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Mi Sutcliff

von

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Kapitel 2

MI

Am nächsten Morgen weckte mich Raven » Aufstehen, Milady «

» Guten Morgen, Raven« erwiderte ich, nachdem ich mich zu ihr gedreht hatte.

Im nächsten Moment lösten wir unsere Umarmung und Raven stand auf.

Wenige Momente später legte sie ein Kleid auf mein Bett.

Es besaß ein weißes Oberteil, das auf der Vorderseite mit schwarzen Knöpfen verschlossen wurde.

Der Rock war schwarz und passend zum Kleid legte sie noch eine schwarze Joker-Kette hin, die vorne eine Schleife bildete.

Während ich aufstand, erwähnte Raven noch » Ciel erwartet Sie schon «, bevor sie das Zimmer verließ.

Schnell zog ich mir das Kleid an und warf mir noch etwas Wasser ins Gesicht.

Als ich gerade mein Zimmer verlassen wollte, hörte ich Schreie von draußen kommen.

Schnell rannte ich zu meinem Fenster und sah hinaus zu meinem Garten.

Dort stritten sich Grell und Sebastian heftig, was gefährlich aussah.

Ich schnappte mir meine Waffe und rannte so schnell ich konnte hinunter.

Dabei rannte ich auch an Raven vorbei, die mir etwas zurief, was ich jedoch nicht verstand.

Kaum draußen angekommen, sah ich wie Sebastian Grell etwas in den Bauch rammte.

Ich konnte aber nicht erkennen, was es war, lediglich, dass es etwas spitzes war.

Sofort richtete ich die Waffe auf Sebastian und drückte ab.

Ein Schmerzensschrei drang durch die Luft und er sank zu Boden.

Geschockt sah mich Ciel an, was ich aber ignorierte, denn meine Aufmerksamkeit galt einzig meinem Bruder.

» Grell! « schrie ich und rannte zu ihm.

Ich musste mich stark zusammenreißen, um meine Tränen zu unterdrücken.

Kaum bei ihm angekommen, zog ich ihm das spitze Teil aus dem Bauch.

Schnell stellte ich fest, dass es sich bei diesem spitzen Teil, um ein Dämonenschwert handelte.

» Dieser Bastard! « ich war wütend und traurig zugleich.

Besorgt um meinen Bruder, hatte ich alles um mich ignoriert, was mir zum Verhängnis wurde.

Denn ich hatte nicht bemerkt, wie Sebastian ein Messer nach mir warf.

Doch es traf mich nicht, da sich Grell blitzschnell vor mich gestellt hatte und daher das Messer abfing, welches nun in seinem Rücken steckte.

Meine Augen vor Schreck weit aufgerissen, sah ich Grell an.

Schon wieder ist er meinetwegen verletzt worden.

Mir schossen die Tränen in die Augen.

Es war Wut, die mich dazu bracht aufzustehen und erneut auf Sebastian zu schießen.

Zweimal traf ich ihn in die Schulter.

» Mi, lass das! « schrie mich Ciel an, aber das ignorierte ich.

Sebastian sah mich mit vor Schmerz geweiteten Augen an.

» Wer oder was bist du? « fragte er mich und hielt sich seine blutende Schulter.

» Ich bin ein ganz normaler Mensch « lächelte ich ihn an.

» Jetzt Maylene « rief Ciel und im selben Moment spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Kopf.

Als ich mich herum drehte, merkte ich, dass Finnian vor mir stand, der mich auch gleich gegen einen Baum warf.

Aus meiner Kopfwunde lief warmes Blut, viel Blut.

Doch ich richtete erneut die Waffe auf Sebastian und schoss auf seinen Kopf.

Kaum eine Sekunde später fiel er zu Boden und regte sich nicht mehr.

Und da fiel auch ich, nach hinten.

Jedoch landete ich überraschenderweise weich.

» Ich hasse Dämonen« hörte ich William, der mich auf den Arm nahm.

» Ronald, kümmer dich um diesen Abschaum « sagte er zu Ronald, welcher sofort nickte.

William hingegen brachte mich ins Anwesen.

An der Tür angekommen, trafen wir auf Raven, die den Krach gehört hatte.

» Was ist passiert? « fragte sie sofort.

» Sebastian hat Mi angegriffen. Mit seinen Anhängern « meinte William darauf und Raven rannte wutentbrannt hinaus.
 

Raven

Was bildeten sich diese widerlichen Hunde ein, meine Lady zu verletzen und auch Grell?!

Was bildeten die sich überhaupt ein?!

Das hier war unser Territorium und meine Familie!

Jetzt sollten sie bekommen, was sie verdienten.

Ich stieß die Tür auf und trat hinaus in den Garten, der wie ein Schlachtfeld aussah.

Mit dem ersten Schritt, den ich machte, erfasste ich die Situation.

Und mein erster Gang brachte mich auf unser Dach.

Sicher landete ich vor diesem rothaarigen Biest, dass es gewagt hatte auf Mi zu schießen.

Kaum oben angekommen schnappte ich mir eines ihrer Gewehre und schlug ihr das Ende gegen den Kopf.

» Meinst du, mit deinem Kopf kann man gut spielen? Lass es uns doch einmal heraus finden.« säuselte ich und schlug erneut zu.

Wütend drehte ich das Gewehr, so dass es auf sie gerichtet war und zielte auf ihre Schulter.

Erst schoss ich auf die eine, dann auf die andere.

Nachdem sie nun am Boden lag, versetzte ich ihr weitere Schläge mit dem Gewehr, bis sie ohnmächtig wurde.

Das blutverschmierte Gewehr ließ ich fallen und sprang hinunter.

Dort erkannte ich Ronald, der sich gerade um Bardroy gekümmert hatte und bei meinem Anblick sofort zu William und Mi ins innere ging.

Also wandte ich mich an Finnian.

Er wagte es tatsächlich seine Hand zu einem Faustschlag zu heben.

Ich duckte mich darunter durch und schlug ihm in den Magen, was ihn durch die Luft fliegen und unsanft aufkommen ließ.

Doch das reichte noch nicht.

Nicht für ihr Vergehen.

Also lief ich zu ihm und fuhr meine Krallen aus.

Ich zog sie einmal quer über seinen Oberkörper, der danach blutige Streife aufwies.

Erneut schlug ich zu, aber nun in sein Gesicht.

Sollte er doch einmal selbst spüren, was er anderen antat.

Und damit schleuderte ich ihn durch die Luft und gegen einen Baum, wo er bewusstlos liegen blieb.

Noch immer vor Wut schäumend, drehte ich mich zu Ciel.

» Na, Köter. Hast du Angst? Jetzt wo dein ach so geliebter Sebastian dich nicht schützen kann. « fragte ich und kam ihm langsam näher.

» Hat es dir Spaß gemacht zuzusehen, wie meine Lady blutete? Hast du Spaß gehabt Befehle zu geben? « fragte ich schleichend.

Oh! Ich war sicher, dass es ihm Spaß gemacht hatte!

Diesem Bastard!

» Mir wird es auch Spaß machen, dich bluten zu sehen. Aber das wird schnell gehen. Du wirst nicht sterben, kleiner Köter. Nicht heute. Das wäre zu einfach. « versprach ich ihm, als ich vor ihm zum stehen kam und ausholte.

Kaum eine Sekunde später hatte ich ihn im Gesicht getroffen.

Wie erwartet blutete das kleine arme Kind sofort.

Sollte er doch ausbluten!

Aber das wäre zu schnell.

Stattdessen vergrub ich meine Krallen in seiner Schulter, bevor er vor Schmerz ohnmächtig wurde.

Ich ließ ihn los und beobachtete, wir er auf dem Boden aufkam.

Nun kam ich zu dem letzten im Bunde.

