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Ein Schritt nach dem anderen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen montag Abend,
da ich diese Woche noch auf ein Turnier fahre, wollte ich diese kleine Geschichte vorher unbedingt beenden.
Ich danke allen, die diese FF gelesen, favorisiert und/oder kommentiert haben.
Ich hoffe, dass ich mich bald mit etwas neuem zurück melden kann und dass wir uns dann wieder lesen.
Ganz ganz liebe Grüße
Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 12

 

-Zorro-

Er sah Robin dabei zu, wie sie dem Koch mit ihren kühlen Augen folgte als wollte sie sicher gehen, dass er wirklich nichts hören konnte.

„Also Robin. Weswegen bist du so seltsam drauf?“

Er wusste es, immerhin war er kein Vollidiot. Er hatte ihre komische Gemütslage die letzten Tage immer wieder bemerkt, hatte bemerkt wie sie versucht hatte ihn alleine zu sprechen aber es hatte sich schlichtweg nicht ergeben.

„Vielleicht sollten wir nicht hier sprechen“, meinte sie abwesend und blickte immer noch zur Männerkajüte, „Schließlich wird Sanji  hier gleich wieder auftauchen.“

Er nickte nur stumm und folgte ihren langsamen Schritten Richtung Steuerterrasse.

Am Fuße der Treppe drehte sie sich zu ihm um und betrachtete sowohl seine Beine als auch den Rollstuhl für einen Moment.

„Oh, tut mir leid, wie unbedacht von mir. Darf ich dir helfen?“

Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In einer Hand hielt sie noch immer den Sake und in der anderen Hand Sanjis Becher. Sein eigener war irgendwo auf dem Flug übers Schiff verloren gegangen.

„Das wird nicht nötig sein. Gib mir mal den Sake.“

Sie lächelte sanft und reichte ihm die Flasche.

„Chopper wird darüber nicht sonderlich glücklich sein.“

Er nahm ein zwei Schlucke und gab sie ihr zurück.

„Chopper ist mittlerweile dran gewöhnt, dass ich mich nicht an seinen Rat halte. Worüber wolltest du sprechen?“

Sie stutzte. „Wollen wir nicht vielleicht erst hoch? Ich hab überhaupt kein Problem damit, dich die Treppen hochzu… Was tust du da, Zorro?“

Er grinste breiter, als er sich am Geländer aus seinem Rollstuhl zog und wackelig zum stehen kam.

„Aber Zorro, deine Beine…Wieso hast du nichts gesagt?“

„Ich wollte nicht, dass alle mir dabei zusehen, wie ich mich bei den ersten Schritten hinlege. Vor allem nicht Chopper und der Koch. Ich hab keine Lust, dass die beiden mich die ganze Zeit bemuttern.“

Er sah auf seine Füße und machte ganz langsam einen Schritt nach vorne, seine Beine folgten seiner Anweisung. Es war anstrengend, es war schwer, aber langsam bekam er den Dreh raus.

Unterschwellig erfüllte ihn ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung.

Der Koch hatte Recht gehabt, Zorro würde das zwar nie zugeben, aber der Koch hatte wirklich Recht gehabt, er war wieder gesund.

Robin holte überrascht Luft doch er begann zu sprechen.

„Ich weiß, was mit dir los ist. Worüber du dir die ganze Zeit Gedanken machst.“

Vorsichtig hob er das rechte Bein an und setzte seinen Fuß auf der ersten Stufe ab. Alleine diese unglaublich banale Bewegung brachte ihm den Schweiß auf die Stirn, von Balance und Belastung wollte er gar nicht erst reden, tatsächlich trug sein Arm die meiste Last.

„Zorro“

Im nächsten Moment war Robin neben ihm und legte sich seinen linken Arm über die Schulter. Ein ernster, unnachgiebiger Ausdruck in den klaren Augen.

„Du machst dir Vorwürfe, weil du mich beinahe getötet hättest als ich verletzt war und jetzt...“

Ganz allmählich erklommen sie die Steuerterrasse. Robin sah ihn nun nicht mehr an, sondern blickte schuldbewusst weg. „Jetzt bin ich fast wieder der Alte.“ Er hätte sie gerne beobachtet, aber seine Augen mussten sich auf seine Füße konzentrieren.

