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Diabolique: Fatalité

La fatalité triomphe dès qu'on croit en elle...
von

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Dark 5: Klare Worte


 

Diabolique: Fatalité

eine Diabolik Lovers - FanFiction

von Lady_Shanaee
 

»Das scheint deine Frage zu beantworten, hentai«, kommentierte Shuu trocken, während Ayato in Gelächter und Kanato in Kichern ausbrach.

Der Blick, den Laito mir zuwarf, war schärfer als ein Dolch, bevor er seinen Hut zurechtrückte und sich mit einem Grinsen, das seine Augen nicht erreichte, aufsetzte.

»Willst du sterben?«, fragte er in zuckersüßem Ton – doch seine Ausstrahlung in diesem Moment erinnerte mich an eine Kobra, kurz bevor sie zubiss, als er langsam mit geschmeidigen Bewegungen näherkam.

»Nein«, gab ich trocken zurück, darum bemüht, unbeeindruckt dreinzuschauen, obwohl mir mein Herz am liebsten aus der Kehle gesprungen und geflohen wäre.

Es kostete mich viel, nicht zurück in die Kissen unter ihn zu sinken, als Laito sich auf meinen angewinkelten Knien abstützte, bevor er sich so nah zu mir beugte, dass ich seinen Atem an meiner Wange spüren konnte. Seine Hände waren so kalt, dass ich es durch die Decke spüren konnte.

»Dann sei ein liebes Mädchen und tu, was ich dir sage«, schnurrte er mir ins Ohr und leckte sich über die Lippen, an denen immer noch das Blut des Mädchens haftete.

Das hättest du wohl gerne, schoss es mir durch den Kopf, doch ich presste die Lippen fest aufeinander, damit dieser Gedanke in mir verschlossen blieb. Ich hätte ihm am liebsten noch einmal ins Gesicht getreten – diesmal mit einem Stiefel. Shuu seufzte, nahm seine Kopfhörer aus dem Ohr und rieb sich den Nacken, als ob er Kopfschmerzen hätte oder wir alle nur dafür da waren, um ihm das Leben absichtlich schwerzumachen.

»Dieser Mann hat gesagt, die Frau würde ab jetzt bei uns leben. Wir sollen sie gastfreundlich und respektvoll behandeln«, stellte er gelangweilt klar, was wohl alle bewegte.

»Haaa? Das ist doch die gleiche Scheiße, die du bei Chichinashi erzählt hast!«, wandte Ayato mürrisch ein, und sowohl Kanato, als auch Reiji nickten.

»In der Tat«, pflichtete letzterer seinem jüngeren Bruder bei und rückte seine Brille zurecht. »Bekommen wir nun etwa eine weitere Braut? Das wäre ungewöhnlich für unseren Herrn Vater.«

Auf seinen durchbohrenden Blick hin streckte sich Shuu müde. Die Augen aller richteten sich auf den Blondschopf, der nun unwillig die Stirn runzelte.

Wollte man einen bestimmten Charakterzug des Ältesten der Brüder wohlwollend beschreiben, so könnte man sagen, dass er ein Mann von Verschwiegenheit war. Weniger wohlwollend und mit einer Redewendung ausgedrückt, musste man ihm alles aus der Nase ziehen, wenn man etwas von ihm erfahren wollte. In meiner momentanen Situation wusste ich nicht, wofür ich mich entscheiden sollte – doch ich kannte sowohl ihn als auch seinen Vater gut genug, um zu wissen, dass immer mehr hinter dem steckte, als das, was man letztlich erfuhr...

»Mendokusai«, murmelte Shuu. »Sie ist keine neue Braut, das ist nur diese Frau da.« Er wies mit einem Kopfnicken auf das Mädchen, das sich vergeblich aus Ayatos Armen zu befreien suchte. »Klar? ›Ihr werdet sie mit Respekt behandeln und ihr nicht ein Haar krümmen, denn sie ist mein persönlicher Gast in eurer Obhut‹, waren seine Worte. Das heißt, ihr werdet sie einfach in Ruhe lassen und nicht den Scheiß mit ihr abziehen, den ihr immer mit den anderen Bräuten macht.«

Der einzige, dessen Kiefer nicht gen Boden fiel, war Laito, der nun misstrauisch die Stirn runzelte. Noch immer war er mir viel zu nah... Wie viele dieser ›Bräute‹ hatten bereits die Erfahrung machen dürfen, dass die Sakamaki-Söhne offensichtlich etwas anderes unter ›gastfreundlich und respektvoll‹ verstanden, als ihr Vater? Selbst bei Karlheinz hatten Worte immer einen Unterton, der ihrer eigentlichen Bedeutung nicht unbedingt entsprach. Ich hatte gelernt, doppelzüngige Leute zu verabscheuen...

»Irgendwas ist hier faul...«, murmelte Laito und starrte mich an. »Was auch immer im Kopf von diesem alten Kerl vorgeht... Andererseits«, und nun schenkte er mir eines seiner strahlendsten Lächeln, »ist mir ziemlich egal, was der senile Spinner sagt. Ich werde diese Frau langsam töten und... wenn sie ihm so wichtig ist, werde ich ihn dabei zusehen lassen.«

Ich muss so schnell wie möglich von hier weg!

