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Momentaufnahmen

von

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First Night

Beschützend lag Johans warmer, starker Arm um Judai geschlungen, als dieser in der Nacht aufwachte. Wie aus einem Nickerchen erwacht blinzelte Judai und versuchte die Umrisse im dunklen Zimmer zu erkennen. Stimmt, es war Johans Zimmer. Und auch Johans Bett. Es war auch definitiv Johans Geruch, der ihn umgab und direkt wieder einlullte.
 

Langsam dämmerte es Judai, was sie gemacht hatten, bevor er weggedöst war. Das leichte Pochen in seinem Unterrücken bestätigte seine Erinnerung. Sie hatten es heute Abend mit allem Drum und Dran durchgezogen. Ein wenig errötete Judai bei dem Gedanken. Im Nachhinein war es ein komisches Gefühl mit seinem besten Freund geschlafen zu haben. Aber es war echt aufregend gewesen. Es hatte aufrichtig Spaß gemacht!
 

Ja, es war eine neue Erfahrung, ganz anders als mit Yusei. Viel leichtherziger, so kam es Judai vor. Also nicht, dass es weniger Bedeutung hätte. Es war eine wunderschöne Verbindung, aber beides auf seine ganz eigene Art.
 

Judai war glücklich – bis die Schuldgefühle in ihm aufkeimten. Dabei hatten sie es so vereinbart. Es war okay. Deshalb hatten sie diese Beziehungspause eingeräumt. Und trotzdem fühlte er sich schlecht. Es kam ihm trotzdem so vor, als würde er Yusei betrügen. Genau das hatte er eigentlich vermeiden wollen. Aber den Vorschlag eines Dreiers hatte Yusei abgelehnt. Was Judai auch verstehen konnte. Und vielleicht wäre es absolut seltsam und peinlich gewesen, dann wären sie auch nirgendwohin gekommen. So wie es jetzt war, brachte es Judai aber nur gemischte Gefühle ein.
 

Vor allem gefiel es Judai nicht, dass sie während der Beziehungspause keinen Kontakt haben sollten. Er wollte gerne mit Yusei reden, mit ihm kuscheln. Doch das ging nicht. Er war nicht da und er würde auch nicht herkommen. Unsicher kaute Judai auf seiner Unterlippe herum und kuschelte sich stattdessen enger an Johan.
 

Auch unterbewusst schien Johan die Nähe zu gefallen, er schmiegte und drückte Judai an sich und ein zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen. Johans Schlaf war ruhig. Gleichmäßig hob und senkte sich sein Brustkorb bei jeder Atembewegung.

Ihm zuzusehen und ihn bei sich zu haben war entspannend. Nach einem tiefen Seufzer beruhigte sich auch Judais Herz und er wandte sich seinem Freund weiter zu.
 

Schon als sie sich bei der Wohnungsbesichtigung das erste Mal getroffen hatten, fand Judai, dass Johan durchaus gutaussehend war. Er war gepflegt und seine positive Ausstrahlung steckte einfach jeden direkt an. Seine Anwesenheit machte glücklich. In den letzten Monaten war Johan noch hübscher geworden. Er hatte nichts verändert, aber Judai hatte ihn immer attraktiver gefunden. Seitdem Judais Berührungsängste dank Yusei abgeflacht waren, lag er in Gewitternächten näher an Johan.
 

Sanft hauchte Judai seinem Freund einen Kuss auf die weichen Lippen. Er genoss es endlich seine Zuneigung zeigen zu können, dass er die Gefühle, die in ihm aufkeimten, zum Ausdruck bringen konnte. Es hatte sich über Monate so viel angestaut, dass Judai das Gefühl hatte zu platzen, weil er nicht wusste wohin mit sich. Sich ausleben zu können war wundervoll befreiend. So erging es ihm auch bei seinem ersten Kuss mit Yusei, oder ihrem ersten Mal…
 

Eine Realisation überkam Judai und er schlug erneut die Augen auf. Die längste Zeit hatte er gedacht, dass er für Yusei und Johan gleich empfand. Er hatte sie gern und sie waren seine besten Freunde. Dann stellte sich heraus, dass er sich in Yusei verliebt hatte. Aber wo er in diesem Moment so darüber nachdachte, bemerkte Judai, dass er für Johan immer noch ähnlich empfand wie für Yusei. Liebte er also beide?



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