» Noir! « knurrte ich.

Mein Bruder rappelte sich gerade erst auf, aber das war mir egal.

Er hatte sein Dämonenschwert verwendet.

Nicht gegen Mi, aber wohl gegen Grell, denn er war nicht mehr hier und nur ein Dämonenschwert hätte ihn so stark verletzen können, wie es nötig war, um ihn von seiner Schwester fernzuhalten.

Meine Krallen versenkten sich in dem Brustkorb meines Bruders.

» Wie kannst du es wagen, Mi und Grell zu verletzten! Deine Leute hierher zu bringen! Die Frechheit zu besitzen das alles hier zu veranstalten!« fauchte ich.

Doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen, sondern rammte ihm mein eigenes Schwert in den Körper.

Schreiend versuchte er sich kratzend zu befreien, doch ich ließ nicht locker, drehte das Schwert solange, bis von seinem Herzen nur noch Brei übrig war und zog es erst dann heraus.

Doch das war nicht genug.

Mit einem Schwung versetzte ich ihm eine tiefe Wunde in die Seite, bevor ich meine Hände um seinen Hals legte und zudrückte, was gleichzeitig meine Krallen in seinen Hals drückte, wodurch dieser durchbohrt wurde.

» Ich warne dich nur einmal! Wage es nie wieder eine Person anzugreifen, die zu meiner Familie gehört, ansonsten sterben alle, die zu euch gehören und ich lasse dich bei jedem Tod zu sehen, dich jeden Schrei hören! Solange bis keiner mehr da ist! Und dann mein lieber Noir, dann werde ich mir ganz viel Zeit nehmen! Denn eine Katze spielt gerne mit ihrem fressen! Also sammle deine Anhänger ein und verschwinde ganz schnell! Ich warne dich nur einmal! « warnte ich ihn und ließ dann los.

Nur dieses eine mal würde ich ihn davon kommen lassen.

Denn ich wusste nicht, ob Mi ihren Tod genauso wollte.

Ich würde sie ihr mit Freude überlassen.

Nur meinen Bruder nicht.

Er gehörte einzig mir.

Aufmerksam beobachtete ich also, wie Noir seine Leute einsammelte und mit ihnen verschwand.

Erst als die Kutsche weit genug weg war, ging ich wieder hinein.

Drinnen musste ich mich erst einmal waschen und neue Sachen anziehen, bevor ich zu Mi gehen konnte.
 

Mi

William trug mich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett.

» Wird Grell wieder gesund?« fragte ich, während meine Sicht ein wenig verschwamm, was an den einzelnen Tränen lag, die sich bildeten.

» Das wird er bestimmt. Jedoch muss er erst einmal mit zu uns, da an dem Schwert sehr viel Gift war« antwortete er mir und setzte sich neben mich aufs Bett.

» Danke, William « ich drehte mich zu ihm und drückte ihn an mich.

» Das hättest du auch für mich gemacht « lächelte er.

Das war ein seltener Moment, den William war keine Person, die oft lächelte.

Umso mehr freute ich mich daher es zu sehen.

Da legte er seine Arme um mich.

Doch kaum hatte er das getan tropfte Blut auf seine Hand.

» Mi, dein Kopf « bemerkte er.

Ich aber machte meine Augen zu.

» Ist mir egal « sagte ich zu ihm und wollte ihn nicht loslassen.

Da spürte ich, wie er lachte.

Vorsichtig löste er meine Arme von sich und legt mich auf mein Kissen.

Gerade war er am aufstehen, doch ich wollte einfach nicht, dass er ging, also zog ich ihn zurück zu mir, wodurch er ausrutschte und auf mich fiel.

Geschockt sahen wir uns an und William stützte sich auf seinen Armen ab, damit er nicht auf mir lag.

Und genau in diesem Moment kamen Ronald und Raven herein.

Sie sahen uns etwas überrascht an.

» Stören wir? « fragten sie gleichzeitig.

Ich und William liefen darauf beide rot an.

» Wir warten draußen « meinten die beiden dann und lächelten, als sie die Tür hinter sich schlossen.

Genau in diesem Moment fingen William und ich an zu lachen, was dazu führte, dass William sich nicht mehr halten konnte und erneut auf mir landete.

Unser Lachen wurde dadurch noch verstärkt und selbst Raven und Ronald mussten es hören können.
 

Raven

Diese zwei waren wirklich eine Nummer für sich.

Aber es war schön, dass es jemanden gab, mit dem sich Will so gut verstand.

Da fiel mir der eigentliche Grund ein, wegen dem ich gekommen war, also trat ich wieder in den Raum hinein.

» Ich will ja nicht stören, aber ich muss sie behandeln. Schnapp dir Ron und knutsch ihn in irgendeiner Ecke. « meinte ich und sah deutlich wie Will rot wurde.

Er rappelte sich auf und ging zu Ron, der grinsend im Türrahmen wartete.

Gemeinsam verließen sie das Zimmer und endlich konnte ich mich um die Wunden von Mi kümmern.

Der Kopfschuss war ein glatter Durchschlag.

Das war gut, denn so musste ich keine Kugel entfernen.

Sanft legte ich eine Hand auf die Eintrittsstelle und eine auf die Austrittsstelle.

Dann ließ ich meiner Kraft ihren Lauf und als ich einige Minuten später die Hände weg nahm, war nichts mehr von der Wunde zu sehen.

Also widmete ich mich den anderen Wunden.

Vorsichtig tastete ich sie ab und traf auf einige gebrochene Rippen und eine riesige Schürfwunde auf ihrem Rücken.

Als erstes kümmerte ich mich um die Schürfwunde.

Nicht lange und man sah nicht mehr den kleinsten Kratzer.

Dann wandte ich meinen Blick nach Mi.

In ihren Augen stand Erleichterung, aber noch war nicht alles geheilt.

» Tut mir leid, Mi,aber es wird jetzt weh tun. Du hast einige gebrochene Rippen und die zu reparieren wird weh tun.« warnte ich und wartete bis sie genickt hatte, ehe ich begann.

Sofort hörte ich sie auf keuchen.

Einen Teil der Schmerzen konnte ich verhindern, aber es musste immer noch höllisch weh tun.

Ich sah, wie meine Lady die Zähne zusammenbiss und wusste, dass sie es überstand, was nie in Frage stand.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich ihre Rippen alle repariert hatte.

Danach widmete ich mich den anderen kleineren Wunden und kontrollierte alles noch einmal, als ich fertig war.

Froh darüber, dass sie vollkommen geheilt war, lächelte ich ihr zu.

» Lilith hat ein Bad für dich vorbereitet. « erklärt ich mit Blick auf das zerfetzte Kleid und das Blut, das noch an ihr klebte.

Nach einem zaghaften Nicken, begleitete ich sie noch ins Bad, wo schon ein Kleid bereitlag.

So wie auch Seife und ein großes Handtuch.

Mi entledigte sich ihres Kleides und stieg in die Wanne, während ich damit beschäftigt war, meine Hände zu säubern.

Als ich damit fertig war, drehte ich mich zur Lady und sagte » Den Rest kannst du alleine«

Dann verschwand ich aus dem Zimmer und suchte Ron und Will, die ich wie erwartet gemeinsam auf einem Balkon fand.

Und nicht nur gemeinsam, sondern aneinandergeschmiegt und sich küssend.

» Na, ihr Zwei. « sagte ich, worauf sie sich aus ihrem Kuss lösten.

Während Ron vollkommen ruhig blieb, schien es Will überraschenderweise peinlich zu sein.

» Na, Raven. Ist bei Mi alles gut?« fragte Ron mich da.

» Sie ist geheilt, aber wie steht es um Grell? Kann ich etwas tun?« war meine Gegenfrage.

