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Decision of a soul

von

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Währenddessen bei Rin

Rin saß gedankenverloren an den Zeitenbaum gelehnt, der vor dem Higurashischrein stand. Dieser Baum wirkte unglaublich beruhigend auf sie und sie verbrauchte viel Zeit auf dessen Wurzeln. Sie war nun schon einige Wochen in der Neuzeit, doch an den ständigen Lärm, die vielen Menschen und die von Abgasen verpestete Luft konnte und wollte sie sich einfach nicht gewöhnen. Die Natur, die sie so sehr liebte hatte hier wenig Platz. Was wohl auf der anderen Seite des Brunnens geschah? Sie machte sich große Sorgen um alle, die Ungewissheit, wie ihre Zukunft weiter gehen sollte, machte sie fast wahnsinnig. Sie wollte unter keinen Umständen in dieser schrecklich lauten Zeit bleiben. Sie wollte zurück, zurück zu ihm, zurück in ihr altes Leben, in ihre Zeit. Sie konnte ja nicht ahnen, was in eben diesem Moment, in dem sie so ruhig an den Baum gelehnt saß, mit Sesshomaru geschah, welchen Schmerz er fühlte, welchen Kampf er erneut ihretwegen mit sich selbst austrug.
 

Rin trug noch immer Tenseiga an ihrer Seite, sie legte es niemals ab. Nicht einmal zum Schlafen. Es war ihre einzige Verbindung zu ihm, er hatte es ihr sicher nicht ohne Grund gegeben. Sie wusste nun, dass Sesshomaru wieder unter den Lebenden weilte und entgegen aller Vernunft, hatte sie Hoffnung. Hoffnung, ihn eines Tages wiederzusehen. Wie er nun wohl war? Sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass er völlig gefühllos war. Der Gedanke lastete schwer auf ihrem Herzen. Es musste doch einen Weg geben, zu ihm zurück zu kehren... irgendwann. Sie gehörte einfach nicht in diese Zeit.
 

Sie erschrak fürchterlich, als sie plötzlich durch eine Hand auf ihrer Schulter aus ihren Gedanken gerissen wurde. "Wie geht es dir und deinem Bauch?" Rin öffnete die Augen und sah Inuyasha dabei zu, wie er sich neben ihr nieder ließ. Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Mit der Tatsache, dass ein Halbdämon in ihr heranwuchs, kam sie noch immer nicht klar. Der Blick, den sie ihm zuwarf, sprach Bände. Er wusste, was in ihr vorging und sie brauchte nichts zu sagen. Wie sollte man so etwas auch in Worte fassen? Inuyasha war nicht besonders darin begabt, jemanden aufzuheitern, doch alleine seine Anwesenheit half. Auch er machte sich Sorgen um seinen Bruder, auch wenn er es nicht zugeben würde. Eine Zeitlang saßen die Beiden nur schweigend nebeneinander und genossen die Ruhe. Auch Inuyasha gefiel die Neuzeit nicht besonders, Rin wusste das. Es war keine Welt für Halbdämonen. Sowohl er, als auch seine Kinder mussten stets ihre Hundeohren verstecken und Inuyasha musste sein Temperament massiv zügeln. Auch Rins Kind würde es in dieser Welt nicht leicht haben. "Tut mir leid, dass ihr meinetwegen hier bleiben müsst. Ich bin euch schon so oft zur Last gefallen, ich dachte, das wäre endlich vorbei..." Doch sie wurde abrupt unterbrochen. "So etwas will ich dich nie wieder sagen hören! Wir sind eine Familie und in einer Familie ist man füreinander da. Hör auf, dir über solche Dinge Gedanken zu machen!" Sie war sehr überrascht von dieser Reaktion und sofort ruhig. "Hör zu, wir werden zurückkehren, gemeinsam. Wir müssen einfach! Und wir werden einen Weg finden, seine verdammte Seele wieder zu vereinen!" Rin bewunderte Inuyasha für seinen Optimismus. Das war sie eigentlich nur von Kagome gewohnt. Sogar er glaubte daran, dann durfte auch sie die Hoffnung nicht aufgeben.
 

