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Meritum

von

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Demut

„Meine Karriere als Kunoichi ist offiziell vorbei.“
 

Für einen langen Moment mustert Sasuke stumm ihr Profil, sichtlich auf der Suche nach den richtigen Worten. „Deshalb ist dein Leben nicht vorbei-“

Sakuras Blick fliegt zu ihm und dieses Mal vermag er nicht zu deuten, was in ihren Augen funkelt. „Was würdest du tun, wenn du nie mehr als Ninja würdest arbeiten können?“

Er hält ihren Blick und nimmt den Vorwurf an. „Ich kann nichts anderes.“

Diese Offenbarung steht zwischen ihnen, anhaltend und schwer.

Er hebt seine linke Hand so langsam, dass sie seine Bewegung problemlos vorausahnen kann, aber sie lässt zu, dass er seine Hand an ihre Wange legt. „Aber du schon.“

Der anhaltende Blickkontakt zwischen ihnen intensiviert seine zärtliche Berührung und die Bedeutung hinter seinen Worten gleichermaßen, bis ihr Atem plötzlich aus einem vollkommen anderen Grund stockt.

„Du bist nach Tsunade die talentierteste Medic-nin, die dieses Land je gekannt hat.“

Seine Worte drucken eine Wertschätzung aus, die sie nie von ihm erwartet hat und nach der sie sich dennoch gesehnt hat, seit er sie das erste Mal als belastenden Ballast, statt als ebenbürtige Kameradin angesehen hat.

Sie schließt für einen Moment die Augen, ergibt sich kurz seiner Berührung. „Ich habe es nicht ernst gemeint.“

„Was?“

Sie schlägt ihre Lider auf und sucht wieder seinen Blick. „Als ich sagte, ich will dich nicht mehr in meiner Wohnung haben.“

„Ich weiß.“

Ein raues Lachen entflieht ihrer Kehle. „Du bist so ein arrogantes Arschloch.“

Sie sieht zur Seite und nimmt einen tiefen Atemzug, spürt die Kühle der morgendlichen Luft, schlagartig ernüchtert. „Und du hast es schon wieder geschafft mir weh zu tun.“

„Es tut mir leid.“

Das Gefühl in ihrem Brustkorb lässt sie die Zähne in der Unterlippe vergraben, bevor sie es in Worte fasst. „Das glaube ich dir auch.“

Es kostet sie mehr als Überwindung, den Kopf zurückzudrehen und noch einmal seinen Blick zu suchen. „Aber es ändert nichts daran, dass du immer Entscheidungen für uns beide triffst – und ich immer diejenige bin, die zurückbleibt. Du sagst, du respektierst mich, aber es sind Taten, die aussagen, was du wirklich denkst. Und die Entschuldigung, dass du mich auf deine Art beschützen wolltest, ist für mich nicht gut genug.“

Sie tritt von ihm zurück und dieses Mal lässt er sie. „Und mir nachzuspionieren, wird mich bestimmt nicht dazu bewegen, dir früher zu vergeben.“
 


 

Eine Stunde später hat sie den abgelegensten Trainingsplatz des Dorfes für sich beansprucht, um sich ungestört mit Taijutsu-Übungen auszutoben, bis ihre Lunge in den Streik tritt.

Aber abgelegen ist am heutigen Tag offensichtlich nicht abgelegen genug, weshalb sie außer Atem in der nächsten Bewegung innehält, als ihre Sinne erneut anschlagen.

„Sensei.“

Kakashi tritt aus dem Schatten der Bäume zu ihrer Linken und überquert in gewohnter Gelassenheit den Abstand zwischen ihnen.

„Ich bin schon lange nicht mehr dein Lehrer, Sakura.“

Ein Schmunzeln zupft an ihren Lippen, als sie sich aufrichtet und seinem musternden Blick begegnet. „Warum siehst du mich dann so missbilligend an?“

Die Antwort kommt so neutral wie erwartet, auch wenn sie alles andere, bloß nicht dieses Gefühl in Sakura weckt.

„Tsunade hat mir erzählt, was passiert ist.“

Der Zug um ihren Mund nimmt bittere Züge an. „Natürlich hat sie das. Die Hälfte der Gerüchte in diesem Dorf kommen aus dem Hokageturm persönlich.“

„Es tut mir leid.“

Sie nimmt Kakashis Worte mit einem knappen Nicken hin und wendet sich wieder dem Holzturm zu, mit dem sie trainiert hat. Sie nimmt ihre Übungen wieder auf, spürt Kakashis Präsenz jedoch weiterhin an ihrer Seite.

