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Harmony

Der Klang der Seele
von

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Kapitel 2

Ich streckte mich, als ich mich in meinem Bett aufsetzte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch einiges an Zeit zur Verfügung hatte, bis ich los musste, also stand ich auf und zog mir meine Kleidung an. Ich band mir sorgfältig eine Schleife um und kämmte dann meine Haare. Mir missfiel meine Frisur immer noch, aber ich konnte nichts dagegen machen. Seufzend legte ich den Kamm weg, nahm meine Tasche und ging hinunter in die Küche, wo ich mir eine Schürze umband und begann mein Frühstück und mein Bento zu machen. Ich liebte Gerichte mit Reis, weswegen ich mir zum Frühstück einen Omlettereis machte und für mein Bento verwendete ich ebenfalls viel Reis, Würstchen, Lachs, Eier und noch einige andere Sachen. Meine Mutter machte zwar besseres Essen, aber wie sooft schlief sie noch, also kochte ich selbst. Ich konnte zwar nicht viele verschiedene Sachen kochen, aber ein paar Dinge konnte ich schon.

Ich warf wieder einen Blick auf die Uhr, als ich aufgegessen hatte, stand auf, packte mein Bento ein, nahm meine Tasche, zog meine Schuhe an und machte mich auf den Weg in die Schule. Ich würde etwas schneller gehen müssen, wenn ich den Zug noch rechtzeitig erreichen wollte. Wieso verflog die Zeit morgens nur immer so schnell?

Seufzend legte ich einen Zahn zu und beeilte mich zum Bahnhof. Ich kam zeitgleich mit dem Zug am Bahnsteig an und schob mich so schnell wie möglich in einen Wagon. Gegen die Tür gequetscht stand ich da und hoffte, dass die Zugfahrt schnell vorbei ging und dass nicht mehr so viele Leute zusteigen würden, doch leider hatten wir noch einige Stationen, bis wir die Schule erreichen würden.

Plötzlich spürte ich eine kalte Hand an meinem Oberschenkel, die sich langsam immer weiter nach oben schob. Meine Augen weiteten sich vor Schreck, aber ich konnte nichts tun, mein Gesicht klebte an der Scheibe und mein ganzer Körper war beinahe bewegungsunfähig gegen die Tür gepresst. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte, dass dieser Mann von alleine aufhören würde, doch ich spürte die Hand immer noch auf meiner Haut. Ich hielt die Luft an, zitterte und hatte Angst. Wieso passierte mir das nur…?

„Hey, Sie!“, hörte ich auf einmal eine Stimme und die Hand verschwand von meiner Haut. „Hören Sie auf dieses arme Mädchen mit ihren Händen zu begrapschen!“ Es war eine tiefe Stimme, die da so zornig ganz in meiner Nähe klang. „Fassen Sie sie noch einmal an und ich breche Ihnen das Handgelenk!“ Ich hätte nie gedacht, dass sich einmal jemand so für mich einsetzen würde. Ich spürte hinter mir Bewegung und hatte auf einmal etwas Platz mich zu bewegen. Ich drehte mich um und sah zu einem großen Typen mit dunklen Haaren und dunklen Augen auf.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er. Das war also der Kerl, der mich verteidigt hat. Er lächelte mich an, ein breites Lächeln, das sehr freundlich aussah.

„Mmh, ja, vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben!“, ich neigte den Kopf leicht nach vorne, für eine richtige Verbeugung hatte ich keinen Platz. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nur deswegen etwas Platz hatte, da der junge Mann mit seinen Armen eine Art Käfig um mich gebildet hatte und so die Leute mit seinem Körper und seinen Armen von mir drückte.

„Ah, bitte sieze mich nicht, ja? Ich bin noch nicht so alt“, er lachte leicht und sah dann wieder zu mir herunter. „Mein Name ist Sabakuno Kankuro. Du gehst noch zur Schule, oder? Mein Bruder ist auch noch auf der Schule! Vielleicht kennst du ihn ja? Er geht in die dritte Klasse.“

„Dann wahrscheinlich nicht, Sabakuno-san. Ich gehe in die zweite und habe nicht so viel mit Drittklässlern zu tun…“, ich winkte ab und lächelte leicht. Ich wollte ihm nicht unbedingt unter die Nase binden, dass ich generell kaum Kontakt zu anderen Leuten hatte… „Ich bin übrigens Suzuki Natsumi. Ich freue mich dich kennen zu lernen, Sabakuno-san!“

„Suzuki Natsumi-chan? Ein sehr niedlicher Name!“, Sabakuno-san grinste mich breit an und ich wurde rot. Außer Kimimaro-kun hatte mich noch nie ein Junge bei meinem Vornamen genannt… „Oh, entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten!“, auch Sabakuno-san lief leicht rot an und sah zur Seite.

„N…nein, nicht der Rede wert…“, ich sah zu Boden und atmete flach. Er war ein wirklich netter junger Mann… Ich fragte mich, wann ich das letzte Mal so mit einem Jungen außer Kimimaro-kun geredet hatte? Aber ich glaubte, dass ich das sogar noch nie getan hatte… Und vor allem nicht, nachdem ich jemanden erst so kurze Zeit kannte…

„Ich glaube, wir sind an der Station, wo du aussteigen musst“, meine Sabakuno-san und nickte in Richtung Scheibe.

