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Männerabend

...und andere Eskapaden
von
Koautor:  Kim_Seokjin

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„Und es wird wirklich nicht wie beim letzten Mal enden, Wilson?“ Die Skepsis war deutlich aus der Stimme von Spiderman heraus zu hören, während er Deadpool mit etwas Abstand durch die Straßen von Gotham folgte. Diese Stadt war mit einen verdammt schlechten Ruf gesegnet und sein Interesse, sie näher kennen zu lernen, war gering bis nicht vorhanden, aber irgendwie hatte der verfluchte Söldner und momentaner Avenger ihn doch tatsächlich zu einem Roadtrip überreden können. Er sollte auch nur ein Wochenende gehen und was konnte schon so schlimm daran sein? Was zur Hölle hatte er sich nur dabei gedacht?!

Es war alles schlimm daran! Von der Auswahl der Musik über die Gesprächsthemen bis hin zu der grottenschlechten Absteige, die Deadpool ausgesucht hatte. Zudem trug er, dank des Holoprojektors von Wade, wieder diesen dämlichen lila Anzug, hatte eine Afrofrisur und eine schräge grüne Sonnebrille auf.

„Stell dich nicht so an, wir hatten doch eine Menge Spaß als Spider-Swayze und Dead-Baby.“ Es war trotz Maske deutlich zu sehen, dass er eine Grimasse zog, als er an den letzten Männerabend dachte. Er wusste ja auch nicht, dass Peter Parker und Spider-Man ein und dieselbe Person waren und er somit nach diesem glorreichen Abend zweimal versucht hatte, ihn umzubringen. Zwar hatte er ihn von den Toten zurückgeholt, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass er ihn zweimal mit Kugeln durchlöchert hatte. Da war es doch verständlich, dass er sich nach einer kleinen Revanche sehnte, oder?

„Tz! Glaub' nicht, dass wir das hier wiederholen werden“, schnaubte Spider-Man und fuhr sich über die Maske, auch wenn es so aussah, als würde er sich durch die schwarzen Haare fahren.

„Nein, dieses Mal machen wir noch etwas Cooleres!“ Es hörte sich fast an, wie ein Versprechen und Spiderman wurde etwas flau im Magen. Es konnte einfach nichts Gutes bedeuten.

„Damit habe ich fast gerechnet...“

„Da sind wir auch schon“, verkündete Deadpool und blieb vor einem bunten Leuchtreklameschild stehen.

„Wir gehen in eine Schwulenbar?“, stellte er schockiert fest und blieb angewurzelt stehen. Er hörte Wade seufzen, ehe er dessen Arm auf seinen Schultern spürte und etwas unter dem Gewicht ächzte. „Du bist schwer, könntest du dein Gewicht nicht vollkommen auf mich abstützen?“

„Und du ein intoleranter Snob. Aber auch noch homophob? Ich dachte, nach deinem Kommentar zu der Hautfarbe des Holoprojektor, wäre alles geklärt. Du enttäuscht mich zutiefst, Spidey.“ Deadpool konnte sehr vorwurfsvoll klingen, wenn er das wollte und dann musste sich dieser Idiot auch noch extra dramatisch ans Herz fassen. Spiderman verdrehte die Augen.

„Halt die Klappe, Wilson! Du hättest mich vorwarnen können. Ich habe kein Problem mit Schwulen oder Lesben oder homosexuellen Paaren. Oder Genderfluid. Mir latte, wen man liebt oder was man ist, solange man keine Menschen tötet. Alles super!“

„Großartig! Da wir das nun geklärt haben, lass uns endlich rein gehen.“ Und schon wurde er von Deadpool weiter in Richtung des Lokals gezogen.

„Wenn die da drinnen Careless Whisper laufen haben, drehe ich trotzdem sofort um.“

„Ich dachte, wir hätten den homophoben Spidey abgehakt?“ Deadpool seufzte. „Oder hat es mit einer deiner Verflossenen zu tun? Aw! Hast du ein gebrochenes Herz? Das kriegen wir geflickt. Vertrau' mir!“

„Gerade das macht mir ja Probleme...“, murmelte Spiderman, als sie an dem griesgrämig dreinschauenden Türsteher vorbei gingen, der ein doppelt so breites Kreuz hatten wie Deadpool.
 


 

***
 

„Ohh... Fuck!“ Spider-Man griff sich an die Stirn. Sein Kopf dröhnte, seine Schultern schmerzten, aber das waren nicht die einzigen Körperstellen. Er hatte das Gefühl, er wäre ein einziges Schlachtfeld.