Darin geübt wortkarge Männer zu ignorieren, fährt sie genau damit fort, bis ihr ehemaliger Sensei ausspricht, weswegen er wirklich hergekommen ist.

„Was du erreicht hast, kann dir trotzdem keiner wegnehmen.“

Das verächtliche Schnaufen entfährt ihr, bevor sie es zurückhalten kann. „Offensichtlich schon.“

Die Hand auf ihrer Schulter lässt sie seufzend erneut innehalten und sie wendet sich widerwillig dem erfahrenen Shinobi zu, dem sie die Grundsteine ihrer Ausbildung verdankt.

„Du hast längst allen, die an dir gezweifelt haben, bewiesen, dass sie falsch lagen. Das frühzeitige Ende deiner Karriere bei der ANBU wird daran nichts ändern.“

Er hält ihren Blick für einen Moment, erwartet aber offensichtlich keine Antwort, denn nach ein paar schweigsamen Sekunden nickt er ihr noch einmal zu und verschwindet.
 

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Am selben Morgen in Narutos Wohnung
 

Die Tatsache, dass sie ihm seit einer halben Stunde am Frühstückstisch gegenüber sitzt und kaum etwas gegessen hat, während sie abwesend aus dem Fenster starrt, bringt ihn schließlich dazu die Stille zu brechen. „Was geht dir durch den Kopf?“

Ihre hellen Augen wandern zurück zu ihm und es liegt eine vertraute Wärme darin, aber das schmale Lächeln um ihren Mund verrät ihre Sorge. „Ich muss nach Hause.“ So schnell wie sie zu ihm zurückgekehrt ist, verliert er ihre Aufmerksamkeit wieder an die Gedanken, die sie gefangen halten. „Ich muss meiner Schwester von der Krankheit unseres Vaters erzählen. Sie sollte die Möglichkeit haben sich zu verabschieden.“

Naruto erhebt sich von seinem Stuhl und drückt seine Lippen für einen Moment gegen ihre Stirn. „Ich begleite dich.“

Es ist alles, was er im Moment für sie tun kann, auch wenn ihn die Untätigkeit still in den Wahnsinn treibt.
 


 

Kurz darauf im Hyuuga-Anwesen
 

Die Stimmung im Anwesen wirkt still und angespannt, während Hinata zielstrebig die Räumlichkeiten ihres Vaters anstrebt.

Es ist nur zwei Monate her, dass er mit dem Clanoberhaupt gesprochen hat und es ist davor auch nicht unbedingt besonders häufig vorgekommen, aber selbst Naruto hört den Unterschied in der Stimme des Mannes selbst durch die Tür an dem zweisilbigen „Herein“.

Sie betreten den Raum und als sein Blick auf den Hyuuga fällt, hat Naruto Mühe seine Gesichtszüge zu kontrollieren. Seit er ihn das letzte Mal gesehen hat Hiashi etliches an Körpergewicht verloren und das stolze Clanoberhaupt wirkt erschöpft und abgekämpft. Nur der Blick aus den hellen Augen ist in diesem Moment so wach wie jeher.

„Vater.“

„Hinata.“ Der Blick des Oberhauptes wandert abschätzend von seiner Tochter zu dem Mann an ihrer Seite und zurück. „Wo warst du?“

Hinata senkt entschuldigend den Kopf, aber so schnell wie ihre Antwort kommt, hat sie sich die Worte längst zuvor zurechtgelegt. „Ich bin überraschend in eine Mission verwickelt worden, die die letzten zwei Tage umfasst hat.“

Es vergehen zwei Sekunden, aber schließlich nickt das Clanoberhaupt und sieht zurück zu dem Shinobi, der ein wenig zu dicht neben seiner Tochter steht, um unauffällig zu sein. „Naruto.“

„Hiashi.“

Der Blickkontakt zwischen ihnen hält einen Moment an, bevor Hiashi sich erneut seiner Tochter zuwendet. „Geh und rede mit deiner Schwester.“

Es scheint normal im Hyuuga-Clan zu sein die Absichten des anderen vorherzusehen, ohne dass dieser sie ausspricht, denn Hinata verzieht keine Miene.

