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Elysium

Get stronger if you want to live
von

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Das Band der ewigen Freundschaft

"Vater, Vater!"

- "Hast du einen Wunsch, kleiner Seraph?"

- "Ja, ich wünsche mir, dass ich nicht mehr so allein bin."

- "Also wünschst du dir einen Freund?"

- "Oh ja, das wäre so schön! Bis jetzt habe ich immer nur mit Onkel Sora gespielt, aber er hat nie Zeit für mich. Die anderen schenken mir sowieso keine Beachtung! Und ich fühle mich so einsam."
 

Es hieß, dass der Vierte Seraph an Gottes Seite der hellste Stern war, der unter den vier Kleinplaneten schien. Im Gegensatz zu seinen älteren und viel erfahreneren Brüdern war er nicht einmal auf der Erde gewesen. Stattdessen schwirrte er als Irrlicht herum, welches ab und zu heller leuchtete, wenn er verspielt war. Er selbst hatte keinen Namen. Von den Sterblichen jedoch wurde er Shitenshi genannt und galt als zukünftiger Held aus der Prophezeiung, die besagte, dass er für den Frieden auf der Erde sorgen würde. Was genau daran stimmte, wusste er nicht. Ebenfalls ahnte er nicht, was für eine große Aufgabe ihn erwarten würde. Sein alter Herr hatte es nämlich für sinnvoller gehalten, ihn aus allem herauszuhalten. Ihn stattdessen mit Samthandschuhen anzufassen, war die Alternative davon. Nicht einmal aufgeklärt war er. Von dem Krieg wusste er nichts. Auch nicht, dass man nach seiner Existenz trachtete. Shitenshi wurde wie ein kleiner Junge aufgezogen. Er hatte dementsprechend keinerlei Erfahrung sammeln können, was ihm später zum Verhängnis wurde. Nun aber hatte er einen Wunsch äußern dürfen. Dabei hatte ihm der Allvater einen Freund versprochen, auf den Yūki nun schon sehnlichst wartete. Nur wenige Stunden vergingen und nachdem er ein wenig umhergeschwirrt war, blieb er stehen, als er etwas auf ihn zukommen vernahm. Ganz aufgeregt schwebte er auf und ab. Natürlich war er nervös und fragte sich bereits, was ihn wohl erwarten würde. Mutig näherte sich der für ihn erschaffene Cherub dem Seraphen und blieb vor ihm stehen. Zuerst musterten die beiden sich nur, bis der neue Freund versuchte ä, von sich zu geben: "Yuu......u...ki." Somit war dies das erste Wort des rothaarigen Engels, welcher von Anfang an eine Hülle bekam. Auf Anhieb verstanden sie sich gut. Sofort vertraute das Licht seinem Verbündeten und zeigte ihm sein Zimmer. Dabei handelte es sich um ein offenes und rundes Plateau auf einer Wolkendecke - mit hohen Säulen, die so weit hinauf reichten, dass man das Ende nicht sehen konnte. Sie waren durch Girlanden verbunden. An ihnen sah es so aus, als würden kleine Lichter den Raum zusätzlich erhellen. Zusammen ergaben sie eine Lichterkette, doch in Wirklichkeit handelte es sich um viele Glühwürmchen, die dem Seraphen seit seiner Existenz Gesellschaft leisteten. Bevor sie jedoch eintrafen, wollte Shitenshi noch wissen: "Yūki? Ist das dein Name?", woraufhin der Rotschopf den Namen nur wiederholte. Somit hab er dem Funken einen neuen Namen. Er würde sich von nun an nicht mehr als den Vierten Seraphen sehen, sondern als Yūki. Er hatte also einen neuen Namen. Dabei sprach er in einem Flüsterton. Es hörte sich so an, als würden sie sich in einem leeren Raum befinden, da seine schallend klingenden Worte in einem Echo erklangen. Natürlich hatte der Cherub nicht sich damit gemeint, schüttelte den Kopf und zeigte auf Yūki. Dabei erinnerte er sich an ein Mädchen, welches aus dem Fenster sah. Überall waren Lichter, weswegen der Freund an ihn denken musste, und sie schrie ebenfalls: "Yūki! Yūki!" Dass sie dabei die Schneeflocken meinte, die auf die Erde niederprasselte, was sie durch die Scheibe sah, wusste er zu dem Zeitpunkt noch nicht. Der neu dazu gewonnene Name machte ihn glücklich, dass er noch heller leuchtete. Neugierig wie er war wollte er aber auch den Namen seines Begleiters wissen. "Vater meinte, du bist der Cherub der Freude, stimmt das?" Er sah ihn an und konnte erkennen, dass er den Kopf schüttelte. Es dauerte nicht lange, bis der Jüngere das Sprechen lernte. Es schien, als würde es ihm leicht fallen. Als hätte er bereits heimlich geübt, bevor er zu Yūki kam. Langsam erklärte er: "Ver... vergangen... heit?" Dabei klang er recht unsicher, schüttelte erneut den Kopf und korrigierte sich: "Er... Erinnerungen!" Hatte sich der Vater etwa geirrt und es handelte sich hier bei seinem Spielpartner tatsächlich um den Cherub der Erinnerungen? Anscheinend hatte er sich getäuscht. Yūki aber würde ihm niemals einen Fehler gestatten, weshalb er es sich so erklärte, dass er den Schöpfer dieser Welt schlichtweg falsch verstanden hatte. So und nicht anders musste es gewesen sein.

