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Versteckspiel im Internat

von

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Ganz einfach missverstanden

Es ist 14 Uhr, so langsam sollten die anderen doch auch wieder hier sein! Überlege ich, während ich im Bett liege und mich noch immer langweile. Gegen halb 3 klopft es dann endlich an der Tür. Das bedeutet aber auch, dass es nicht Jay sein kann, da er ja nen Schlüssel hat! Ich stehe also auf, gehe zur Tür und öffne sie. Hinter ihr steht Vju, welche mich leicht anlächelt. „Ich dachte schon, du schläfst!“, meinte sie. Vju umarmt mich und geht ins Zimmer. „Wo sind denn Jay und Rick? Sind sie nicht mit dir her?“, frage ich überflüssiger weise, denn wenn sie hier wären, hätte ich sie ja gesehen und hätte Vju nicht rein lassen müssen. „Rick hat sich heute etwas merkwürdig verhalten, deshalb ist Jay zu ihn um mit Rick zu reden.“, erklärt sie und nimmt sich einen schluck aus meiner Cola, welche gleich neben dem Bett steht. Wir sitzen auf meinem Bett und reden eine Weile, sie hat sich erkundigt, was wir aufhaben, wodurch ich dann am Montag nicht wie der letzte Idiot dastehe. Ich bin froh und freue mich darüber, dass ich in Vju eine Freundin gefunden habe, mit der ich offen über alles reden kann. Dann reden wir noch über einige Serien und Filme, über Musik und als ich dann gerade den Mut gefunden habe, sie auf Rick und das, was Markus mir gesagt hat, anzusprechen, öffnet sich die Tür und die beiden Jungs kommen rein. Und weg ist mein zusammengekratztes Muthäufchen! Jay geht gleich auf uns zu, nimmt Vju in den Arm und gibt ihr ein Kuss, welchen sie hemmungslos erwidert. Rick allerdings steht nur an einen der Schreibtische gelehnt und sieht nicht gerade aus, als könne man gerade gut mit ihm Kirschen essen! Was ist denn nur los mit ihm? Jay setzt sich zu Vju und mir, aber nicht ohne Vju etwas zu sich zu ziehen und einen Arm um ihre Schultern zu legen. „Wie geht’s dir?“, fragt Jay mit leicht besorgter Stimme und sieht mir direkt in die Augen. „Gut, ich hätte heute wieder zur Schule gehen können. Mir war einfach nur langweilig. Dann habe ich mit einem Bekannten telefoniert und sonst eigentlich nur rumgesessen, ferngesehen oder gelesen!“, erkläre ich noch meinen Tag dazu, ehe er fragt. „Und über was habt ihr so geredet?“, fragt nun Rick wie aus der Pistole geschossen und er klang so wie ein Polizist, welcher einen Verdächtigen in die Mangel nimmt. Verwundert schaue ich ihn an und antworte zögerlich: „Er hat gefragt, wie die Schule so ist, ob ich Freunde gefunden habe und gut zurechtkomme und so. Wir haben nicht einmal geredet, seid ich hier bin, deswegen durfte ich ihm ne menge erzählen. Von euch habe ich ihm auch erzählt!“ „Und was hast du über uns gesagt?“, will nun Vju wissen und wendet sich neugierig zu mir. „Naja, dass Jay und ich uns ein Zimmer teilen, du seine Freundin bist und Rick sein bester Freund.“ Von Rick höre ich ein schnaufen und als ich mich zu ihn drehe, sieht er mich nur kurz sauer an, ehe er in eine andere Richtung sieht. Was soll das denn jetzt? „Ist was?“, frage ich deshalb nach, doch er ignoriert mich einfach. „Ach, der ist schon ne ganze Zeit so, kümmre dich nicht um ihn!“, meint Vju und kuschelt sich wieder enger an Jay´s Schulter. Wenn sie meint…!
 

