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Sadistic love

Danke für über 20 Kommis und über 60 Favos!
von

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“Levi! Was ist? Hast du wirklich das Licht angelassen? Weiß du, was das an Strom kostet?”, rief seine Mutter aus dem Erdgeschoss. Der Blonde schluckte. Sein Blick lag immer noch auf dem Schlafenden in seinem Bett. Schritte waren zuhören.

“Levi, was ist?”

Bevor seine Mutter ins Zimmer kommen konnte, stand er schon im Türrahmen und versperrte ihr so den Blick in den Raum. Ein gestelltes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

“Ja, scheinbar schon. Sorry, Mam … Ich mach einen Woche den Abwasch, als Entschädigung! Versprochen. Es passiert auch nicht wieder.”

Sie sah ihn skeptisch an. Langsam wanderte ihre Augenbraue nach oben.

“Okay.”

Sie war irritiert. Levi war normalerweise so verantwortungsbewusst. Manchmal lief er noch einmal durchs ganze Haus, wenn sie länger weg waren, um zu schauen, dass alle Fenster zu waren und die Lichter überall aus. Es passte nicht zu ihm.

Sie zuckte mit den Schultern und machte auf den Hacken kehrt.

“Geh bald ins Bett! Morgen ist wieder Schule”, meinte sie, als sie noch einmal auf der Treppe kurz halt machte.

Noch einen Moment wartete der Blonde, lauschte, dass sie auch wirklich unten angekommen war und nicht mehr umdrehte, bevor er die Tür schloss und sich wieder umwandte zu seinem Bett. Er sah sich langsam im Raum um. Wie zur Hölle war er hier rein gekommen? Sein Blick blieb am Fenster hängen. Er ging darauf zu und zog daran. Es war offen. Seinen Arsch würde er darauf verwetten, dass es das heute morgen nicht war. Es waren Kratzer außen am Rahmen. Hatte Tobias es aufgebrochen? So vorsichtig, dass nur diese Kratzer zurück geblieben waren.

Levi hörte ein Gähnen und wie das Bett unter der Bewegung des Älteren leicht knarzte. Über die Schulter hinweg sah er zu Tobias, der sich aufsetzte und herzhaft streckte. Doch abrupt zuckte der Dunkelhaarige zusammen und hielt sich den Arm. Levi zog die Augenbrauen zusammen, bis jetzt hatte Tobias ihn noch nicht bemerkt. Schließlich räusperte er sich klangvoll.

“Du bist wieder da”, kommentierte der Ältere dies, als ob er völlig legitim hier wäre. Als ob er das Zimmerfenster nicht aufgebrochen hätte und sich nicht ungefragt in Levis Bett gelegt hätte.

“Was willst du hier?”

Der Blonde kam langsam auf den anderen zu, auf dessen Gesicht ein entschuldigendes Lächeln lag.

“Na ja”, fing der an, “ich habe nach einem Bett gesucht und … na ja … ich wusste, dass deines ganz bequem ist, Kleiner.”

Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen, während sich Levis Blick langsam verfinsterte. Er konnte nicht glauben, dass der andere wirklich glaubte, dass er hier einfach reinkommen könnte ohne das es Konsequenzen nach sich ziehen würde. Der Blonde atmete einmal tief durch. Schließlich noch ein zweites Mal.

“Hast du nicht zwei so super Freunde? Du bist nicht auf die Idee gekommen, zu denen zu gehen? … Oder einfach in dein eigenes Bett zu gehen?”

Tobias wandte den Blick ab. Wollte er den Zimmerbesitzer ignorieren? Derjenige, der ihn - noch - hier schlafen ließ?

“Hey!”, knurrte Levi und hörte, wie der andere mit den Zähnen knirschte. Das ließ den Kleineren stutzig werden. Tobias war nicht grundlos hier. Hatte es etwas mit seinem Vater zu tun, der ihn augenscheinlich schlug? Scheinbar sogar regelmäßig?

Levi packte den Dunkelhaarigen am Arm, der abrupt zusammen zuckte und sichtlich die Zähne zusammenbiss um wohl einen Schrei zu unterdrücken. Der Blonde schob das Sweatshirt zurück. Der ganze arm war von blauen Flecken übersäht. Scheinbar war er auch etwas geschwollen. Wieso wurde er so zugerichtet?

Tobias riss sich los und schob den Ärmel wieder über seinen Arm. Nervös biss er leicht auf seine Lippe. Levi schluckte.

“Was hat er gemacht?”, wollte der Blonde wissen, erhielt als Antwort jedoch nur ein mürrisches Grummeln und ein geknurrtes: “Das geht dich nichts an!”

Levi packte ihn wieder und zog ihn zu sich. Doch Tobias drehte den Kopf weg um den Kleineren, der einen ernsten Blick aufgelegt hatte und eine ordentliche Antwort hören wollte, nicht ansehen zu müssen.

“Wenn du hier bleiben willst, wirst du mir erzählen müssen, was bei euch abgeht! … Ansonsten kannst du dich schleichen!”

