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Die Ewigkeit beginnt heut Nacht

von

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Kapitel 6
 

„Du liebst ihn.“, sagte Hyde ruhig, als die Beiden bei Sonnenaufgang im Keller verschwanden.

„Was?“, der Bassist erschrak.

„Tu doch nicht so. Ich versteh das. Auch ich habe ihn einmal sehr geliebt. Viele Jahre lang.“

„Ich liebe dich.“, antwortete Aki.

„Nein, du siehst zu mir auf, du bewunderst mich, vielleicht begehrst du mich, rein sexuell. Aki, Liebe ist das nicht.“, er machte eine kurze Pause und beobachtete den Jüngeren.

„Du denkst doch ununterbrochen an ihn, seit er zur Tür raus ist.“

„Du magst damit vielleicht recht haben, aber ich gehöre nur dir. Du bist mein Schöpfer.“, er wollte auf gar keinen Fall riskieren, dass Hyde wütend auf ihn sein könnte, doch schien er das überhaupt nicht zu sein.

„Das stimmt schon. Aber auch ich habe dazu gelernt in fast 400 Jahren. Ja, es hat lange gedauert, aber ich werde dich nicht hier halten, wenn du gehen willst. Yasu war damals sehr unglücklich darüber, dass er von mir nicht los kam. Er hat es dir erzählt, stimmt’s?“, Aki nickte.

„Ich weiß, das war nicht richtig von mir und ich habe diesen Fehler leider noch öfter gemacht aber ich mache ihn jetzt nicht noch mal. Ich liebe dich zu sehr, um länger egoistisch zu sein.“

„Hyde, wie könnte ich dich verlassen.“, der Jüngere war verunsichert und leicht verängstigt.

„Du wirst. Und du wirst zu ihm gehen, weil du ihn wirklich liebst.“, sie stiegen in den Sarg.

„Doch vergiss nie, meine Tür steht dir immer offen. So wie sie Yasu stets offen stand und ich hoffe ihr werdet oft zu Besuch kommen.“, sie legten sich nebeneinander und Hyde schloss den Größeren fest in seine Arme.

„Aber jetzt wird erst mal geschlafen.“, mit diesen Worten schob der Sänger den Deckel des Sarges zu.
 

Als Aki wieder erwachte lag er allein in Hydes Sarg. Es war bereits tiefste Nacht als er die Treppen vom Keller hinauf stieg.

Hyde saß im Wohnzimmer und spielte Gitarre.

„Na, ist die Schlafmütze auch endlich wieder erwacht.“, sagte er lachend.

„Und wie fühlst du dich?“

„Müde und kaputt.“, antwortete Aki gähnend.

„Aber sag mal, sollte heute nicht eigentlich mein Sarg geliefert werden?“, fügte er noch an und setzte sich zu dem Älteren.

„Der wurde auch geliefert.“, er machte eine kurze Pause.

„Allerdings habe ich die Jungs mit deinem Sarg direkt weiter verwiesen.“

„Weiter verwiesen? Wohin?“, der Jüngere gähnte erneut.

„Zu Yasu nach Hause.“, Hyde beobachtete Aki genau. Er war neugierig, wie der darauf reagieren würde.

„Zu Yasu? Warum nicht in meine Wohnung, wenn du mich schon nicht mehr hier haben willst?“

„Jetzt sei nicht albern, du weißt genau, dass ich dich hier bei mir haben will aber ich weiß, dass du lieber bei Yasu wärst.“, erklärte der Sänger sich.

„Na gut, aber warum nicht in meine Wohnung?“, hakte der Bassist noch einmal nach.

„Nun ja, Aki, deine Wohnung könnte für dich nicht länger der optimale Wohnort sein.“, begann Hyde langsam zu erklären.

„Wieso das denn?“

„Du wohnst mitten in der Stadt, es hätten heute sehr viele Leute gesehen, wenn ein Sarg in deine Wohnung getragen worden wäre, außerdem wohnst du im fünften Stock, du hast keine Jalousien, die Wohnung ist zu hell, wenn der Sommer kommt würdest du viel Zeit im Sarg liegen anstatt auf der Couch.“

„Und Yasu wohnt nicht in der Stadt?“, Aki fiel auf, dass er keinerlei Ahnung hatte, wo der Blonde eigentlich wohnte.

„Nein, er wohnt etwas außerhalb. Du weißt doch, dass er es eher ländlich mag.“, bekam er als Antwort.

