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Momentaufnahmen

von

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Anstandsbesuch

War Judai nervös, dass der Tag gekommen war, an dem seine Eltern nun endlich seinen Freund kennen lernen würden? Nein. Er wusste, dass seine Eltern großartig und locker waren.

War er nervös, dass der Tag gekommen war, an dem Yusei seine Eltern kennen lernen würde? Genau genommen: Ein bisschen.
 

Eigentlich waren der Kontakt zu den Eltern kein Problem. Nur alles, was ein gemeinsames Treffen in den eigenen vier Wänden mit sich bringen würde: Die Kinderfotos, welche eingerahmt an den Wänden hingen, unmöglich um sie zu übersehen. Die uralten, peinlichen Geschichten, welche plötzlich auf den elterlichen Zungen lagen.
 

Und dieses komische Gefühl hier ohnehin nicht mehr richtig Zuhause zu sein, seitdem die Mutter das frühere Kinderzimmer in einen Feng-Shui-Zen-Yoga-Näh Tempel verwandelt hatte.

Das war doch der Moment, auf den alle Eltern insgeheim warteten: Diesen einen Raum endlich wieder für sich selbst nutzen zu können, nachdem sie ihn ungefähr achtzehn Jahre lang vermietet hatten.
 

Judai wägte ab, ob er Yusei nicht im Vorhinein schon selbst die schlimmsten und peinlichsten Geschichten erzählen sollte. Dann erfuhr er sie wenigstens aus seinem Mund. Andererseits bestand immer noch die Möglichkeit, dass seine Eltern gnädig zu ihm waren. Und wenn er so darüber nachdachte, könnte es doch vielleicht ganz lustig werden?
 

Um Punkt 16 Uhr standen sie auf der Matte und Judai betätigte die Klingel.
 

„Bereit?“, fragte er nach einem kurzen Durchatmen.
 

„Das hättest du fragen soll, bevor du geklingelt hast“, entgegnete Yusei trocken.
 

„Jupp. Kein Zurück mehr“, lachte sein Freund.
 

Die Tür öffnete sich und Frau Yuuki strahlte ihnen entgegen.
 

„Judai, mein Schäfchen! Hallo!“ Herzlich schloss sie ihren Sohn in den Arm.
 

„Und du musst Yusei sein. Freut mich dich endlich kennen zu lernen“, fuhr sie genauso herzlich fort und streckte ihm die Hand entgegen.
 

„Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte Yusei höflich, setzte automatisch zu einer Verbeugung an, aber ergriff dann doch ihre Hand um sie zu schütteln.
 

„Ach, was für ein richtiger Cavalier. Kommt rein!“
 

Sie trat zur Seite um die beiden Jungs ins Haus zu beten. Ohne Umschweife wurden sie ins Wohnzimmer dirigiert, wo bereits Kaffee und Kuchen auf dem niedrigen Tisch angerichtet waren.
 

Herr Yuuki saß im Sessel versunken und las eine Zeitung, bis er die Jungs das Zimmer betreten sah und eilig aufstand, um sie zu begrüßen.
 

Er wirkte so intellektuell, aber Judai wusste, dass er sich nur die Witzeseite durchgelesen hatte.
 

Ausgiebig schüttelte Herr Yuuki dem etwas verlorenen Yusei die Hand und nutzte die Gelegenheit sich den Jungen gut anzusehen. Dieser versuchte dem prüfenden Blick so würdevoll wie möglich standzuhalten.
 

Nach einigen Sekunden formte sich ein Lächeln auf Herr Yuukis Gesicht und er klopfte Yusei väterlich auf die Schulter.



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