Eine Woche ist es nun her. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich doch so schnell hier einlebe und dass mir der Unterricht sogar Spaß machen würde, doch habe ich etwas Panik, weil wir kommenden Monat ein Referat halten sollen, wo die Note ausschlaggebend für das Zeugnis ist. Momentan haben wir Projetktwoche, vorbereitend für das wichtige Referat. Leider haben sie mich dazu verdonnert, Rick´s Projektparter zu sein. Rick ist allerdings immer noch so merkwürdig drauf, was es mir nicht erleichtert, mit ihm zu arbeiten! Er redet kaum mit mir, wenn er mich denn mal beachtet. Und wenn er mit mir redet, was nicht sehr oft war, dann immer total genervt und kurzgehalten. Zum Beispiel, als wir in der Cafeteria in der Schlange standen und ich ihn fragte, wann und wo wir uns wegen der Partnerarbeit treffen. Darauf kam ein gebrummtes “Mir doch egal“, wobei er mich nicht mal ansah. So nun auch jetzt. Ich habe mir ein paar Bücher ausgeliehen und ging einfach zu ihm rüber. Er machte mir distanziert die Tür auf. Er hat sich gleich auf sein Bett gesetzt und eines der Bücher, aufgeschlagen. „Wollen wir mit Plakat, Folie oder Power Point vortragen?“, frage ich, weil mir erstens diese Stille, welche uns umgibt, auf die Nerven geht und zweitens, wir für die Power Point nen PC reservieren müssen. „Ist mir Schnuppe!“, sind seine einzigen Worte dazu, und wieder total gereizt. „Rick, jetzt rede doch mal vernünftig mit mir! Mit den anderen tust du es auch, nur bei mir bist du so scheisse! Ich habe da langsam auch kein bock mehr drauf! Wenn du ein Problem hast, sag es mir direkt! Und wenn du nun sagst, es ist nichts, dann drehe ich noch durch, denn da ist definitiv etwas. Du beachtest mich kaum, wenn, dann bist du total gereizt und mir gegenüber total unhöflich!“ Während des Redens habe ich mein Buch weggelegt und ihn vorwurfsvoll angesehen. Rick hat nicht einmal seinen Kopf gehoben, nur eine Augenbraue hochgezogen und ignoriert mich weiter. Nun reicht es mir aber! Ich stehe auf, gehe zu ihn rüber und reiße das Buch aus seinen Händen. Jetzt endlich sieht er mich an, allerdings läuft mir bei seinem Blick eine Gänsehaut über den Rücken. „Was ist dein Problem? Ich würde es gerne wissen!“, meine ich noch ungeduldig. Gehässig lacht er auf. „Boah ey, du gehst mir auf die Nerven! Wenn jemand hier mit wem ein Problem hat, dann doch du! Ich habe keine Lust, mich von dir veraschen zu lassen!“, gibt er schnippisch von sich. „Was? Was habe ich denn bitte gemacht, dass du mich wie Luft behandelst? Garnichts! Wenn doch, habe ich keine Ahnung, was und wäre froh, wenn du mich dann aufklären würdest!“ Rick richtet sich auf und sieht mich die ganze Zeit mit diesem Gänsehautblick an. Ich versuche standhaft zu bleiben und baue mich vor ihm ein wenig in einer Angriffshaltung auf. Es fällt mir wirklich nicht einfach seinem Blick stand zu halten. „Denk doch mal nach du Vollpfosten! Wenn du denkst, ich sage es dir, dann hast du dich geschnitten! Wie schon gesagt, veraschen kannst du wen anders, aber nicht mich und wenn du weiter so tust, als hättest du kein Plan, dann verzieh dich! Ich habe echt kein bock mehr auf dich!“, sagt er nun mit wütend bebender Stimme.
 

*R*

Was mein Problem ist will er wissen?

Als ob er es nicht wüsste! Ich habe echt keine lust mehr auf ihn! Die ganze Zeit, wenn ich ihn sehe, kommt mir fast die Galle hoch. Jay habe ich letzte Woche auch nichts davon erzählt. Nur, dass Sawyer gepennt hat und ich aufem Rückweg stress mit ein paar anderen hatte. Sonst hätte er versucht es zu regeln und das will ich nun auch nicht. Ich würde es gerne selber tun, doch jedes Mal, wenn ich den Knirps vor mir sehe, kommt diese Wut in mir hoch und ehe ich mich vergesse und Probleme bekomme, beachte ich ihn lieber nicht. Und warum kann ich ihm jetzt nicht einfach sagen, was los ist? Er hat mich doch gerade drauf angesprochen, aber, dass er auf unwissend tut, kotzt mich schon wieder an! Das darf doch nicht angehen! Ist es wirklich so schlimm für mich, dass er mich nicht abkann? Nein, es ist nur, dass er so tut, als könnte er es!
 

