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Hana Kotoba

von

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Revelations

Zufrieden lehnte sich Kai zurück und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. Noch immer saß am Tisch, an dem sie ihre Abschlussbesprechung für ihr neues Album Toxic gehalten hatten. Nur einen Augenblick hatte er seine Augen geschlossen, bevor er seine Bandkollegen und Freunde der Reihe nach ansah. „Ich bin sicher, dass das Album ein Erfolg wird, wenn wir es im Oktober auf den Markt werfen. Wir haben gute Arbeit geleistet und Leute... ich bin stolz auf euch“, kam es von dem Drummer, der selten die anderen Members mit so viel Stolz ansah. Reita löste sein Nasenbandana, stand auf und holte eine Flasche Wasser aus seiner Tasche, die er Ruki reichte. Mit einem Lächeln, dass jedes Fanherz hätte höher schlagen lassen bedachte er den Sänger, als dieser die Flasche dankend annahm, dabei zierten dessen Lippen ein traumhaftes Lächeln. Glücklich lächelnd setzte sich der Blonde auf das Sofa, dass sich auch im Raum befand, ohne den Blick von dem Sänger zu wenden.
 

Uruhas Herz zog sich zusammen, als er die kleine Szene zwischen seinen Freunden sah. Jeder wusste, dass er und der Bassist ein Paar waren und dennoch sah man es dem Blonden an, dass jede kleinste Aufmerksamkeit die Takanori ihm schenkte, ihm viel mehr bedeutete, als das was Kou ihm gab. Etwas in ihm fiel wie ein Kartenhaus zusammen, wurde es ihm gerade bewusst, dass er Reitas Herz nie ganz besessen hatte und dennoch konnte und wollte er den Blonden nicht aufgeben. Er nahm sich vor um den Bassisten zu kämpfen und ihn für sich zu erobern. Er wusste zwar noch nicht genau, wie er das bewerkstelligen sollte, aber er war sich sicher, dass sich dies noch zeigen würde. Auf jeden Fall würde er Reita nicht einfach so an Ruki abtreten, der sowieso nichts von ihm wissen wollte.
 

Gerade wollte der Gitarrist aufstehen und sich demonstrativ neben dem Blonden setzten, als dessen Smartphone ging. Schnell zog Reita sein Mobilephone aus seiner Tasche und öffnete seine Nachrichten. Buchstäblich fiel ihm seine Kinnlade nach unten. Wut und Enttäuschung spiegelten sich in seine Augen, als er abrupt aufstand. „Das kann er doch nicht machen“, kam es aufgebracht von ihm und die ersten Tränen glitzerten in seinen Seelenspiegel, als er auch schon ausholte und seine Faust mit voller Wucht gegen die Wand rammte. Die Tränen liefen ihm über die Wangen, als er matt seine Faust zurück zog. Der Anblick seines Blutes, war die Haut seiner Hand doch aufgeplatzt, schien etwas in Reitas Innere klicken zu lassen. Schnell wischte er das salzige Nass von seinen Wangen und band sich wieder sein Nasenband um.So als wäre nichts gewesen, setzte er sich wieder und leckte sein Blut von seiner Hand. „Sind wir heute fertig, oder steht noch etwas an Leader?“, fragte er vollkommen ruhig und gefasst den Drummer. Dieser schüttelte den Kopf und sah ihn genauso sprachlos an wie die Anderen, war es gerade so, als wären hier zwei vollkommen verschiedene Personen anwesend. „Gut“, kam es von dem Blonden, als er schließlich Uruha mit einem Grinsen ansah. „Wir sehen uns später Liebchen“, lachte er leise, bevor er den Raum und letztendlich auch die PSC verließ.
 