Aber die Art wie ihr Blick zu Naruto wandert, verrät etwas anderes. „Ich-“

„Naruto kann hier bei mir auf dich warten.“

Das Wort ihres Vaters ist im Hyuuga-Clan ungeschriebenes Gesetz und sie weiß, wie viel Erfolg es hätte ihm zu widersprechen, aber Naruto mit ihm allein zu lassen, ist dennoch so ziemlich die letzte Anweisung, der sie nachkommen will.

Deshalb öffnet sie mutig die Lippen, aber Narutos Hand legt sich auf ihren Rücken und hält sie so davon ab.

„Ich warte hier auf dich.“

Sie hält seinen Blick einen Moment, bevor sie sichtlich widerwillig den Raum verlässt.
 

Es ist kaum eine Minute still zwischen den beiden Männern, bevor das Clanoberhaupt schließlich das Wort ergreift. „Ihr erwartet also ein Baby.“

Es sollte ihn nicht überraschen, dass er es schon weiß, obwohl Hinata ihm gesagt hat, dass sie es noch niemandem aus ihrer Familie erzählt hat.

Nicht wirklich erfahren in Diplomatie, sucht er dennoch nach der am wenigsten provokativen Antwort. „Sie ist jetzt auch meine Familie.“

Selbst Hiashis Nicken in diesem Moment ist bereits überraschend. „Ich weiß, dass du alles tun wirst, um sie und das Baby zu schützen. Du bist ein ehrenwerter Mann, Naruto.“

Seine Fassungslosigkeit braucht einen Moment, um sich soweit zu verflüchtigen, dass er in der Lage ist eine sinnvolle Antwort zu formulieren. „Warum widerstrebt es Ihnen dann so sehr, dass Ihre Tochter mich liebt?“

„Sie kann nicht gleichzeitig eine Hyuuga und eine Uzumaki sein.“

Naruto presst seine Kiefer aufeinander und mahnt sich selbst zur Ruhe. „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber es wäre nicht das erste Mal, dass Sie Ihre Tochter unterschätzen.“

Hiashi schmunzelt in einer selten emotionalen Regung. „Dasselbe hat sie vor zwei Monaten auch zu mir gesagt.“

In der darauffolgenden Stille scheint sich das Clanoberhaupt in seinen Gedanken zu verlieren und sein Blick wird zum ersten Mal an diesem Tag trüb und verrät, dass auch der Geisteszustand des Hyuuga nicht mehr unbelastet ist.

Naruto vergräbt die Hände in den Hosentaschen, unsicher ob er noch bleiben oder lieber gehen sollte und ringt sich schließlich zu dem einzigen Satz durch, der ihm zur Beschwichtigung des Älteren einfällt. „Sie wird immer Ihre Tochter sein.“

Die hellen Augen, die beinahe das einzige Merkmal sind, das Hiashi äußerlich mit seiner ältesten Tochter verbindet, richten sich wieder auf ihn und es ist sichtlicher Zynismus, der die Lippen des Oberhauptes umspielt. „Und doch werde ich nicht mehr erleben, wie sie selbst Mutter wird.“
 


 

Immer noch unschlüssig, ob sie nicht doch lieber umdrehen sollte, um ihren Vater davon abzuhalten ihre Beziehung ein weiteres Mal aufs Spiel zu setzen, trifft Hinata auf den Verwandten, den sie an diesem Tag zuletzt im Anwesen vermutet hätte.

„Neji.“

Sie mustert ihren Cousin eine Sekunde überrascht, bevor sie sich fängt.

„Wo ist Tenten?“ Hinata sieht sich suchend um, als wäre es möglich, dass sie ihre beste Freundin irgendwie übersehen hat, bevor sie ihren Cousin selten gereizt fixiert. „Wenn du mir jetzt erzählst, dass du das schon wieder vergeigt hast, dann kannst du gleich wieder umdrehen!“

Der Ältere hebt abwehrend die Arme. „Sie bringt ihren Auftrag in Suna zu Ende und ich werde in einer Woche zurück reisen, um sie abzuholen.“

„Gut.“ Hinata nickt, bevor sie an ihm vorbeitritt, aber Neji folgt ihr.

