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Ein zweifelhafter Ruf, ein Geschenk und pinke Gitarrengurte

"Koi?"

"Ja?"

Mit großen Augen sah Minpha den Älteren an. Er hatte lange genug vergeblich mit sich gerungen, um eben das Thema, das ihn permanent beschäftigte, nicht anzusprechen. "Sag mal, kennst du Saz? Von Dezert?"

"Ich hab ihn ein paar mal gesehen. Warum fragst du? War er gemein zu dir?"

Sofort wurde der Kleinere stutzig. "Warum glaubst du, dass er gemein war?"

"Seine Band hat keinen besonders guten Ruf. Von ihm selbst hab ich zwar nichts Spezielles mitbekommen, aber ich hab gehört, der Sänger würgt bei Lives sogar Mädchen aus dem Publikum."

"Oh", machte Minpha nur. Dabei war SaZ doch so nett gewesen... Ob er sich in ihm getäuscht hatte?

"Warum interessierst du dich für SaZ?", kam Koichi wieder auf die eigentliche Frage zurück.

"Er hat mir auf der Party letztes Wochenende seine Jacke geliehen und ich treffe mich morgen mit ihm, um sie ihm zurück zu geben."

Koichi blinzelte ein paar Mal, wirkte vollkommen erstaunt. "Du triffst dich mit SaZ? Von Dezert? Weil du seine Jacke hast?"

"Ja. Hab ich doch gesagt." Er hatte Koichi wahrscheinlich noch nie so erstaunt gesehen.

"Ist das die Jacke, die du gerade anhast?"

"Wie kommst du darauf?", fragte Minpha ertappt. Natürlich war sie es. Er liebte die Jacke und wollte sie am Liebsten behalten.

"Sie ist dir mindestens drei Nummern zu groß und -", er zögerte, bevor er weiter sprach, "...sie ist gar nicht niedlich."

"Ich finde sie hübsch", murrte Minpha, "Und sie ist voll weich und SaZ hat gesagt, ich brauche sie nicht extra zu waschen, also kann ich sie auch tragen."

Koichi brach in leises Gelächter aus. "Engelchen, du musst dich doch nicht vor mir rechtfertigen."

"Mach ich gar nicht", schmollte Minpha und wurde ganz nervös unter Koichis forschendem Blick.

"Saaaag mal..." Der neugierige Ton des Älteren versprach nichts Gutes. "Kann es sein, dass du SaZ gern hast?"

Der Jüngere seufzte. "Vielleicht..."

"Wie kam es dazu?"

Leise erzählte Minpha die Geschichte mit dem Betrunkenen und der Fahrt im Taxi. Und dass er SaZ am nächsten Tag auf Twitter angeschrieben hatte und sie Handynummern ausgetauscht hatten.

"Er schreibt total wenig. Ich glaube, ich nerve ihn", schloss er schließlich seine Erläuterungen.

"Vielleicht ist er einfach nur vorsichtig. Ich denke, du bist nicht die Art von Mensch, mit der er sich normalerweise umgibt."

"Ja. Leider. Er und seine Freunde sind alle ziemlich düster..." Konzentriert starrte Minpha ins Nichts, während er fieberhaft darüber nachdachte, was SaZ mögen könnte. Oder viel mehr, wie er ihn dazu bringen könnte, ihn zu mögen.

"Versprichst du mir was?", fragte Koichi da ernst.

"Was denn?"

"Verbieg dich nicht. Wenn er dich nicht so mag, wie du bist, ist es Zeitverschwendung."

"Meinst du nicht, er schämt sich, mit mir gesehen zu werden, wenn ich mich so wie immer kleide?"

Koichi schnaufte. "Wenn er sich für dich schämt, kann er dir gestohlen bleiben. Glaub mir, das tut dir nur weh."

Traurig ließ Minpha seinen Kopf hängen. Sogar seine eigenen Eltern schämten sich für ihren femininen und das tat sehr weh. War es da nicht ganz natürlich, dass er sich vor diesem Schmerz schützen wollte?

"Außerdem war er doch nett zu dir, obwohl du ein Kleidchen angehabt hast und hat dir sogar seine Jacke geliehen. Wenn er dich bei der Labelparty gesehen hat, hattest du doch sicher nicht Hoodie und Jeans an", fuhr der Größere fort. Eigentlich hatte Minpha nie Hoodie und Jeans an. Außer vielleicht, wenn er krank war. Aber selbst dann trug er lieber einen kuscheligen Pyjama.