„Das trifft es verdammt gut, wenn du mich fragst. Schön, dass du wieder unter den Lebenden weilst“

„Wilson, ich bring dich um!“, knurrte Spiderman und rappelte sich hoch, nur um dann unsicher auf seinen viel zu wackeligen Beinen hin und her zu wanken, weil der Raum auf einmal so schwankte.

„Hey, mach langsam. Sie haben dich doch erst zusammengeflickt“, hörte er Deadpools Stimme und sobald seine Augen nicht mehr allzu verschwommen sahen, erblickte er den Söldner mit der großen Klappe kopfüber und in bester Bondage-Manier verknotet von der Decke hängen. Oder besser Höhle? Nein, ein Glasgefängnis. Ernsthaft? Wo zur Hölle befanden sie sich hier?

„Spidey, ich finde deine Lippen ja wirklich sehr küssenswert, aber magst du sie nicht vielleicht wieder verdecken? Ich mein, außer du möchtest sie dein ganzes Gesicht enthüllen, damit ich endlich deine wahre Identität kenne, aber das wäre zum jetzigen Zeitpunkt wirklich...“

„Halt für einen Moment deine Klappe!“, forderte der Angesprochene und musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass seine Maske wirklich nicht richtig saß, also richtete er sie schnellstmöglich wieder. Dann kam der nächste Schock. Eigentlich sollten seine Spinnensinne schon längst Alarm schlagen, doch warum taten sie es nicht?

„Du hast ganz schön etwas abbekommen, oder? Mann, Mann, Mann! Da muss ich demnächst mehr auf dich aufpassen“, plapperte Deadpool da auch schon wieder unnötigerweise dazwischen und sorgte mit seinem hin und her Gebaumel dafür, dass Spider-Man schlecht wurde.

„Wer hat gesagt, dass der Moment schon um ist?“

„Stimme zwei oder Stimme drei. Such' es dir aus“ Spiderman wandte sich den Würgreiz unterdrückend von ihm ab. „Schön langsam, Spidey. Zieh die Maske doch lieber wieder hoch, könnte sonst wirklich eklig werden.“

„Wer sind die?“ Es war wirklich sehr, sehr erschreckend, dass seine Sinne nicht angeschlagen hatten, dass sie nicht alleine waren. Nicht weit entfernt von ihnen und durch eine Glaswand getrennt, standen drei Typen. Zwei maskiert und einer nicht. Er kannte sie nicht, glaubte es zumindest. Sein Gedächtnis wollte noch nicht so recht arbeiten und da fiel ihm auf, dass er sich allgemein an nichts mehr erinnern konnte, was passiert war, nachdem sie den Club betreten haben. „DEADPOOL!!!“

„Jetzt warte doch mal ab und höre dir die ganze Geschichte an, bevor du mir die ganze Schuld in die Schuhe schiebst!“, beschwerte sich dieser immer noch baumelnd. Spiderman schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. „Hey, hörst du mir überhaupt zu...? Hallo?“
 

Sie waren in den Club gegangen und es lief kein Careless Whisper, sondern irgendein HipHop-Kram und was war dann passiert?
 

„Kannst du dich an die scharfe Braut erinnern mit den roten Haaren und der grünen Haut?“, hörte er Deadpool, der einfach nicht seine verfluchte Klappe halten konnte. Aber es klingelte etwas und er erinnerte sich an die Schönheit und wie er in sie hineingelaufen war. Doch sie war nicht etwas sauer gewesen, sondern hatte mit ihrer verführerischen Stimme gesäuselt. Eigentlich war alles sexy an ihr. Spider-Man gab unzusammenhängendes Zeug von sich, ehe er zu Boden sank.
 


 

***
 

„Hey, ihr habt doch gesagt, dass ihr Einfluss jetzt nicht mehr auf ihn wirken sollte, warum ist er schon so ein verliebter Narr?“ Deadpools linke Fuß knackte, als er ihn sich ausrenkte, aber sich nun aus einem der vielen Knoten befreien konnte. Rotköpfchen hatte viel zu viel Spaß daran gehabt, ihn zu knebeln und es überhaupt nicht witzig gefunden, als er seine anzüglichen Späße gemacht hatte. Überhaupt waren die Drei absolute Spaßbremsen.

