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Evelyn Hallywell und der Fluch ihrer Vorfahren

von

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Der verfilzte Filzhut

Dieser Vogel auf der Fensterbank ging ihr schon den ganzen Morgen auf die Nerven. Seit den Frühen Morgenstunden pfiff er fröhlich und ohne Unterlass sein Lied vor sich hin. Evelyn hatte das Gefühl das mache er nur ihretwegen. Um sie bis aufs Blut zu Provozieren. Am liebsten hätte sie diesem kleinen Scheißer den Kopf umgedreht. Die Sonne schien unermüdlich in das dunkle, schäbige Zimmer. Im Lichtkegel der Sonne flog so viel Staub, dass sie sich schon wunderte nicht daran erstickt zu sein. Die ganze Nacht lag sie wach, weil ihr immer wieder dieselben Worte im Kopf herum schwirrten.

~Das du anders bist~ War nicht wirklich eine große Überraschung für sie das aus dem Mund des Todesser zu hören, denn das sie anders war wusste sie schon immer. Seit ihrer frühen Kindheit spürte sie eine Innerliche Unebenheit die sie manchmal dazu veranlasste Dinge zu tun die nicht normal waren. Zum Beispiel hatte sie mal das Haus der Nachbarn mit ihren bloßen Gedanken in Brand gesteckt. Das hatte gewaltigen Ärger gegeben und doch war es ungewöhnlich, für eine sechs Jährige zumindest.

~Behaltet das Mädchen im Auge~ Was war sie, eine Schwerverbrecherin? Wieso sperrte man sie nicht einfach nach Azkaban? Wer auch immer an sie heranwollte würde es nicht leicht haben an den Dementoren vorbei zu kommen. Alle Lügen sie an. Das Sirius, Lupin und Tonks oder vielleicht sogar Mad Eye ihr nicht die Wahrheit sagten oder sie nicht aufklärten konnte sie eventuell noch nachvollziehen. Sie hatten als Auroren einen Auftrag den sie zu erfüllen hatten. Zudem steckte nichts Persönliches dahinter. Sie kannten sich einander kaum und erst sehr kurz. Aber es war ihr Schleierhaft das Marcus sich ihr gegenüber so merkwürdig verhielt. Es schmerzte sie zutiefst wie sie miteinander umgingen. Diese grobe unfreundliche Art ihr gegenüber war alles andere als nötig. Sollte er doch einfach seinen Auftrag erledigen und gut ist. Aber musste er so gemein zu ihr sein?

Was ihr auch durch den Kopf ging war, woher wusste der Todesser von ihren Gefühlen zu Oliver? Ja es stimmte! Sie hatte unbeschreiblich große Gefühle zu ihm. Eine tiefe innere Sehnsucht trieb sie zu den seltsamsten Empfindungen. Sie brauchte eigentlich nur seinen Namen zu hören und ihr Blut geriet in Wallung. Evelyn hatte das Gefühl sich in einer Phase der totalen Veränderung zu befinden. Seit sie Oliver in der Winkelgasse begegnet war nahm sie ihren Körper neuerdings ganz anders wahr. Es herrschte ein schwelendes Verlangen in ihr das darauf drängte befriedigt zu werden, dieses Gefühl war so stark und überwältigend das es beinahe schon verstörend war. Sie streichelte sich mit den Fingern über den Busen und stellte sich vor, dass Oliver sie berührte. Ihr sonst so ausgeglichener Körper krampfte sich zusammen und ihr Blut geriet in eine Hitzewallung. Es erschreckte sie zutiefst als ihr ein leises stöhnen entfuhr.

Es klopfte an der Tür und Evelyns Herz raste und ihr Blut rauschte.

„Also wenn du noch was Frühstücken willst bevor es los geht musst du jetzt runter kommen“, rief Marcus von der anderen Seite der Tür. Marcus. Sein Name hallte wie ein Echo in ihrem Kopf. Wieso hatte sie jetzt ein schlechtes Gewissen? Sie fühlte sich auf einmal nicht mehr so wohl in ihrer Haut. Etwas lag ihr schwer im Magen. Eine Weile lag sie noch völlig aufgelöst im Bett und starrte zur Decke.

„Wann geht es denn los?“ fragte sie müde als sie in die Küche kam. Molly lächelte ihr freundlich zu während Sirius mit einem Lächeln über der Zeitung einen schönen guten Morgen wünschte. Marcus sah sie gar nicht an.

