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My Story of Seasons

von

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Eigenheim

Liebes Tagebuch,

die letzten Tage waren wirklich toll. Madame Eda ist eine gute Lehrerin und sie hat mir Alles beigebracht, was ich für meinen Start als Farmerin wissen muss. Jetzt ist es an mit das Wissen erfolgreich umzusetzen. Ich kann es kaum erwarten.

Morgen kann ich endlich in mein eigenes Haus ziehen. Ich bin sehr gespannt, wie es aussehen wird. Ab dann bin ich auf mich allein gestellt. Na ja, mehr oder weniger. Eda ist ja schließlich meine direkte Nachbarin. Und Fritz kommt mich bestimmt auch besuchen. Er scheint wirklich nett zu sein. Aus irgendeinem Grund ist er eifersüchtig auf Raeger. Er wäre wohl auch gerne ein Frauenschwarm.

Und ich muss noch immer das Taschentuch zurückgeben. Das darf ich nicht vergessen!“

 

Es ist noch früh am Morgen als Eda aus ihrem Zimmer tritt. Fynn ist bereits am Werkeln in der Küche. Um sich gebührend bei Eda zu bedanken, hat sie am letzten Tag ein gemeinsames Frühstück vorbereitet. „Kind, du bist ja schon wach?“ Erstaunt schaut sich Eda ihren Küchentisch an. Selbst gemachter Brotaufstrich und Belag stehen dort fertig zum Verzehr. Es duftet nach frisch gebackenen Brötchen und ein großer Blumenstrauß prangt über dem Tisch. Eda ist entzückt. „Du hast Frühstück gemacht?!“

Fynn springt von Seite zu Seite und macht noch die letzten Handgriffe. „So ist es!“, flötet sie aufgekratzt. „Setz' dich. Es ist gleich fertig.“

Mit einem breiten Grinsen setzt sich Eda auf ihren Stuhl. Sie entdeckt Marmelade, einen Kräuterquark und Pflaumenmus. Es sieht Alles sehr gut aus. Fynn schwenkt zum Tisch und stellt schwungvoll die Brötchen ab. Mit einem gekonnten Handgriff holt sie eine Kanne frisch ausgepresste Orangensaft von der Kommode und schenkt Eda und sich selbst ein Glas ein. Schließlich stellt sie die Kanne auf den Tisch und lässt sich auf den gegenüberliegenden Stuhl fallen.

„Puh.“, schnauft sie. Sie sieht in Edas erfreutes Gesicht. „Und jetzt guten Appetit. Lass es dir schmecken!“ Eda schaut zu Fynn herüber. „Das werde ich!“ Zufrieden grinsend fangen beide an zu essen.

Nach 40 Minuten sind beide fertig und satt. Eda lehnt sich gemütlich zurück. „Das hast du wirklich toll gemacht, Kleines. Schon lange hat niemand mehr für mich Frühstück gemacht.“

Fynn nimmt einen Schluck Orangensaft. „Das ist doch das Mindeste, nachdem du mich so nett bewirtet hast.“ Sie zwinkert Eda zu.

Eda schaut zur Uhr. „Es ist auch gleich soweit. Veronica sollte jeden Moment hier sein.“ Fynn fängt augenblicklich an unruhig auf ihren Stuhl hin und her zu rutschen. Eda schmunzelt. „Nun mal immer mit der Ruhe.“ In diesem Moment klopft es an der Tür. Fynn springt von ihrem Stuhl. Eda lacht und öffnet die Tür. Veronica steht davor. Sie hat die Hände gefaltet vor ihrem Bauch und schaut Eda an. „Guten Morgen Eda. Ich wollte Fynn abholen. Ist sie fertig?“ Eda dreht sich zu Fynn, die nervös von einem Fuß auf den anderen tritt. „Oh ja, fix und fertig.“ Eda lacht. Veronica scheint etwas verwirrt, wendet sich aber sogleich zu Fynn. „Na dann, deine große Stunde ist gekommen Fynn. Ich nehme an, dass du dein neues zu Hause sehen möchtest?“ Fynn strahlt. „Und wie!“ Sie springt zur Tür. „Na dann geht schon mal vor.“, sagt Eda und dreht sich Richtung Küche. „Ich komme gleich nach.“

