laurenz? Das muss ich noch absegnen!"

"Hier ist es doch!", keift mich Carsten an und pfeffert mir den Hefter mit dem Interview auf meinen Schreibtisch. "Was ist den los mit dir? Die ganze Woche hast du schon so eine Scheißlaune."

"Weiß nicht was du meist", schnaube ich zurück und blättere im Ordner herum.

"Reg dich mal wieder ab!" Carsten schüttelt den Kopf und verschwindet wieder hinter seinem Bildschirm.

Ist es ein Wunder, dass ich schlechte Laune habe, wenn jeder hier nur Mist baut? Bin ich der Einzige in dem Laden, der gewissenhaft arbeitet?

Mit gerunzelter Stirn überfliege ich das Interview, das Laurenz mit einer noch eher unbekannten Band geführt hat. "Laurenz?! Was soll der Scheiß? Hast du kein Rechtschreibprogramm?"

Völlig zerknittert kommt unser Neuling zu mir geschlichen. "Doch. Was ist den falsch?"

"Überarbeite es nochmal komplett."

"Was? Aber ...?"

"Nichts aber! Mach schon!" Sag ich doch! Nur Leute die Mist bauen!
 

Ich schließe meine Augen und massiere mir die Schläfen. Schon wieder diese verdammten Kopfschmerzen! Seit Montag geht das schon so. Zu viel Stress. Eindeutig. Erst die viel zu kurze und unbequeme Nacht im Auto, dann die lange Fahrt zurück nach Hause und dann das Chaos in der Redaktion. Kein Wunder das mir der Schädel fast platzt.

"Der Boss will dich sprechen." Zoey steht vor mir. "Irgendwas wegen dieser finnischen Band."

"Ich mach mich auf den Weg." Nicht auch das noch! Ich soll mit besagter finnischen Band am Freitag, also schon morgen, ein Interview führen, doch das Management von denen macht uns die Hölle heiß. Über die Hälfte der Fragen, die ich hätte stellen sollen, wurden gestrichen. Immer diese Absprachen! Wo sind die guten alten Zeiten nur hin, in denen man mit Block und Stift bewaffnet sich irgendwelche Fragen aus den Fingern gesogen hat, während die Band schon vor einem saß?
 

Fest klopfe ich an Richards Glastür. Mein Boss winkt mich herein. "Wieder die Finnen?"

"Ja. Hier die neuen Korrekturen." Ich stöhne auf.

Das ist jetzt die vierte Korrektur! "Schaffst du das Interview morgen?" Eindringlich sieht mich mein Boss an.

"Natürlich!"

"Du siehst blass aus und einer deiner Kollegen hat mir gesagt, du seist die ganze Woche schon, entschuldige das Wort, scheiße drauf."

Das war bestimmt Carsten! "Mir geht es gut", beteuere ich.

"Sicher? Du weißt ich mag keine Reibereien unter meinen Mitarbeitern."

"Alles bestens. Es ist was Privates."

"So. Was Privates?"

"Ja. Und das Wochenende war furchtbar." Hoffentlich langt ihm das als Erklärung.

Richard lacht. "Ah! Dieses Mittelalterfest?"

"Richtig."

"Habe ich dir nicht gesagt, dass ist nichts für dich?"

"Hattest du. Und damit lagst du goldrichtig." Es hätte auch anders kommen können …

"Siehst du? Wir sind halt eingefleischte Rocker."

Das bringt mich zum lachen. Ja, Richard ist ein alter, eingefleischter Rocker. Und hätte er keine Glatze aufgrund von Kompletthaarausfall, würde er immer noch mit langen, zotteligen Haaren herum rennen. Aber lassen wir das Thema lange, zottelige Haare ...

"Wie war die Musik? Arg nervig?"

"Es ging. Einige der Bands gehen ganz schön ab. Und ich habe Drehleier gespielt." Autsch! Falsches Thema! Ich wollte das doch vergessen!

Richard lacht noch lauter. "Gut. Lass die gestrichenen Fragen morgen einfach weg. Wir bekommen auch so genug zusammen. Viel Spaß mit dem Finnen."