„Nach dem Frühstück“, kaute er weiter. Evelyn setzte sich neben ihn.

„Fahren wir mit dem Zug? Wenn ja sollst du wissen das ich auf gar keinen Fall mehr alleine Fahre. Das letzte Mal hat mir schon gereicht.“ Marcus hob den Kopf und sah sie an.

„Nein wir fahren nicht mit dem Zug. Wir laufen.“ Tod Ernst sah er sie an. Genervt seufzte sie.

„Ich frage mich echt womit ich das alles hier verdient habe. Was habe ich getan das du meinst nach allem mich noch auf den Arm nehmen zu müssen.“ Es lag weniger Ärger in ihrer Stimme sondern mehr eine sensible Frustration. Am liebsten hätte sie geweint. Sie wusste nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen zu Oliver und vielleicht sogar auch zu ihm und dann noch die Tatsache das Todesser hinter ihr her waren und die Tatsache, was sie noch niemanden verraten hatte, das ihr Vater sie umbringen wollte.

„Also ich habe keinen Hunger von mir aus kann es sofort losgehen“, meinte sie. Marcus zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Schön für dich, ich esse noch.“

„Ich dachte du hast es so eilig damit mich abzuliefern!“ Die Betonung lag eindeutig auf das abliefern. Evelyn kam sich eh schon vor wie ein ungewolltes Päckchen.

„Hab ich auch.“

„Was sitzt du denn hier noch so rum?“

„Ich Frühstücke.“

„Wie kommen wir denn jetzt nach Hogwarts?“

„Ihr werdet mit Flohpulver nach Hogsmeade reisen. Dort im Ebertopf werdet ihr von Aberforth Dumbeldore in Empfang genommen. Dieser bringt euch dann hoch nach Hogwarts zur Schulleiterin Professor McGonagall. Dort werden sie dann überlegen ob du gleich den Hut auf bekommst oder erst mit den anderen.“ Sirius war das ganze hin und her einfach zu viel. Er hat nicht Jahrelang in Azkaban gesessen um sich anschließend mit diesem Kinderkram auseinander zu setzen.

„Ich versteh das nicht“, schimpfte er. „Wenn Ihr schon nicht die ganze Wahrheit erzählt könnt ihr sie doch wenigstens auf dem Laufenden halten oder wie es weiter geht.“ Marcus sah Sirius perplex an.

„Ach und noch was. Er wird dich da nicht abliefern er bleibt auch da. Er wird zu deinem Schutz da sein, Oliver wird zu deinem Schutz da sein. Von wegen Verletzung aber das mit der Ausbildung stimmt voll und ganz. Snape, McGonagall und der ganze Rest der Lehrerschaft ist mit in dem Plan mit einbezogen. Ach und noch etwas Harry wird dort als Dozent auftreten. Er wurde vom Ministerium dazu beauftragt und Professor McGonagall war begeistert. Du wirst sehen du bist nicht alleine. Tonks und Lupin werden in Hogsmeade solange verweilen.“

„Da hast du es gehört? Kann ich jetzt endlich zu Ende Frühstücken!?“ Marcus sah sie abwartend an.

„Ich hoffe du erstickst an den Eiern“, knurrte sie durch die Zähne zornig.

„Wie oft habe ich das schon gehört.“ Gleichgültig aß er weiter.

„Wieso fahre ich nicht mit dem Zug?“ fragte sie dennoch neugierig an Sirius gerichtet, denn anscheinend war er der Einzige der sie verstehen konnte in Bezug auf ihre Ungewissheit.

„Wir gehen davon aus das die Todesser den Zug anhalten werden in der Hoffnung, dass du da drinnen bist“, erklärte Sirius. Evelyn nickte ihm verständlich zu.

Evelyn hörte Sirius noch lange mit Marcus meckern. Es berührte Marcus wenig. Zumindest schien es so, denn er schaltete auf Distanz.

Es war dann soweit. Evelyn stand im Grimmauldplatz vor dem Kamin. Ein Feuer brannte darin und Sirius stand mit einem Topf Flohpulver neben ihr.

„Also, ich wünsche dir alles Gute. Ich hoffe dass du Heil in Hogwarts ankommst. Aber mit ihm an deiner Seite wird das schon klappen“, Sirius nickte zu Marcus.