„Ich kann die Küche auch aufräumen, Madame Eda.“, sagt Fynn entschlossen. Eda legt ihre linke Hand auf Fynns Schulter. „Nein, nein Kind. Du warst heute schon so fleißig und ich brauche ein bisschen Hausarbeit um in Gang zu kommen. Wir sehen uns gleich bei dir.“ Sie zwinkert Fynn zu. Bei ihr? Fynn quietscht aufgeregt. Veronica lächelt leicht. „Na dann lass uns gehen. Es ist gleich nebenan. Bis gleich Eda.“

„Bis gleich ihr beiden.“ Vergnügt und aufgekratzt springt Fynn aus der Tür hinter Veronica hinterher Richtung Bergpfad.

 

Nach ein paar Minuten biegen sie auf einen kleinen Weg ab, der wieder den Berg hinauf führt und schließlich auf einer großen Wiese endet. Die Sonne geht gerade auf und die ersten Sonnenstrahlen schimmern durch die Baumkronen. Ein leichter Wind kommt auf uns lässt Fynns Haare wehen. Am Ende der Wiese steht ein kleines Häuschen aus dunklem Holz. Die Fensterläden sind mit Schnitzereien verziert. Die Haustür steht offen. Fynn und Veronica treten näher. Das Haus ist tatsächlich gar nicht so klein, wie Fynn gedacht hatte. Genau richtig für ihren Start! In der Hütte hört sie ein leises Hämmern.

„Willkommen in deinem neuen zu Hause, Fynn.“ Veronica macht eine ausladende Handbewegung. Fynn fängt an zu strahlen. Ein dicklicher Mann mit Bart tritt aus dem Haus. Er hat eine Lederschürze an, gesäumt mit kleinen Taschen für Werkzeuge. Als er die beiden erblickt, winkt er freundlich.

„Das ist Gunther.“, stellt Veronica ihn vor, „unser lokaler Schreiner. Er hat maßgeblich beim Ausbau des Hauses geholfen.“ Fynn springt ihm entgegen und umarmt ihn stürmisch. „Vielen Dank Herr Gunther. Es sieht so toll aus.“ Gunther ist sichtlich überrascht über die stürmische Begrüßung. Er wird ein bisschen verlegen und fängt schließlich an zu lachen. „Ach was, das ist doch mein Beruf. Aber es freut mich, wenn es dir gefällt.“ Er beugt sich zu Fynn hinunter: „Aber schau' doch erst mal nach drinnen.“ Er zwinkert.

Fynn reißt aufgeregt die Augen auf und rennt nach drinnen. Gunther schmunzelt und fängt an seine Werkzeuge zu verpacken. Fynn steht in der Mitte ihres neuen Hauses. Es ist ein großer, zentraler Raum mit mehreren kleinen Fenstern an Vorder – und Rückseite. Links vom Eingang ist eine kleine Küche und auf der rechten Seite ist ein kleines Zimmer, das zum Bad führt. Fynn schätzt, dass die Wohnung vielleicht 50qm groß ist. Sie ist bereits mit ein paar Holzmöbeln eingerichtet. Gegenüber von der Küche ist ein kleiner, offener Kamin. Veronica kommt ins Haus. „Ich weiß, es ist nicht allzu groß, aber du kannst es vergrößern, wenn du die finanziellen Mittel dazu hast. Das Grundstück bietet viel Platz.“ Fynn dreht ihren Kopf zu ihr um und strahlt. „Es ist perfekt!“, frohlockt sie. Veronica nickt zustimmend. Fynn springt zu Veronica hinüber und umarmt auch sie stürmisch. „Vielen Dank!“, sie muss sich ein Tränchen verdrücken. Veronica ist von der ehrlichen Begeisterung gerührt. „Das habe ich gerne gemacht.“ Beide gehen wieder nach draußen, wo Gunther fertig ist seine Werkzeuge wieder zu verstauen. Am Horizont erkennt Fynn Eda, die langsam den Bergpfad hinauf kommt. Veronica dreht sich zu Fynn und hält ihr ein paar Papiere entgegen. Interessiert nimmt Fynn sie entgegen. „Das ist die Besitzurkunde für das Haus und das Grundstück. Es ist Alles drinnen, inklusive genauer Größe und Beschaffenheit. Nimm dir die Zeit dir Alles genau durchzulesen und bring mir dann eine Version unterschrieben in die Gilde zurück, in Ordnung?“ Fynn nickt stumm. „Wenn du Fragen hast, kannst du jederzeit zu mir kommen.“ Fynn nickt erneut. „Das mach' ich.“

„Ich muss dann los.“, sagt Gunther und schwingt seine Werkzeuge auf einen kleinen Roller. „Soll ich sie mitnehmen Veronica? Ich habe noch einen Helm dabei.“ Er zwinkert Veronica zu.