„Das ist normalerweise auch der Fall, aber vielleicht reagiert er empfänglich darauf aufgrund seiner Spinnensinne“, überlegte Rotkelchen. Er hatte einen wunderschönen roten Umhang, der ihn an einen Vogel erinnerte, ob er singen konnte, wusste Deadpool nicht, aber vielleicht fand er das ja noch heraus.

„Ist ja auch egal. Tut etwas dagegen. Ich hatte schon genug Ärger wegen der Grünpflanze. Ihre Freundin war wenigstens spaßig und hatte tolle Tricks drauf. Gut, dass ich so robust bin, sonst läge ich jetzt zerteilt in einem Leichenschauhaus.“
 


 

***
 

Oh ja, die Freundin. Sie sah aus wie ein Clown oder so. Aber Spiderman hatte sie nur verschwommen war genommen. Wichtig war Ivy gewesen. „Sie war so reizend und hat mir Gotham gezeigt!“, nuschelte Spider-Man und versank wieder in seiner Fantasiewelt.
 


 

***
 

„Ernsthaft Spidey gehört zu den Guten!“ Das zweite Fußgelenk knackte, aber auch hier war er nun etwas freier. Jetzt musste er warten, bis der Heilungsprozess voranschritt, damit er mit dem Handgelenk weitermachen konnte. Eins sollte reichen. „Googelt ihn doch mal. Dann findet ihr allerhand über ihn.“

„Das ist schon längst geschehen, ebenso wie wir nach die gesucht haben“, mischte sich nun der Unmaskierte ein. Aber ehrlich, der brauchte auch keine Maske, sein Gesicht sah aus wie eine Spirale, ganz schräg! Er verschränkte seine Arme vor der muskulösen Brust. Sicherlich konnte der eine Menge Frauen abschleppen. Deadpool schnaubte abfällig.

„Habt ihr das großartige Bild von mir gesehen, wo ich meinen Arsch mit zwei Kugeln drin in die Kamera halte. Ein absoluter Hit auf Instagram, ehe sie mir den Account gesperrt haben. Gut, dass ich noch ein paar Fake-Accounts habe.“

„Du kommst vom Thema ab“, knurrte Rotköpfchen.

„Ach, ich habe doch eh nichts Besseres zu tun, als hier ein bisschen herum zu hängen. Aber nun gut, wo waren wir? Oh ja, Sightseeing Tour in Gotham. Ich würde es anders nennen, aber streiten wir uns nicht über die Details. Sie haben meinen Kumpel für einen Bankraub benutzt, danach eine Massenpanik im Kaufhaus angerichtet, weil sie beim Zoo angehalten und Harleys Hyänen mit auf die Spazierfahrt genommen haben. Und irgendwie haben sie es tatsächlich geschafft, zwischenzeitlich zu shoppen. Was bei dem ganzen Chaos irgendwie schon wieder cool war. Findet ihr nicht?“

„Nicht wirklich, nein! Sie haben nicht bezahlt und somit gestohlen. Es wurden zehn Polizisten verletzt und 20 Passanten, drei Streifenwagen sind in Flammen aufgegangen und fünf weitere sind Schrott. Es fehlen zwei Millionen Dollar aus der Bank of Gotham, während Poison Ivy und Harley Quinn untergetaucht sind. Letztere war eigentlich auf dem Weg der Besserung von ihrem Vebrecherdasein.“, erklärte der Spiralkopf und klang dabei sehr vorwurfsvoll, als wäre es allein seine Schuld.

„Nur damit wir eins klarstellen, ich habe versucht, den größeren Schaden abzuwenden und musste aufpassen, dass sie Spidey nicht als Kanonenfutter nutzen. Wird mir das gar nicht angerechnet?“ Nachdem keiner reagierte, seufzte er und spürte, wie das erste Fußgelenk wieder dasaß, wo es hingehörte. Also kümmerte er sich nun darum, dass er sich sein Handgelenk auskugelt.
 

„Sie war so großzügig und hat mich ihre Füße küssen lassen und ich habe ein Geschenk von ihr bekommen“, nuschelte der Liebesnarr von seinem Sitzplatz aus. Er hielt seine Hand auf, aber darin war so rein gar nichts zu sehen.

„Ähm, Spidey, was soll sie dir geschenkt haben?“, wollte Deadpool dann doch wissen und erweckte nur noch mehr den Eindruck, dass er zu viel von Poison Ivys Gift geschnüffelt hatte.