"Stimmt! Meinst du, er mochte das?", war Minpha sofort Feuer und Flamme.

"Naja. Zumindest scheint es ihn nicht zu stören", antwortete Koichi vorsichtig, "Hattest du denn den Eindruck, er hätte Interesse an dir?"

"Ich weiß nicht... Aber er hat mich hübsche, pinke Blume genannt. Und Süßer. Oh! Und bezaubernder Engel."

"Das hast du dir alles gemerkt?"

"Klar! Ich war erstaunt, weil ich bei ihm nicht mit sowas gerechnet habe. Deswegen ist es wohl hängen geblieben. Aber vielleicht hat er das gar nicht so gemeint. Er hat es ja nicht direkt zu mir gesagt, sondern zu dem Betrunkenen."

"Er hätte sich die Komplimente aber auch verkneifen können. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen", meinte Koichi vergnügt, "Aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Du weißt ja, wie sie sind. Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst, Engelchen."

Minpha nickte und war unendlich froh, Koichi in seinem Leben und haben. Es hatte ihm sehr geholfen, mit ihm zu sprechen und ihm für den Moment sogar ein wenig der Angst vor dem Treffen mit SaZ genommen.
 

Trotzdem trat Minpha am nächsten Tag unsicher von einem Bein auf das andere. Hätte er sich vielleicht mehr schminken sollen? Oder weniger? Oder weniger pink? Vielleicht lieber schwarz? Und was, wenn SaZ das Geschenk nicht mochte, das er für ihn hatte? Seine Nervosität steigerte sich von Minute zu Minute und zu allem Überfluss war er, aus Angst davor, zu spät zu kommen, auch noch eine halbe Stunde zu früh am vereinbarten Treffpunkt eingetroffen.

Ruhelos wischte er auf seinem Handy herum, um sich die Zeit zu vertreiben, nahm aber vor Aufregung gar nicht richtig wahr, was er da sah, denn all seine gedanklichen Kapazitäten wurden davon beansprucht, nicht auf der Stelle all seinen Ängsten nachzugeben, zu verschwinden und sein Handy auszuschalten. Es gab so viele furchtbare Dinge, die gleich geschehen konnten! Allen voran die Möglichkeit, dass SaZ vielleicht gar nicht auftauchen würde. Nachdem er zehn Minuten damit zugebracht hatte, sich Horrorszenarien auszumalen, schoben sich ein paar stark abgenutzte Chucks in sein Sichtfeld und ein ihm inzwischen sehr bekanntes Parfum stieg ihn in die Nase. Nachdem er sich tagelang in die so riechende Jacke gekuschelt hatte, hätte er SaZ Duft unter tausenden erkannt. Erschrocken sah er auf und nahm seine Kopfhörer ab. Was machte er denn schon hier? Es waren doch noch zwanzig Minuten?

"Du bist ja schon da", stellte der Ankömmling fest und sein ruhiger Blick wühlte Minpha vollends auf. Er deutete eine Verbeugung an und nickte, während er ihm nervös seine Jacke entgegen streckte.

Mit einem kleinen Lächeln schlüpfte SaZ gleich hinein, was Minpha ganz verlegen machte, musste doch daran denken, dass er selbst sich noch vor wenigen Stunden in den weichen Stoff geschmiegt hatte und da schob der Größere auch schon seine Hände in die Jackentaschen und seine Augen weiteten sich erstaunt. Wie geplant, zog er ein kleines, naturfarbenes Papiertütchen aus der linken Tasche und betrachtete ungläubig die Packung, auf die Minpha sorgfältig ''Vielen Dank für die Hilfe' geschrieben hatte.

"Für mich?", fragte er leise und Minpha grinste wie ein Honigkuchenpferdchen, während er eifrig nickte.

Viel vorsichtiger als er es SaZ zugetraut hätte, zupfte dieser die Tüte auf und zog das schwarze, schlicht wirkende Lederarmband mit dem silbernen Verschluss heraus. Minphas Gedanken rasten. Was, wenn er es doof fand? Was wenn er keine Geschenke von ihm annehmen wollte? Was, wenn er sich angemacht fühlte?
 