"Danke." Ich hasse gestrichene Fragen!
 

***
 

Müde stolpere ich in meinen Flur. Das Konzert dieser finnischen Band war furchtbar! Keine Ahnung, welchen Stiel die verfolgen, aber meiner ist das nicht. Egal. Mein Interview habe ich, auch wenn es schleppend verging. Morgen tippe ich es ab und dann ist endlich Ruhe. Bis zur nächsten Horrorband!

"Na meine Hübschen? Hast ihr mich vermisst?" Keine Antwort. Aber was will man auch erwarten von einem Haufen Fische?

Ich hole mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank und schlurfe in mein Wohnzimmer. Fröhlich blinkt mir mein Anrufbeantworter entgegen. Neugierig drücke ich auf das rote Knöpfchen.

/Hey Adrian! Ich wollte mal fragen, ob du nächstes Wochenende mit mir und Simone auf den kleinen Mittelaltermarkt in unserer Altstadt willst. Sag einfach Bescheid./ Pieps.

Der will mich wohl verarschen?!
 

Kopfschüttelnd setze ich mich auf die Couch. Keine Ahnung, ob ich mir das antun werde. Was will ich da? Es ist nicht meine Musik und Bock habe ich auch nicht wirklich drauf.

Mittelaltermarkt … Wo ich wieder beim Thema schlechthin bin. Mein Zeigefinger hat nervöse Zuckungen und tickert auf meinem kleinen Wohnzimmertisch herum. Was soll das? Ich weiß doch genau, worauf das hinausläuft. Also erspare ich mir das Theater, greife mir die Fernbedienung der Musikanlage und drücke auf Play. Sargas ertönt. Wie all die Tage zuvor. Natürlich werde ich einen Teufel tun und es vor irgendjemandem zugeben, aber ich habe Sehnsucht nach IHM. Und nur deshalb will ich nicht mit auf diesen bescheuerten Mittelaltermarkt. Zu viele Erinnerungen an das letzte Wochenende. Ich habe auch schon so genug davon.
 

Die Nacht von Montag auf Dienstag war die Schlimmste. Ich konnte einfach nicht schlafen. Kaum schloss ich meine Augen, war er da. Fionn lächelte mich an, wir küssten uns, lagen in seinem Zelt und umarmten uns. Ich konnte sogar den Duft nach Kräutern und Leder riechen, der stets um ihn herum in der Luft liegt.

Ich schreckte auf und machte Licht. Als wolle ich mir beweisen, dass es mir nichts ausmacht, griff ich nach der CD und legte sie ein. Ich hörte sie, dann nochmal und beim dritten Mal lag ich im Bett und machte mir Vorwürfe.

Ich hätte nochmal zurück gehen können. Ich hätte mich selbst davon überzeugen können, dass das nur seine Schwester war, die er auf die Stirn geküsst hatte. Hätte nichts auf das starke Verlustgefühl beim Anblick der Beiden geben sollen, dessen Erinnerung immer noch so stark in mir wütete.

Darüber grübelte ich solange nach, bis ich eingeschlafen war. Seitdem läuft die CD bei mir rauf und runter.
 

Ohne großen Appetit landet der Joghurtbecherinhalt in meinem Magen. Und jetzt? Zwei freie Tage und ich habe nichts zu tun. Wie soll ich das überstehen? Kaum habe ich eine freie Minute, schleicht sich Fionn in meinen Kopf und lächelt mich unverschämt an. Ich muss mir was überlegen! Dringend!

Nur fällt mir leider nichts ein. Vor lauter Frust setzte ich mich an meinen Laptop und fange an, das Interview abzutippen. Was ich dann morgen den ganzen Tag über machen soll, weiß ich nicht. Doch im Moment ist mir das egal.

Da das Interview schnell abgetippt ist, habe ich nach einer halben Stunde das gleiche Problem wie vorher.