"Inuyasha, könntest du mir kurz helfen?" Rief Kagome aus dem Haus. Er sah zu Rin und sie nickte bloß mit einem kleinen Lächeln, zu dem sie sich zwang: "Geh schon, ich komm schon klar." Damit stand er auf und lief zu seiner Frau. Rin blieb alleine am Baum sitzen und schloss wieder ihre Augen. Sie wäre fast eingenickt, als sie spürte, wie etwas an ihrem Kimono zerrte.

Als sie die Augen aufschlug stellte sie fest, dass es Tenseiga war. Sie stand auf und es zerrte immer stärker an ihr. Ohne zu überlegen gab sie dem nach und wurde in Richtung des Brunnens gezogen. Sie traute ihren Augen nicht, als sie hineinsah und auf der anderen Seite den fast wolkenlosen Himmel erblickte. Völlig erstarrt stand sie am Rand und hielt Tenseiga fest umklammert. Wie in Trance lehnte sie sich über den Brunnen und war drauf und dran hinein zu fallen, als sie von jemandem zurückgezogen wurde und in dessen Armen landete. "Was machst du da verdammt nochmal?" Inuyasha sah sie mit tadelndem Blick an. "Er ist offen! Ich kann zurück! Lass mich sofort los! Es ist sicher etwas Furchtbares geschehen!" Sie war völlig außer sich. Inuyasha hielt sie an den Schultern fest und sah sie eindringlich an. "Hör mir zu Rin! Du darfst nicht wieder zurück. Es ist viel zu gefährlich. Wie kommst du überhaupt darauf?"

"Tenseiga hat sich mal wieder selbstständig gemacht. Es muss etwas passiert sein, ich weiß es!" Er atmete tief durch. "Dann werde ich nachsehen. Du musst hier bleiben! Wenn du gehst und dir etwas zustößt, war alles umsonst. Versprich es mir! Du bleibst hier!" Rin sah wehleidig zum Brunnen, bevor sie wieder in seine Augen sah. "Ok."

"Ok, was?"

"Ok, ich verspreche es."

"Gut. Lass uns zu Kagome gehen. Dann werde ich in den Brunnen steigen und herausfinden, ob du Recht hast." Er brachte sie zu seiner Frau und machte sich bereit aufzubrechen. Insgeheim freute er sich, endlich wieder in seine eigene Zeit zurück zu können. "Pass auf sie auf. Wenn es sein muss, kette sie an."

"Pass du auf dich auf. Wenn du in drei Tagen nicht wieder zurück bist, komme ich dich suchen." Erwiderte Kagome. Er verlor keine Zeit und machte sich sofort auf den Weg zurück in die Vergangenheit.
 

Auf der anderen Seite angekommen, lief er sofort ins Dorf. Sango und Miroku waren äußerst überrascht, dass er so schnell zurückkehrte. "Inuyasha, du bist wieder zurück? Ist etwas passiert? Geht es Rin gut?"

"Ja, macht euch keine Sorgen. Ist hier auch alles in Ordnung? Rin meinte, Tenseiga hätte auf irgendetwas reagiert. Der Brunnen hat sich ihr wieder geöffnet. Sie ist davon überzeugt, dass etwas mit Sesshomaru passiert ist. Habt ihr etwas mitbekommen?" Sangos Blick wurde ernst. "Nachdem ihr in die Neuzeit zurückgekehrt seid, ist Kohaku in der Nacht verschwunden. Er wollte zu Sesshomaru. Er glaubt ihm dabei helfen zu müssen, seine Erinnerungen wieder herzustellen. Er sagte, dass er es ihm schuldig wäre." Inuyasha zog die Augenbrauen zusammen. "Ist er verrückt geworden? Was will er denn schon ausrichten?"