„Das liegt ganz bei ihr“, meinte er nur. Molly drückte Evelyn einen kleinen roten Beutel in die Hand wahrscheinlich gefüllt mit Keksen. Sie bedankte sich bei den Beiden mit einem Lächeln. Mehr konnte sie nicht erübrigen. Ein schlechtes Gewissen hatte sie schon, musste sie ganz ehrlich zugeben, so haben sie sich doch sehr freundlich um sie gekümmert und zum Schluss hatte sie nichts weiter als nur ein Lächeln für die Beiden übrig.

„Wir Reisen zusammen ich lass dich das nicht alleine machen sonst kommst du noch auf die Idee und nimmst aus einem anderen Kamin reis aus.“ Marcus trug wieder seine Lederjacke die sie so an ihm mochte, der Geruch von Leder war so betörend. Evelyn einen dunkelblauen Umhang. Er nahm sich eine Hand voll Flohpulver und warf es in das Feuer. Es loderte mit einem lauten Knall auf und färbte sich grün. Marcus packte sie am Arm und führte sie hinein. Er warf Sirius noch einen letzten Blick zu und sagte:

„Zum Ebertopf – Hogsmeade“. Und schon waren sie weg.

Normalerweise verlief die Landung auf der anderen Seite des Kamins etwas unsanfter als mit anderen Magischen Reisemitteln. Während Evelyn aber heraus stolperte und beinahe zu fallen drohte wurde sie von etwas aufgefangen. Marcus jedoch stieg gekonnt auf dem Kamin. Er machte das bestimmt öfters. Evelyn musste noch vergnügt lachen so kam ihr das reisen mit Flohpulver wie eine Achterbahn vor. Es entstanden immer irgendwelche Glücksgefühle im Magen die sie zum Kichern brachte. Sie sah nach oben und blickte einem alten Mann in die leuchten blauen Augen. Er trug eine Brille und einen ungepflegten langen grauen Bart. Sie richtete sich auf.

„Danke fürs auffangen“, sagte sie und klopfte sich den Rus vom Rock. Im Ebertopf war es schmuddelig, dunkel und vor allem leer. Neugierig sah sie sich um und fragte sich was das hier war.

„Ist sie das?“ fragte der Alte an Marcus gerichtet. „Ich habe euch eigentlich schon früher erwartet. Ich sitze schon den ganzen Morgen hier und halte den Laden geschlossen, dass ja niemand mitbekommt, wenn sie hier ankommt.“

„Ja ich bin es. Wen auch immer sie erwartet haben.“ Überrascht sahen beide sie an als Evelyn Marcus mit der Antwort zuvor kam. Natürlich war ihnen der Ironische Unterton nicht entgangen. Aberforth brummte vor sich hin.

„Sie sehen mich an als würden sie mich schon kennen?“

„In der Tat. Ich muss zugeben, dass du jemanden sehr ähnlich siehst. Ich habe sie vor Jahren hier im Ebertopf kennengelernt als sie zu Besuch in Hogsmeade war. Sie ging auch nach Hogwarts.“

„Sie meinen Wahrscheinlich meine Mutter.“ Aberforth schwieg und brummte weiter.

„Komm wir müssen weiter.“ Drängte Marcus sie und wies sie zur Tür. Natürlich hätte sie gerne bei dem alten unfreundlichen Zauberer weiter nachgehakt doch dazu hatte sie noch Zeit.

Sie verließen den Ebertopf. Evelyn stellte fest das Hogwarts nicht einfach nur eine Schule war, so wies sie sie in Deutschland kannte. Sie hatte natürlich schon von diesem Schloss gehört und das schon sehr viele großartige und erfolgreiche Zauberer das Privileg hatten diese Schule zu besuchen und in ihr zu Lehren. Doch als Evelyn nun endgültig vor dem Prachtvollen Gebäude stand war sie vom Anblick so überwältigt gewesen, dass es ihr schwer fiel zu atmen. Sie kam zu dem Entschluss, dass sie sich hier für einige Zeit zu Hause fühlen könnte.

„Großartig nicht wahr?“ sagte Marcus und sah sie von der Seite an. Evelyn rang nach Luft und hätte ihm so gerne eine Antwort gegeben alleine schon, da dies seine ersten netten Worte an sie waren seit sie heute Morgen aufgestanden war.