Nun war es Will, der mir antwortete » Ich weiß es nicht. Es war sehr viel Gift an dem Schwert.«

Das erinnerte mich an etwas, was ich fast vergessen hatte.

» Das ist temporäres Gift. Grell muss die ersten zwei Tage sehr viel Trinken. Dadurch wird er das Gift los. Mit einer anderen Flüssigkeit vermischt, wird es im eigenen Körper ungefährlich. Jedoch wäre es auch möglich, dass dies bei ihm nicht hilft, da er ein Shinigami ist. Also würde Dämonenblut helfen. Ich werde euch später etwas von meinem mitgeben. Das dürfte verhindern, dass er stirbt oder etwas ähnliches. «

Denn Grell durfte nicht sterben.

Nicht nur wegen Mi.

Auch ich wollte nicht, dass dieses rote Fellbüschel, dass mich regelmäßig zur Weißglut brachte und dem ich am liebsten auswich, aber das trotzdem Familie war, starb.

Ich mochte ihn.

Sehr sogar, aber das würde ich nie laut aussprechen oder zugeben.

Rons Stimme war es, die mich aus meinen Gedanken riss » Da bin ich froh. «

Das leichte Nicken von Will, wäre wohl jedem anderen entfallen.

Ich jedoch erkannte es deutlich.

Und gerade als ich erleichtert aufatmete, kam Mi zu uns.
 

Mi

» Das nächste Mal töte ich mich selbst, wenn ich nochmal so gefühlsduselig bin. « regte ich mich laut auf und lief nichts ahnend Will, Ron und Raven in die Arme.

Aufschauend hoffte ich, dass sie mich nicht gehört hatten.

Sie starrten mich alle drei an.

Ich hatte ein neues Kleid an, dass mir diesmal nur bis etwas über den Po ging, und hatte eine Waffe an meinem Bein befestigt und hielt eine zweite in der Hand.

William drehte sich von mir weg und Ronald starrte mich mit großen Augen an.

» Schlaft ihr heute hier? « fragte ich nach, aber beide konnten mir keine Antwort geben.

Da ich keine Antwort bekam, ging ich runter in Richtung Trainingsplatz, wo Lilith schon auf mich wartete.

» Oha, so habe ich Mi ja noch nie gesehen « lächelte Ronald und stupste Will an, der den Arm vorm Gesicht hielt.

» Krass. Also Raven, pass gut auf Mi auf. « schwärmte er Raven an.
 

Raven

» Sag mal, du bist echt ein ignorantes Wesen. Will ist von ihren Worten getroffen und du tust so als wäre nichts. Aber das ist ja nicht genug, nein. Du schwärmst auch noch davon. Jetzt hör endlich auf und kümmer dich um ihn. « fuhr ich Ron an und strich Will kurz tröstend über den Rücken.

So sehr ich Ron mochte, und er war immerhin mein bester Freund, manchmal wollte ich ihn einfach nur schlagen.

Doch gerade wollte ich nur eine Person schlagen und die befand sich auf dem Trainingsplatz.

Wortlos ging ich, als sicher war, das Ron sich um Will kümmerte.

Mein Weg brachte mich hinunter in den Garten.

Dann ging ich zum Trainingsplatz, wo wie erwartet Mi mit Lilith trainierte.

» Was zum verdammten Teufel sollte das gerade?! « fragte ich wütend und sie unterbrachen ihr Training.

Mis Blick ging zu mir und ich starrte sie an.

» Bist du eigentlich noch ganz bei Trost?! Was hast du dir dabei gedacht, so etwas zu sagen?! Hast du eine Sekunde nachgedacht oder redest du immer ohne zu denken?!« fauchte ich Mi an und sah, wie Lilith zusammen zuckte.

Keine Sekunde später stand ich vor Mi und knurrte.

» Wenn du das nächste Mal einen deiner vollkommen hirnlosen Sprüche los werden musst, dann achte doch wenigstens darauf, wer in deiner Nähe ist! Du hast Will verletzt! Eine tolle Freundin bist du gewesen! « fuhr ich damit fort.

Und da war es mit mir vorbei.

Ich schlug Mi.

Geschockt sah mich Lilith an, während ich Mi anfauchte » Und jetzt hättest du vielleicht die Ehre, dich bei ihm zu entschuldigen?! «
 

Mi

Ich lächelte sie an.

» Ich finde es nicht gut, dass ich so zerbrechlich bin « sagte ich beruhigend und hielt meine Wange.

» Und ich denke, bevor ich etwas sage. Wenn alle wissen, dass ich mit Will befreundet bin, wird auch er verletzt. Genauso wie Grell. Und das will ich nicht. « fügte ich hinzu.

Da gab mir Lilith ihre Waffe und rannte weinend davon.

» Jetzt ist auch noch Lilith verletzt...Und Raven, Lilith mag dich wirklich sehr. Du bist ihr Vorbild. «

Im nächsten Moment drehte ich mich um und schoss auf zwei Dämonenraben, die auf unserem Dach saßen.

» Scheiße! Wo sind Will und Ron?« fragte ich hastig nach, da es nix gutes war, wenn Dämonenraben da waren.

»Immer noch da, wo du sie zuletzt gesehen hast « antwortete sie und sah mich verwundert an.

Schnell ergriff ich ihre Hand und zog sie mit mir.

» Du übernimmst den Garten und ich das Haus « hastig gesprochene Worte, bevor ich ihre Hand losließ und hinein rannte.
 

Raven

Keinen Moment zweifelte ich an der Gefahr, in der sich die Zwei befanden.

Hoffentlich ging es Ron und Will gut.

Jetzt aber musste ich erst einmal den Garten säubern.

Offensichtlich waren unsere Feinde eine ungewöhnliche Gruppe, denn im Garten roch ich drei Schlangenwandler, wie auch zwei weitere Dämonenraben.

Zuerst sollte ich die Raben erledigen.

Ich fand sie zusammen auf einem Baum, der auf einer Lichtung stand.

Was für Idioten.

So waren sie ein viel zu leichtes Ziel, aber das war um so besser für mich.

Denn so konnte ich mich anschleichen, bis ich fast unter ihnen stand.

Dann sprang ich nach oben und riss sie mit nach unten.

Als sie auf dem Boden ankamen, nutzte ich den Moment ihrer Überraschung, um ihnen ihre Flügel abzutrennen, welche sie vor Schreck ausgefahren hatten.

Belustigt sah ich dabei zu, wie sie versuchten aufzustehen, was ihnen nicht gelang.

Vögel ohne Flügel hatten ihren Gleichgewichtssinn verloren.

Also war es ab hier ein ganz leichtes Spiel.

Genüsslich fuhr ich meine Krallen in ihr Fleisch und schnitt kleine Stücke heraus.

Das wurde mir aber bald zu langweilig, also zog ich mein Schwert und enthauptete sie, bevor ich auch noch zur Sicherheit ihr Herz in Brei verwandelte und sie dann in kleine Happen verwandelte.

Die konnte man einfacher verbrennen.

Gerade als ich fertig war, kam Maxx zu mir und ich nickte ihm zu.

Sofort verstand er und kam wenige Momente später mit einer Karre zurück, in der wir dann die Einzelteile der zwei Dämonen sammelten und ich konnte sie anbrennen.

Nachdem das getan war, lief ich weiter, Maxx bei dem brennenden Haufen zurücklassend.

Drei Schlangenwandler warteten noch.

Bald gesellten sich Kiara und Noel an meine Seite.

» Na ihr zwei. Lust jemanden zu töten? « fragte ich sie, worauf sie mir ein zustimmendes fauchen schenkten.

Grinsend liefen wir weiter, bis ich einen bekannten Geruch in die Nase bekam und anhielt.

Das war Ron.

Aber da war auch noch der Geruch der drei Schlangen.