„Wohin gehst du?“

„Ich muss meiner Schwester sagen, dass unser Vater nicht mehr lange zu leben hat.“

Der nächste Atemzug des ANBU entfährt ihm selten geräuschvoll. „Es tut mir leid, dass ich dich die letzten Tage damit allein gelassen habe-“

Aber Hinata wiegelt seine Antwort ab. „Das ist meine Bürde, Neji. Ich bin seine Erbin. Ich werde auch jetzt nicht daran zerbrechen.“
 

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Am selben Abend in Narutos Wohnung
 

„Hinata?“

Sein Schlafzimmer liegt in beinahe vollständiger Dunkelheit und wenn der Mond nicht schwach durch sein Fenster leuchten würde, hätte er ihren Umriss am Fenster übersehen.

Er durchquert den Raum und legt seine Hand vorsichtig auf ihre Schulter, aber Stunden später weiß er immer noch nicht, was er sagen soll.

Hiashi hat seiner jüngsten Tochter gerade noch eine halbe Stunde gegeben, um sich von ihm zu verabschieden, bevor er seinen letzten Kampf verloren hat. Bis die herbeigerufenen Medic-nin eingetroffen sind, konnte ihm nicht einmal Tsunade mehr helfen.

„Du hattest Recht. Er verdient es nicht, dass ich um ihn weine.“

Naruto schließt die Augen und wünscht sich nicht zum ersten Mal, dass er seine wütenden Worte von vor ein paar Tagen zurücknehmen könnte. „Ich weiß.“

Hinata dreht den Kopf zu ihm und das schwache Licht reflektiert sich in den Tränenströmen, die anhaltende Bäche über ihre Wangen ziehen. „Warum kann ich dann nicht aufhören?“

Ein schweres Seufzen entflieht ihm, während er beide Arme um sie legt und sie in eine tröstende Umarmung zieht, die alles ist, was er ihr im Moment bieten kann. „Weil er trotzdem dein Vater war.“

Er hält sie fester, als leise Schluchzer ihren Körper zu schütteln beginnen und drückt seine Lippen liebevoll gegen ihren Haarschopf. „Wenn ich könnte, würde ich all das von dir nehmen.“
 

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4 Tage später
 

Sie zieht sich das schwarze Kleid vom Körper und wirft es achtlos in eine Ecke, mit dem festen Vorsatz es schnellstmöglich zu entsorgen. Es mag Einbildung sein, dass die bleiernen Emotionen von Beerdigungen an Stoffen hängen bleiben, aber sie hat es dennoch noch nie über sich gebracht, ein Kleidungsstück nochmal anzuziehen, nachdem sie es auf einer Beerdigung getragen hat.

Selbst wenn sie Hiashi Hyuuga persönlich nicht besonders mochte, vom heutigen Tag an würde das schwarze Kleid immer mit der Erinnerung an Hinatas steinernen Gesichtsausdruck, Hanabis einzelner Träne und Narutos Hilflosigkeit einhergehen.
 

Sakura nimmt das Klopfen an ihrer Tür emotionslos war.

„Komm rein.“

Sasuke tritt in ihren Raum und auch wenn es unauffällig ist, sieht sie, wie er einen kurzen Moment in seiner Bewegung stockt, als sein Blick auf sie fällt.

„Sakura-“

Sie sieht zu ihm, ungeachtet der Tatsache, dass sie nur schwarze Unterwäsche trägt. Er hat sie schon oft genug in wesentlich weniger gesehen.

Aber dass er seinen Blick von ihr abwendet, um in diesem Moment aus dem Fenster zu schauen, löst schlagartig Trotz in ihr aus, der sie zu ihrer nächsten provokanten Aussage verleitet.

„Was, bist du meiner in der Hinsicht jetzt auch schon überdrüssig geworden?“

Er bewegt sich so schnell, dass ihr Atem ihr keuchend entfährt, als er mit ihrem nächsten Wimpernschlag vor ihr auftaucht, einen Arm um sie legt und sie so nah an sich reißt, dass sie genau spürt, dass ihr entkleideter Zustand ihn nicht kalt lässt.

„Ich werde nie genug von dir haben. Egal in welcher Hinsicht.“

Um das Muster der letzten Tage fortzusetzen, ist es einmal mehr sie, die in diesem Augenblick seinem Blick nicht standhalten kann.

„Fällt es dir so schwer zu glauben, dass ich mehr von dir will als nur Sex?“

Das treibt ein verächtliches Schnauben über ihre Lippen. „Nein, dass du alles willst, ist mir nicht neu.“ Doch als sie ihre Augen zurück auf seine richtet, liegt nur Resignation darin. „Aber es gibt nichts, was ich dir noch geben könnte.“

Er lässt sie nicht los. „Du könntest mir noch eine Chance geben.“

Obwohl er es erwartet hat, verursacht ihr Kopfschütteln ein merkwürdiges Stechen in seinem Brustkorb, das von ihren Worten noch verstärkt wird.

