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Willkommen auf dem Horrorkreuzfahrtschiff

von

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Angekommen

Ich betrachte wie die grünen, vom Tau feuchten Wiesen an mir vorbei zogen. Gelangweilt lauschte ich der Musik in meinen Ohren, die von meinen Kopfhörern aus kamen. Mein Kopf wippte leicht im Rhythmus der Musik. Ich saß auf einem der hinteren Sitze in unserem Opel Meriva C. Meine Mutter auf dem Beifahrersitz und mein Vater am Steuer.
 

Es war schon fast neun Uhr. Das schlimme war, das unser Schiff um neun Uhr fünf ablegen würde, also hetzten wir durch die Straßen, um nicht zu spät zu kommen. Um ehrlich zu sein, war mir das alles schnurz egal. Mir war es sogar viel lieber, wenn wir das Schiff verpassen würden.
 

Ich trommelte abwesend auf meinem Handy herum und blendete meine hektische Mutter und meinen genervten Vater einfach aus. Das hatten die jetzt davon, dass sie mich einfach so, ohne zu fragen auf diese öde Kreuzfahrt mitschleppten. So was nannte man Karma. Mich einfach so mitzunehmen ohne erst mal nachzufragen, ob ich überhaupt wollte. Pöh…!
 

Innerlich lachte ich schadenfreudig, doch äußerlich tat ich einfach nur abwesend und desinteressiert. Je länger wir fuhren, desto schlechter wurde meine Stimmung. Am liebsten würde ich jetzt einfach aus dem fahrenden Auto steigen und zurück nach Hause flüchten, aber das ging ja nicht. Also wartete ich und hoffte einfach nur, dass wir zu spät kommen würden.
 

Letzten Endes hatte es nicht gerade geholfen darauf zu hoffen, denn wie das Schicksal so wollte hatten wir es gerade noch mal geschafft. Mutter stürmte aus dem Auto und hielt einen Mann auf, der gerade die Tür schließen wollte. Vater schloss das Auto und flüsterte leise etwas vor sich hin. Sicherlich hoffte er, dass er am ende der Fahrt sein Auto noch wiedersehen würde.
 

Ich ging geradewegs auf Mutter zu. Vater folgte mir mit dem ganzen Gepäck. Natürlich machte ich keine Anstalt, ihm zu helfen. Ist ja deren Schuld, dass sie so viel eingepackt hatten. Ich nahm nur meine Sporttasche aus dem Kofferraum. Also folgte ich meiner Mutter zum Schiff.
 

Überglücklich betrat Mutter dieses und gab die Fahrkarten dem Mitarbeiter. Der trug eine Matrosenuniform und winkte seinem Kollegen, der dasselbe trug zu. Dieser kam zu uns und führte meine zu fröhliche Mutter, meinen angespannten Vater und mich zu unserem Zimmer.
 

Dabei kamen wir an vielen Passagieren vorbei. Sie redeten alle fröhlich miteinander, lachten und diskutierten über irgendetwas. Hier war es eindeutig viel zu laut und viel zu fröhlich. Genervt rollte ich mit meinen Augen. Etwas später hatten wir die Lobby durchquert und kamen auf das Deck. Dort waren mehrere Schwimmbecken, sowie Liegen und eine große Bar.
 

Ich musste schon sagen. Die Bar gefiel mir. Viele Zierpflanzen verschönerten alles und verleiten allem eine angenehme Atmosphäre. In dem Schwimmbecken war aber noch keiner und die Bar war auch noch geschlossen. Anscheinend öffneten sie erst später. Unser Weg führte uns zu einer kleinen Treppe, die wir auch hinauf stiegen.
 

Oben angekommen, kamen wir an den Kabinen an. Mein Blick schweifte durch die Menge. Es sah so aus, als ob hier die Zimmer der ersten Klasse waren. Um mich herum unterhielten sich viele nobel gekleidete Gäste. Sie trugen alle Markenklamotten und extravaganten Schmuck. In so einer Meute würde ich mit meinem Aussehen schnell auffallen. Am meisten mit meinen Haaren…
 

Zum Glück waren aber die Passagiere mit dem Reden beschäftigt und schenkten mir keine Aufmerksamkeit. Ich nahm meine Kopfhörer ab und schaltete die Musik aus. Meine Kopfhörer ließ ich noch um meinen Hals, doch das Kabel entfernte ich und steckte es zusammen mit meinem Handy in meine Sporttasche.
 

Aufmerksam sah ich mich um. Plötzlich überfiel mich ein mulmiges Gefühl. Mich überfiel das Gefühl beobachtet zu werden. Meine Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Ich sah mich hektisch um, aber niemand stand in meiner unmittelbaren Nähe und beobachtete mich. Doch dieses Gefühl ging nicht weg.
 

Verdammt! Litt ich jetzt etwa unter Verfolgungswahn? Doch wer zum Teufel sollte mich den beobachten wollen. Mir würde man doch sowieso nur aus dem Weg gehen. Ich versuchte mir die Sache auszureden, dabei studierte ich mit Adleraugen meine Umgebung und dachte hektisch nach.
 

Bis jetzt hatte mein Bauchgefühl immer recht. Vielleicht verfolgt mich wirklich jemand, …oder ich interpretiere mir da zu viel hinein. So oder so, ich würde einfach meine Augen offen halten und nach irgendwelchen verdächtigen Personen Ausschau halten. Bei meinen Eltern würde eh nichts passieren. Hoffentlich.
 

Nach langem grübeln schlug ich mit der Faust entschlossen auf meine flache linke Handinnenfläche. Bestimmt bildete ich mir das doch einfach nur ein. Meine Eltern waren schon weiter voraus gegangen. Schnell holte ich sie wieder ein und versuchte das mulmige Gefühl zu unterdrücken.
 

Auf einmal blieb mein Blick, beim vorbei gehen an einem Jungen hängen, der so circa achtzehn sein musste. Er starrte mich von einer Ecke aus an und musterte mich skeptisch. Der Junge lehnte mit dem Rücken an der Tür einer Kabine und verschränkte die Arme ineinander. Er hatte schwarzes Haare und bernsteinfarbene Augen.
 

Ich hatte das Gefühl seine Augen würden mich durchlöchern. Mein Magen verkrampfte sich heftig und schon schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper. Also war es keine Paranoia. Was wollte der den jetzt? Ich schluckte schwer und wandte meinen Blick nun zu meiner Mutter. Die quatschte meinen Vater voll, von wegen wie super es hier sei. Nicht mal ein Tag hier und schon wurde ich von verrückten achtzehn Jährigen, pubertären Kerlen Beobachtet.
 

Im Zimmer Angekommen sah ich mich erst mal schön um. Zum Glück bekam ich ein Einzelzimmer. Also nicht im selben Zimmer schlafen wie meine Eltern. Was war ich froh. Wenigstens konnte ich abends noch ruhig schlafen, ohne das schnarchen meines Vaters zu hören.
 

Ich ließ mich in das kleine Bett fallen und entspannte mich. Das hatte ich auch wirklich nötig, nachdem mich Mutter so früh aus dem bett gescheucht hatte. Ich verstand aber nicht, wieso wir trotz des frühen Aufstehens so spät kommen konnten.
 

Langsam aber sicher döste ich ein. Ich merkte schon gar nicht mehr, dass meine Mutter mir zurief, dass sie aufs Deck wollte um sich umzuschauen.
 

Fortsetzung folgt...



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