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Zu zweit

Eine ZoSan FF
von

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Verbunden

Der Unterschlupf, den sie gefunden hatten, war größer als auf den ersten Blick gedacht. Die Höhle, deren Eingang von ein paar Büschen verdeckt war, reichte nach hinten hin noch ziemlich weit und gab ihnen genug Platz, um die beiden Bewusstlosen in einigem Abstand abzulegen. Nami hatte es sich nämlich zur Aufgabe gemacht Fujo, sobald diese wach war ein paar Fragen zu stellen. "Du kümmerst dich um Zorro. Den Verband bekommst du sicherlich noch besser hin, oder?" hatte sie ihn angewiesen. Schließlich wusste sie, dass man Sanji keine weiblichen Gefangenen anvertrauen konnte und begab sich daher mit Fujo auch einige Meter weiter in das innere der Höhle, damit sie ja keinen flehenden Blick zu Sanji werfen könnte. "Aber klar doch Namilein!" hatte Sanji darauf gelächelt und Zorro an einem ebenen Ort heruntergelassen und hingelegt. Sicherlich war der Steinboden nicht unbedingt bequem, aber viel mehr hatten sie zu diesem Zeitpunkt einfach nicht. Sich draußen umsehen war auch keine Option, denn sie versteckten sich hier ja, da wäre es nicht sinnvoll draußen herumzustreunen. Zumindest nicht im helllichten Tag. Die Sonne hing zwar schon recht tief doch sie beleuchtete die Insel immer noch genügend, um Gestalten die umherhuschten schnell zu erkennen. Sie mussten damit wohl noch einige Stunden warten.
 

Daher kehrte Sanji einfach ein wenig von der umher liegenden Erde auf die Stelle, von der aus er Zorros Kopf kurz angehoben hatte. "Warum muss ich mich eigentlich schon wieder um dich kümmern du dummer Mooskopf?!" fängt er an mit sich selbst zu reden und lässt verärgert Zorros Kopf eher unsanft zurück auf die Erde plumpsen. Erde war zumindest etwas angenehmer, als unebenes Gestein. So zumindest Sanjis Gedankengang. Nun sah er sich erst einmal die Bandagen an, die er soeben hastig um Zorros Wunde gewickelt hatte. Mittlerweile waren sie längst verrutscht und bedeckten nicht einmal mehr die Wunde, die dort an seinem Bauch klaffte. Zorro zog sich dort erstaunlich oft Verletzungen zu. Bei Sanji waren es die Beine, über die sich die meisten seiner Narben zogen. Grob zog Snaji an dem Knoten, der sich leicht geöffnet hatte und entwickelte gemächlich den Stoff, was mit einiger Arbeit verbunden war, weil er jedes Mal Zorros Köper kurz anheben musst. Ab einem Punkt überlegte er sich, ob es nicht einfacher wäre Zorro einfach aufzusetzen, aber dann wäre die Wunde geknickt und das wäre wohl eher kontraproduktiv. In diesem Moment hatte er mal wieder unheimlich Respekt für Chopper, der sich immer so einfach um sie zu kümmern schien und er bekam es nicht einmal hin, eine Wunde ordentlich zu verbinden.
 

Gut, das zweite Mal würde er es besser hinbekommen, jetzt wo er die Ruhe dazu hatte. Schließlich hatte Nami ihn darum gebeten. Und schließlich... Schließlich war er ja irgendwie auch ein wenig Schuld an dieser Wunde. Er hatte sich doch tatsächlich dadurch aus der Fassung bringen lassen, dass er sein Augenlicht verloren hatte. Dabei war das nur einer seiner Sinne und gerade als Koch musste er viel mehr seinen Geruchs- und Gehörsinn nutzen. Hätte er sich nicht so zurückgehalten und gleich offen seinen Zustand mit seinen Kameraden geteilt, wäre es nie so weit gekommen. Dass dann gerade Zorro der gewesen war, der ihm klargemacht hatte, dass er Sanji seine Augen nicht braucht, um ein starker Teil dieses Teams zu sein, nervte Sanji genau so wie es etwas anderes in ihm auslöste. Zorro hatte sich über die letzten Tage merkwürdig nett ihm gegenüber verhalten. Erst als Zorro ihn in der Arena angekeift hatte, hatte Sanji gemerkt, dass er den nervigen Zorro, der ihn anschrie und sich mit ihm zankte, vermisste hatte und dass er gerade diesen Zorro brauchte, wenn er in einer misslichen Lage war, hätte er zuvor niemals zugegeben. Aber das, was in der Arena geschehen war, hatte noch einmal deutlich gezeigt, wie sehr er Zorro als seinen Kameraden doch wertschätzte und wie viel ihm ihre lauten Konversationen bedeuteten. Wäre Zorro nicht in Gefahr gewesen, nie hätte er auch nur davon geträumt sein Bein gegen eine Frau zu erheben.
 