In der Eingangshalle wies er sie an auf ihn zu warten.

„Hier bist du in Sicherheit. Ich hole nur schnell Professor McGonagall, die Schulleiterin. Du bleibst bitte hier stehen“, sagte er nachdrücklich und suchte ihren Blick. Evelyn nickt. Was sollte sie auch sonst tun. Marcus war verschwunden und um die Ecke sprang plötzlich ein schwarzes etwas gleich auf ihren Arm.

„Sahlem du Rumtreiber wo warst du nur gewesen, ich hab dich vermisst.“ Beim Anblick des Katers machte ihr Herz einen freudigen Hüpfer. Endlich etwas Vertrautes.

„Der streunert schon seit Tagen hier durchs Gemäuer.“ Evelyn wandte sich um. Da war er wieder. Das letzte Mal hatte sie ihn gesehen im Grimmauldplatz. Und wieder war da dieses Gefühl der Verbundenheit aber auch etwas vertrautes. Sie sah in sein Gesicht und suchte in seinen Ausdruckslosen Zügen nach etwas was ihr einen Hinweis darauf gab warum sie in seiner Gegenwart so empfand.

„Professor Snape, richtig?“ fragte sie Unsicher und kraulte Sahlem hinter den Ohren.

„Richtig.“

„Ich hoffe er hat sich benommen Sahlem neigt dazu oft aus der Reihe zu Tanzen. Meinen Vater brachte er ständig zur Weißglut.“ Professor Snape streckte sich und atmete tief ein.

„Ich denke Mr. Filch wird Ihnen dazu mehr sagen können. Dein Kater stellte seiner Katze nach.“ Evelyn musste lachen.

„Das ist nicht wahr du kleiner Schlingel.“ Evelyn drückte den Kater näher an sich heran.

„Ich weiß nicht ob Mr. Filch das auch so lustig empfunden hat.“ Evelyn zuckte nur belanglos mit den Schultern. Der würde schon wieder darüber hinweg kommen.

„Sie sehen Ihrer Mutter sehr ähnlich“, sagte der Professor plötzlich. Überrascht sah sie ihn an. Dass er anfing von ihrer Mutter zu sprechen verwirrte sie ein wenig.

„Kannten Sie meine Mutter? Haben Sie mal was von ihr gehört. Seit sie mich am Zug abgesetzt hat habe ich von ihr nichts mehr gehört.“ Ehe Professor Snape etwas erwidern konnte war Marcus mit Professor McGonagall zurückgekommen.

„Na dann“, sagte sie bereit. „Wollen wir doch mal sehen in welches Haus du gehörst.“ Professor McGonagall ging voran hinter ihr Marcus während Evelyn Snape den Vortritt lassen wollte doch der wies sie an zu gehen. Sie betrat die Große Halle und staunte nicht schlecht. Die Worte Großartig und Prachtvoll reichten einfach nicht aus um ihr Empfinden auszudrücken. In einem Zimmer neben dem Lehrerpult befand sich ein Kamin in dem kein Feuer brannte, warum auch es waren ja mindestens dreißig Grad am Himmel, ein Couchtisch, gemütliche Sessel ein ungemütlicher Stuhl und ein kleiner Tisch auf dem ein verfilzter Filzhut lag. Marcus drückte sie auf den ungemütlichen Stuhl. Sahlem immer noch auf ihrem Arm. Sie war froh das der Kater da war sie fühlte sich nicht mehr so alleine. Professor Snape stand am Kamin und beobachtete aufmerksam das Geschehen.

„Nun denn“, seufzte Professor McGonagall als würde von dem Ergebnis ihr Leben abhängen. Was wäre, wenn sie in Slytherin landen würde. Für sie eigentlich nichts ungewöhnliches Anbetracht der Tatsache aus welcher Zauberfamilie sie entsprungen ist. Marcus schien auch sehr nervös zu sein. Nur Professor Snape schien die Ruhe in Person.

Der Hut öffnete einen Riss an seiner Krempe und begann ein Lied zu singen. Es dauerte ein bisschen. Es hörte sich in seinem sing sang eigentlich ganz Lustig an. Als er geendet hatte nahm Professor McGonagall den Hut und setzte ihn ihr auf. Evelyn zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Sie hatte furchtbare Angst vor dem was jetzt kommen würde. Sie hatte noch mehr Angst als sie im Zug saß und von dem Todesser angegriffen wurde. Eine Weile saß sie dort mit dem Hut auf dem Kopf und kam sich etwas albern vor. Denn es geschah nichts.