„Was war denn das?“, wollte Ruki wissen, doch bekam er keine Antwort, da die Anderen auch nicht Reitas Verhalten erklären konnten. Auch Kouyou war vollkommen ratlos und zuckte mit den Schultern. „Als wenn nur noch ein Teil von ihm hier gewesen wäre“, murmelte Ruki. „Oder als wäre es zwei verschiedene Personen“, fügte Aoi hinzu. „Was ist mit ihm los Kou?“, wollte auch Kai wissen, wobei er aber den Gitarristen ansprach. Als ob Kou das wüsste. Wenn sie zusammen waren, dann hatten sie immer Sex. Tiefgründige Gespräche gab es nicht und wenn es sich Kouyou genau überlegte, hatten sie kaum miteinander geredet. Reita ist immer über ihn hergefallen und danach haben sich ihre Wege auch immer schnell wieder getrennt. Nicht einmal über Nacht war er geblieben. Nie sind sie zusammen aufgewacht. Immer war er alleine gewesen. Er und Reita hatten eine Sexbeziehung und langsam machte sich der Zweifel in Uruhas Herz breit. War er der Einzige in der Beziehung, der liebte? Er musste es wissen. Also beschloss er Reita danach zu fragen. Aber nicht heute, wo er sich so seltsam benahm. „He, Kou-kun, bist du noch anwesend?“, fragte Kai nach, da er noch immer keine Antwort erhalten hatte. „Also weißt du, was Akira hat?“, wollte der Drummer wissen. „Bin ich sein Psychologe?“, giftete Uruha seinen Leader an. „Ich geh“, fügte er immer noch verärgert hinzu, bevor auch er das Gebäude der PSC verließ.
 

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„... und wenn ich gekocht habe, vielleicht zocken wir dann ein wenig, oder sehen uns einen Film an. Hauptsache wir landen nicht gleich wieder in der Kiste. Es ist ja nicht so, dass ich ihn nicht will, aber ich will den Abend mit ihm verbringen und nicht gleich danach wieder rausgeworfen werden“, erklärte Uruha seiner besten Freundin am Telefon. Kou war auf dem Weg zu Reita, wollte er ihn doch überraschen. Kouyou hatte sich überlegt, dass er für den Bassisten kochen würde, wollte er doch dass ihre Beziehung auf ein neues Level anstieg. Er liebte zwar den Sex mit Reita, aber der Gitarrist wollte eine richtige Beziehung mit dem Bassisten, damit dieser endlich Ruki vergessen und sich ihm ganz zuwenden würde.
 

Gut gelaunt war er deshalb auf dem Weg zum Blonden, in der einen Hand eine Tasche mit allen Zutaten, die er brauchen würde und in der anderen Hand sein Smartphone, da er noch immer mit Kaori sprach. Kou konnte einen tiefen Seufzer von seiner Freundin hören, bevor sie auf das Gesagte einging. „Und du glaubst, dass es Reita auch so will? Glaubst du, dass du ihn ändern kannst?“ Darauf konnte Uruha nur mit den Schultern zucken, auch wenn es Kaori nicht sehen konnte. „ Ich wünsche es dir ja Onii-chan, aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn es nicht ganz so verlaufen wird, wie du es dir wünscht“, fügte die junge Japanerin hinzu. „Ich will doch nur einen Abend, wie ein ganz normales Paar. Ist das etwa zu viel verlangt“, wollte Kou wissen, als er abrupt stehen blieb, hatte er doch Ruki und Reita, vor dessen Haustür ausgemacht. Die Beiden waren in ein heftiges Gespräch vertieft und hatten ihn noch nicht bemerkt. „Wir sprechen uns“, kam es noch von dem Gitarristen, als er auch schon auflegte und sein kleines Stück Technik in seiner Tasche verschwinden ließ. Schnell stellte er sich hinter einer Hauswand, damit er zwar die Beiden beobachten und hören konnte, sie ihn aber nicht bemerken würden.
 