Eigentlich will ich das nicht, aber mein kleiner Pfeil klickt schon auf den Internetexplorer und ehe ich mich versehe, habe ich Sargas in die Suchmaschine eingegeben.

Die ganze Woche konnte ich mich darum drücken. Alles hat wohl mal ein Ende.
 

An Nummer eins ein Wallstreet Magazin. Na, dass sind sie sicher nicht. Wikipedia klärt mich auf, dass das ein Stern im Sternbild Skorpion ist. Okay. Das ist doch mal wenigstens eine hilfreiche Information. Wieso sie sich danach benannt haben, bleibt mir erstmal verborgen.

Ich scrolle weiter. Wieder Aktien, noch mehr Skorpione und oh! Die Milchstraße. Wunderhübsch!

Und dann, ganz unten auf der Seite, endlich ihre Website. Aufgeregt klicke ich sie an. Kaum ist sie aufgebaut, klappe ich meinen Laptop wieder zu. "Ist doch sowieso egal", murmle ich, schalte die Musik ab und gehe ins Bad.

Ich will nur noch duschen und dann ins Bett und schlafen. Irgendwann geht jeder Liebeskummer vorbei. Man muss nur lange genug durchhalten!
 

***
 

"Du kannst rein." Natürlich kann ich rein!

Eilig husche ich an den massigen Securitymännern vorbei. Der Verkehr war mörderisch und ich habe eine halbe Stunde Verspätung. Die Pressekonferenz beginnt gleich.

Ich renne den Gang entlang und rufe dem Nächstbesten zu, wo die Pressekonferenz der Band Chasing My Soul stattfindet.

"Raum 209. Die sind aber schon mitten drin." Shit!

"Danke!" Mein Boss köpft mich!

Leise schleiche ich mich in Raum 209 und husche auf einen freien Sitzplatz. Zettel und Block müssen es jetzt auch tun. Bis mein Laptop oben ist, ist die Konferenz vorbei.

Ich notiere mir alles, so gut es eben geht und schiele immer mal wieder zu meinem Nachbarn herüber. Vielleicht lese ich da was, was ich verpasst habe. Leider hat der Mistsack eine so kleine Schrift eingestellt, dass ich nichts erkennen kann.

Gut, dann muss es eben so gehen. Trotz allem füllt sich mein Block langsam und zur Not greife ich eben auf andere Quellen zurück. Shit Happens!

"Vielen Dank für Ihr zahlreiches erscheinen und auf wiedersehen." Nichts zu Danken. Waren nur knapp zwei Stunden Fahrt. Ohne Stau. Mit waren es dreieinhalb. Und warum sich die Band nun trennt, weiß ich immer noch nicht. Ganz toll gemacht Adrian!
 

"Adrian! Lange nicht gesehen!"

"Boris!" Was macht er den hier? Freudig begrüße ich meinen alten Bekannten mit einer festen Umarmung.

"Mensch! Wie lange ist das jetzt her?", fragt er mich und grinst von einem Ohr zum Anderen.

"Bestimmt zwei Jahre. Was suchst du hier? Bist du wieder in Deutschland?"

"Nicht ganz. Ich arbeite noch für die belgische Zeitschrift aber ich habe viel in Deutschland zu tun."

"Dann sehen wir uns bestimmt öfter", freue ich mich.

"Mit Sicherheit."

Boris war mal bei uns beschäftigt und wir waren fast immer zu zweit unterwegs. Daher kennen wir uns ziemlich gut.

"Ich habe dich reinschleichen sehen."

Ich verdrehe meine Augen. "Ich stand im Stau und habe die Hälfte verpasst deswegen."

"Das lässt sich ändern. Willst du meine Notizen?"

Erstaunt schaue ich ihn an. "Echt?"

"Klar." Wir waren zwar mal wirklich eng miteinander, nicht SO eng, aber wir sind ja jetzt nicht mehr Kollegen. "Wir verlegen nicht in Deutschland. Da dürfte es keine Überschneidungen geben."

"Du rettest mir den Arsch!", seufze ich erleichtert und schreibe schnell alles stichwortartig ab.