„Liege ich richtig?“

„Wieso sollte ich deswegen Schuldgefühle haben? Es war unsere Abmachung gewesen und woher hätte ich wissen sollen, dass du wieder gesund wirst? Nein, es gibt keinen Grund mich schlecht zu fühlen.“

Leise lachend schüttelte er den Kopf.

„Warum tust du es dann?“

„Wer sagt, dass ich es tue?“

„Ich bitte dich. Mir ist es aufgefallen, Nami ist es aufgefallen, dem Koch ist es aufgefallen. Selbst Chopper macht sich schon Gedanken. Du bist schon lange nicht mehr so undurchschaubar wie früher.“

„Sagt der Richtige. Der unnahbare, rational denkende, wortkarge Piratenjäger sorgt sich um seine Crewmitglieder und schmilzt dahin wenn der kleine Chopper lächelt.“

Sie hatten die letzte Stufe erreicht.

Vorsichtig ließ sie ihn auf der Bank hinterm Steuerrad nieder und reichte ihm den Sake.

Es war anstrengend gewesen, wenn man bedachte, dass er nur eine Treppe hochgegangen war. Aber so ganz wollten seine Beine ihm immer noch nicht gehorchen und es schien, als hätte die kurze Zeit ohne Bewegung bereits ihr Tribut gefordert.

Er nahm einen weiteren Schluck und sah sie grinsend an, während er immer noch nach Atem rang, doch nach einer Antwort musste er nicht ringen, es war nicht nötig.

Sie hatten nie viele Worte gebraucht. Einander immer schnell verstanden.

„Es ist in Ordnung. Robin, es ist alles in Ordnung.“

Sie lächelte sanft. „ Ja das ist es, wieder.“

Für eine Weile genossen sie die gemeinsame Stille. Langsam erholte er sich.

„Erinnerst du dich noch an jenem Abend?“, flüsterte sie ruhig, „Es war wirklich schön gewesen.“

Er nickte beinahe nostalgisch. „Eine nette Feier, guter Alkohol, war wirklich nicht übel.“

„Weißt du noch, dass ich mit dir tanzen wollte?“

„Ja, es war so ein interessanter Gesprächsverlauf: Lorenor was hältst du davon wenn wir uns im Fall der Fälle gegenseitig ausschalten? Lust auf einen Tanz?

Sie lachte leise. „Du fandest die Idee ganz ausgezeichnet.“

„Nur fürs Protokoll, ich fand die Idee von dem Pakt ausgezeichnet. Ich hasse es zu tanzen.“

Sie seufzte. „Ja, das hab ich schon immer sehr bedauert. An jenem Abend warst du der letzte nüchterne Mann gewesen mit dem ich hätte tanzen wollen.“

„Meinst du das jetzt im guten oder im schlechten Sinne?“

Er stellte die Flasche ab und sah auf die Weiten des Meeres hinaus.

„Wie dem auch sei, ich hätte sehr gerne mit dir getanzt“, meinte sie und drehte sich ebenfalls zur See.

Er betrachtete seine Beine für einen Moment.

„Robin?“

Sie drehte sich zu ihm um, einen freundlichen, fragenden Ausdruck in den Augen.

„Möchtest du mit mir tanzen?“

Sie lachte leise: „Du kannst kaum laufen.“

„Und?“

„Chopper wird durchdrehen. Ist es das wert?“

„Der Koch wird durchdrehen. Das ist es wert.“

Nun lächelte sie ihn warm an.

„Ich würde sehr gerne mit dir tanzen, Zorro.“ Noch immer lachte sie ungläubig.

Vorsichtig zog sie ihn zurück auf die Beine, zeigte deutlich, dass sie stärker war als ihre schlanke Gestalt glauben ließ.

Er spürte das leichte Brennen des Alkohols in seinem Körper, während er ein paar Schritte mit ihr vom Steuerrad wegging.