Sie waren in seiner Nähe.

Einen Moment legte ich die Nase in den Wind, um herauszufinden, wie sie standen.

Sie hatten sich geschickt verteilt, so dass ich mindestens einem auffallen würde, wenn ich zu Ron wollte.

Doof nur, dass es gar nicht ich sein würde, die zu Ron gehen würde.

» Hey, ihr Zwei. Lasst und verstecken und fangen spielen.« meinte ich zu Kiara und Noel.

Daraufhin ließen sie sich zurück fallen, während ich genau auf den ersten zulief und darauf wartete, dass er mir entgegenlief, dann wechselte ich leicht die Richtung, dass mich auch der zweite bemerkte.

Nachdem ich auch diesen eingesackt hatte, machte ich eine kleine Biegung, um zum dritten zu gelangen.

Dann blieb ich stehen und wartete, dass alle drei da waren.

Grinsend hörte ich Noel leise fauchen.

Sie waren bei Ron.

Kaum waren alle Schlangen da, fuhr ich die Krallen aus.

» Du wirst nicht gegen uns alle drei gewinnen. Außerdem habe wir deinen Freund. Du wirst nicht schneller bei ihm sein können, als wir. « meinte der eine und ich lachte leise.

» Wer hat gesagt, dass ich alleine bin « meinte ich nur, bevor Kiara hinter den Dreien auftauchte und tief knurrte.

Überrascht sahen sie sich nach ihr um.

Während sie also auf ihren natürlichen Feind anstarrten, schlich ich mich an der ersten und trennte ihm mit einem gezielten Schlag den Kopf ab.

Das ganze ging so schnell, dass er gar nicht erst zum schreien kam.

Leider machte das nicht viel, denn seine Kumpanen hatten sich gerade vom Anblick der Tigerin gelöst und wandten ihren Blick nun zu mir.

» Ups « gab ich lächelnd von mir und stieß mein Schwert durch das Herz des Kopflosen.

Da waren es nur noch Zwei.

Nun wütend teilten sich die zwei.

Einer rannte auf Kiara zu und zog ein Schwert.

Sofort erkannte ich die giftige Klinge.

Nur eine Berührung würde ausreichen, um Kiara zu töten.

Ich konnte gerade noch rechtzeitig reagieren und mich vor sie stellen.

Das Schwert versenkte sich in meiner Schulter.

Während der Typ vor mir begann zu grinsen, rannte der zweite an uns vorbei und in Richtung Ron und Noel.

Sollte er nur versuchen an meinem Schneeleopard vorbei zu kommen.

Ich hingegen nahm die Klinge des Schwertes in meine Hand und zog es aus meiner Schulter, bevor ich es der Schlange aus der Hand riss und es zerbrach.

» Das war ja gar nicht nett von euch. « sagte ich in freundlichster Manier.

Dann konnte ich sehen, wie sich die Augen der Schlange weiteten.

» Dieses Gift hätte dich töten müssen « brachte er geschockt heraus.

» Wenn ich ein Mensch wäre oder ein junger Dämon, wie ihr, sicherlich. « antwortete ich.

Und plötzlich schimmerte Panik in seinen Augen.

Doch es war schon zu spät für ihn.

Kaum dass er realisiert hatte, dass er mir nicht gewachsen war, hatte ich ihn schon mit meinem Schwert am Boden fest gemacht.

» Ich glaube Kiara würde nur zu gerne mit dir spielen, aber vorher muss ich dir ja noch deine Giftzähnchen entfernen. Wir wollen doch nicht, dass du dich wehren kannst. « flüsterte ich ihm zu und riss ihm besagte aus.

Nachdem das erledigt war, überließ ich den Rest Kiara.

Der letzte musste schon bei Noel angekommen sein.

So war es auch, wie ich feststellte, als ich zu ihnen stieß.

Mein Liebling hielt die Schlange geschickt auf Distanz.

Von hinten näherte ich mich ihm lautlos, aber schnell.

Hinter der Zielperson angekommen, stieß ich meine Krallen von hinten in seinen Oberkörper und schnitt ein Loch hinein, wonach ich ihm sein Herz heraus riss und es sofort fallen ließ.

Das war uninteressant.

Grinsend trat ich einen Tritt zur Seite und sah zu, wie er umfiel.

Kaum war er auf dem Boden angekommen, jagte ich ihm meine Krallen erneut in den Körper und fing an ihn in kleine Stücke zu zerschneiden, immer darauf bedacht, dass er es noch spürte.

Erst als ich genug hatte, versetzte ich ihm den Gnadenstoß indem ich seinen Kopf mit einem heftigen Ruck abriss.

Dann suchte ich Maxx und führte ich zu den Leichenteilen, die er in eine neue Karre legte und ich sie anzündete.

Kiara hatte von ihrer Schlange nur noch einige wenige Teile, sowie die Knochen übrig gelassen.

Die letzte Leiche hatte uns zu Ron und Noel gebracht und als ich Noels mauzen hörte, wurde mir bewusst, dass irgendetwas mit Ron sein musste.

Schnell war ich bei ihm und sah sofort die Wunde, die eindeutig von einem Dämonenschwert kommen musste.

Ich biss mir stark in den Arm, sodass mein Blut schnell aus der Wunde floss.

Mit der anderen Seite hielt ich Rons Mund auf und ließ mein Blut in seinen Mund tropfen.

Als er wenige Sekunden später hustend zu sich kam, nahm ich meine Hand von seinem Mund und zog auch meinen blutenden Arm zurück.

Mit geschicktem Griff riss ich mir einen Streifen von meinem Oberteil ab und verbannt den Arm flüchtig, damit mein Blut nicht noch andere Dämonen anlockte.

» Raven? « fragte Ron als erstes.

» Ja, die bin ich höchstpersönlich, du Idiot. Du hast mir einen heiden Schreck eingejagt, Ron. « gab ich Antwort und zog ihn in eine Umarmung.

Er legte sofort ebenfalls seine Arme um mich und lachte dann » Daran könnte ich mich ja fast gewöhnen«

Erleichtert grinsend löste ich mich von ihm » Sag mir doch einfach das nächste Mal vorher Bescheid, wenn du die Jungfer in Nöten spielen willst. Da lässt sich sicher etwas organisieren. «

Lachend sahen wir uns an, bevor wir abrupt aufhörten.

Angst erschien in Rons Augen, als er mich fragte » Was ist mit Will? «

» Mi ist im Haus. Ich bin sicher sie hat ihn gefunden. Kümmern wir uns aber erst einmal darum, dich an einen sicheren Ort zu bringen. Ich empfehle mein Zimmer und die wundervolle Gesellschaft von Kiara.« antwortete ich.

»Das klingt gut. « meinte er und schon trug ich ihn Richtung Anwesen und sprang durchs Fenster in mein Zimmer.

Kiara und Noel konnten ohne Probleme folgen, da mein Zimmer im Erdgeschoss lag.

Drinnen legte ich Ron auf meinem Bett ab, Kiara legte sich nebens Bett.

Ich wollte gerade das Zimmer verlassen, als mich Rons Stimme noch einmal zu ihm zurück blicken ließ » Raven? «

» Ich werde Will suchen gehen. Versprochen. « versprach ich sofort, denn ich wusste, dass seine einzige Sorge der Zustand seines Partners war.

Ich erhielt ein dankbares Nicken von ihm »Aber pass auch auf dich auf «

Nach einem Nicken verschwand ich aus dem Zimmer und machte mich mit Noel auf die Suche.
 

Mi

Im Haus angekommen, sah ich dass Lyo und Lilith bereits kämpften.

» Kann es nicht einmal einen normalen Tag geben « fragte ich genervt von den Viechern.