"Wie früher", lacht Boris. "Ich hole uns mal einen Kaffee und dann wird geredet. Ich will alles wissen. Was bei dir gerade so läuft." Er steht auf und geht in den Flur zum Kaffeeautomaten.

Was bei mir gerade läuft? Das will er gar nicht wissen!
 

***
 

"Und das hat dir gefallen?"

"War nicht übel. Es gibt sogar Bands, die mit E-Gitarren auf der Bühne stehen."

"Abgefahren", meint Boris und schaut sich die Fotos an, die ich auf dem Spectaculum gemacht habe.

Das mit Fionn habe ich verschwiegen. Soweit geht dann unsere Bekanntschaft nun auch nicht. "Und was läuft bei dir so?"

Boris fängt an zu strahlen und gibt mir meine Kamera zurück. Er zückt sein Handy und zeigt mir jetzt Bilder. "Meine Tochter."

"Du bist Vater geworden?"

"Ja. In Belgien hat's mich total erwischt."

"Freut mich für dich", sage ich und schaue mir die Kleine an. Niedlich. Ein Baby halt.

"Die Schwangerschaft und erst recht die Geburt waren so ein unglaubliches Erlebnis! Das glaubst du gar nicht."

"Kann ich mir denken." Ich kann nicht anders und muss an diese Emilia denken. Wie sie zusammen mit Fionn vor mir steht. Wie deprimiert ich war, weil ich dachte, dass das Fionns Frau ist. Fionns Kind in ihrem Bauch …

"Alles klar bei dir?"

"Was? … Ja! Natürlich. Ich freue mich für dich." Ich lächle ihn an und dann das Baby auf seinem Handy.

"Lüg nicht. Was ist los?"

"Nur ein bisschen Liebeskummer. Geht auch wieder vorbei."

"Hat dich mal jemand sitzen lassen?", kichert Boris, verstummt aber schnell wieder. "Das war was Ernstes?"

"Quatsch! Wir kennen uns ja gar nicht. Ich war nur etwas ins schwärmen geraten und jetzt geht er mir nicht mehr aus dem Kopf."

"Und wie lange geht das jetzt schon?"

"Seit dem Spectaculum. Also fast zwei Wochen."

Boris pfeift. "Dann muss er ja der Hammer im Bett gewesen sein."

"Keine Ahnung."

"Ihr hattet nichts miteinander? Keinen Sex?"

"Nein. Keinen Sex, keinen Kuss und auch kein Gefummel. Nur ein bisschen miteinander geflirtet." Mehr oder weniger.

"Au Backe! Dann muss das bei dir ja echt was Erstes sein."

Ich werfe ihm einen sauren Blick zu. "Wie kommst du denn darauf?"

"Ich kenne dich schon zu lange, um nicht zu wissen, dass du spätestens nach drei Tagen immer einen Neuen hattest, mit dem du ordentlich deinen Alten 'vergessen' konntest."

"Kann sein. Aber es ist sowieso zu spät. Erstens habe ich keine Ahnung wo er gerade ist und zweitens habe ich mich total vor ihm blamiert." Wegzurennen wie ein Kleinkind. Peinlicher konnte ich meinen Abgang gar nicht planen.

"Das wird schon", versucht mich Boris aufzumuntern. "Wollen wir noch einen heben? Auf alte Zeiten sozusagen?"

"Klar. Wenn wir uns schon über den Weg laufen, müssen wir das auch ausnutzen!"

"Das ist mein Adrian!", lacht Boris und zusammen gehen wir nach draußen.
 

***
 

"Weißt du was?"

"Nööö! Sag's mir!"

"Wir sollten so kein Auto mehr fahren." Da gebe ich Boris recht.

Ich kichere dumm und trinke das wieder gefüllte Schnapsglas aus. "Hotel?"

"Unbedingt! Herr Ober??? Zahlemann und Söhne bitte!" Boris fummelt mühsam seinen Geldbeutel heraus und zwinkert. "Hasu noch Geld? Falls nich reicht."