Reita riss sich gerade das Nasenband von seinem Gesicht und ließ es auf den Boden fallen. „Ich will, dass du mich siehst Takanori. Mich Akira und nicht Reita. Du sollst wissen was ich denke und fühle und warum ich mich so verhalte, wie ich es tue. Bitte Taka, lass mich aussprechen, höre mir nur einmal ganz zu“, bat der Blonde den Kleineren, wobei man seine aufkeimende Verzweiflung nur zu gut hören konnte. Kou konnte das überraschte und verständnislose Gesicht des Sängers sehen, fiel doch das Licht einer Straßenlaterne auf ihn. „Dann sprich Aki. Ich werde dich nicht unterbrechen“, versprach der kleinere Mann.
 

Reita nickte und atmete tief ein. Er brauchte einen Moment, bis er endlich mit der Sprache rausrücken konnte. „Ich... Taka, du kennst mich. Du weißt wie ich lebe. Du weißt dass ich immer wieder Sex mit Fremden habe. Ich trage dabei nie mein Nasenband und bin niemals Reita. Ich bin dann immer ich. Weißt du warum ich das tue?“, fragte der Blonde, ohne wirklich eine Antwort zu wollen, denn woher sollte der Sänger auch wissen, was in seinem Innerste vorging, hatte der Bassist es doch nie jemanden gesagt. So ging er auch nicht auf das Kopfschütteln Rukis ein. „Nur diese Fremden, nur dann wenn ich wirklich Akira bin, nur diese Männer dürfen mich ficken. Niemals würde ich jemand erlauben meinen Arsch anzufassen, aber bei diesen Männern ist es okay, weil...“ Reita unterbrach sich und sah Takanori an, dem man aber nicht ansah, was dieser darüber dachte. Aus diesem Grund sprach der Blonde weiter. „Wenn ich mich ficken lasse Taka, dann... dann stelle ich mir vor, dass du es bist. Ich wünsche es mir so sehr. Schon so lange. Ich will dass du mich fickst Taka. Ich will unter dir liegen, stöhnen und...verdammt ich will dich so sehr, dass es mir jedes mal schwer fällt, dich nicht einfach bei jeder Möglichkeit, auf den Boden zu drücken und es mir einfach zu nehmen. Aber das bin ich nicht. Ich würde das niemals machen. Ich bin nicht Reita“, erklärte er dem Vocalist.
 

Gerade wollte Ruki etwas darauf erwidern, als Reita ihn mit einer Handbewegung das Wort abschnitt. „Warte Takanori. Ich will, dass du mich erst ganz verstehst“, begann der Blonde erneut. „Wenn ich Reita bin, wenn ich das Nasenband trage, dann bin ich anders. Sie war meine Maske, damit keiner sah, wie viel du mir bedeutest. Als Reita bin ich kühl und unnahbar. Ein Arschloch, dass sich nimmt was es will. Nur so konnte ich es kompensieren. Nur so konnte ich es ertragen, dass du nicht zu mir gehörst. Der Sex mit den Männer, die ich als Reita habe, ist hart, sehr hart, aber nur auf diese Weise konnte ich meinen Frust abbauen, den ich habe, weil ich dich nicht spüren darf. Bei keinem dieser Männer hatte ich je Gefühle, denn du bist der Einzige, den ich schon immer geliebt habe.“
 

Kou, der bis eben noch so glücklich gewesen war, ließ die Tasche mit den Lebensmittel fallen, die sich nun auf dem Fußweg verteilten. Das hieß also, dass Reita ihn nie geliebt hat, dass er ihn nur benutzt hat? Der Gitarrist konnte das nicht glauben. Am liebsten wäre er geflohen, doch irgendetwas in ihm hielt ihn zurück.
 

In diesem Moment fiel Reita auf die Knie und umschlang die Beine des Sängers. „Ich liebe dich Taka. Ich liebe dich so sehr“, kam es unter Tränen von dem Blonden. „Bitte Taka, fick mich und wenn es nur einmal wäre. Bitte...bitte... fick mich endlich. Ich halte es nicht mehr aus. Ich brauche dich. Ich will dich. Nur einmal Taka. Nimm mich nur einmal.....“
 

Kou konnte nicht glauben was er da sah und hörte. Wo war der Mann in den er sich verliebt hatte? Das war nicht Reita. Das alles konnte, nein, es durfte nicht wahr sein. In Kouyous Augen begann es zu brennen, als er auf dem Absatz kehrt machte, musste er der Situation einfach nur entfliehen. Die Lebensmittel und die Tasche ließ er zurück, dachte er nicht einmal an diese. Sein einziger Gedanke galt nur Kaori und dass er zu ihr musste.
 