Tobias zuckte mit den Augen. So ein Durchsetzungsvermögen hatte er von dem kleinen, schmächtigen Levi nicht erwartet.

“Und was, wenn ich es dir nicht erzähle, aber auch nicht gehe?”, wollte er mit einem trotzigen Unterton wissen. Selbstsicher blickte er den Blonden an, der ihm aber auch nicht auswich. Er ließ sich gerade nicht unterkriegen von dem Älteren.

“Irgendwie prügle ich dich schon hier raus”, knurrte Levi, wusste aber selbst schon, dass das nicht so einfach war, wie es klang. Das ließ er sich gerade nur nicht anmerken.

Tobias lachte plötzlich und setzte sich im Schneidersitz vor dem Jüngeren hin. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er hatte es nicht erwartet, dass sich Levi ihm so entgegen stellte.

“Na gut …”, meinte er schließlich und klopfte neben sich aufs Bett, “setz’ dich.” Er zog sich etwas umständlich das Shirt aus und legte ein mehr aus Hämatomen in allen Farben des Regenbogens frei. Scharf sog Levi die Luft zwischen den zusammengebissenen Zähnen ein, bevor er sich hinsetzte. Er hatte nicht erwartet, dass es so schlimm ist.

“Mein Dad hat ein kleines Aggressionsproblem seit mein Bruder … na ja … seit mein Bruder nicht mehr da ist.”

Der Blonde zog die Augenbrauen fragend zusammen. Tobias Ausdrucksweise irritierte ihn. Was sollte das bedeuten ‘nicht mehr da’? Levis Blick wurde fragender, doch der Ältere ignorierte es einfach.

“Mein Bruder war perfekt … Intelligent und machte alles, was Dad wollte. Sogar das Medizinstudium hat er ohne Mucken angefangen, obwohl er kein Interesse daran hatte, Arzt zu werden. … All das hat er versucht auf mich zu übertragen, als er nicht mehr da war. … Nur habe ich darauf überhaupt keine Lust.”

Er machte eine Pause und sah sich im Raum um. Levis Zimmer war aufgeräumt und sauber. Der Boden war frisch gesaugt, erst am Tag vor hatte er sich die Mühe gemacht, nachdem er seinen Kater ausgeschlafen hatte.

Ein leichter Wind zog durch das offene Fenster herein und ließ den Blonde zittern. Er nahm die Decke und zog sie sich über die Schultern.

“Was meinst du damit? … Nicht mehr da?”

Levi sah den Älteren verwirrt an, der auf die Frage nicht einging.

“Weil ich so stur bin, prügelt er mich immer öfter … Er will mich nur als einen Nachfolger, für meinen Bruder, diesen Idioten ...”

Tobias zuckte mit den Schultern, als ob es das Normalste von der Welt wäre, was sein Vater mit ihm tat.

“Was ist mit deinem Bruder?”, fragte Levi dieses Mal mit etwas mehr Nachdruck, doch der Ältere sah ihn nur gefühllos an. Keine Regung lag in seinen Augen, dass es irgendetwas Schlimmes gewesen wäre, was passiert war. War sein Bruder vielleicht einfach nur abgehauen?

“Geht dich einen feuchten Dreck an”, stieß Tobias auf einmal aus. Er erhob sich und drehte eine Rund im Zimmer. Auf dem Schreibtisch unter dem Fenster, über den er geklettert war, als eingestiegen war, lagen noch immer einige Stifte feinst säuberlich nebeneinander, andere waren von ihrer Position verrutscht. Er rückte sie wieder zurecht.

“Okay, wenn du es nicht erzählen willst, dann … verschwinde!”

Der Dunkelhaarige drehte sich wieder zu Levi um mit einem Gesichtsausdruck völliger Verwirrung.

“Äh …”

Mehr brachte er gar nicht heraus, bevor ihn der Blonde unterbrach: “Wir hatten eine Abmachung … dachte ich zumindest.”

Seine Mundwinkel zogen sich bösartig in die Höhe, je mehr dem anderen die Gesichtszüge entglitten.

“Hm, dann muss ich mir eben einen anderen Schlafplatz suchen …”

Die Gleichgültigkeit legte sich auf einmal, auf das Gesicht des Älteren, als er sich zum Fenster wenden wollte, um es zu öffnen. Levi stockte kurz der Atem. Jetzt war er es, der ‘Äh’ machte. Das war es nicht, was er erwartet hatte.

“Möchtest du etwa nicht, dass ich gehe? … Dann solltest du etwas mehr Argumente bringen, wieso ich hier bleiben soll.”

Ein breites, fast schelmisches Grinsen zeichnete sich auf Tobias Lippen ab. Er hob kurz die Augenbrauen, wartend darauf, dass noch etwas von Levi kam. Der wusste nicht, wie er auf die Situation reagieren sollte. Da zog der Dunkelhaarige schon das Fenster auf und setzte sich auf den Sims, schwang die Beine nach draußen. Wartete wieder einen Moment.