»Oh, das klingt interessant«, pflichtete Kanato ihm bei. »Dürfen Teddy und ich dir auch dabei zusehen?«

Meine Gedanken rasten, doch das Gespräch ging weiter, als wären es nicht mein Leben und mein weiteres Schicksal, die hier auf dem Spiel standen. Wilde Tiere durfte man nicht reizen, und was ich in der Wildnis gelernt hatte, verhinderte, dass ich in hysterisches Geschrei ausbrach.

»Ich wiederhole das jetzt zum letzen Mal«, knurrte Shuu und ballte eine Hand zur Faust, während sein Blick mich an Ort und Stelle festzunageln schien. »Der Mann hat diese Frau – ›eine besondere Lady‹, wie er sagte – höchstpersönlich aus Afrika abgeholt. Seine eigenen tsukaima haben dieses Zimmer hier...«, er machte eine Geste, die den Raum mit einschloss, »extra für sie hergerichtet. Sie wird von nun an bei uns leben, und ihr wird nichts passieren, denn er will sich persönlich von ihrem Wohlergehen bei uns überzeugen. Und ich will keinen Stress wegen einem von euch!«

Das war es also: Ich war eine ihm anvertraute ›Schutzbefohlene‹, im wahrsten Sinne des Wortes. Meine bloße Anwesenheit änderte den alltäglichen Ablauf in diesem Haus und sorgte schon jetzt für Unruhe unter den Brüdern, und damit für ungewollten Aufwand. Diese Sonderstellung verursachte mir Unbehagen, darum legte ich beide Handflächen unter der Decke auf meinen Bauch, in der Hoffnung, das flaue Gefühl und die Übelkeit würden endlich verschwinden. In meinem Kopf drehte sich wieder alles, und die Kopfschmerzen wurden schlimmer.

»Sie sieht gar nicht aus, als ob sie etwas Besonderes wäre«, stellte Kanato fest und kam näher, um mich genau in Augenschein zu nehmen, woraufhin Laito zu meiner Erleichterung ein Stück zurückwich. »Was will Vater denn mit so einem hässlichen, schmutzigen Aschenputtel?«

Obwohl ein waschechter Prinz, hatte Kanato auf mich immer wie das Klischee einer bösen Stiefschwester gewirkt: Eitel, selbstsüchtig und hysterisch, wenn es nicht nach ihrem – seinem – Willen ging. Uneinsichtig und skrupellos. Die Heldinnen in Märchen erduldeten viel, wenn es darum ging, ihre Prinzen für sich zu gewinnen... doch für keinen Mann auf der Welt würde ich mich entstellen oder gar verstümmeln lassen, wie es in diesen Geschichten oft notwendig zu sein schien.

»Aber Kanato-kun«, warf Laito in gespielter Entrüstung ein, »Aschenputtel war doch in Wirklichkeit die wunderschöne Tochter eines Edelmanns...«

»Tch, der alte Bastard«, fiel Ayato ihm ins Wort. »Ore-sama lässt sich doch von niemandem was vorschreiben, der nich’ mal da is’! Wenn ore-sama Hunger hat, dann trinkt er... auch von der da!«

Er streckte seine Hand nach meinem Hals aus, doch etwas Glitzerndes prallte gegen sie, fiel in meinen Schoß und Ayato hielt mitten in der Bewegung inne. Ich zuckte vor Schreck so sehr zusammen, dass mein Gesicht seine kalten Finger streifte. Als ich nach unten sah, erkannte ich den Schlüssel des Sekretärs.

»Ich will nicht, dass der Kerl hier auftaucht und mir wegen irgendwas die Hölle heiß macht!«, fauchte Shuu mit blitzenden Augen. »Ich will auch nicht wieder deinen Dreck wegmachen, Ayato! Sie ist der Gast vom Alten, nicht unserer! Wenn dir das nicht gefällt, dann bequatsch das mit ihm, nicht mit mir!«

Während er gesprochen hatte, war Shuus Stimme nicht wirklich lauter geworden, doch sie hatte einen herausfordernden, scharfen Unterton bekommen, bei dem alle meine Sinne nach Flucht schrien. Der Blondschopf hatte jedoch seine Kopfhörer bereits wieder in die Ohren steckt und blickte seinen Bruder noch kurz missmutig an, bevor sein Gesicht den üblichen, gelangweilt wirkenden Ausdruck annahm. Ayato war nicht der einzige, der ihn mit großen Augen anstarrte, doch vor allem Reijis Gesicht drückte eine Mischung aus Unglauben und Fassungslosigkeit aus.

»Dann ist diese Frau also unseres Herrn Vaters...«, begann dieser, doch Subaru unterbrach ihn mit einem Knurren.

»Soll das heißen, wir spielen hier Babysitter, weil der alte Sack was Neues zum Ficken braucht? Ich kotz‘ gleich!« Im nächsten Moment splitterte Glas, dann hatte Subaru mich an meinem Tuch samt der Bettdecke auf Augenhöhe mit ihm gezogen. »Mir is’ egal, was dieser Bigamist mit dir vorhat, genau wie Shuu. Aber wenn du mich ansprichst, bist du tot! Hast du das verstanden?«

Was gab es daran misszuverstehen?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Räume wie diese bilden die Inspiration für Shoshos Zimmer (auch wenn blauer Damast so aussieht). Ja, in solchen Zimmern und mit diesen Möbel lebte man zu den Zeiten vor der Französischen Revolution... Wer die Räume der Jungen oder Yuis Zimmer kennt, sieht, dass Karlheinz Shosho offenbar beeindrucken wollte - man könnte natürlich auch vermuten, er wollte sparen und alte Möbel "recyclen" ^_^ Komplett anzeigen

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