Ich drehte mich um und merkte, dass er Recht hatte. „Oh! Vielen Dank!“, ich neigte kurz meinen Kopf. „Und Danke noch einmal wegen vorhin…“, ich lief etwas rot an und wandte mich dann um, als der Zug zum Stehen kam. „Auf Wiedersehen!“, sagte ich noch, ehe ich aus dem Zug auf den Gehsteig sprang und zum Ausgang des Bahnhofs lief. Ich musste jetzt eigentlich nicht mehr laufen, weil ich rechtzeitig hier war, aber trotzdem. Mein Herz pochte wie wild und ich musste diese Energie, die ich nicht gewöhnt war, irgendwie rauslassen.

„Natsumi-chan!“, hörte ich plötzlich eine Stimme rufen und ich wandte mich zu Tayuya-chan und Kimimaro-kun um. Die beiden kamen auf mich zu und lächelten. „Guten Morgen!“

„Guten Morgen!“, erwiderte ich und ging nun zusammen mit den beiden in Richtung Schule. „Wie geht es euch?“, fragte ich und zupfte an meiner Schleife herum, bis sie wieder richtig saß.

„Mir geht es gut!“, Tayuya-chan grinste mich an und sah zu Kimimaro-kun, der zustimmend nickte. „Und dir? Du bist ganz rot!“, kicherte sie.

„Äh…“, ich zuckte zusammen und hielt mir eine Hand vors Gesicht. „Tatsächlich? … Sieht das sehr schlimm aus?“

„Aber nein…“, Kimimaro-kun schüttelte den Kopf und legte eine Hand auf Tayuya-chans Kopf, wuschelte ein bisschen über ihre Mütze. „Tayuya-chan ist nur etwas vorlaut. Du kennst sie ja…“

Ich kicherte und nickte. „Stimmt, wann ist sie das nicht?“

„He! Redet nicht über mich, als ob ich nicht hier wäre!“, murrte Tayuya-chan und streckte uns die Zunge raus.

„Ja, ist ja schon gut“, grinste Kimimaro-kun, während wir das Schulgelände betraten. „Dann sehen wir uns heute Nachmittag?“

Tayuya-chan und ich nickten. „Ja, so wie immer?“, fragte ich und die anderen beiden stimmten zu. „Dann bis später!“ Ich machte mich auf den Weg zu meinem ersten Kurs. Ich freute mich wirklich, dass heute wieder beide mit mir im Musikzimmer sein würden. Das war die schönste Zeit des Tages, der Woche oder des Monats, wenn wir alle drei zusammen Musik machten.

Plötzlich prallte ich gegen etwas und ging rittlinks zu Boden. „Au…“, murmelte ich und rieb mir den Hintern. Wieso war ich auch schon wieder so in Gedanken…?

„Alles in Ordnung bei dir?“, hörte ich eine tiefe Stimme und blinzelte verwirrt. War das etwa Sabakuno-san? Ich wusste nicht, dass er noch zur Schule ging…

Ich sah auf. „Ja… alles bestens, danke“, als ich die Person mir gegenüber anschaute, stutze ich. Das war nicht Sabakuno-san. Vor mir stand ein rothaariger Junge mit hellblauen Augen und sah mich etwas besorgt an. Er hielt mir die Hand hin, ich ergriff sie und er zog mich sanft auf die Beine.

„Gut… Du hast dich nicht verletzt?“, fragte er und sah mich von oben bis unten an.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, mir geht es gut, danke der Nachfrage“, ich verneigte mich kurz vor ihm.

„Ah, nein, schon gut… Nicht so förmlich, bitte…“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah zur Seite.

„Oh! Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt! Ich bin Suzuki Natsumi!“, ich verneigte mich leicht und lächelte ihm dann zu, „Ich gehe in die zweite Klasse.“

„Freut mich dich kennen zu lernen, Suzuki Natsumi-chan. Ich bin Sabakuno Gaara, ich gehe in die dritte Klasse“, er verneigte sich auch leicht und lächelte dann etwas zurückhaltend.

Ich blinzelte ihn an. „Sabakuno-san? Hast du einen älteren Bruder?“ Konnte der Zufall wirklich so groß sein, dass ich Sabakuno-sans jüngeren Bruder noch am selben Tag treffe und dieser mir auch hilft, so wie er heute Morgen?

„Äh, ja, woher weißt du das? Kennst du Kankuro etwa?“, er sah mich verdutzt an.

„Hm… ja, so könnte man es nennen. Ich habe ihn heute Morgen im Zug… kennen gelernt“, ich sah etwas beschämt zur Seite. Ich wollte Sabakuno-san nicht unbedingt unter die Nase reiben unter welchen Umständen ich seinen Bruder kennen gelernt habe.

„Oh!“, er blinzelte mich an. „Das ist ja ein Zufall… Also… Es hat mich gefreut, dich kennen zu lernen… Aber ich fürchte, wir sollten jetzt in den Unterricht gehen…“

„Natürlich! Entschuldige, ich habe die Zeit vergessen!“, ich verneigte mich schnell. „Auf Wiedersehen, Sabakuno-san!“ Hastig ging ich an ihm vorbei und eilte zu meinem Klassenzimmer. Ich war nun wirklich fast schon zu spät dran. Wieso musste ich auch gerade jetzt Sabakuno-sans jüngerem Bruder begegnen und ihn kennen lernen? Nicht, dass ich das schlimm gefunden hätte, es war nur… Ich wollte doch pünktlich in meinen Unterricht kommen, das war alles…

Schnell lief ich zu meinem Platz und setzte mich gerade noch rechtzeitig, ehe es läutete und der Lehrer im Klassenraum erschien. Ich hatte es noch geschafft…

Erleichtert ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken und atmete durch. Nur noch ein paar Schulstunden… Dann würde ich wieder Musik machen können. Musik machen mit meinen zwei besten Freunden! Ich freute mich schon sehr darauf!



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