„Nicht nötig.“, winkt Veronica ab. „Ich muss ohnehin nochmal auf die Pachtfelder.“

„Ist gut. Ich bin dann weg. Fynn, ich freue mich, dass du jetzt hier bist. Wenn du Hilfe beim Ausbau brauchst, oder Materialien, dann schau doch mal bei uns im Laden vorbei.“

„Das mach ich!“, sagt Fynn und winkt. Gunther setzt sich seinen Helm auf und fährt auf dem Roller Richtung Bergpfad davon. Eda ist derweil bei den beiden Frauen angekommen. Sie hat ein Körbchen auf dem Arm, das mit einem Tuch zugedeckt ist.

„Ich muss dann auch los.“, verabschiedet sich Veronica. „Wenn du irgendwelche Fragen hast, steht dir die Gilde jederzeit offen, Fynn.“ Veronica will sich versichern, dass Fynn sich nicht hilflos fühlt. „Vielen Dank, ich werde sicher vorbeikommen. Spätestens, wenn ich die Sachen hier unterschrieben habe.“ Fynn schaut auf die Papiere in ihrer Hand. Veronica nickt. „Dann verabschiede ich mich. Wir sehen uns.“ Veronica nickt den beiden zu und geht anschließend schnell Richtung Bergpfad davon.

Eda schmunzelt. Sie bemerkt, dass Fynn ein wenig überfordert ist mit den ganzen neuen Eindrücken. „Ich kann leider auch nicht lange bleiben. Ich muss mich noch um meine Tiere kümmern, aber ich wollte dir das hier vorbeibringen.“ Sie überreicht Fynn den Korb. Ein köstlicher Duft steigt Fynn in die Nase. „Ein bisschen was für's körperliche Wohl. Damit du mir bei deinem Start hier nicht umkippst.“ Eda lacht laut.

„Vielen Dank Madame Eda.“ Fynn verbeugt sich und ist sichtlich erfreut über die Hilfe. „Kein Problem Kleines. Betrachte es einfach als Einzugsgeschenk.“ Eda schaut sich um. „Da hast du ja einiges an Land zu beackern.“ Fynn folgt Edas Blick und nickt. Eda zeigt auf einen kleinen Schuppen neben dem Haus. „Ich habe dir in den Schuppen ein paar grundlegende Werkzeuge und Saat gepackt, damit du direkt loslegen kannst.“ Eda zwinkert Fynn zu. Fynn stellt den Korb ab und drückt Eda ganz fest. „Vielen Dank Eda. Ich weiß gar nicht, ob ich das je wieder gutmachen kann.“ Eda lächelt zufrieden und lässt sich bereitwillig drücken. „Komm mich einfach regelmäßig besuchen, das reicht mir schon.“ Beide nicken sich zu. Eda dreht sich schließlich Richtung Bergpfad um.

„So, ich muss dann wieder los. Mein Viehzeug hat Hunger.“ Eda winkt Fynn zu. „Sag' Bescheid, wenn du etwas brauchst.“ Fynn winkt zurück und beobachtet Eda, bis sie hinter einer kleinen Biegung hinter einem Stein verschwindet.

Fynn schnappt sich den Korb und geht in ihr Haus. Sie atmet tief ein. Es riecht nach Holz und dem Inhalt des Korbs, den Eda gebracht hat. Der Duft von zu Hause! Zufrieden grinst sie und stellt den Korb in die Küche. Die Sonnenstrahlen scheinen durch die Fenster auf der Rückseite und tauchen den Raum in ein warmes Orange. Fynn lächelt und beginnt den Korb auszuräumen.