Aber SaZ warf Minpha nur einen erstaunten Blick zu, bevor er das Schmuckstück genauer betrachtete. In die beiden schmalen Lederstreifen, die spielerisch miteinander verschlungen waren, waren unauffällig unzählige Kanjis eingeprägt. Sie erzählten von Stärke, Ruhe, Geduld, Unbeugsamkeit. Als Minpha das Armband im Laden gesehen hatte, hatte es ihn so sehr an SaZ erinnert, er es einfach hatte kaufen müssen. Nervös versuchte er, im Gesicht des Beschenkten zu lesen, ob es ihm gefiel, da er nach wie vor schwieg. Seine Fingerkuppen strichen über das Leder und als er schließlich aufsah, wirkte er unglaublich bewegt. Seine Augen waren riesig und seine Lippen fest aufeinander gepresst. Minpha hatte schon Angst, er würde ihm das Geschenk vor die Füße werfen, ihn eine Schwuchtel nennen und abhauen, aber das genaue Gegenteil passierte: Er machte eine tiefe Verbeugung und bedankte sich leise, bevor er versuchte, sich das Armband selbst anzulegen, aber mit nur einer Hand kläglich an dem kleinen Verschluss scheiterte.

Vorsichtig nahm Minpha es ihm aus der Hand und half ihm, wobei er zwangsläufig seine Haut berührte. Sie war so schön warm... Mit einem scheuen Lächeln ließ er den kleinen Haken einschnappen.

"Danke." Minpha glaubte, zu hören, dass SaZs Stimme ein wenig belegt war, aber vielleicht war das auch Wunschdenken. Es schien das Armband auf jeden Fall zu mögen. Verzückt betrachtete Minpha das schwarze Leder an SaZs Handgelenk. Es machte ihn stolz und ein wenig verlegen, dass er sein Geschenk tatsächlich angenommen hatte und sogar trug, allerdings ging ihm dann auf, dass er ihm ja nun die Jacke wieder gegeben hatte, was der Grund ihres Treffens war. War jetzt schon wieder alles vorbei? Das durfte er nicht zulassen! Er wollte SaZ unbedingt näher kennen lernen!
 

"Kennst du schon den neuen Laden drei Straßen weiter? Die haben auch fünfsaitige Bässe!", griff er nach dem ersten Strohhalm, der ihm einfiel.

"Nein. Wollen wir zusammen hin?"

"Gern, wenn das ok für dich ist", nuschelte Minpha leise.

"Warum sollte es denn nicht ok für mich sein?"

Der Ernst in seiner Stimme schüchterte den Kleineren völlig ein. Und wie immer, wenn er eingeschüchtert war, begann er, ein wenig zu stottern. Das war auch eine Grund gewesen, weshalb er in Pentagon gern die Doll-Rolle eingenommen hatte. Sich durch Interviews zu stottern, wäre der blanke Horror für ihn. Da sagte er lieber gar nichts. Aber schweigen war hier keine Option.

"Vie-Vie-Viel-", er holte tief Luft und straffte seine Schultern, "Vielleicht schämst du dich ja, mit mir gesehen zu werden." Puh, es war raus. Zögerlich blickte Minpha auf und wäre am Liebsten weg gelaufen, als er die tiefe Falte an SaZs Nasenwurzel sah. Er sah ernsthaft angenervt aus. Großartig.

"Warum sollte ich mich wegen dir schämen?", fragte SaZ misstrauisch und Minpha musste schlucken. Sein Kopf arbeitete fieberhaft an einer vorteilhaften Antwort, aber alles, was ihm einfallen wollte, war die Wahrheit, also griff er zum Saum seines schwarzen Kleidchens und wedelte ein wenig damit, bevor er, darauf konzentriert, sich nicht zu verhaspeln, langsam begann, zu sprechen. "Weil ich ein Junge mit pinken Haaren bin, der ein Kleid und Lidschatten trägt. Und Lipgloss", kontrastierte er und wappnete sich innerlich für das Ende ihrer kurzen Bekanntschaft, als SaZ einfach stehen blieb.

Nervös hielt auch er an und schaute seinem Gegenüber ins Gesichts. Doch anstelle von Abscheu, Spott oder all den anderen negativen Emotionen, die er erwartete, zu sehen, schmunzelte dieser und steckte sich in aller Ruhe eine Zigarette an, bevor sie ihren Weg fortsetzten.

"Na und? Sieht doch niedlich aus", dann verdüsterte sich sein Blick, "Außerdem solltest nicht eher du dich schämen, mit mir gesehen zu werden?"

Irritiert blinzelte Minpha. "Was? Warum?" Weil er so düster aussah vielleicht?