"Er wollte ihm wohl erzählen, was seine Mutter getan hat. Er weiß, wie schlimm es ist, keine Erinnerungen mehr zu haben. Wer könnte das besser nachempfinden, als Kohaku? Wenn Tenseiga sich selbstständig gemacht hat, denkt ihr, es hat funktioniert?" Inuyasha und Miroku sahen sich ratlos an. "Vielleicht. Doch was bedeutet das dann Für Sesshomaru? Wenn er sich wieder erinnert und doch nichts fühlt?" Miroku fing an zu grübeln, doch hatte darauf keine Antwort. "Wir werden es herausfinden müssen. Am besten warten wir hier, bis Kohaku zurückkommt." Darauf entgegnete Sango betrübt: "Wenn er zurückkommt..."
 

Inuyasha beschloss, Kagome zu informieren, was er von Sango erfahren hatte. Die Sache würde wohl länger dauern, als drei Tage. Widerwillig ließ sie ihn gehen.
 

Zwei ereignislose Tage vergingen, während sie auf Kohakus Rückkehr warteten. Als sie am dritten Tag gerade beim Essen waren, sprang Inuyasha plötzlich auf. Seine Nase hatte etwas gerochen, woraufhin er aus der Hütte lief und zum Himmel sah. Sie hatte ihn nicht getäuscht, denn er erblickte Kiara, die Kohaku trug und dahinter...Ah-Uhn und Jaken???

*Was zu Hölle machen die Beiden hier?*

Er lief ihnen entgegen, gefolgt von Sango und Miroku. Sangos Erleichterung war nicht zu übersehen. Sie schloss ihren kleinen Bruder fest in die Arme. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht!" Inuyasha trat nun auch vor ihn. "Was ist geschehen? Und warum hast du seine beiden Diener im Schlepptau?" Kohaku sah mit mitleidigem Blick zu dem armen Jaken und erzählte ihnen, was geschehen war. "Er hat nun seine Erinnerungen wieder, doch wie es mit ihm weiter geht, konnte nicht einmal seine Mutter sagen." Während sie sprachen, spürte Inuyasha eine fürchterlich starke Dämonenaura näher kommen. Seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an und er machte sich kampfbereit. Diesen Geruch kannte er nicht und er hielt Ausschau, was da auf sie zu kam. Auch die Anderen bemerkten es nun und gingen in Position. Alle bis auf Kohaku.
 

Urplötzlich, wie aus dem Nichts tauchte ein riesiger Dämon in Bärengestalt vor ihnen auf. Er hatte eine Mondsichel auf der Stirn, ähnlich wie Sesshomaru, doch war seine anders ausgerichtet. Die Sichel zeigte nach unten, wie ein Lächeln.

Als er auf dem Boden ankam, nahm er seine menschliche Gestalt an. Der Mann hatte wunderschöne, stechend grüne Augen, dunkelbraunes Haar, das er zu einem Zopf gebunden hatte und ein sehr markantes Gesicht. Sein Kimono war in Braun - und Goldtönen gehalten und sah sehr edel aus. Man konnte in seinen Augen sehen, dass er schon sehr alt war, aber auch nur an seinen Augen.

Er kam auf die kleine Gruppe zu und Kohaku ging ihm unbeirrt entgegen. Die Anderen waren noch immer in Kampfstellung. Seine Aura war so einnehmend, dass sich nicht einmal Inuyasha traute, irgendetwas von sich zu geben. Sie trauten ihren Augen kaum, als Kohaku sich vor dem Dämon verbeugte und sagte: "Meister Masuyo, wie schön euch so schnell wieder zu sehen. Was verschafft mir diese Ehre?" Und Masuyo entgegnete:
 

"Sesshomaru ist aufgewacht. Ich dachte, es interessiert dich und deine Leute."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blauesgirl1556677
2017-04-18T15:43:16+00:00 18.04.2017 17:43
Spannend. Bitte schnell weiter XD


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