 

Nachdem sie fertig damit ist und einige ihrer andere Sachen ausgeräumt hat, schmeißt sie sich in ihre Arbeitsklamotten und geht nach draußen. Die schreitet zum Schuppen und inspiziert ihr Arbeitsgerät. Neben Harken und Gießkannen, hat Eda ihr auch eine Sichel, Rüben – und Kartoffelsamen bereitgestellt. Fynn schnappt sich eine Harke. Sie schaut sich um und erblickt in einer Ecke einen kleinen Brunnen. Dort sollte sie anfangen, dann ist das Wasser nicht weit weg. Sie nickt zustimmend und geht zum Brunnen. Beherzt fängt sie an den Boden zu beackern.

Die Sonne steht hoch am Himmel, als sie die erste Pause macht. Schnaufend lässt sich sich ins Gras fallen. Sie schaut in den Himmel. Sie hat es natürlich total übertrieben. Auch das Adrenalin der ersten Aufregung war nun gegangen und machte der Müdigkeit Platz. Na ja, es tut ja nicht weh, wenn ich ein bisschen die Augen schließe. Nur einen Moment...

 

„Fynn?“, eine männliche Stimme ertönt aus der Dunkelheit. „Fynn, alles in Ordnung?“ Die Stimme kommt ihr bekannt vor. Da reißt Fynn die Augen auf und schnellt mit dem Oberkörper nach oben. Mit voller Wucht prallt ihr Kopf gegen etwas sehr Hartes. Es folgt ein lautes Poltern. „Auutsch.“, ächzt sie.

Fynn blinzelt und sieht Fritz vor sich sitzen, der sich seinen Kopf hält. „Wow, du hast wirklich gut gezielt.“ Sie sind mit den Köpfen zusammengestoßen. Fynn tastet sich an die Stirn. „Aah...“, das tat weh. Da wird wohl eine dicke Beule bleiben. „Tut mir echt leid. Ich bin nur so erschrocken.“, sagt Fynn noch etwas benommen.

„Schon ok.“, lächelt Fritz tapfer und rappelt sich wieder auf. „Das nächste Mal halte ich einen Sicherheitsabstand ein.“

Fynn zuckt zusammen. „Wie spät ist es?“ Fritz zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau. Später Nachmittag.“ Fynn springt erschrocken auf: „Oh nein, ich habe Stunden lang geschlafen.“ Panisch versucht sie ihre Gedanken zu ordnen. „Ich wollte doch noch in den Laden, den du mir gezeigt hattest und Sachen kaufen.“ Fritz schaut besorgt zur Sonne hinauf. „Dann solltest du dich beeilen. Ottmar macht bald zu.“ Fynn springt ins Haus und holt ihren Geldbeutel. „Tut mir echt leid, ich muss das heute schnell erledigen.“ Fritz schaut verdutzt. „Kein Ding. Ich wollte eh zu Oma.“, sagt er schließlich.

„Wir sehen uns später!“, ruft Fynn eilig und sprintet den Bergpfad hinunter.

 

Mit Lichtgeschwindigkeit fliegt sie die Bergpfade entlang. Im Kopf legt sie sich schon eine Einkaufsliste zusammen, damit sie im Laden nicht mehr so lange braucht. Sie fliegt geschwind um eine enge Ecke, als es laut kracht und sie schwungvoll zurück auf den Hintern fällt. „Nicht schon wieder.“, ächzt sie. Als sich die Staubwolke, sie sie aufgewirbelt hat langsam lichtet, erblickt sie Stiefel vor sich. Sie reißt den Kopf nach oben und erblickt einen stattlichen, elegant gekleideten Mann vor sich, der sichtlich überrascht ist sie zu sehen. Jetzt habe ich mich schon wieder vor jemandem in den Dreck gelegt. Sie seufzt. In dem Moment bemerkt sie den Schmerz in ihrem Hinterteil vom hartem Aufprall auf den Boden. Der Mann streckt ihr seine Hand entgegen. „Ist Alles in Ordnung? Hast du dir weh getan?“

Ein starkes Gefühl von Déja Vu macht sich in Fynns Kopf breit. Sie ergreift des Fremden Hand und schwingt sich auf die Füße. Sie hält sich den Kopf. Von der Erschütterung merkt sie wieder die Beule an ihrer Stirn. Sie ächzt erneut. Der Mann ist sichtlich besorgt. „Du siehst gar nicht gut aus. Kann ich etwas für dich tun?“ Er hält ihr ein Taschentuch entgegen. „Hier, du blutest an der Stirn.“ Er zeigt auf die Beule.