*S*
 

Rick sieht mich nun schon seid mindestens 5 Minuten merkwürdig an und rührt sich nicht. Was ist denn nur los mit ihm? Ich soll was gemacht haben, weshalb er sauer auf mich ist? Aber was denn bitte? „Rick…! Ich habe echt keine Ahnung was ich getan haben soll, bitte sag es mir! So ein Streit ist doch echt unnötig, wenn du nicht mit mir redest! Hast du etwa Schwierigkeiten bekommen, weil du mir den Ball an den Kopf gehauen hast?“, rede ich willkürlich drauf los, weil mir echt unwohl ist, wenn er nichts sagt, sich nicht bewegt und mich nur so ansieht.

Es geht ein Ruck durch ihn und sein Blick wird noch ein tick düsterer. „Du willst es wissen? Du hast also keine Ahnung? Ich werde dir nur zwei Sachen sagen: Erstens, ich hasse es belogen zu werden. Zweitens, ich habe dein Gespräch mit diesem Bekannten gehört. Veraschen kann ich mich alleine und wenn du es wagst, nun zu behaupten, dass ich mich verhört habe, dann hast du gleich meine Faust in deiner Fresse. Ich lasse mich nicht für dumm verkaufen! Ich habe echt die Schnauze voll von deinem Getue! Und wenn du mir jetzt nicht aus den Augen gehst, dann Gnade dir Gott, denn ich werde es nicht!“, schreit er mich schon fast an. Er springt abrupt auf, bleibt wenige Centimeter vor mir stehen, schaut zu mir hinunter und sieht mir weiterhin direkt in die Augen. Sein Blick gleicht einem Wolf, der kurz davor ist, dem Jäger an die Kehle zu springen. Meine Standhaftigkeit ist nun etwa so, wie eine Giraffe die versucht, auf dem Eis zu stehen. Was? Er hat das Gespräch mit Markus mitbekommen? A-also… weiß er nun über alles Bescheid? Ich schließe meine Augen um mich zu sammeln und versuche meine Angst herunter zu schlucken „Rick, höre mir nun bitte zu! Dafür gibt es einen guten Grund, weshalb ich lüge! Ich wollte es nicht, aber es ging und geht nicht anders! Bitte!“, versuche ich ihn mit ruhiger aber zitternder Stimme zu beruhigen, werde aber von ihm unterbrochen. „Halt einfach die Klappe, verstanden!!“ Er erhebt die Faust und baut sich weiter vor mir auf, woraufhin ich ängstlich zusammenzucke. „Ich habe echt kein bock mehr auf das ganze! Du kannst mich mal, verpiss dich einfach und erspare mir deine Ausreden! Wir sind fertig miteinander! Und ich habe keine Lust nur noch ein Wort mit dir zu reden, also verschwinde!“ „A-aber…“, schniefe ich leise und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Augen feucht werden. „Nichts aber! Verpiss dich einfach und versuche es nicht mit der Tränendrüsennummer!“, unterbricht er mich ein weiteres Mal. Er packt mich grob und voller Kraft am rechten Arm, zieht mich aus seinem Zimmer und knallt mir die Tür vor der Nase zu. Einmal öffnet sie sich noch und er schmeißt mir meine Schulsachen vor die Füße. Was zum? Von der Tür kann ich mich nicht wegbewegen. Seid bestimmt schon 10 Minuten stehe ich vor ihr und starre sie fassungslos an. Ich spüre immer noch seinen festen Griff an meinem Arm und die harten Worte, die mich wie Schläge getroffen haben. Langsam sacke ich in mich zusammen und kann mir eine Träne nicht verkneifen, während ich mir die Stelle am Arm halte, an der er mich rausgezerrt hat. Ich fasse es nicht, Rick weiß Bescheid! Ich bin am Arsch! Er wird es bestimmt der Schule melden! Ich fühle mich aus irgendeinem Grund wieder so allein und hilflos, wie in dem Moment, wo mein Vater mich hierhergeschickt hat. Was soll ich denn jetzt machen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Minzou_Sshi
2018-02-26T18:55:55+00:00 26.02.2018 19:55
Oh gott. Die arme. >< Das muss echt schrecklich für sie sein. Hoffe die beiden können sich nochmal in ruhe unterhalten und das missverständniss aus der welt schaffen. :)


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