„Bist du dir sicher?“, fragte sie offensichtlich besorgt.

„Würde ich sonst fragen?“

Sie lächelte und legte eine Hand auf seine Schulter, er legte eine um ihre Hüfte.

In ruhigen Bewegungen drehten sie sich zu einem unhörbaren Takt.

„Ich bin ganz überrascht“, gestand sie mit einem leichten Schmunzeln.

„Dass ich dir noch nicht auf die Füße getreten bin?“, fragte er, wobei es deutlich anstrengender war als erwartet. Er wusste, dass er das keine fünf Minuten durchhalten würde, immer wieder gab eines seiner Knie nach.

Sie nickte lächelnd. „Ja, ich hätte nicht erwartet, dass du tatsächlich tanzen kannst.“

„Nur weil ich es nicht gerne mache heißt es nicht, dass ich es nicht kann. Mein alter Lehrmeister vertrat die Ansicht, dass ein jeder Schwertmeister auch den Tanz perfektioniert haben muss, da beides miteinander verbunden ist. Nicht, dass wir das hier wirklich tanzen nennen können. Meine Füße sind schwer wie Blei.“

„Nun ja, wenn man bedenkt, dass du heute Morgen die Marinesoldaten noch im Rollstuhl verfolgt hast, bin ich wirklich beeindruckt, dass du sie überhaupt bewegen kannst. Allerdings muss dir bewusst sein, dass ich dich ab jetzt immer zum Tanzen auffordern werde.“

Er stieß einen gespielten Seufzer aus.

„Willst du da nicht lieber den Koch fragen? Ich glaube, der würde sich darüber deutlich mehr freuen als ich.“

„Oh, aber dann hätte unsere liebe Nami ja niemanden zum tanzen. Das könnte ich ihr doch nicht antun.“

Einen Moment sahen sie einander an.

„Willst du mir etwa sagen…“

Zorro unterbrach sich, als ein leises Geigenspiel ertönte und sich dem Rhythmus ihrer Bewegungen anpasste.

„Was…?“

„Ignorier sie Zorro. Genieß den Moment.“

Er sah sie an, konnte die Stimmen im Hintergrund hören, meinte sogar Rufe hören zu können.

„Was meinst du? Was für einen Moment?“

Sie lehnte sich vor und flüsterte.

„Du bist gesund. Du hast überlebt. Du hast noch eine Chance bekommen dein Versprechen und deinen Traum wahr werden zu lassen.“

Und erst jetzt wurde es ihm bewusst.

Sein Albtraum war vorbei. Er konnte wieder laufen. Mit ein bisschen Training würde er zu alter Kraft zurückfinden. Er war nicht mehr an den Rollstuhl gebunden.

Er würde keine Last mehr sein. Es war vorbei!

Nein!

Es war nicht vorbei, es hatte gerade erst begonnen!

Er würde nie wieder aufgeben, er würde nie wieder verlieren.

Ab jetzt würde er der Mann werden, den er verloren geglaubt hatte.

Ein leichtes Lächeln schlicht sich auf seine Lippen.

„Ich danke dir.“

 

„Und, wie schlimm ist es?“, fragte er mit einem Grinsen.

Nachdem die anderen zu ihnen gestoßen waren, hatte Chopper nicht lange gefackelt und ihn ins Krankenzimmer geschleift.

Unnötig zu erwähnen, dass er die Treppe runtergefallen war und Chopper ihn trotz lautstarker Proteste den Rest der Strecke getragen hatte wie ein Baby.

Mittlerweile saß er auf dem so vertrauten Bett und beobachtete seinen jungen Freund, der wie immer durch einige Unterlagen blätterte.

„Sag du’s mir.“ Auch Chopper hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und spielte bereitwillig mit. „Sag du mir, wie schlimm es ist.“

Er zuckte mit den Achseln.