„Vielen Dank.“ Fynn nimmt das Taschentuch und schaut auf zu dem Mann. Sie erblickt dunkle, glänzende Haare, wunderschöne, dunkle Augen. Die Sonne blendet sie etwas, doch in dem Moment erkennt sie den Mann von der Lichtung. Sie schaut schnell zu Boden und errötet. „A-alles in Ordnung.“, stottert sie und schiebt sich langsam an ihn vorbei. „I-ich war nur in Eile, weil ich noch in den Laden muss. Ich muss auch wirklich weiter.“ Weiterhin besorgt schaut der Mann ihr hinterher. „Bist du ganz sicher? Soll ich dich nicht lieber zum Arzt begleiten?“ Fynn winkt übertrieben ab, ohne ihm in die Augen zu schauen. „Nein, nein, Alles in Ordnung.“ Sie entfernt sich weiter. „T-tut mir wirklich sehr leid, dass ich sie angerempelt habe. I-ich mache das bei Gelegenheit wieder gut.“, stottert sie weiter und dreht sich schnell in Richtung Dorf. Der Mann ist etwas verwirrt und schaut ihr nach.

„Sei bitte vorsichtig auf deinem weiteren Weg.“, ruft er ihr noch nach.

 

Völlig außer Atem kommt sie an Ottmars Laden an. Sie schwingt sich schnell zur Tür, doch sie geht nicht auf. Sie schaut auf die Öffnungszeiten am Fenster: Bis 17 Uhr. Sie späht hinüber zur Marktplatz Uhr. 17:07 Uhr zeigt diese an. Wortlos steht sie vor dem Schild und lässt die Schultern hängen. Sie zieht die Augenbraue hoch. Eine kleine Wutader bildet sich an ihrem Hals. Sie atmet schwer... Ich reg' mich ja nicht auf... Sie hält sich das Taschentuch an ihre Beule. Da zuckt sie vor Schreck zusammen. Sie schaut sich das Taschentuch genauer an. Es hat dasselbe „K“ hinein gestickt, wie das, das sie bereits hat. Sie schlägt sich an den Kopf. Das darf doch nicht wahr sein. Anstelle ihm sein Taschentuch zurückzugeben, habe ich jetzt zwei davon. Fynn seufzt. Gott, ich bin so dämlich. Sie hält sich das Taschentuch wieder an den Kopf und geht den Bergpfad mit hängenden Schultern zurück.

Die braucht eine ganze Weile in dem Tempo bis nach Hause. An jeder Ecke hatte sie sich versichert, dass der Mann wieder weg war. Sie wollte sich nicht ausmalen, wie sie gerade aussehen musste und ihm in dem Zustand nicht nochmal begegnen.

Der Mond geht langsam auf, als sie in ihr Haus kommt. Mit einem tiefen Seufzen lässt sie sich auf einen kleinen Sessel fallen. Da fällt ihr Blick auf eine wunderschöne Pflanze auf dem Fensterbrett. Sie ist sich sicher, dass diese vorher nicht da war. Eine kleine Karte ist an den Topf gelehnt. Sie nimmt die Karte und öffnet sie. Auf ihr steht in einer leicht krakeligen Schrift „Aller Anfang ist schwer.“ Unten drunter ist eine kleine Chibi Zeichnung von Fritz. Fynn muss lächeln. Sie schnuppert an der Blüte, die sich gerade an der Pflanze öffnet. Sie duftet wunderbar. Sie geht ins Bad, wäscht sich und schnappt sich eine Portion Eintopf aus Edas Versorgungskorb und macht ihn sich warm.

Sie macht sich ein kleines Feuer im Kamin und lässt sich zufrieden auf ihren kleinen Sessel fallen. Während Fynn den leckeren Eintopf isst, beobachtet sie die kleinen Funken, um das Feuer und lauscht dem Knistern ihres neuen Lebens.



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