Vielleicht sollte er sich doch etwas mehr Mühe beim Verbinden geben, entschließt sich Sanji und legt erst einmal die Wunde frei. Vorsichtig natürlich. Zorro hatte am Oberkörper ohnehin schon wenig Stoff, daher war es ein leichtes, das Oberteil aus einender zuziehen und die Wunde von dem unnötigen Stoff zu befreien. So frei sah die Wunde auf einmal um einiges schlimmer aus und Sanji erkannte, dass sie Zorro so schnell wie möglich zu einem Arzt bringen sollten. Irgendeinem. Überall in der Wunde war Sand, der sich teilweise mit dem Blut verklumpt hatte. Sanji hatte nichts mit dem er den Sand hätte entfernen können und die Bandage konnte höchstens den Blutfluss stoppen. Doch aktuell bleib ihm nichts anderes übrig als genau das zu tun. Diesmal deutlich fester und präziser legte er den Stoff um Zorros Bauch. Nach der ersten Lage riss er noch ein klein wenig des Stoffes ab und faltete es so, dass es etwa dicker war. Das Stück Stoff legte er so auf die Wunde, dass die nächste Lage Bandage das Stück auf die Wunde presste. So hatte er es einmal bei Chopper gesehen und hoffte sich richtig zu erinnern.
 

Als er das Ende der Bandage ordnungsgemäß abgesichert hatte, stand er kurz aus seiner knienden Haltung auf, um sich dann im Schneidersitz niederzulassen. Ein Blick nach draußen ließ noch immer die letzten Sonnenstrahlen durch die Büsche hindurch erkennen. Gleich darauf wandte sich sein Blick aber auch wieder zu Zorro, der dort reglos vor ihm lag. Diesmal betrachtete er aber nicht die Wunde, sondern viel mehr Zorros Gesicht. Er erinnerte sich an dessen abwesenden Ausdruck als Fujo ihn angegriffen hatte. Wieso um Himmelswillen hatte Zorro sich mitten in einer Arena so ablenken lassen? Und wodurch? Das einzige woran Sanji denken konnte war, seine Augen wanderten ein wenig tiefer zu Zorros Lippen. Augenblicklich wurde sein Herz auf unangenehme Weise unruhig und er schüttelte sich leicht, denn kurz hatte er sich dabei ertappt an ihren Kuss zurückzudenken. Dabei war es ja nicht einmal ein Kuss gewesen.
 

"Nein, das war kein Kuss" redete Sanji leise auf sich ein, aber seine Gedanken spielten ihm einen Streich, denn im nächsten Moment erinnerte er sich an Zorros Finger auf seinem Kinn. Die Hand, die sonst so grob mit ihm umging, hatte ihn auf einmal so sachte berührt. Dann erinnerte sich Sanji an den warmen Atem, der ihm immer näher kam. Er konnte sich noch daran erinnern, dass Zorro unregelmäßig geatmet hatte. Und dann, dann hatte er den Atem kurz auf seinen Lippen gespürt und im nächsten Moment hatten sich ihre Lippen aufeinander gelegt. Wie gebannt schaute Sanji mittlerweile Zorros Lippen an bis er merkte, was er gerade tat und sich schnell abwandte. "Reiß dich zusammen, verdammt!" ärgerte er sich über sich selbst. Er entschied ich kurzerhand diese Gedanken in eine weit entfernte Ecke seines Verstandes zu verdrängen und setzte sich auf die andere Seite der Höhle, wo er Zorro noch sehen konnte, aber auf keinen Fall nah genug war, um irgendwelche konkreten Körperteile anzustarren.
 

"Namilein!", säuselte er, nachdem er sich etwas gefangen hatte, in das Höhlen innere hinein. "Hab ihn verbunden, wie sieht es bei dir aus, Liebes?" "Sie ist gerade wach geworden! Ich brauch noch etwas Zeit", bekam er als Antwort. "In Ordnung, frag sie unbedingt wegen einem Arzt! Die Wunde sieht schlimmer aus als gedacht, die Bandage wird nur begrenzt was bringen!" "Mach ich", antwortet Nami und wandte sich dann zu Fujo, die sie finster ansah, nachdem sie gemerkt hatte, dass ihre Hände ziemlich gut hinter ihrem Rücken verbunden worden waren und sie keinen Ausweg aus dieser misslichen Lage hatte. "So meine Liebe! Dann rück mal mit der Sprache raus, wie kommen wir unbemerkt zu unsern Kameraden?" Dies war einer dieser Momente, in denen Nami wirklich furchterregend klingen konnte. Anstatt eine Antwort zu geben, wandte sich Fujo allerdings nur ab und gab zurück: "Ihr solltet froh sein, wenn meine Männer euch für diesen Quo nicht allesamt umbringen." "Ich glaube nicht, dass sie uns anrühren, solange wir dich als Geisel haben", gab Nami allerdings schnell zurück und schien ganz in ihrem Element zu sein.
 

Sanji hingegen war alles andere als in seinem Element, als auf einmal Zorro die Augen aufschlug.



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