Da hörte ich, wie Lyo mir etwas zurief » Hier, Mi! « und damit schmiss er mir meine tödlichsten Waffen entgegen, die ich geschickt aus der Luft fing.

» Danke, Lyo « bedankte ich mich bei ihm und machte mich an die Arbeit.

Ich schoss drei Dämonen ab, die auf mich zugerannt kamen.

Sie verpufften einfach, was mich überraschte.

» Es muss einen Hauptkern geben.« sagte ich zu Lilith und sie nickte mir zu.

< Will! > schoss es mir in den Kopf und ich rannte nach oben.

Oben angekommen, war es still, verdächtig still.

Nur eine Melodie war zu hören, die eindeutig aus dem Musikzimmer kam.

Langsam trat ich in den besagten Raum und erkannte Sebastian, der mit dem Rücken zu mir an meinem Piano saß.

» Ich habe auf Sie gewartet« meinte er, während er sich lächelnd zu mir herum drehte.

Kurz blieb mir der Atem weg, jedoch hatte ich mich schnell wieder davon erholt.

» Wo ist Will? « fragte ich ihn dann höflich.

» Dieser nervige Shinigami? Es war fast einfach ihn zu erledigen.« grinste er und plötzlich stand Will neben ihm, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm.

Seine Augen waren grau und nicht mehr grün.

» Du kannst ihn steuern « stellte ich schnell fest und daraufhin sah mich Sebastian überrascht an.

» Woher weißt du das alles über uns? « fragte er mich im nächsten Moment.

» Sagen wir es mal so: Ich habe eure Art aufgeschlitzt und erforscht. « ich lächelte und schoss ihm zwischen die Augen.

Nachdem er also zu Boden gefallen war, widmete ich mich wieder Will, den ich irgendwie wieder zurück holen musste.

» Will. Ich bin es. Mi « sprach auf ihn ein und näherte mich ihm drei Schritte, aber er nahm seine Death Scythe und rammte sie mir in den Bauch.

Sofort spürte ich, wie das Blut aus mir heraus rann, aber das war mir egal.

Ich näherte mich ihm weiter, bis ich schließlich bei ihm ankam.

» Es tut mir leid, Will « flüsterte ich und drückte ihn an mich.

» Ich will dich nicht verlieren« fügte ich hinzu und hörte wie er wieder aufatmete.

» Mi! « geschockt sah er mich an und zog seine Death Scythe vorsichtig aus mir heraus.

Ich lächelte ihn an » Geh zu Ron. Er braucht dich jetzt. «

Da sah mich Will mitleidig an, woraufhin ich sein Gesicht knietschte » Hör auf. Dass steht dir nicht. «

Darauf drückte er mich fest an sich » Mi, mach nicht so einen Blödsinn «

Aber ich drückte ihn wieder von mir weg » Geh schon und wasch deine Death Scythe erst mal ab, wenn du zu Ron gehst. « lächelte ich ihn an und schob ihn aus dem Zimmer.

» Aha! Diese Death Scythe haben es in sich.« meinte ich, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte und hielt mir den Bauch.

Dann holte ich die Kugel aus Sebastians Kopf und er schlug sofort die Augen auf.

» Und jetzt verschwinde, bevor Raven kommt « lächelte ich und er sprang aus dem Fenster und mit ihm verschwanden auch alle anderen Dämonen.

» Ich vermisse dich, Grell.« ich spürte wie mir eine Träne die Wange entlang rann.

Dann legte ich mich auf den Fußboden.

» Ich sollte echt aufhören Gefühle zu zeigen « lachte ich mich selbst aus und schloss die Augen.
 

Raven

Kaum auf den Gang getreten begegnete ich Lilith und Lyo.

Lilith wandte sich von mir ab und ein wenig tat sie mir leid.

Jedoch musste ich Will finden und Mi.

Also lief ich nach oben.

Auf den Treppen kam mir dann Will entgegen.

» Wo ist Ron? « fragte er mich sofort.

» In meinem Zimmer. Klopf vorher am besten an. Kiara ist bei ihm.« warnte ich ihn.

Er nickte, blieb aber noch einen Moment stehen, um mir etwas mitzuteilen » Mi ist im Musikraum. Sie braucht dich.«

Nachdem ich das gehört hatte ging ich weiter und auch Will setzte seinen Weg fort.

Die ersten Stufen nahm ich noch laufend, bevor ich losrannte.

Oben warf ich die Tür des Musikzimmers auf und sah geschockt auf die am Boden liegende Mi.

Ihr klaffte eine große Wunde im Bauch und ihre Augen waren zu.

Als ich neben ihr kniete, stellte ich erleichtert fest, dass sie nur ohnmächtig war.

Zum zweiten Mal an diesem Tag setzte ich meine Fähigkeit ein und konnte zusehen, wie sich das Loch schloss.

Es dauerte lange, bis ich fertig war.

Wohl eine dreiviertelste oder eine ganze Stunde.

Doch das war mir egal.

Vorsichtig nahm ich meine Lady auf den Arm und trug sie in ihr Schlafgemach.

Sanft legte ich sie auf ihr Bett und holte schnell bequeme Sachen aus ihrem Schrank.

Ich zog ihr das zerfetzte Kleid aus und wusch ihr das Blut von der Haut, bevor ich ihr die anderen Sachen anzog.

Danach deckte ich sie zu und strich ihr sanft über den Kopf.

Dann wandte ich mich zur Tür und rief laut » Lilith! «

Diese erschien wenige Sekunden später und sah mich abwartend an.

» Ich werde kurz weg müssen. Bleib du bitte hier bei Mi « bat ich sie.

Nach ihrem nicken wollte ich den Raum verlassen, aber blieb noch einmal vor Lilith stehen.

» Das hast du heute sehr gut gemacht, Lilith. « lobte ich sie und wuschelte ihr durchs Haar, bevor ich das Zimmer verließ und zu meinem zurückkehrte.

Dort kuschelte sich gerade Ron in Wills Arme.

Deutlich waren große Wunden zu erkennen und beide schienen Schmerzen zu haben.

Ich trat zu ihnen und legte je eine Hand auf ihren Rücken und ließ meine Energie sie heilen.

Es dauerte nicht lange.

Dankend lächelten mich beide an.

» Einer von euch muss mich zu Grell bringen. Und es wäre wohl auch am besten, wenn ihr Zwei euch bei euch zuhause etwas ausruht. Am besten wir gehen jetzt gleich. « meinte ich und sie nickten mir zu.

Dann hieß es in die Innenstadt von London zu gehen.

Noel und Kiara waren im Anwesen geblieben.

Wahrscheinlich waren sie nun bei Lilith und Mi.

Wir kamen in der Innenstadt an und Will öffnete das Portal zur dritten Ebene der Welt.

Die erste war die Hölle oder auch die Dämonenwelt.

Die zweite war die Menschenwelt.

Bei der vierten handelte es sich um die Engelswelt.

Und die dritte war die Shinigamiwelt, zu der wir uns gerade auf den Weg gemacht hatten.

Kaum einen Moment später waren wir auch schon da.

Wir traten ins Hauptgebäude ein und machten uns auf den Weg zum Krankenflügel.

Viele Blick folgten uns, was ich jedoch einfach ignorierte.

Nachdem wir schließlich bei dem richtigen Zimmer ankamen, wollte uns der Arzt nicht einlassen und Will diskutierte heftig mit ihm.

Ich ignorierte die beiden einfach und ging zu Grell ans Bett.

Was auch immer sie ihm verabreichten, es war falsch.

Und das roch ich.

Also zog ich ihm die Nadel vom Tropf heraus und zerkratzte den Beutel, sodass der Inhalt auf dem Boden landete.

Als ich den Geruch erkannte fauchte ich.

Schnell beruhigte ich mich wieder, denn Grell brauchte Hilfe.