„Ihr Herz, symbolisch natürlich nur. Aber sie hat mir diesen Herzanhänger geschenkt.“

„Ja, klar. Jungs, könntet ihr endlich dafür sorgen, dass er wieder normal wird?“, forderte Deadpool, weil sich in der Hand sich kein verfickter Anhänger befand und schon gar kein Herz. Langsam machte er sich wirklich Sorgen um ihn.

„Es ist so, als wenn du im Rausch bist oder zu viel getrunken hast. Du musst erst einmal ausnüchtern.“

„Fick dich, Rotköpfchen! Es gibt sicherlich ein Gegenmittel.“, knurrte Deadpool und scheiterte dabei, seine linke Hand aus den Fesseln zu lösen.

„Mein Name ist Red Hood! Merk dir das!“, kam es ebenso freundlich von dem Anderen zurück. „Schaffst du es nicht, dich zu befreien? Wie Schade! Dabei habe ich mich doch schon darauf, gefreut den Boden unter Strom zu stellen. Eure Zuckungen wären sicherlich spaßig anzusehen.“

„Hood, benimm dich!“, ermahnte in Spiralkopf. Der Angesprochene schnaubte abfällig und wandte sich von der Glasfront ab.

„Du nimmst mir aber auch jeden Spaß, Agent 37. Oder wie nennst du dich jetzt?“

„Wir kümmern uns um deinen Freund...“ Spiralkopf - oder Agent 37 - reagierte gar nicht auf seinen Kollegen, sondern betätigte einfach einen Knopf und plötzlich strömte Gas in den Glaskasten.

„Hey, findet ihr es … nicht ….“ Deadpool gähnte mehrfach herzhaft, ehe ihm die Augen schwer wurden und er einschlief.
 

Als er wieder aufwachte, lag er nur noch mit seiner Maske und der Herzchenboxershort bekleidet in einem Bett. In seinem Arm lag Spiderman, ebenfalls nur noch in Unterwäsche und Maske. Es fühlte sich gar nicht mal so schlecht an, hatte er aber auch nicht anders erwartet. Spider-Man war einfach verdammt cool und Deadpool ein kleiner Fanboy. Wenn er aufwachen würde, dann gäbe es aber sicherlich Ärger und daher ließ er ihn noch weiter schlummern. Er betrachtete nachdenklich die versiffte Decke, ehe sein Blick weiter durch den Raum schweifte. Ein Stuhl, über dem ihre Anzüge lagen. Mehrere Flaschen Bier, die sie definitiv nicht getrunken hatten und eine Nachricht mit einem Fledermauszeichen auf dem Nachtspind. Vorsichtig hob er seinen freien Arm und angelte sich die Nachricht von ihrem Platz, damit er sie lesen konnte.
 

„Dein Kumpel müsste sich mittlerweile erholt habe, wir haben uns auch seine Wunden angesehen. Es sind nur ein paar Kratzer und einmal Nähen am Rücken. Was du ihm erzählst, ist dir überlassen. Wir haben dafür gesorgt, dass es kein Bildmaterial mehr von dem kleinen Vorfall gibt und hoffen, euch nicht sobald wieder in Gotham zu sehen.“
 

„Wie nett!“ Er knüllte die Nachricht zusammen und warf sie ans andere Ende des Zimmers, ehe er sich noch etwas entspannte und den Kopf an den von Spiderman lehnte. Da konnte er sich wirklich dran gewöhnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  black-bat
2017-04-23T16:57:15+00:00 23.04.2017 18:57
Ich fand das so goldig aber auch witzig wo der einfach die ganze Zeit scheiße gelabert hat und alle denken sich vermutlich wo ist der Ausschalter? Ja das wars dann auch.
Von:  KiraNear
2017-03-21T22:52:37+00:00 21.03.2017 23:52
Hach, was soll ich sagen - die FF hat mich mehr als köstlich amüsiert, vom Anfang bis zum Schluss XD
Und ich finde es echt cool, wie du die einzelnen Charaktere eingebaut hast, ich kam mir gerade vor, als würde ich einen offiziellen Comic lesen, nur eben in Textform und mit Kopfkino.
Also das war und ist echt cool, war die ganze Zeit am Lachen. Ich dachte mir schon gleich, dass so eine kleine Tour mit Deadpool nicht gut ausgehen kann XDD
 
Vielen lieben Dank dafür, damit hast mir echt eine sehr, sehr große Freude gemacht :3


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