„Ich überlebe keine weitere Chance mit dir.“

Sie wendet sich einmal mehr von ihm ab. „Ich gehe duschen.“
 


 

Eigentlich lautete sein Vorsatz, ihr weiterhin den Raum zu lassen, den sie offensichtlich braucht, aber als sie eine dreiviertel Stunde später immer noch nicht aus ihrem Badezimmer gekommen ist, klopft er an die Tür. „Sakura?“

Als er keine Antwort erhält, wiederholt er ihren Namen lauter. „Sakura!“

Er schüttelt den Kopf, als er das Rauschen des Wassers hört und sich dieses Mal sicher ist, dass sie ihn auch gehört hat. „Wenn du mir nicht antwortest, komme ich rein.“

Seiner Drohung nachkommend, drückt er im nächsten Moment die Türklinke nach unten und betritt das Badezimmer.

Die Scheiben der Dusche sind so beschlagen, dass er ihren Umriss nur verschwommen dahinter sieht. „Sakura.“

Sie ignoriert ihn weiterhin und mit einem Seufzen greift er in seinen Nacken und zieht sich den Pullover über den Kopf.

Sasuke entledigt sich seiner Kleidung, lässt sie achtlos auf dem Boden zurück und schiebt die Duschwand auf. Sie steht mit dem Rücken zu ihm unter dem Wasserstrahl und er mustert zunächst die Blutergüsse die einzeln verstreut über ihre helle Haut ihren Körper entstellen und von den Trainingseinheiten stammen, denen sie sich die letzten Tage störrisch unterzogen hat.

„Hast du dich jetzt endlich genug bestraft?“

Sie dreht den Kopf leicht in seine Richtung und sieht über ihre Schulter zu ihm. „Ich bin mir noch nicht sicher.“

Als dieses Mal er stumm bleibt, dreht sie sich zu ihm um.

„Was ist?“

Er bleibt auf der anderen Seite der Duschkabine, auch wenn diese ohnehin nicht viel Abstand zwischen ihnen zulässt. „Ich werde dich nicht anfassen, wenn du es nicht willst.“

Seine Worte zaubern ein Schmunzeln auf ihre Lippen, obwohl das eben noch die letzte Emotion war, nach der ihr zumute war. „Du bist gerade nackt zu mir unter die Dusche gestiegen.“

Er erwidert die Geste, auch wenn sie bei ihm wie immer ein wenig unauffälliger ausfällt. „Das bedeutet nicht automatisch, dass wir miteinander schlafen werden.“

„Nicht?“

„Nein.“ Er berührt sie immer noch in keinster Weise. „Ich wollte nur nach dir sehen.“

Sie sieht davon ab, ihre Kabbelei fortzuführen und ihn darauf hinzuweisen, dass er das auch angezogen hätte tun können. „Ich konnte Hiashi Hyuuga nie besonders gut leiden. Aber Hinata und Hanabi heute an seinem Grab zu sehen-“

Hat sie an die Beerdigung ihrer eigenen Eltern erinnert.
 

Sasuke macht einen Schritt auf sie zu und mit diesen wenigen Zentimetern nach vorne trennt ihre Körper plötzlich nur noch ein Hauch voneinander.

„Es tut mir leid.“

„Was genau?“ Seine Entschuldigungen sind selten und sie will wissen, was er für wichtig genug erachtet, um sie ihr zu geben.

„Dass ich damals nicht für dich da war.“

Ihr nächster Atemzug bleibt hart in ihrem Brustkorb stecken. So lange, dass ihre Atmung danach keuchend wiedereinsetzt.

Aber es ist dennoch schlagartige Entschlossenheit, die ihre Haltung streckt und ihren Blick erfüllt.
 

Dieses Mal kommt ihre Bewegung für ihn unerwartet.

Sakura legt ihre Hände um seinen Hals streckt sich auf dem nassen Boden geschickt auf die Zehenspitzen, bis ihre Lippen gegen seine liegen.

Sie belässt es nicht bei einer kurzen, unschuldigen Berührung. Sie zieht ihre Zunge aufreizend über seine Lippen und macht den einen kleinen Schritt nach vorne, den es braucht, um den Abstand zwischen ihnen zu überwinden.