„Was ist? Zu böse für Gryffindors und zu gut für Slytherin?“ Der Spott lag ihr mit einer Genugtuung in der Stimme.

„Zu dumm für Ravenclaw zu schlau für Huffelpuff ? Oder bin ich nicht Loyal genug?“ Evelyn wurde nervös doch der Hut schwieg. Kein Haus für Evelyn Hallywell. Professor McGonagall nahm ihr den Hut von Kopf und sah sie ratlos aber gleichzeitig auch mit einem Hauch von Mitgefühl an.

„Was jetzt?“ fragte Marcus.

„Nun in all den Jahren die ich schon hier auf Hogwarts verweile ist hier so etwas noch nicht vorgekommen!“ Professor McGonagall setzte den Hut wieder auf ihrem Kopf ab. Doch es geschah nichts. Sie nahm den Hut und lag ihn auf den Tisch zurück.

„Vielleicht ist er kaputt“, meinte Marcus.

„Das ist unmöglich. Der Hut geht nicht einfach so kaputt“, sagte Professor Snape ruhig.

„Wie erklären sie sich das denn?“ fragte Marcus den Zaubertranklehrer.

„Vielleicht gehöre ich einfach nicht hier her?“, sagte Evelyn bedrückt.

„Ach was. Bis jetzt ist noch niemand vor Hogwarts Toren stehen geblieben. Ich kann mich noch sehr gut an den Brief erinnern der für dich damals raus ging. Als Ihr Vater ihn nicht beantwortet hatte, hatte Albus Dumbeldore persönlich einen vorbei gebracht.“ Sagte Professor McGonagall.

„Ja daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Ich war an diesem Tag bei euch zu Besuch“, sagte Marcus. „Dein Vater hat es vehement abgelehnt.“

„Das kann sein. Aber Sie sehen doch selbst. Der Hut spricht nicht mal mit mir. Ich will nach Hause. Ich will zu meinen Eltern ich will jetzt wissen was mit meiner Mutter ist ich habe schon seit Tagen nichts mehr von ihr gehört, ich mache mir Sorgen.“ Sie sah Marcus zornfunkelnd mit Tränen in den Augen an.

„Das ist leider nicht möglich.“ Er schien unberührt von ihren Gefühlsausbruch zu sein was Evelyn unheimlich wütend machte.

„Ich glaube du verstehst nicht, Marcus Flint. Es ist mir egal ob es möglich ist oder nicht ich tue es einfach. Ich werde jetzt nach Hause gehen und keiner wird mich daran hindern, ist das klar!“ Marcus sah sie ausdruckslos an und stand auf was Evelyn ihm gleich tat. Sahlem war vorsichtshalber von ihrem Jos gesprungen und hatte sich in Deckung gebracht.

„Du wirst keinen Fuß aus diesem Schloss machen sonst hast du ein wirklich großes Problem!“ Evelyn zog skeptisch die Brauen hoch. In diesem Moment loderte Feuer im Kamin auf und sämtliche Kerzen brannten lichterloh. Professor Snape war vom Kamin zurück getreten und sah verdutzt in das Feuer.

„Also ich würde sagen wir beruhigen uns erst Mal und überlegen uns wie es weiter geht.“ Professor McGonagall.

„Dem kann ich nur bei Pflichten“, sagte Snape. Zornfunkelnd sah Evelyn Marcus sich gegenüber an. Ihr Herz schlug Hart und ihre Adern brannten wie Feuer. Doch sein Blick wirkte entschlossen. Sie wusste er würde alles daran setzen sie nicht gehen zu lassen. Auch, wenn es hieß das er sie verletzen musste. Aber konnte sie ihn verletzen? Sie mochte ihn doch so gerne.

Evelyn ließ sich auf den Stuhl zurück sinken und das Feuer im Kamin als auch die Kerzen erloschen wieder. Marcus atmete kaum hörbar erleichtert auf.

„Ich will doch nur wissen wieso? Wieso hat mein Vater versucht mich im Zug zu töten? Wieso bin ich auf der Flucht, wieso? Was geht hier vor?“ Professor McGonagall, Professor Snape und Marcus warfen sich gegenseitig ratlose Blicke zu.