SaZ lachte bitter. "Stimmt irgendwas mit deinen Augen nicht, Kleiner? Ich bin fett. Die Leute, die uns zusammen sehen, haben bestimmt Angst, dass ich dich auffresse."

"Was? Quatsch! Du siehst gesund aus! Außerdem bist du doch auch so groß!"

Wärme durchströmte den Kleineren, als sich der Hauch eines Lächelns in SaZs ernsten Gesicht ausbreitete. "Für dich wirkt doch jeder groß, Winzling. Chiaki ist deutlich größer als ich und nur halb so breit. Das Label wird nicht müde, mich immer wieder darauf hinzuweisen."

"Ich finde nicht, dass du zu dick bist", beharrte Minpha trotzig und überging großzügig die Bezeichnung Winzling.

"Dann musst du wirklich blind sein."

"Ach halt die Klappe, SaZ. Ich kann finden, was ich will", murrte Minpha und das Gelächter seines Gegenübers zog seinen Blick unweigerlich an. Wie süß er aussah, wenn er lachte. Er hatte dann so bezaubernde Grübchen an den Mundwinkeln und um seine Augen wurde ein hauchdünnes Netz an Falten sichtbar. Am Liebsten hätte Minpha ihn angefasst, doch aus Angst vor Zurückweisung und weil der andere ihn, streng genommen, auslachte, verschränkte er die Arme vor der Brust und schmollte.

"Wenn du rumzickst, bist du so niedlich", kicherte SaZ entzückt.

Empört blies Minpha die Backen auf. Er war nicht niedlich! Zumindest nicht gerade! Nie wurde er für voll genommen.

"Keine Angst, Kleiner. Das heißt nicht, dass ich dich nicht erst nehme. Ich nehme dich sehr, sehr ernst."

Erstaunt sah der mürrische Pinkhaarige auf. Das war völlig neu für ihn. Er versuchte, Spott in SaZ Augen zu finden, aber er wirkte völlig aufrichtig.

"Diese ganzen Rüschen und Schleifchen können mich nicht täuschen. Du hast es faustdick hinter den Ohren und lässt dir nichts gefallen. Ich komme aus den Schatten und ich erkenne einen finsteren Kerl, wenn ich ihn sehe. Spätestens wenn er einen doppelt so schweren Typen umnietet und ihn vor meinen Augen sadistisch quält."

"Ich war gar nicht sadistisch!", rief Minpha aus und spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss.

"Oh bitte! Das war traumatisierend! Du hast gelächelt, als er vor Schmerz geschrien hat. Ich hatte Alpträume von kleinen rosa Elfen, die mich von hinten anspringen und mir die Arme brechen", lachte SaZ.

"Du hast von mir geträumt?", wollte Minpha sofort grinsend wissen, was SaZ dazu brachte, peinlich berührt den Boden zu fixieren.

"Vielleicht", murrte er dabei und kratzte sich am Kopf.

Minpha hätte sich für seine bescheuerte Frage treten können. Warum musste er immer alles versauen?
 

Zum Glück waren sie schon fast da und wie sie so auf die Glastür des Musikladens zugingen, in der sie sich spiegelten, wurde Minpha zum ersten Mal so richtig bewusst, wie verschieden sie aussahen. SaZ überragte ihn um mehr als einen ganzen Kopf und trug weite, schwarze Klamotten. Seine pechschwarzen, langen, glatten Haare mit den blondierten Spitzen flossen ihm seidig über die breiten Schultern. Neben dem kräftigen Mann wirkte der feingliedrige Minpha nur noch zierlicher in seinem kurzen, schwarzen Kleidchen, zu dem er helle Strümpfe, eine rosane Jacke sowie weiße Chucks trug. Wo SaZ seine Augen großzügig schwarz umrandet hatte, trug Minpha ein helles, leicht pinkes Makeup. Seine Hände wirkten winzig neben den großen Händen seines Begleiters...

Man hätte meinen können, das alles wäre schlimm für Minpha, aber das Gegenteil war der Fall: Er liebte es.

Bei Pentagon war er nur der Kleinste unter einem Haufen zierlicher Jungs, der eben Kleidchen trug, weil das in Visual Kei-Bands nun mal so üblich war, aber hier neben SaZ wirkte er genau so, wie er es wollte. Er ließ Minpha irgendwie leuchten, stark erscheinen. Sie sahen fantastisch zusammen aus. Sein eigenes strahlendes Lächeln, das ihm aus der Glasfront entgegen leuchtete, war dem Pinkhaarigen fast schon selbst unheimlich.