Da kam ihm doch gleich die Idee, dass der andere Hinmlische seine Erinnerungen ansehen konnte. Alles, was Yūki erlebt hatte, war nicht sonderbar. Ab und zu schwirrte er umher. Oft war er an der Seite des Allmächtigen, welcher ihn offensichtlich geliebt hatte. Bevor er ihm seine Erinnerungen gab, bekam er endlich eine Antwort: "Ich....bin Sornas", wobei sich der Rothaarige nicht mehr wie eine erkältete Krähe anhörte, die gerade das Sprechen erlernte. So allmählich hatte er den Dreh raus. "Sornas, der Cherub der Erinnerungen! Bitte nimm dir alles, was ich erlebt habe, damit wir alles teilen können", forderte Yūki Sornas auf, "Wir sind jetzt Freunde. Dann dürfen wir auch keine Geheimnisse mehr haben, ja?", und schwirrte wieder vor lauter Freude auf und ab. Sie hatten sich bereits bei der ersten Begegnung ein Versprechen gegeben, welches sie nicht einmal gebrochen hatten. Keine Geheimnisse. Keine Lügen. Sie waren keine gewöhnlichen Freunde. Immerhin wurde Sornas dafür erschaffen und konnte somit alles mit ihm teilen. Dabei konnte er sich nicht nur Erinnerungen nehmen. Er konnte sie auch geben. Dem Seraphen war es sehr wichtig, dass sie für immer zusammen blieben. Mittlerweile wusste er auch, wie es um sein Schicksal stand. Dass er auf die Erde gesandt werden würde, damit er die Kriege beenden konnte, war ihm bewusst, aber auch dann wollte er niemals mehr allein sein. Und so haben sie sich ein neues Versprechen: "Du darfst mich niemals verlassen, egal, was kommen mag!" Niemals würden sie sich von nun an trennen. Sie unterhielten sich noch ein wenig und verstanden sich immer besser. Ihre Zweisamkeit dürfte aber nicht von Dauer sein, denn ganz plötzlich tauchte eine Lichtkugel vor ihnen auf, die mit einer tiefen Bassstimme zu ihnen sprach: "Von nun an tragt ihr das Band der ewigen Freundschaft. Das bedeutet, dass ihr euch jederzeit rufen könnt. Sprecht ihr drei Mal den Namen eures Freundes, teleportiert er sich zu ihm."

- "Vater! Vater, ich habe einen Freund!", so Yūki.

- "Das weiß ich. Ich habe euch beobachtet und weiß, dass Sornas eine sehr gute Wahl sein wird. Nun aber muss ich euch für eine kurze Zeit trennen, denn dein Freund muss noch viel lernen, damit er für immer an deiner Seite bleiben kann. Du wirst dafür zu mir kommen und dir deine eigene Hülle formen, hörst du?"

- "Was? Aber das geht doch nicht! Sornas, sag doch was, er darf uns nicht trennen!"