„Was heißt das, dein Vater hat versucht dich zu töten? Was genau gibt dir Anlass so etwas zu behaupten?“ Evelyn sah den Professor an und spürte wieder dieses Vertrauen.

„Ich…Ich habe seinen Zauberstab gefunden als Lupin und Tonks mir zur Hilfe kamen. Ich habe ihn unbemerkt eingesteckt.“ Sie zog den Zauberstab aus ihrem Umhang hervor. Marcus sah entsetzt auf den Zauberstab als könne er nicht verstehen was gerade geschah.

„Ich habe ihn bei mir getragen, die ganze Zeit, für den Fall das ich ihn sehe und ihm den Zauberstab sonst wohin stecken kann.“

„Das hat nichts zu bedeuten. Es kann durchaus möglich sein das man deinem Vater den Zauberstab entwendet hat umso eine Falsche Fährte zu legen.“ Professor McGonagall versuchte das Mädchen so ein wenig zu beruhigen. „Nichts desto trotz bist du jetzt eine Schülerin hier in Hogwarts. Wenn der Hut dich keinem Haus zuweisen möchte so entscheide ich das jetzt. Fürs Erste bekommen Sie ein Zimmer zugeteilt. Ihre Sachen werden so schnell wie möglich rauf gebracht damit du dich noch fertig machen kannst für Heute Abend. An der Zeremonie werden Sie heute Abend teilhaben.“ Entschied Professor McGonnagal.

„Meine Sachen?“ fragte Evelyn.

„Ja das Meiste Zeug kam schon vor ein paar Tagen. Als….“ McGonagall schwieg. Als du im Zug angegriffen wurdest.

Evelyn war Einverstanden mit dem was Professor McGonagall sagte. Die Leiterin führte sie und Marcus zu einem Zimmer südlich des Schlosses.

„Du darfst dich geehrt fühlen normalerweise ist das ein Zimmer gedacht für Gastlehrer oder Dozenten. Aber bedenke das trotz allem dieselben Regeln auch für dich gelten. Nachts nicht durch das Schloss wandern und kein Herren Besuch auf dem Zimmer.“ Letzteres sagte sie mit dem Blick auf Marcus gerichtet. Der Ignorierte die Professorin entschieden.

Professor McGonnagal öffnete die Tür zu dem Zimmer in dem Evelyn vorübergehend untergebracht wurde. Sie trat ein und sah sich um. Nichts Besonderes. Ein großes Fenster Sorgte für genügend Tageslicht. Ein Himmelbett mit weißen Vorhängen stand mitten im Raum, ein rustikaler Kleiderschrank dahinter, ein Frisiertisch und eine weitere Tür im hinteren Teil.

Zum ersten Mal war sie Dankbar gewesen das der Hut sich weigerte sie in ein Haus zuzuordnen. Sie hatte ein Zimmer nur für sich alleine.

„Also dann, ich muss noch ein paar Vorbereitungen für heute Abend treffen. Deine Sachen werden so schnell wie möglich hergebracht.“ Professor McGonagall ging. Evelyn und Marcus blieben still schweigend zurück. Es war eine unangenehme Stille. Als hätten sie sich noch etwas zu sagen, aber keiner der Beiden wusste so richtig wie sie es anstellen sollten.

„Ich werde deiner Vermutung nachgehen. Das mit deinem Vater“, sagte Marcus schließlich.

„Musst du nicht. Ich bin mir sicher, dass er es war.“

„Kann ich den Zauberstab haben?“ fragte Marcus sie. Evelyn zog ihn aus ihrem Umhang und reichte ihm den Stab. Er griff danach und berührte unwillkürlich ihre Hand. Evelyn zog sie ruckartig zurück und die Stelle die er nur kurz berührt hatte brannte wie ein Mal. Ein Schauer durchlief ihren Körper.

„Also ich bin dann mal weg. Wir wollen ja nicht gleich am ersten Tag hier die Regeln brechen“, sagte er und war verschwunden. Irrte sie sich oder hatte er gerade das gleiche Empfunden? Die Tür fiel ins Schloss und eine unangenehme Stille trat ein. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Sie seufzte schwer. Unwissend was sie erwarten würde heute noch, morgen oder in ein paar Monaten. Aber eins wusste sie. Mit Oliver hier an der Schule würde es ihr bestimmt nicht schwer fallen.



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