„Ja das hatte er irgendwann mal erwähnt. Weiß er denn auch, dass du mich bei ihm einquartiert hast?“

„Naja, spätestens als der Sarg für dich vor der Tür stand wusste er es bestimmt.“, Hyde lächelte.

„Hyde, das geht doch nicht. Was, wenn ihm das gar nicht recht ist? Du kannst ihn doch nicht so vor vollendete Tatsachen stellen.“, Aki war etwas fassungslos.

„Würde es dich beruhigen, wenn ich dir sage, dass ich vorher auch mit ihm telefoniert habe?“

„Ihr habt telefoniert?“, der Größere war schlagartig beruhigt.

„Ziemlich lange sogar. Es ging um das Wetter, um Konzertproben, um…“

„Hyde!“, gab Aki warnend von sich. Dem Älteren gefiel es sein Gegenüber etwas zu necken. Er grinste.

„Und es ging um eure Gefühle, die ihr füreinander hegt und ob er dich nicht bei sich aufnehmen möchte. Auf unbestimmte Zeit.“, klärte er den Jüngeren nun auf.

„Und er hat dem zugestimmt?“, Aki war wie benebelt. Er freute sich innerlich, konnte sein Glück kaum fassen und fiel Hyde um den Hals.

„Ich danke dir.“

„Ja das hat Yasu auch gesagt, nur hat der mich dabei zum Glück nicht umreißen können.“, erst da bemerkte der Bassist, dass er plötzlich mit dem Sänger und dessen Gitarre am Boden lag.

„Oh verzeih. Das hatte ich nicht beabsichtigt.“

„Nun geh schon deine Sachen packen, ich glaube es wartet jemand sehnsüchtig auf dich.“

„Ja natürlich. Aber Hyde, ich weiß doch noch immer nicht wo Yasu wohnt.“, sagte der Jüngere als er sich hastig vom Boden erhob.

„Ich werde dir schon zeigen wo du hin musst.“, auch Hyde stand nun wieder vom Boden auf und spielte weiter auf seiner Gitarre während Aki notdürftig seine Sachen zusammen sammelte.
 

Eine knappe Stunde später klingelte es an Yasus Haustür. Und der öffnete freudig ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.

Hyde hatte Aki zwar bis kurz vor die Tür begleitet, doch war er plötzlich einfach verschwunden. Also stand er nun ganz allein vor seinem neuen Heim mit seinem Koffer in der Hand und blickte in die strahlenden Augen des blonden Sängers.

Yasu fiel ihm um den Hals und fing seine Lippen zu einem zärtlichen, dennoch leidenschaftlichen Kuss ein. Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und verschwanden im Haus. Hyde hatte das Schauspiel von weitem unbemerkt beobachtet und lächelte zufrieden, als auch er sich wieder auf den Heimweg machte.
 

Yasu führte seinen neuen Gefährten durch das Haus und selbstverständlich auch durch den Keller, in dem sein eigener aber seit heute auch Akis Sarg stand.

„Möchtest du ein Glas Wein?“, fragte der Ältere ihn, als sie mit der Führung fertig waren.

„Ja gerne.“, der Bassist setzte sich ins Wohnzimmer und der Sänger folgte ihm kurz darauf, nachdem er aus der Küche den Wein geholt hatte.

„Auf was sollen wir trinken?“, fragte der Blonde.

„Auf uns natürlich. Auf unser gemeinsames Leben.“, antwortete Aki ohne überlegen zu müssen.

Sie verbrachten die Nacht auf der Couch. Sie redeten, kuschelten und tranken mehrere Flaschen Wein aus. Im Hintergrund lief leise Musik. Doch als der Morgen graute war es mit dem gemütlichen Beisammen sein vorerst vorbei. Sie verschwanden im Keller und jeder stieg in seinen eigenen Sarg.

Es vergingen einige Stunden, doch Aki erwachte zu früh in dem für ihn noch fremden Haus. Draußen schien noch die Sonne, doch hatte er Schwierigkeiten wieder einzuschlafen. Er stand auf, ging zu Yasus Sarg und schob den Deckel ein Stück zur Seite. Er schlief und er war wunderschön dabei.

Doch langsam wurde er wach und blinzelte verschlafen. Wie niedlich dachte Aki und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“, sagte er leise.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte Yasu sanft lächelnd und Aki nickte. Der Ältere rutschte ein Stück zur Seite und machte dem Schlaflosen deutlich, er solle sich zu ihm legen. Das tat dieser auch sofort und fest aneinander gekuschelt schliefen beide noch einmal ein.



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