"Warum freust du dich so?", fragte SaZ ruhig und drückte seine Kippe in dem Aschenbecher vor dem Laden aus.

"Das verrate ich dir nicht", meinte Minpha vergnügt. Was sollte er auch sagen? SaZ hätte ihn für bescheuert gehalten. Und für schwul. Ob er wohl auf Männer stand? Oder viel wichtiger: Ob er wohl auf ihn stehen könnte? Forschend sah er zu dem Schwarzhaarigen auf, der seinen Blick fragend erwiderte.

"Was denn?", fragte SaZ nach einer Weile erneut nach und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, obwohl er es sichtlich versuchte.

"Nichts", kicherte Minpha, während er sich in der ungeteilten Aufmerksamkeit seines Begleiters sonnte und dann öffnete sich schon die Schiebetür für sie und gab den Blick auf all die hübschen Bassgitarren frei.
 

Drei Stunden später saßen die beiden gut gelaunt zusammen in einem Cafe.

"Das traust du dir nicht!", rief Minpha kichernd aus.

"Du unterschätzt mich, Kleiner. Warum sollte ich mir das nicht trauen?", meinte SaZ mit provokant verschränkten Armen, "Ich hab ihn doch schon gekauft, dann muss er auch mit auf die Bühne."

"Aber er ist rosa!"

"Na und? Deine Haare sind auch rosa. Glaubst du, nur du hast Anspruch auf all die rosanen Dinge auf dieser Welt?"

Die Rede war von dem Gitarrengurt, den sie beide gekauft hatten. Das Model war nämlich, wie bereits erwähnt, rosa. Als SaZ bemerkt hatte, dass Minpha ihn sich einpacken ließ, hatte er ebenfalls einen erstanden.

"Aber du trägst doch gar kein rosa! Die anderen werden dich auslachen."

SaZ grinste nur abfällig. "Und warum sollte mich das stören?"

"Aber was ist, wenn jemand bemerkt, dass wir den gleichen Gurt haben? Das wird Fragen aufwerfen!"

"Und wenn schon. Du redest doch sowieso nicht und ich antworte prinzipiell nie auf irgendetwas, auf das ich keine Lust habe. Und überhaupt, warum sollte jemand einen Zusammenhang herstellen? Und selbst wenn sie wüssten, dass wir das zusammen gekauft haben, was macht das schon? Darf ich dich nicht kennen? Gibt es in deinem Vertrag eine Klausel, die es dir verbietet, mit bösen Jungs Gitarrengurte zu kaufen? Haben sie vielleicht Angst, ich fessel dich damit und fress dich dann?"

Gebannt starrte Minpha ihn an, denn ihm wurde klar, dass seine Gedanken auf einmal vollkommen entgleisten. Er wollte nämlich viel lieber gefesselt und vernascht werden, aber er hätte sich eher die Zunge abgebissen, als das auszusprechen.

"Das kannst du ja mal versuchen. Ich bin mir sicher, am Ende bist du der Gefesselte", meinte er stattdessen düster lächelnd.

"So gefällst du mir schon viel besser. Mach dir nicht so viele Sorgen."

Er hatte ja recht. Minpha machte sich einfach immer viel zu viele Gedanken um alles. Aber irgendwie irritierte ihn SaZs Einkauf trotzdem extrem. Er konnte das Thema unmöglich ruhen lassen, bevor er keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage aller Fragen hatte. "Mal ernsthaft: was willst du mit einem pinken Gitarrengurt?", verlangte er also zu wissen.

"Er wird meinen Bass halten, dass ich im Stehen spielen kann", meinte SaZ unschuldig.

"Das tun die schwarzen auch", hielt der Kleinere unbeeindruckt dagegen.

"Aber sie erinnern mich nicht an dich. Ich hab oft lange Ärmel oder Schweißbänder dran. Dann sehe ich das Armband nicht."

Sprachlos starrte Minpha ihn an und glaubte, zu träumen. Machte SaZ ihn an? Das war unmöglich. Oder?

"Oh. Ich hab deinen Ausschalter gefunden", grinste der Größere frech.

Das holte Minpha zurück ins Hier und Jetzt. "Sehr witzig", murrte er.

"Awwww. Jetzt schmollst du wieder!" Der Schwarzhaarige sah ihn an, wie man kleine Kätzchen ansah. Zuerst versuchte Minpha noch, böse zurück zu starren, aber irgendwann musste er doch kichern, vor allem weil sein Bauch so kribbelte, wenn ihn SaZ so verzückt anlächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Anemia
2017-07-19T06:41:31+00:00 19.07.2017 08:41
Aloha!