Die Stimme klang ruhig und überhaupt nicht aufgebracht und trotzdem verlangte der Allvater nun, dass sie sich trennen mussten, obwohl sie sich gerade erst kennengelernt hatten? Noch dazu war es Sornas Bestimmung, ewig an Yūkis Seite zu bleiben. Aus diesem Grund versuchte der Rotschopf, welcher vor dem Auftritt Gottes ein Foliant von dem Seraphen geschenkt bekam, zu widersprechen. Mit mehreren Gründen versuchte er, zu erklären, dass sein Platz bei dem Lichtfunken war. Was hatten sie nur falsch gemacht? Sie verstanden es beide nicht. So kam es dazu, dass sie den Vater erzürnten, welcher zwei Blitze auf sie einschlagen ließ, woraufhin Sornas ohnmächtig wurde. Auf den Befehl Gottes wurde er fort von Yūki getragen. Nun musste er nämlich seinen Verpflichtungen nachgehen und beginnen, sich von dem Cheruben der Gefühle ausbilden und trainieren zu lassen. Auf alles wurde er geschult. Zumindest, was der Allvater für notwendig hielt. So kam es dazu, dass Yūkis Licht schwächer wurde, weil er die Aktion nicht nachvollziehen konnte. Bevor er losstürmen konnte, um seinen neuen Freund einzuholen, errichtete sein Schöpfer eine Barriere, die es seinen Sohn nicht ermöglichte, aus seinem Spielzimmer zu fliehen.

"Was ich dir jetzt sage, behältst du für dich. Ein kleines Geheimnis zwischen Vater und Sohn, hörst du?" Das naive Geschöpf nickte. "Du wirst eine sterbliche Hülle bekommen. Allerdings werde ich dir die Regeneration der Himmlischen mitgeben, sodass dir Keiner Schaden zufügen kann. Du wirst unsterblich bleiben, siehst aber aus wie ein Sterblicher, verstanden?" Wieder kam nur ein Nicken als Antwort. "Wenn es so weit ist, wird Sornas dich begleiten und dich das lehren, was du brauchst, um auf der Erde leben zu können. Danach schickst du ihn wieder hoch. In dir schlummert das Licht der Hoffnung, mein Sohn. Außerdem hast du eine sehr wichtige Gabe geschenkt bekommen, die ich dir jetzt nicht verraten werde. Natürlich bin ich traurig darüber, dass du mich und Sornas verlassen musst, aber wir müssen die Welt vor dem totalen Untergang bewahren. Das möchtest du doch auch, richtig? Also sei ein guter Junge und tu, was ich dir sage. Dann wird Sornas nie wieder etwas geschehen." Ein letztes Mal nickte Yūki. "Wenn ich wütend werde, kann ich jedes Licht wieder erlöschen lassen. Auch Sornas'. Verstehst du mich?" Natürlich widersprach er nicht, da er den Zorn Gottes selbst spürte, denn bevor Sornas bestraft wurde, traf auch Yūki ein Blitz, weswegen es den Anschein hatte, als würde er erlöschen. "Gut, dann folg mir nun und schau dir an, was ich für dich habe. Du wirst dich darüber freuen. Ich schicke dir eine gute Freundin mit, die dich auf der Erde immer mal wieder besuchen kommt, um dir zu helfen. Sie ist eine Göttin. Bitte behandle sie sehr gut und hüte dich vor den Erzengeln. Nun fort mit uns!"
 

Yūki sah seinen Freund nicht sehr oft. Entweder musste Sornas zur Schule, trainieren oder lernen. Also langweilte der Seraph sich wieder, obwohl er währenddessen seine eigene Hülle formen durfte. Natürlich lernte er somit bereits die Sehnsucht zu seinem Freund kennen, denn er war der einzige,

dem er wirklich vertraute. So übergab er seinem Besten alles an Erinnerungen, die er zu der Zeit gesammelt hatte. Nur das Gespräch mit dem Schöpfer verbarg er ihm, obwohl er versprach, ihn niemals anzulügen. Nur war Yūki nicht dämlich. Außerdem hatte er Angst, dass Sornas somit in Gefahr sein könnte, wenn er davon erfahren könnte.



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