„Es fühlt sich an, als würde ich bis zum Bauchnabel im Morast stecken. Alles ist irgendwie langsam und schwer.“

Der junge Arzt nickte. „Es wird wahrscheinlich noch etwas dauern, bis diese Benommenheit abnimmt. Aber ansonsten würde ich sagen, bist du wirklich wieder gesund. Wenn es so weitergeht, wirst du keine bleibenden Schäden davon tragen.“

„Außer mein angeknackstes Ego meinst du wohl.“

Das Rentier lachte leise.

„Aber ich frage mich schon, wie es zu diesem plötzlichen Heilungssprung gekommen ist. Heute Morgen konntest du noch nicht einmal mit dem großen Zeh wackeln und jetzt tanzt du schon mit Robin.“

„Wir haben nicht getanzt, wir…“

„Ich weiß woran es liegt!“ Ruffy kam durch die Tür gesprungen.

„Der Sake!“

„Komm ruhig rein Käpt’n“, murrte Zorro sarkastisch.

Chopper war nicht so ruhig.

„Was? Ruffy, das ergibt überhaupt keinen Sinn. Alkohol ist giftig, benebelt die Sinne und schädigt Nervenbahnen. Unmöglich, dass der Sake Zorros Heilungsprozess geholfen hat.“

„Aber wir reden doch von Zorro. Nicht wahr?“

Ruffy grinste ihn an und zog eine Flasche aus seiner Hosentasche. Fraglich, wie das ganze Ding da rein gepasst hatte.

„Sanji hat gesagt, dass wir die heute noch köpfen, wenn ihr jetzt zum Essen kommt.“

„Oh, das erste Mal, dass ich dem Koch nur zu gerne Folge leiste.“

„Zorro, nein! Kein Alko…“

„Chopper.“ Er legte beide Hände auf die schmächtigen Schultern seines Freundes.

„Du hast selbst es gesagt, ich bin wieder gesund. Warum sollte ich also keinen Sake trinken dürfen?“

„Aber…“

„Er hat Recht, Chopper. Alles ist gut, heute feiern wir.“ Ruffy grinste und jagte bereits wieder zur Tür heraus.

Er rief irgendetwas, aber was es war konnte Zorro nicht verstehen, aber die mehrstimmige Antwort bedeutete, dass die gesamte Crew auf ihn wartete.

Doch Chopper wirkte ganz unglücklich und Zorro wusste, dass der junge Arzt an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelte.

„Okay Chopper, hör mir zu.“ Er legte das wärmste Lächeln auf, das er hatte. „Ich verspreche, dass ich nicht zu viel trinken werde und morgen darfst du alle Untersuchungen und Tests mit mir machen, die du immer schon tun wolltest. Ich werde mich nicht wehren und genau das tun, was du von mir verlangst.“

Choppers Augen wurden groß. Manche Dinge waren eben noch besser als Zuckerwatte.

„Darf ich dich auch impfen?“

Zorro seufzte, von diesen Chemiespritzen hielt er nicht sonderlich viel, aber was tat man nicht alles um etwas Alkohol zu trinken.

„Meinetwegen.“

„Und das jährliche Check-up?“

„Na gut, von mir aus.“

„Oh, und einen Allergie-Test.“

„Treib‘s nicht zu weit.“

„Komm Chopper, lass es gut sein. Sanji hat auch extra Erdbeerzuckerwatte für dich gemacht.“ Ruffy kam wieder hineingestürmt und warf sich zu Zorro aufs Bett.

„Was? Echt?! Okay, Zorro. Dann machen wir heute Schluss.“

Chopper hüpfte bereits von seinem Drehstuhl und huschte zur Tür hinaus.

Zorro sah Ruffy an, der kurz Chopper mit seinem Blick folgte und ihn dann breit grinsend ansah.

„Ich danke dir Käpt’n.“

Ruffy schüttelte nur den Kopf.

„Nein, ich bin froh, dass es dir wieder gut geht.“

Mühsam zog Zorro sich auf die Beine. Es war keine Untertreibung gewesen. Die Beweglichkeit war zurück, aber sein Unterleib fühlte sich so schwer an wie Blei. So musste es wohl Teufelsfruchtnutzern gehen, wenn sie mit Seestein in Berührung kamen.