Da nimmt man sich vor, nun endlich mal das zu schreiben, für was man schon seit Tagen Feuer und Flamme ist, und heute sitz ich da und hab nen matschigen Kopf und keinen Bock. Schön. Na, immerhin hab ich so ne Gelegenheit, hier endlich weiterzulesen. ;P Zumal hier Chiakis Name fällt, und da spitz ich doch von Haus aus die Öhrchen. :D
Ach so, apropos: Da ich ja nun rausgefunden hab, dass er mit Chisa in eine Klasse gegangen ist, hab ich mal geguckt, ob man da altersmäßig was rausfinden kann. Laut RP-Blog ist Chisa 30 (!), woanders hab ich errechnet, dass er 28 sein müsste...Fazit: Chiaki ist auch mindestens 28. Hätt ich nie gedacht. Nun ja. xD

"Seine Band hat keinen besonders guten Ruf. Von ihm selbst hab ich zwar nichts Spezielles mitbekommen, aber ich hab gehört, der Sänger würgt bei Lives sogar Mädchen aus dem Publikum."
Und frisst kleine Kinder. Oder opfert sie Satan. Ich muss sagen, ich würde auch nicht zu nem Dezert-Konzert wollen...die sollen mir schön vom Hals bleiben, bei aller Liebe und im wahrsten Sinne des Wortes. xD
Übrigens: Ich hab geträumt, dass ich auf nem Mucc-Konzert war. :D Das war schön. <3

"Dabei war SaZ doch so nett gewesen... Ob er sich in ihm getäuscht hatte?"
Nun ja, ich meine mich daran zu erinnern, dass SaZ bei Gigs auch ziemlich fest zupackt. xD Leider find ich den Bericht grad nimmer. (Beim Suchen stoß ich nur wieder auf andere Dinge und werde abgelenkt...)

"Er liebte die Jacke und wollte sie am Liebsten behalten."
<3

"Er schreibt total wenig. Ich glaube, ich nerve ihn", schloss er schließlich seine Erläuterungen."
Aw. Das denk ich auch immer, wenn jemand wenig schreibt. Aber ich hab auch schon oft mitbekommen, dass Leute oftmals ganz anders sind in Person, als sie durch geschriebene Worte wirken. Also, kein Grund zur Beunruhigung, Engelchen. Ich hoffe es zumindest...

"Er und seine Freunde sind alle ziemlich düster..."
Och, ein bisschen Licht im Dunkeln wird ihm da also nicht schaden. xD

"Ich weiß nicht... Aber er hat mich hübsche, pinke Blume genannt. Und Süßer. Oh! Und bezaubernder Engel."
Komm schon! Das ist ja wohl ein eindeutiger Indiz!

"Du weißt ja, wie sie sind."
Ja. Männer sind alle gleich. *lach*

Ach, sind die wieder niedlich. Ich kann hier gar nichts zitieren, geschweige denn hab ich was Vernünftiges beizutragen. Einfach schön. Ich genieße es mal schweigend. <3

"Stimmt irgendwas mit deinen Augen nicht, Kleiner? Ich bin fett. Die Leute, die uns zusammen sehen, haben bestimmt Angst, dass ich dich auffresse."
*dreht sich um und lacht heimlich in ein Kissen* Pft, geht doch die Leute nichts an. Die sollen sich um ihren eigenen Scheiß kümmern. xD Sonst werden die gleich aufgefressen.

"Ich komme aus den Schatten und ich erkenne einen finsteren Kerl, wenn ich ihn sehe."
Das klingt, als komme der Satz aus nem Krimi oder nem Western. Der gefällt mir. xD

"Du hast gelächelt, als er vor Schmerz geschrien hat."
Me gusta. xD *grinst breit*

"Man hätte meinen können, das alles wäre schlimm für Minpha, aber das Gegenteil war der Fall: Er liebte es."
Ich liebe es auch! Gegensätze sind so toll!

"Die Rede war von dem Gitarrengurt, den sie beide gekauft hatten. Das Model war nämlich, wie bereits erwähnt, rosa."
Chiaki wird erblinden, ganz sicher. Obwohl, der soll ruhig sein, der hat selber ne fluffy Seite.