 


 

Kou ließ sich auf das Bett seiner Schulfreundin fallen und starrte an die Decke. Die Tränen, die noch immer über seine Wangen liefen gebot er keinen Einhalt. Wozu auch? Er streckte seine Arme aus und bat so Kaori wortlos sich in seine Arme zu schmiegen, brauchte er gerade ihre Nähe, wie die Luft zum atmen. Bisher hatte sie noch kein Wort gewechselt, aber die junge Frau kam der Bitte des Gitarristen nach. Kou zog Kaori so eng an sich wie er konnte, wobei sie fest an sich gedrückt hielt.
 

Eine ganze Weile lagen die Freunde einfach nur da, ohne zu reden, oder sich weiter zu berühren. Als die Tränen des Gitarristen versiegt waren, begann er leise zu sprechen. Seine Stimme war so rau, dass sie mehr einem krächzen glich. „Er liebt Ruki. Er hat es gesagt. Kaori...“, Kou drehte sich so, dass er die Frau an seiner Seite ansehen konnte. In seinen Seelenspiegel konnte man seine Trauer, seine unerfüllte Liebe und die Verlustangst sehen. „Er hat sich immer ficken lassen, weil er sich vorgestellt hat es wäre Ruki. Aber bei mir.... ich war nur dazu da seinen Frust abzubauen.“ Erneut floss das salzige Nass über seine Wangen. „Nach allem was ich für ihn getan, was ich für ihn ausgehalten habe....und das soll alles umsonst gewesen sein?“, fragte er Kaori die versuchte seine Tränen mit ihrem Finger weg zu wischen. „Ich weiß was du alles für ihn getan hast...“, begann sie, als Kou ihr mit einer Handbewegung das Wort abschnitt. „Nein, das weißt du nicht, denn ich habe es dir nie gesagt. Kouyou löste sich von Kaori und zog sein Shirt über seinen Kopf, um es dann auf den Boden fallen zu lassen. Er drehte seinen Rücken zu ihr, damit sie die roten Striemen sehen konnte. Erschrocken legte Kaori ihre Hand auf ihren Mund, bevor sie sacht über die alten und neuen Wunden strich. „Das hat er nicht gemacht“, kam es leise über ihre Lippen, was Kouyou leicht lächeln ließ. „Doch das hat er und ich habe es genossen. Ich hätte jeden Schmerz für ihn ertragen, solange ich mir nur sicher sein konnte, dass ich sein einziger Sklave wäre. Ich wollte sein einziger Mann sein. Er sollte keine unerfüllte Wünsche haben. Ich konnte ja nicht wissen, dass er sich noch immer von Fremden ficken ließ.“ „Du warst sein Sklave? Himmel Kou, das ist doch nicht dein Ernst“, war es voller Unglaube von Kaori zu hören. Wieder lächelte Kouyou. „Wie du siehst schon, wobei das hier“, dabei deutet er auf seinen Rücken, „nur ein Teil davon beinhaltete.“ Lächelnd drehte er den Ring an seinem Finger, den er damals von Reita erhalten hatte.
 

Eine ganze Weile spielte er mit dem Schmuckstück, bis er einen Entschluss gefasst hatte. „Vielleicht will ihn Ruki ja gar nicht. Bisher hat er immer seine Annäherungsversuche abgeblockt. Vielleicht braucht Akira mich jetzt und wenn ich zu ihm zurück gehe, vielleicht verliebt er sich dann ich mich, da er sieht, dass ich immer für ihn da sein werde. Kaori, ich muss es versuchen. Ich muss Aki zurück holen. Ich darf ihn nicht verlieren“, kam es immer euphorischer von ihm, bis er schließlich strahlend die junge Frau ansah.
 