„Und ab jetzt keine bösen Träume mehr, okay?“

Nun sah er den anderen doch etwas überrascht an. Er wusste, dass der Koch es bemerkt hatte, aber dass auch der treudoofe Gummijunge wusste was los war, hatte er nicht erwartet.

Er nickte.

„Keine bösen Träume mehr.“

Im nächsten Moment griff der andere ihn am Arm und zog ihn mit sich. Halb tragend, halb schleifend bugsierte Ruffy ihn durch die Küche, da seine schweren Beine kaum den schnellen Bewegungen seines Kapitäns folgen konnten.

Draußen auf der Wiese erwarteten sie schon die anderen.

Langsamer gingen sie nun die Stufen hinunter, damit Zorro nicht noch einmal auf dem Hosenboden landete.

Zorro erinnerte sich an die so weit entfernte Nacht, an jene Nacht bevor das alles geschehen war.

Er hatte geträumt, seine Freunde im Stich zu lassen, zu versagen. Sie alle zu verlieren.

Er hatte Angst vor seinen Schwächen, vor seinen Geheimnissen, vor seinen Fehlern gehabt, weil er nicht wollte, dass seine Freunde wegen ihm in Gefahr geraten würden.

Unten auf der Wiese ließ er sich erschöpft und ungewollt schwer atmend auf den Boden fallen und bekam sogleich einen Becher Sake gereicht.

Mittlerweile wusste er, dass Lysop Recht gehabt hatte.

Er hatte das hier erleben müssen. Er hatte den Abgrund überqueren müssen, nur um eines zu begreifen.

Solange er nicht aufgab, solange er aufstand und weiter kämpfte, solange er nicht von seinem Weg abkam und einen Schritt nach dem anderen machte, wenn er dies beherzigte, würde er seine Freunde nie im Stich lassen, egal was passieren würde.

Ein schlecht gelaunt aussehender Koch ließ sich neben ihm ins Gras nieder.

„Was ist denn los, Prinzeschen?“, fragte er grinsend und hielt dem anderen einen zweiten Becher hin.

„Nichts“, seufzte der andere nur und nahm den Alkohol an.

„Ruffy hat Recht, du bist wirklich schlecht im Lügen wenn dich etwas bedrückt.“

Der andere rollte mit den Augen und seufzte erneut.

„Es ist nichts“, murrte er, „Mein Zigarettenvorrat ist nur alle. Und laut Nami wird es noch dauern, bis wir die Red Line erreichen.“

Zorro lachte leise.

„Das ist nicht lustig. Ich hatte nicht vorgehabt einen kalten Entzug durchzuziehen.“

„Tatsächlich verstehe ich dich. Diese Woche ohne Alkohol war wohl die schlimmste meines Lebens.“

„Ja genau, es lag nur am Alkohol“, meinte der andere sarkastisch und kickte leicht gegen Zorros Schienbein.

Sie beobachteten die anderen einen Moment schweigend. Sie feierten ausgelassen, ihr lauter Trubel erstickte sämtliche leise Gespräche.

„Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“, fragte Zorro dann schließlich, deutlich zu wohlwollend gestimmt an diesem Abend.

„Hä? Was für ein Geheimnis?“ Der andere kaute derweil auf seinen Fingernägeln.

„Geh zu meinem Spint, ganz unten unter den Socken.“

„Warum sollte ich das tun?“

„Du musst ja nicht gehen. Mir soll’s egal sein.“

Er lehnte sich zurück und trank seinen Becher leer.

Es dauerte weniger als eine Minute bis die Neugierde den anderen überzeugt hatte und er in die Männerkajüte verschwand.

Nur wenige Sekunden später tauchte er wieder auf.

Breit grinsend hockte er sich wieder neben Zorro und zog eine zerknitterte Zigarettenschachtel aus seiner Hosentasche.

„Wo hast du die denn her?“, fragte der andere ruhig und zündete sich eine Zigarette an.

Er nahm einen tiefen Zug und entspannte sich augenblicklich.