"Jepp", antworte ich und taste nach meinem Geld. Mit meinem Seegang gar nicht so leicht. "Hier. Fürs Hotel hab ich 'ne Cred... Geldkarte."

Boris zahlt und gemeinsam schwanken wir von der Theke weg auf den Ausgang zu.

Ich halte mich an ihm fest. Allerdings nützt das auch nicht viel. Er wankt genau so sehr wie ich.

"Hups! Schuldigung!", kichere ich und schaue, wen ich da angerempelt habe.

Dreadlocks! Ich bleibe stehen, nicht ohne zu wackeln. "Fionn?! Fionn, bisus?"

"Alter lass mich los!"

Ich verenge meine Augen zu Schlitzen und mustere den Typen. "Fionn! Gibs su! Du bis das."

"Mann, du bist hacke dicht. Mach, dass du verschwindest." Der Dreadlock-Typ dreht sich um und geht zu seinen Freunden.

"Boris! Da!"

"Hm?"

"Die haben alle Dreadlocks."

"Die haben was?"

"Na … Diese Locken." Ich drehe meinen Zeigefinger.

"Pffftt …" Boris lacht.

"Wade hier! Ich mss die wad frachen."
 

Irgendwo in meinem Inneren weiß, dass ich gerade im Begriff bin, etwas ganz Dummes zu machen. Aber mein benebelter Verstand reagiert nicht und meine Beine eben sowenig. Mit einigermaßen festen Schritten stapfe ich auf die Kerle zu.

"Hee!", schreie ich sie an. "Wieso mögtd ihr mich nich?"

"Was?" Die Hälfte der Typen lacht. Vielleicht ist es auch nur einer. Keine Ahnung. Ich glaub ich sehe doppelt.

"Fionn! Mag der mich noch? Der dengt doch besimmt, ichs bin besch… be.. bescheuert."

"Mit Sicherheit!", lacht jemand links von mir.

"Er mag mich nich?" Meine Stimme bricht und ich klappe zusammen.

"Scheiße! Der kippt um!" Um mich herum werden Stühle verrückt und ich wundere mich noch, warum die gerade jetzt Stühle rücken müssen, da wird es auch schon dunkel.
 

***
 

"Au …" Ich kneife meine Augen wieder zusammen und halte mir den Kopf. Ich liege auf dem Bauch und habe null Plan, wo ich gerade bin.

Höchst verwirrt versuche ich wenigstens ein Auge zu öffnen. Neben mir liegt jemand. Wer, zum Geier, ist das?

Um mehr zu erkennen, robbe ich näher ran. Boris! Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Wir waren einen heben, in so einer Bar. Keine Ahnung wie ich hier her gekommen bin. Kompletter Filmriss.

"Boris?" Ich rüttle an seiner Schulter. "Boris?!"

"Was …?"

"Was war den gestern?"

Endlich flattern seine Augenlider nach oben. Aber nicht für lange. Er hat mindestens so einen schlimmen Kater wie ich. "Du bist besoffen in der Bar umgekippt", krächzt er.

"Was bin ich?"

Boris grunzt. Soll wohl ein Lachen darstellen. "Du hast diese Typen mit diesen Dreadlocks angejammert."

"Ach du scheiße!" Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen.

"Dann bist du umgekippt und die haben mir geholfen dich ins Taxi zu tragen."

"Nie wieder Alkohol", heule ich.

"Du? Adrian? Deine Flamme, heißt der zufällig Fionn?"

Nicht das auch noch! "Nur ein Bekannter."

"Das hat sich aber ganz anders angehört", lacht er und pikst mir in die Seite. "Erst hast du mir die Ohren voll geheult, wie sehr du ihn liebst und dann hast du die Typen auch noch angefleht dir zu sagen, wieso dieser Fionn dich nicht mag."

"No Comment!"

"Okay. Von mir aus. Dafür bezahlst du das Hotel. Ach und übrigens. Der Taxifahrer hat sich über sein fürstliches Trinkgeld von dir sehr gefreut."

Typisch Boris! Schön, einen alten Freund wieder zu treffen.
 

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