Ungläubig sah Kaori ihren Freund an, doch dieser reagierte gar nicht darauf, sondern zog sie wieder nahe an sich. „Ich werde ihn zurück erobern Kao-chan. Ich werde wieder sein Mann sein und dann wird alles gut. Wir werden das Paar, dass wir schon immer sein sollten. Irgendwann wird er mich genauso lieben wie ich ihn und solange werde ich auf ihn warten. Gleich morgen, nachdem ich bei Aoi war, werde ich zu ihm gehen und mit ihm reden. Ich weiß, dass alles gut werden wird.“ Kaori sah ihn an und der Zweifel in ihre Augen war so deutlich, dass man es nicht übersehen konnte und doch ging Kou mit keiner Silbe darauf ein. „Kou, Reita ist ein Arschloch. Er wird dir nur....“, versuchte sie den Gitarristen zur Vernunft zu bringen, was dieser aber gar nicht wollte. „Ich liebe ihn Kaori und er ist kein Arschloch, nur verletzt und ich werde ihn heilen. Es wird wunderschön“, lächelte er sie an, zog sie noch enger an sich und schloss seine Augen. Mit dem Bild des Bassisten vor seinem geistigen Auge schlief er schließlich bei ihr ein.
 

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Es hatte viel länger gedauert, als es Kou angenommen hatte, bis er die Wohnung Aois verlassen und sich auf den Weg zu dem Gaze Bassisten machen konnte. Tief zog er die kühle Nachtluft ein und legte seinen Kopf in den Nacken. Einen Moment genoss er diesen Moment, in dem er sich frei und gelöst fühlte, bis er wieder seine Augen öffnete, um den Weg hinter sich zu bringen, den ihn von Reita trennte. Ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er an den Blonden dachte, war er doch davon überzeugt, dass er zurück zu ihm kommen und sie letztlich zusammen glücklich werden würde.
 

Es dauerte gar nicht so lange bis der Gitarrist vor der Tür Reitas stand, waren seine Schritte beflügelt von den Vorstellungen, die Kouyou in sich trug. Leicht aufgeregt, stand er vor der Tür und zögerte einen Moment den Klingelknopf zu drücken. Nicht dass er Angst hätte, dass das Gespräch sich nicht so entwickeln würde, wie er es sich vorstellte, sondern mehr, dass ihre Beziehung an einem neuen Punkt stand. Alles würde sich ändern, wenn er klingelte und auch wenn er dies wollte, so war es ein großer Schritt. Einen kleinen Moment hielt er noch inne, bevor er schließlich den Knopf drückte. Ein melodischer Ton hallte bis zu Kou hinaus und schon bald wurde die Tür geöffnet.
 

Man sah Reita an, wie erstaunt er war, Kouyou zu sehen. Seine Haare waren leicht zerzaust, er war vollkommen ungestylt und trug den berühmten Schlapperlook. Nichts an ihm erinnerte an Reita, die Person, die er auf der Bühne war. „Du?“, kam es irritiert von dem Bassisten. „Was willst du hier?“, hängte er die Frage an. „Du bist wunderschön“, rutschte es aus dem Gitarristen, was Reita nur noch mehr verwirrte. „Ich...ich wollte mit dir reden“, gab Kouyou zu, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Reita drehte sich und ging wieder in seine Wohnung, wobei er die Tür offen ließ und er somit den Gitarristen einlud seine vier Wände zu betreten.
 

Kouyou ging in Reitas Wohnzimmer und setzte sich auf dessen Sofa, wo er auf den Blonden warten wollte. Es dauerte gar nicht lange und Reita stand wieder vor ihm. Der Bassist hatte sich nur eine Nasenbandana geholt und diese angelegt. Mit einem Blick den Kouyou nicht deuten konnte, sah Reita ihn an. Selbst sein sonst so selbstgefälliges Grinsen lag nicht auf seinen Lippen. Stattdessen hatte er seine Arme vor seiner Brust verschränkt. „Was willst du Kouyou? Warum bist du hier?“, fragte er den Gitarristen, ohne den Spitznamen zu verwenden, was er sonst immer getan hatte, wenn er das Band trug.
 