Also nahm ich den provisorischen Verband von meinem Arm und öffnete die Wunde erneut, indem ich wieder zubiss.

Mit der freien Hand hielt ich Grell den Mund auf und ließ mein Blut hinein tropfen.

Lange ließ ich mein Blut so in seinen Mund tropfen und jedes mal, wenn meine Wunde sich soweit geschlossen hatte, dass kein Blut mehr tropfte, öffnete ich sie erneut.

Als ich sah, wie Grell begann normal zu atmen, wusste ich, dass es genug war.

Ich zog meinen Arm zurück und verband ihn wieder mit dem Stofffetzen.

Einen Moment blieb ich noch am seinem Bett sitzen.

Sanft strich ich ihm über seinen Kopf » Werde wieder gesund, Grell. Uns zuliebe. Bitte.«

Und nach diesen geflüsterten Worten stand ich auf.

Will brachte mich noch bis zum Tor und öffnete es für mich.

Mit einem » Wir sehen uns« verabschiedete ich mich und sah zu, wie sich das Tor schloss.

Der Rückweg dauerte etwas länger, als gewohnt, da ich meine Heilkraft heute wohl zu oft verwendet hatte.

Schließlich kam ich im Anwesen an und ging in die Küche, wo ich Maxx und Lyo antraf.

» Gute Arbeit heute, ihr beiden.« lobte ich die beiden und lächelte ihnen zu.

Sie nickten und im nächsten Moment stand ein Teller voll essen vor mir.

» Iss. Du hast sicher Hunger, Raven. « hörte ich Lyo sagen und sah wie Maxx zustimmend nickte.

Mir wurde immer ganz warm ums Herz wenn sie sich um mich sorgten.

Sanft lächelnd tat ich wie sie verlangten und konnte nur genießen.

Es war wirklich absolut spitze, was unser Koch da gezaubert hatte.

» Danke sehr « bedankte ich mich bei ihnen, als mein Teller leer war.

Danach meinte ich noch » Ich schick Lilith her und Kiara. Sie haben sicher auch Hunger. Mal sehen, vielleicht kommt auch Noel mit her. « und ging dann zu Mis Schlafgemach.

Als ich eintrat blickte Lilith auf und ich sagte zu ihr » Geh in die Küche und iss etwas. Du hast sicher Hunger. Ich werde ab jetzt bei Mi bleiben. «

Sie nickte und verschwand, mit ihr auch Kiara.

Noel hingegen blieb einfach neben dem Bett liegen.

Ich setzte mich auf die leere Betthälfte und lehnte den Kopf gegen die Bettleiste.

» Was für ein mieser Tag« beschwerte ich mich.

Einige Zeit wachte ich noch über Mi, bevor mir selbst die Augen zufielen.
 

MI

Ich schreckte auf und starrte an die Wand, bis meine Blicke auf Raven fielen, die neben mir schlief.

Sanft deckte ich sie zu und stand auf.

Mir schossen die Erinnerungen in den Kopf.

Nachdem ich die Tür auf gemacht hatte, lief mit Kiara, die als Einzige noch wach war, hoch aufs Dach.

Oben angekommen setzte ich mich an eine Ecke und ließ die Beine baumeln.

» Hey Mi, schon wach?« hörte ich es hinter mir fragen.

Also sah ich hinter mich und erblickte Lilith, die sich neben mich setzte.

»Ja, bin ich. Ich musste an Grell und Will denken.«

Lilith lächelte » Du liebst die Beiden ja wirklich sehr.«

Darauf sah sie an und nickte.

»William ist ja bei seinem Freund gut aufgehoben.« sagte sie und schien mich damit beruhigen zu wollen.

Aber ich sah sie einzig fragend an »Freund?«

Lilith nickte » Die zwei sind zusammen. Letztens haben sie sich auch geküsst.«

Als ich das von Lilith hörte, fing ich an zu zittern und mein Herz fühlte sich so an als ob es nicht mehr schlagen würde.

» Alles ok, Mi? « fragte Lilith nach und ich nickte.

» Rede weiter.« sagte ich und wollte noch mehr hören.

» Ok. Maxx hat letztens gesehen wie Raven und Grell sich umarmten...Ich war ja selbst erstaunt, als ich das von Maxx hörte.« sagte sie.

Da sprang ich auf, denn ich hatte genug gehört und wollte einfach nur weg.

Ich sprang vom Dach und Lilith schrie vor Angst, aber unten wurde ich von Kiara aufgefangen.

» Bring mich weit weg Kiara.« sie mauzte und rannte mit mir auf dem Rücken davon.
 

Raven

Mich weckte ein Stechen.

Das Mal des Paktes brannte, wie Feuer.

Doch so plötzlich, wie der Schmerz kam, so schnell verstummte er wieder und das Einzige, was blieb und sich festsetzte, war Leere und Stille.

Es war ein merkwürdiges Gefühl, das nicht seien dürfte.

Nicht bei einem Vertrag zwischen Mensch und Dämon.

Und da merkte ich, dass mir eine einzelne Träne die Wange hinab lief.

Ich konnte sie nicht daran hindern hinab zu tropfen.

In diesem Moment hielt mich nichts mehr in Mis Bett.

Sie war sowieso nicht hier.

Langsam lief ich durch die Gänge und stieg aufs Dach.

Dort traf ich überraschenderweise Lilith.

Sie wirkte anders als sonst.

» Lilith? Ist alles in Ordnung?« fragte ich leise.

Daraufhin zuckte sie zusammen, bevor sie sich zu mir herum drehte und mich verwundert ansah.

» Mi ist gerade hinunter gesprungen. Ich dachte sie stirbt, aber Kiara hat sie gefangen und dann ist sie auf Kiara auf und davon. « brachte Lilith heraus.

Mi war was?

» Erzähl von vorne, bitte « bat ich sie, um verstehen zu können.

» Wir haben über Will und Grell geredet. Sie liebt diese zwei ja sehr.« begann sie und ich nickte.

Das war ja nichts neues für mich.

» Dann habe ich ihr gesagt, das Will ja gut bei seinem Freund aufgehoben ist. Und sie war verwirrt. Also erzählte ich, dass die zwei zusammen sind. Immerhin hatte ich gesehen, wie sie sich letztens geküsst haben. Da hat sie auf einmal angefangen zu zittern, aber meinte, dass alles okay sei und ich weiter erzählen sollte.« erklärte Lilith mir dann.

Okay?

Sie hatte doch gewusst, dass Will etwas mit Ron hatte.

Das war ja nichts neues.

Wir hatten es ja auch als erstes erfahren.

Aber vielleicht war es, weil er ihr bester Freund war?

» Und da habe ich ihr dann erzählt, dass Maxx letztens gesehen hat, wie du und Grell euch umarmt habt. Und dann ist sie aufgesprungen und war weg.« beendete sie ihre Erzählung.

In diesem Moment wollte ich sie für diese Worte schlagen.

Was hatte sie sich dabei gedacht zu sagen?

Ja, ich hatte Grell umarmt.

Aber doch nur, weil er traurig wegen Mi gewesen war.

Was hatte sich da nur in Mis Kopf für eine Erklärung gebildet.

Was war es, dass sie unbedingt weg von ihr wollte?

Ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich hatte die schlechte Vermutung, dass es wichtig , wie ich handelte und das ich schnell handelte.

Also sah ich Lilith noch einmal ernst an » Schrei jetzt bitte nicht «

Als sie nickte, sprang ich hinunter und traf unten überraschend auf Noel.

Er sah mich traurig an.

Anscheinend hatte er die Abwesenheit seiner Spielkameradin Kiara bemerkt.

» Komm mit. Lass uns sie suchen.« sagte ich zu ihm und wir liefen los.

Hoffentlich fanden wir sie bald.
 

MI

Was sollte das?