"Gibt es in deinem Vertrag eine Klausel, die es dir verbietet, mit bösen Jungs Gitarrengurte zu kaufen? Haben sie vielleicht Angst, ich fessel dich damit und fress dich dann?"
Hehehehehe...da könnte man ja glatt auf Ideen kommen...mit anderen Kandidaten, versteht sich...*in Richtung Die und Toshiya schiel, die bei mir viel, viel zu kurz kommen*

"Er wollte nämlich viel lieber gefesselt und vernascht werden, aber er hätte sich eher die Zunge abgebissen, als das auszusprechen."
*Augenbraue hochzieh* Ach! Tatsächlich würde er sich fesseln lassen...interessant...er hegt also Wünsche, und SaZ hat sie wachgekitzelt. Schön. ;)

Und das Ende! Wieder so süß! <3 Mehr kann man dazu wirklich nicht sagen. Sie verstehen sich so gut. Die Chemie scheint mir zwischen ihnen sehr groß zu sein. Wunderbar. Ich hoffe, das geht weiter so. :)

*zufrieden lächelnd ab*

lg Serpa
Antwort von:  Shirokura
19.07.2017 21:42
Hey!

"Da nimmt man sich vor, nun endlich mal das zu schreiben, für was man schon seit Tagen Feuer und Flamme ist, und heute sitz ich da und hab nen matschigen Kopf und keinen Bock."
Das hatte ich die letzten Tage aber auch. Komme gar nicht vorwärts. =(

"Zumal hier Chiakis Name fällt, und da spitz ich doch von Haus aus die Öhrchen. :D"
War ja nur eine kleine Bemerkung. In ein paar Kapiteln tritt er sogar persönlich auf. Aber Vorsicht: Er ist echt exzentrisch geworden. ^^

"Chiaki ist auch mindestens 28."
Huh. Das hätte ich auch nicht erwartet. Aber warum auch nicht. Die machen schon lange Musik.

"Und frisst kleine Kinder. Oder opfert sie Satan. Ich muss sagen, ich würde auch nicht zu nem Dezert-Konzert wollen...die sollen mir schön vom Hals bleiben, bei aller Liebe und im wahrsten Sinne des Wortes. xD"
Ich auch nicht unbedingt. Höchstens ganz hinten. Wall of death und so. Keinen Bedarf. xDD

"Übrigens: Ich hab geträumt, dass ich auf nem Mucc-Konzert war. :D Das war schön. <3"
Da wäre ich wiederum gern ganz vorn. Tata anschmachten. *hach*

"Nun ja, ich meine mich daran zu erinnern, dass SaZ bei Gigs auch ziemlich fest zupackt. xD Leider find ich den Bericht grad nimmer."
Ich hab es auch gesucht, aber nicht gefunden. Kann mich gar nicht mehr dran erinnern, weil Chiaki mit dem Gewürge dermaßen den Vogel abgeschossen hat, dass ich alles andere vergessen habe. xD

"Och, ein bisschen Licht im Dunkeln wird ihm da also nicht schaden. xD"
Vor allem, wenn es so hinreißendes Licht ist. <3

"Ja. Männer sind alle gleich. *lach*"
Ich glaube, das geneigte Publikum würde Minpha alles erzählen und alles machen, um ihn rumzukriegen. Er ist schon außergewöhnlich süß.

"Ich genieße es mal schweigend. <3"
Schön, dass es dir gefällt. ^.^

"*dreht sich um und lacht heimlich in ein Kissen* Pft, geht doch die Leute nichts an. Die sollen sich um ihren eigenen Scheiß kümmern. xD Sonst werden die gleich aufgefressen."
Er sagt halt, wie es ist. xD Ich hab mal ein wenig recherchiert und es ist erstaunlich, wie krass Übergewichtige dort schikaniert werden. Kein Wunder, dass die immer alle so abticken wegen ihrem Gewicht. (z. B. Tohya, Hazuki etc.)

"Das klingt, als komme der Satz aus nem Krimi oder nem Western. Der gefällt mir. xD"
Hast recht. xD Ist mir gar nicht aufgefallen. ^^

"Me gusta. xD *grinst breit*"
Ich mag "meinen" kleinen, bösen Minpha. Ich dachte, ich schreibe ihn mal ein wenig kantiger.