Erstaunt sah Kou ihn einen Moment an, da ihm der Name fehlte. Er hatte ihn genauso lieben gelernt, wie alles an Reita. Tief seufzte er, wusste er nicht wie er beginnen sollte. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit Kouyou. Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es jetzt, oder geh“, war es hart von Reita zu hören. „Ich... Aki, ich liebe dich und ich will dass wir ein richtiges Paar werden. Ich will nicht nur den Sex mit dir teilen, der wirklich geil ist. Aber ich will mehr. Ich will gemeinsame Abend, Alltag, Spaß und ich will neben dir einschlafen und aufwachen. Ich will alles von dir Aki.“ Kou hob seine Hand, an dem er den Ring trug, den er von Reita erhalten hatte und legte sie an seine Wange, wobei er für einen Moment die Augen schloss. Lächelnd sah er den Bassisten erneut an, als er seine Hand sinken ließ. „Ich liebe es dein Sklave zu sein und ich möchte daran auch nichts ändern. Ich möchte das Andere nur dazu. Ich will dich ganz Aki. Bitte, lass uns zusammen glücklich sein“, bat er den Blonden immer noch lächelnd, war er sich doch sicher, dass sich der Bassist seinen Wünschen beugen würde.
 

Reita streckte seine Hand aus, ohne eine Mine zu ziehen. „Gibst du mir bitte den Ring?“, bat er den Gitarristen, was diesen kurz zögern ließ. Er liebte den Ring, hatte dieser ihm immer die Kraft vermittelt, die er gebraucht hatte. Sei es um eine Session durch zu stehen, oder auch dann, wenn er Zweifel hatte. Er musste nur den Ring ansehen und er war sich sicher, dass Reita zu ihm gehörte und das war es immer gewesen was er gewollt hatte. Kou besah sich den Ring, bevor er ihn von seinem Finger zog und ihm Reita gab. Dieser schloss seine Hand um das Schmuckstück und verstaute es in seine Hosentasche.
 

„Vergiss es Uruha. Wir werden nie das Paar dass du dir erhofft hast und mein Sklave bist du auch nicht mehr. Ich habe Jemanden gefunden, der viel besser ist als du. Ich brauche dich nicht mehr. Verschwinde einfach Kouyou und komme nie mehr wieder. Du warst nur ein wenig Ablenkung für mich und für die Zeit hat es Spaß gemacht dich zu ficken. Aber ich bin deiner längst überdrüssig und wie gesagt, es gibt da Jemand der dir tausende male überlegen ist. Hau ab Uruha und lass mich endlich in Ruhe“, war es so kalt von Reita zu hören, dass Kouyou darunter zu frösteln begann.
 

Zuerst wollte der Gitarrist noch etwas sagen, als er aber den ausgestreckten Arm des Bassisten sah, der ihm die Tür wies, brach etwas in ihm entzwei. Langsam stand Uruha auf und mit gesenkten Kopf verließ er die Wohnung in der er viele glückliche Stunden verbracht hatte. Glücklich für ihn, aber nicht für den Bassisten, wie der Gitarrist nun wusste. Alles in ihm fühlte sich kalt und leer an. Kou wusste nicht wie es weiter gehen sollte, denn mit Reita ist sein Lebensinhalt gegangen. Kaum hatte Kou hinter sich die Türe zu gezogen, als sein Blick gen Himmel ging. Die Nacht war tiefschwarz, von Wolken verhangen und die Sterne hatten nicht die Kraft durch die Wolkendecke hindurch zu scheinen. Ein kalter Wind schnitt in sein Gesicht und alles wirkte so trübe und trostlos, wie er sich fühlte. Gerade wollte er los laufen, nicht wissend wohin, als ein plötzlicher Platzregen sich auf ihn ergoss. Passend zu dem wie er sich fühlte.



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