Wann wollte er mir das sagen, das er mit Ron zusammen ist?

Wieso wusste ich es nicht?

Hatte ich nicht zugehört?

In der Stadt angekommen, stieg ich ab und bat Kiara zurück zu gehen.

Was sie auch machte.

Alleine ging ich in der Stadt umher und zerbrach mir den Kopf.

Wann hatten sie denn alle vorgehabt es mir zu sagen?

Voller Wut rannte ich zu Fuß weiter weg, bis ich jemanden umrannte.

»Mi, was machst du denn hier?« kam es von unter mir.

Nachdem ich meine Augen auf gemacht hatte, sah ich Ron, der mich verwundert an sah.

Ich stand auf und wollte auf keinen Fall mit ihm reden, sondern nur weiter weg.

»Mi, warte.« er zog mich zurück.

» Fass mich nicht an! « schrie ich ihn an und schlug seine Hand weg.

Er aber ließ nicht locker und machte mich damit nur noch wütender.

» Mi, was ist los mit dir? « er zog mich an sich und strich mir über den Kopf.

» Beruhige dich « sagte er und lächelte, aber ich rammte ihm ein Messer in den Bauch, welches ihn für 10 Minuten ohnmächtig machen würde, und rannte weiter.
 

Raven

Wir waren gerade in der Innenstadt von London angekommen, als uns Kiara entgegen kam.

Noel blieb stehen und begrüßte seine Spielkameradin, während ich die Nase in die Luft haltend, weiter lief und bald Rons Blut roch.

Was hatte dieser Idiot denn heute schon wieder gemacht?

Das erklärte sich, als ich seine Wunde sah.

Er war mit Mi zusammengeraten und hatte sie offensichtlich wütend gemacht.

Anstatt ihm zu helfen, lief ich weiter.

Der würde schon werden, immerhin atmete er noch.

Außerdem war Mi wichtiger.

Was war nur los?

Warum war sie weg gegangen?

Und warum war sie wütend?

Während mein Kopf versuchte den Grund für ihr Handeln herauszufinden, nutzte ich die Tatsache, das ich ab hier ihrem Geruch folgen konnte.

Aber ich musste mich beeilen, denn der Himmel verzog sich gerade zu einem Gewitter und Regen würde es mir ungemein erschweren sie zu finden.

Also legte ich noch einmal einen Zahn zu und wurde dafür auch belohnt.

Ihr Geruch wurde immer intensiver und auch frischer.

Ich kam ihr näher.

Nahe genug, um sie nun auch zu hören.

Noch einmal holte ich alles aus mir heraus und schaffte es sie am Rande der Stadt einzuholen.

Ich sprang von dem Dach, auf dem ich gerade lief, und landete vor ihr.

Einen Moment herrschte Stille, bevor ich das Wort ergriff » Was ist los, Mi? Und komm mir nicht damit, dass du alleine sein willst und ich dich in Ruhe lassen soll. Erzähl mir einfach los ist. Denn ich werde dich nicht weiter gehen lassen. Dafür musst du mich schon töten. «

Denn mir war es wichtig, es zu wissen.

Zu wissen, warum sie einfach weg gegangen ist und was sie dachte.

Ich wollte, dass meine beste Freundin lächelte.

Dafür würde ich alles tun oder bei dem Versuch sterben.

Denn ich hatte sie sehr lieb.
 

MI

Ich grinste sie an und wollte weiter laufen, aber Ron zog mich zurück.

» Du bist schlau.« sagte er und ich schlug um mich.

» Lass mich mich los.« schrie ich ihn an.

» Lass sie los Ron.« meinte Raven und wollte mir helfen.

Ich blieb auf einmal ganz still.

Ohnmächtig war ich nicht.

Und verletzt auch nicht.

»Lasst mich alle in Ruhe.«  flüsterte ich und schon im nächsten Moment ging eine Bombe in die Luft.

Raven und Ron wurden weggeschleudert und ich stand mitten in der Explosion.

Danach ging weiter und das Verbindungsmal, auf meinem Nacken, fing an zu bluten, aber das war mir scheiß egal.

Während ich weiter lief entdeckte ich Sebastian, welcher eine Katze streichelte.

» Guten Morgen, Mi.« begrüßte er mich höflich und ging auf mich zu.

» Was suchst du so früh überhaupt hier? Du musst doch frieren.« er legte mir seine Jacke über.

» Warum bist du so nett zu mir?< fragte ich nach .

»Weil du eine Katze bist « bekam ich als Antwort und erinnerte mich an die Worte, die mein Bruder zu mir einmal sagte.

Es waren genau die selben.

Da bemerkte ich, dass es sich bei der Katze auf seinem Arm, um eine schneeweiße Babykatze mit kristallblauen Augen handelte.

Die Kleine streckte mir die Pfoten entgegen und mauzte.

» Sie scheint dich zu Mögen« meinte er.

» Sie erinnert mich an Grell.« sagte ich und strich über ihr weiches Fell.

Sebastian tapste mir auf dem Kopf.

» Willst du nicht wieder zurück?« er sah mich fragend an, aber ich schüttelte nur mit dem Kopf.

Langsam wurde mir schwindlig und ich musste mich an ihm festklammern.

Er grinste mich an und nahm mich auf seine Arme.

» Ich nehme dich mit kleine Katze.«meinte er.

Mittlerweile sah ich ihn nur noch halb verschwommen und spürte nur noch wie er los rannte.
 

Raven

Hustend stand ich auf und wischte den Staub von meiner Kleidung.

Da hörte ich es nicht weit entfernt husten und sah wie Ron ohne viel Glück versuchte aufzustehen.

Also ging ich, den Schmerz in meinem Körper ignorierend, zu ihm und half ihm auf.

» Was ist gerade passiert?« fragte er mich.

» Mi war wütend « gab ich Antwort.

Außerdem hatte sie mir eine eindeutige Antwort gegeben.

Und diese miese kleine Göre konnte sich darauf gefasst machen, dass ich ihr weiter folgt und sie auf jeden Fall nach Hause brachte.

» Kommst du alleine nach Hause?« fragte ich Ron, nachdem er sicher stand und ich ihn loslassen konnte.

» Warum sollte ich jetzt nach Hause? « fragt er darauf.

Mir platzte darauf endgültig der Kragen »Weil ich es dir sage! Und du bleibst gefälligst auch dort! Du hast heute keine Sekunde nachgedacht, wärst fast gestorben und verdammt noch mal, du hast Mi dazu gebracht dir den Dolch in die Brust zu jagen und eine Explosion auszulösen! Also verschwinde jetzt verdammt noch einmal nach Hause, denn ich habe keine große Lust heute noch deine Leiche nach Hause tragen zu müssen! «

Ron zuckte merklich zusammen und nickte dann, bevor er sich aufmachte.

Auch ich zögerte keinen Moment, sondern machte mich auf den Weg Mis Geruch zu folgen.

Er führte mich einige Straßen weiter, bis ich einen weiteren Geruch wahrnahm, der mich fauchen ließ.

Dieser miese, abartige, ehrenlose, arrogante, nutzlose Bastard!

Jetzt konnte er aber etwas erwarten!

Knurrend machte ich mich auf den Weg zum Phantomhive-Anwesen.

Der Regen, der einsetzte, lief mir bald in Strömen hinab, aber das störte mich nicht im Geringsten.

Angekommen an meinem Ziel, trat ich ein, ohne anzuklopfen oder irgendetwas anderes.

Drinnen wies mir Mis Geruch den Weg.

Die Tür aufstoßend, stand ich mitten im Zimmer meines Bruders, der neben seinem Bett stand, auf dem eine schlafende Mi lag, und sah mich überrascht an.