"Ich liebe es auch! Gegensätze sind so toll!"
Ich mag die beiden so gern. *hach*

"Chiaki wird erblinden, ganz sicher. Obwohl, der soll ruhig sein, der hat selber ne fluffy Seite."
Er wird es überleben. ^.^ Im nächsten Kapitel hat erst mal Miyako seinen Auftritt. ^.^

"Hehehehehe...da könnte man ja glatt auf Ideen kommen...mit anderen Kandidaten, versteht sich...*in Richtung Die und Toshiya schiel, die bei mir viel, viel zu kurz kommen*"
Also Gitarrengute haben die beiden auf jeden Fall mehr als genug. Höhöhö.

"*Augenbraue hochzieh* Ach! Tatsächlich würde er sich fesseln lassen...interessant...er hegt also Wünsche, und SaZ hat sie wachgekitzelt. Schön. ;)"
Mal sehen, wo sich das alles hin entwickelt.

"Und das Ende! Wieder so süß! <3 Mehr kann man dazu wirklich nicht sagen. Sie verstehen sich so gut. Die Chemie scheint mir zwischen ihnen sehr groß zu sein. Wunderbar. Ich hoffe, das geht weiter so. :)"
Schön, dass sie dir so gut gefallen. Ich geb mein Bestes. ^^
Vielen Dank für deinen Kommentar. <3

LG
Shirokura
Von:  JINO
2017-07-16T07:29:07+00:00 16.07.2017 09:29
Moin...

Erste Frage... ob dieser gemein war?
Was denkt Koichi von SaZ? O.o xD

Min trägt die Jacke?
Owwww is ja goldig.. xD

Hoffe er verbiegt sich wirklich nicht..

Er schenkt ihm ein Armband.. und SaZ gefällt es... das ist doch mal ein gutes Zeichen. :3

Jetzt kann ich weiterlesen... grad von Hund und Katz belagert... beim lesen... *tiersitten*

Die Böse Nervosität.. :')

Minpha und Sadistisch? *nachdenklich schau*

SaZ hat sich ein rosa Bass gekauft?
Cool~ :3

>> Haben sie vielleicht Angst, ich fessel dich damit und fress dich dann?"<<
Klaroooo xD
Wobei.. fesseln jaa.. aber fressen? Mnhhhh *grins*

Die beiden sind echt goldig zusammen..

Lg

Antwort von:  Shirokura
16.07.2017 12:26
"Was denkt Koichi von SaZ? O.o xD"
Dezert haben wohl einen relativ schlechten Ruf, weil sie ziemlich ungezügelt und brutal sind. Manche, die auf einem Konzert von ihnen waren, kommen da wohl ziemlich geschockt wieder raus.

"Min trägt die Jacke?
Owwww is ja goldig.. xD"
Ja. Der Gedanke ließ mich irgendwie nicht los. Wie niedlich es wäre, wenn er wirklich eine von SaZs Jacken an hätte. Hach.

"Hoffe er verbiegt sich wirklich nicht.."
Das wird sich noch zeigen.

"Er schenkt ihm ein Armband.. und SaZ gefällt es... das ist doch mal ein gutes Zeichen. :3"
Ich denke auch. ;-)

"Minpha und Sadistisch? *nachdenklich schau*"
Es hat ihm Spaß gemacht, den gemeinen Betrunkenen zu quälen. Wenn man sich am Leid anderer erfreut, wird das im Allgemeinen als sadistisch bezeichnet. ;-)

"SaZ hat sich ein rosa Bass gekauft?
Cool~ :3"
Keinen Bass. Einen Bassgurt. Also den Riemen, mit dem der Bass über die Schulter gelegt wird. Aber Minpha hat, wenig überraschend, tatsächlich einen pinken Bass: https://68.media.tumblr.com/80d55afdc0a6b0930458644d634386f9/tumblr_orbe5kita71vvi8gbo1_540.jpg
Wobei, meiner Meinung nach, Koichi den schönsten Bass von allen hat: https://68.media.tumblr.com/e3e67f5976b540ac25a8547a4eba6c81/tumblr_ojnva3vbv51ra4lpao3_540.jpg
https://68.media.tumblr.com/b3c68746e67ab97233c270a26ef62ec0/tumblr_ojnva3vbv51ra4lpao5_540.jpg

"Die beiden sind echt goldig zusammen.."
Das finde ich auch. =) Schön, dass sie dir gefallen und vielen Dank für deinen Kommentar.

LG
Antwort von:  JINO
16.07.2017 14:00
Okaay O.o

Ich glaub ich muss noch mal nachlesen... meine einmal nur was von Bass gelesen zu haben...
(War abgelenkt... wuff :'D )

Oww Glitzer..


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