Limbo II
Und das bleibt nun. Ausgebrannter Schmerz in den tiefen Furchen schwarzer Lettern. Kleine Abgründe, die von Ängsten säuseln, schattenhafte Gespinste der Vergangenheit erwecken und auf die Spitze der schreibenden Feder setzen. Ein Flügel der Freiheit, der Hingabe, der sachten Schwingen himmlischen Einklangs. Eigentlich. Worte fallen schneegleich nieder, und spielen ein Requiem der Zeit, eine Sinfonie voller Schauerlichkeit, mein Ensemble vertaner Hoffnung. Verklungen tauen sie dahin, rühren an und versickern wie Salz in offenen, nie verheilten Wunden. Leidenschaft brennt sich zu Schmerz, Schmerz erstarrt im eisigen Mantel der Angst. Starr und reglos. Das Warten wird zur Qual. Still. Stumm. Abgeschnürt vom Leben und jeglicher Wahrheit, in Wahnsinn verrannt, auf der Flucht vor Leere. Teilnahmslos und sinnlos und dabei doch so pochend und stechend. Wahrhaftigkeit zwischen Buchstaben gespannt, zitternd, unter Tränen.
Wie habe ich nur glauben können, mit Verlust zu tanzen … haltlos über Spiegelscherben.