Um Mi nicht zu wecken, sprach ich leise » Du hattest kein Recht, sie hierher zu bringen. Selbst wenn sie nicht zurück nach Hause wollte, hattest du kein Recht dazu sie hierher zu bringen. Also was sollte das du arrogantes Biest? «

» Sie ist eine Katze und auch sehr interessant. Sie weiß viel über uns.« begründete er und ich zog ihm die Krallen übers Gesicht.

» Sie ist Mi und viel mehr als nur eine Katze. Mi gehört zu meiner Familie. Wenn du jemanden zum Spielen brauchst, dann such dir jemanden anderen. « knurrte ich ihn an.

Dann hob ich Mi auf meine Arme und trug sie.

An der Tür wollte er sich mir in den Weg stellen.

» Du lernst es nie. Du verstehst es nie. « ich schüttelte meinen Kopf »Aber das hast du nie «

Daraufhin sah er mich verwundert an und ich schob ihn zur Seite.

Mit Mi lief ich durch die Gänge, wo plötzlich Noir noch einmal hinter mir auftauchte und einen Mantel über Mi legte.

» Damit sie nicht nass wird.« erklärte er.

Nachdem er ihr den Mantel richtig umgelegt hatte, ging ich ohne ein weiteres Wort.

Erst langsam, doch als ich das Anwesen verlassen hatte, begann ich zu rennen.

Nach einiger Zeit kam ich schließlich zuhause an.

Mit schnellen Schritten ging ich zu Mis Schlafgemach.

Dort befreite ich sie von dem nassen Mantel und legte sie unter ihre Bettdecke.

Schnell hatte ich den Mantel in den Waschraum verfrachtet und war wieder neben dem Bett der Lady.

Dann wartete ich.

Sollte sie nur wach werden.
 

MI

Als ich meine Augen auf machte, suchte ich nach der Babykatze, aber bemerkte schnell, dass ich auf meinem Bett lag.

Also schaute ich mich um und sah Raven, die mich stinksauer ansah.

» Es tut mir leid « schaute ich einen Moment zu meiner Bettdecke.

Darauf sah ich wie Ravens Blick weicher wurde.

» Es tut mir richtig leid. Ich wollte das nicht. Aber ich war so wütend.« fuhr ich fort, aber sagte den Grund dafür nicht.

Ich stand auf und verschwand ins Bad.

Dort machte ich mir eine Wanne und badete schnell.

19 Minuten später ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir ein schwarzes, kurzes Kleid an.

Dann verließ ich mein und traf auf Lyo.

» Ich hab keinen Hunger.« sprach ich , bevor er zu Wort kam.

Unten in der Eingangshalle angekommen, kam mir Lilith entgegen.

» Miiii! Du bist wieder da.« sie rannte mich fast um, aber ich konnte nicht lächeln.

» Ach ja hier ist dein Mantel, den Raven runter in den Waschraum getan hatte.« meinte Lilith da.

Verwundert sah ich Lilith an.

» Das ist nicht meiner. « aber ich nahm ihn trotzdem an mich.

Den Mantel um mich gelegt ging ich raus und lief fast 10 Runden um mein Anwesen.

Die ganze Zeit überlegte ich stark, bis ich auf einmal jemanden hinter mir hörte »Hallo Katze. «

Also drehte ich mich um und sah Sebastian vor mir stehen.

Er tätschelte meinen Kopf.

» Mein Herr ist schon drinnen. Kommst du auch?« fragte er und ich nickte ihm zu.

Keinen Moment lief los, ich voraus und er hinter mir.

Er musste schmunzeln, als er seinen Mantel sah.
 

Raven

Ich dachte gerade darüber nach, was ich nur tun sollte, da Mi wohl immer noch nicht mit mir reden wollte, als William neben mir auftauchte.

»Raven...Grell geht es immer schlechter, aber sag Mi nix..ich möchte gerne wissen was das für Gift ist.« bat er mich sofort.

Doch das konnte ich, nein ich durfte es ihm nicht sagen.

Mir selbst zu liebe.

Denn es war das Einzige, was mein Herz niemals verraten konnte, ohne selbst zu bluten.

» Das werde ich euch nicht sagen, denn auch wenn ich euch mag. Ich bin und bleibe ein Dämon und alles was ich sage, könntet ihr gegen meine Freunde oder mich selbst einsetzen. Und egal ob ich euch vertraue, den anderen Shinigami traue ich keinen Millimeter weit. Es tut mir leid. « machte ich klar.

» Aber ich kann ihn mir ansehen und etwas dagegen machen. Dafür werde ich ihn aber hierher holen. Und ich werde es Mi nicht verschweigen. Es wäre ein Verrat an ihr und ich würde es an ihrer Stelle auch wissen wollen. Wir tun niemandem einen Gefallen, wenn wir es ihr verheimlichen. Aber lass uns zuerst Grell holen. « fuhr ich fort.

Will schien als wollte er etwas sagen, aber das verhinderte ich, indem ich einfach los lief.

Es dauerte nicht lange und wir waren in der Londoner Innenstadt angekommen und traten durch das Tor in die Shinigamiwelt.

Dort suchte ich mir meinen Weg selbst.

Im Zimmer von Grell bekam ich sofort einen Anfall.

Dieser Geruch!

Fauchend zog ich die Nadel des Tropfs heraus und knurrte die Krankenschwester an, als sie sie wieder hinein stecken wollte.

Als sie es erneut versuchte, zerfetzte ich den Beutel und knurrte sie warnend an.

Dann hob ich Grell vorsichtig auf meine Arme und lief los.

Am Tor erwartete mich Ron, der es mir öffnete und dann trat ich mit Grell auf dem Arm hindurch und es schloss sich wieder, aber erst hinter Will, den ich geflissentlich ignorierte.

Er hätte aufpassen müssen , was Grell passierte.

Aber das hatte er nicht!

Doch darüber konnte ich mich später aufregen.

Jetzt brachte ich Grell erst mal nach Hause.

Im Anwesen angekommen drehte ich mich kurz zu Will » Sag Mi was los ist «

Nach diesem Befehl, brachte ich Grell in mein Zimmer, denn dort konnte ich ohne Probleme handeln.

Kaum hatte ich ihn auf das Bett gelegt, schnitt ich mir in den Arm und ließ mein Blut in eine Flasche tropfen und verbannt meinen Arm, als es genug war.

Dann fügte ich ein paar Tropfen von einer beliebten Trinkflüssigkeit der Dämonen hinzufügen, bei der es sich um eine Mischung von Alkohol, zur Reinigung, und einer anderen, den Menschen unbekannten Flüssigkeit, die wir Fiare nannten, handelte, die heilte.

Nachdem ich das gemischt hatte, pikste ich ihm in den Finger und fing den einzelnen Blutstropfen in der Flasche auf.

Kaum hatte er die Mischung erreicht, verfärbte sie sich in ein eisblau, dass dem meiner Augen glich.

Sanft setzte ich mich neben Grell aufs Bett und flößte ihm das Mittel ein.

Zuerst begann er zu husten, bevor er es zu schlucken begann.

Als die Flasche leer war, sank sein Kopf zurück und ich strich ihm sanft über den Kopf.

» Du wirst gefälligst wieder, Grell. Ich will nicht erneut jemanden meiner Familie verlieren. Außerdem braucht dich Mi. Du bist doch der Einzige, der von eurer Familie noch da ist. « flüsterte ich ihm leise zu.

Dann stand ich auf und stellte mich ans Fenster, wo ich hinaussah und darauf wartete, dass Mi hierher kam.

Denn sie würde ihren Bruder das nicht alleine durchstehen lassen.

Und so wie sie hier über ihn wachen würde, so würde ich über sie beide wachen.

Denn das hier war meine Familie und die würde ich unter allen Umständen beschützen, selbst wenn das hieße zu sterben.



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