“Hm …? Ist noch was?”, fragte Tobias, machte aber noch keine Anstalten, dass er sich abstoßen und hinaus springen wollte. Sie waren nur im ersten Stock, der Sprung würde nicht einmal weh tuen, wenn er unten aufkam. Trotzdem wartete er ab.

“Also nicht.”

Er setzte an, sich abzustossen. Da war Levi auf einmal aufgesprugen und hielt ihn an der Schulter fest.

“Nein … äh … nicht”, stotterte er unbeholfen, zog schließlich die Hand wieder zurück und stolperte auch einige Schritte rückwärts. Was tat er überhaupt? Seinem Peiniger Unterschlupf bieten und ihn ohne größere Gegenleistung hier behalten?

“Du bist echt ein komischer Vogel.” - Tobias zog die Augenbrauen fragend zusammen. - “Wieso willst du das alles überhaupt wissen?”

Levi, der sich über die Antwort selbst nicht sicher war, zuckte mit den Schultern.

“ Ich … ähm …”

Er stockte. Überlegte, was er überhaupt sagen wollte.

“ Ich will wissen wieso du so komisch bist.”

Tobias wandte den Blick ab, stieß sich dann vom Fensterbrett ab und landete mit einem dumpfen Geräusch im Gras.

Levi machte einen Satz nach vorne um sich aus den Fenster lehnen zu können, nur um zu sehen, dass der andere unversehrt auf dem Rasen angekommen war und sich gerade aufrichtete und etwas Dreck von der Hose klopfte. Kurz sah er über seine Schulter hinweg zu dem Jüngeren nach oben, bevor er durch die Büsche aus Levis Blickfeld verschwand. Einen Moment blieb der noch so stehen, sank schließlich am Fenster zu Boden.

Eigentlich müsste er sich nicht für den Älteren interessieren. Tobias war ein verfluchtes Arschloch. Er hätte ihn gleich zum Teufel jagen sollen, als er ihn gesehen hat und überhaupt kein so dämliches Angebot machen sollen. Im Grunde war das für ihn ohnehin uninteressant, sollte ihn sein Vater doch zu tode prügeln. Dann wäre Levi zumindest ein Problem los.

Den Blonden schüttelte es bei diesen Gedanken. Egal wie bösartig jemand war, man sollte denjenigen nicht den Tod an den Hals wünschen.

Levi richtete sich zögerlich wieder auf und warf noch einmal einen kurzen Blick aus dem Fenster, von Tobias war keine Spur mehr. Aber aus welchem Grund hätte er auch noch einmal zurück kommen sollen?

Der Blonde wandte sich vom Fenster ab und ließ den Blick durchs Zimmer schweifen. Es sah nicht so aus, als ob der andere etwas anderes hier gemacht hätte, als geschlafen. Wieso war er nur gerade hierher gekommen? Er hatte doch Freunde, die ihn sicherlich viel lieber aufgenommen hätten, als Levi.

Er schüttelte den Kopf, bevor er sich fürs Bett fertig machte. Gerade hatte er keine Lust mehr darüber nachzudenken. Morgen würde er wieder früh aus den Federn müssen, also wäre es besser zu schlafen, als über so etwas den Kopf zu zerbrechen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
60 Favo-Marke erreicht! Richtig krass von euch!
Gebt mal bescheid, wieso ihr die Story favorisiert habt. ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Riccaa
2017-10-08T23:14:07+00:00 09.10.2017 01:14
Hey,
warum Tobias sich die Mühe gemacht extra einzubrechen, obwohl er doch zu anderen Leuten hätte gehn können, frage ich mich auch. Andererseits würde ich auch eher zu dem gehen, bei dem ich größeren Einfluss habe bwz. der vielleicht nicht ganz so viele Fragen stellen wird. Das er nicht alles über seine Familie erzählen will ist verständlich, mach ich auch nie.
An Levi's Stelle hätte ich ihn allerdings sofort rausgeschmissen nachdem ich wusste warum er überhaupt hier war. Wenn er immer noch so arschig, entschuldigung für die Ausdrucksweise, zu mir ist, dann bin ich auch arschig zu ihm.
Also die beiden sollten mal an ihrer Beziehungsgrundlage arbeiten, was auch immer ihre Beziehung ist.

Gute Geschichte, mach weiter so :)
Von:  Sundy
2017-09-11T11:14:42+00:00 11.09.2017 13:14
Irgendwie ist das Verhalten von beiden verständlich auf der anderer Seite aber auch nicht.
Von:  Eri-chan
2017-09-05T22:04:09+00:00 06.09.2017 00:04
Ja Agressionsproblem so kann man es natürlich auch sagen. Der arme Tobias wird von sieinem Vater ja regelrecht als Punchingball oder Boxsack benutzt. Echt mies das er seinen eigenen Sohn dazu benutzt seinen aufgestauten Frust abzubauen nur weil Tobias nicht das macht was er will, mein Gott der Junge hat halt seinen eigene Kopf was solle aber es gibtbeben verschiedene Eltern die einen akzeptieren das eben und andere wiederum nicht. Ich bin schon gespannt wie es mit den Biden weiter geht.

Vlg Eri-chan :-)



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