Zorro zuckte mit den Achseln.

„Als wir damals die Flying Lamb verlassen haben, hab ich sie zwischen zwei Brettern eingeklemmt gesehen. Dachte, sie könnte mal von Nutzen sein.“

Sanji reichte ihm die Zigarette und er nahm einen Zug.

„Also, wenn du das jemals jemanden sagst, werde ich dich umbringen, aber gerade in diesem Moment, liebe ich dich.“

Zorro starrte den anderen an, fassungslos über diese Liebeserklärung, und verschluckte sich an dem Qualm in seinem Rachen.

Hustend reichte er die Zigarette zurück..

„Keine Sorge, das war schon schlimm genug zu hören. Diese Worte werde ich nie selbst in den Mund nehmen.“

„Ach, halt die Klappe. Ich wollte mich nur bedanken!“

„Dann mach‘s wie’s Männer tun, mit Alkohol oder einem starken Schlag auf den Rücken, aber nicht mit so einer Gefühlsduselei. Am Ende könnte man noch auf den Gedanken kommen, dass du mich wirklich leiden könntest.“

Der andere nahm einen erneuten Zug an seiner Zigarette.

„Ach vergiss es einfach.“

Einen Moment waren sie ruhig.

„Jetzt versteh ich was du meintest“, murrte Sanji ruhig.

„Hmm?“

„Ich hab gerade richtig Lust dich über Bord zu werfen, mit deinen verdammten Gewichten an den Füßen.“

Zorro lachte leise.

„Nicht das du das könntest.“

„Manchmal hasse ich dich, du arrogantes Arschloch!“, knurrte Sanji.

„Ah, das ist der männliche Dank den ich meinte, Koch. Gern geschehen.“

Er lehnte sich zurück und betrachtete einen Moment seine Beine ehe er jeden einzelnen aus der Crew ansah. Robin zwinkerte ihm kurz zu, ehe sie sich weiter mit Lysop unterhielt, der selbst auf dem Rollstuhl Platz genommen hatte.

„Heute ist ein guter Tag“, flüsterte er.

„Ja, heute ist wirklich ein guter Tag.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  lula-chan
2020-03-07T21:13:16+00:00 07.03.2020 22:13
Ich frage mich echt, warum ich dieses letzte Kapitel nicht schon eher gelesen habe. Das muss irgendwie untergegangen sein … Na ja, egal.
Das Kapitel hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Ein wirklich schönes Ende. Echt gut geschrieben. Schön, dass jetzt alles wieder im Lot ist, auch wenn es natürlich noch etwas dauern wird bis Zoro wieder richtig - ohne Anstrengung - laufen kann.

LG
Von:  Trafalgar_D_Alina
2018-02-14T01:03:23+00:00 14.02.2018 02:03
Eine faszinierende Fanfiction!
Ich bin wirklich begeistert.
Sie bot nicht nur Witz und Spannung, nein.
Sie hat echt einen tieferen Sinn, den man sich mal zu Herzen nehmen sollte, wenn man das Gefühl hat, einem fällt die Decke auf den Kopf!
Wirklich schön 🙂
Ich hoffe darauf, in Zukunft noch mehr von dir lesen zu können ^^
Von:  pbxa_539
2017-10-10T05:30:55+00:00 10.10.2017 07:30
Ende, vorbei. Schade drum.
Aber mir hat die gesamte Geschichte sehr gut gefallen, der Schluss passt auch wunderbar.
Du darfst gerne mehr solcher (auch kürzeren) Geschichten schreiben.
Ich mag vielleicht nicht alles ausdauernd kommentieren, aber ich lese deine Storys gerne - auch neue, die da bestimmt noch kommen.
Von:  kurimu-ya
2017-09-28T22:18:05+00:00 29.09.2017 00:18
Ein schöner Abschluss einer wirklich interessanten Story die ich viel zu spät begonnen habe zu lesen~ allerdings musste ich so nicht auf weitere Kapitel warten immerhin! :P
Ich dachte erst Sanji sei so angefressen wegen der kleinen Tanzeinlage.. :D


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