Trotz des warmen Wassers zittert sie, als ihre Haut sich gegen seine schmiegt, aber sie drückt ihren Körper nur noch enger gegen seinen.

Er kommt ihr entgegen, indem er beide Arme um sie schlingt und sie in der gleichen Bewegung auf seine Arme hebt, während er ihren Kuss rau erwidert.

Die kühlen Fliesen in ihrem Rücken lassen sie keuchend den Kopf zurückwerfen, aber er folgt ihr mit seinen Lippen und verwickelt sie sofort in einen weiteren Kuss.

„Sasuke."

Sie flüstert seinen Namen atemlos gegen seine Lippen und er öffnet die Augen, um ihrem Blick zu begegnen.

Er sieht nicht weg, blinzelt nicht einmal, als er ihre Körper so langsam vereint, dass sie sich auf die Lippe beißen muss, weil sie Angst hat, welche Bekundung ihr in diesem Moment entfliehen könnte. Doch obwohl die Intensität seines Blickes in diesem Moment fast zu viel ist, sieht sie nicht zur Seite.

Erst als er mit seiner letzten Bewegung ganz in sie eindringt, schließen sich ihre Lider fast gegen ihren Willen, aber sie schlingt ihre Arme um seine Schulter und sucht erneut seine Lippen mit ihren.

Das Gefühl des Wassers auf ihrer Haut und der Fliesen in ihrem Rücken tritt in den Hintergrund, als er anfängt sich zu bewegen und sie sich vollständig in seiner körperlichen Nähe verliert.
 


 

Ihr Herz klopft immer noch zu schnell und sie führt die Finger ihrer rechten Hand über seine Brust, um auch seinen Herzschlag zu spüren, während sie ihre Stirn gegen seinen Oberkörper legt.

Das spürbare, beschleunigte Pochen unter ihren Fingerspitzen beruhigt sie und sie drückt ihre Lippen gegen seine Haut, bevor sie die Augen schließt.

Mit ihm zu schlafen ist das eine, aber sie weiß, dass sie zumindest aus seinem Bett aufstehen sollte, um die Grenzen zwischen ihnen nicht schon wieder vollständig zu verwischen, aber sie kann den Willen dazu nicht aufbringen.

Sie weiß, dass das hier ihre Probleme nicht lösen wird. Selbst wenn sie schon so weit wäre ihm zu vergeben, ist das Vertrauen zwischen ihnen im besten Fall brüchig und sie ist sich nicht sicher, ob eine Beziehung mit ihm überhaupt möglich wäre.

Aber ohne ihn ist sie auch nicht glücklicher.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hokagebernd
2021-04-30T09:03:21+00:00 30.04.2021 11:03
Tolles Kapitel is hiashi auf seine letzte Tags melankolisch geworden? Es wahr schon ziemlich gemein von sasuke sakura erst zu loben u. Dann zu sagen das wahr nich so gemeint gewesen
Von:  XxGirlyxX
2019-01-05T09:05:17+00:00 05.01.2019 10:05
Tolles Kapitel:)
Und schwierige Situation, wenn man schon so oft "hintergangen" wurde:-/
Aber die beiden bekommen es sicher hin:D
Freue mich schon auf das nächste Kapitel
LG XxGirlyxX
Von:  Kleines-Engelschen
2018-12-23T18:52:35+00:00 23.12.2018 19:52
Ein tolles Kapitel. Ich bin gespannt wie es weitergeht und sich alles entwickelt! :)

Schöne Weihnachten dir.

greetz
Von:  Sakushikalove
2018-12-23T17:25:15+00:00 23.12.2018 18:25
Sehr schön und spannend 👌
Bin gespannt wie es weiter geht 🎄
LG Sakushikalove
Von:  Scorbion1984
2018-12-23T16:08:31+00:00 23.12.2018 17:08
Da steckt Sakura in einer Zwickmühle ,ich wüste auch nicht wie es weiter gehen soll !
Sehr trauriges Kapitel ,alles wieder vertreten ,Trauer Liebe ,Zweifel und Unentschlossenheit !
Von:  Thrawn
2018-12-23T16:06:01+00:00 23.12.2018 17:06
Super Kapi

Da konnten sich Hiashis Kinder wenigstens von ihm verabschieden. Bin gespannt wer den nun den Clan leiten wird. Und vor allem ob jemand anderes vielleicht noch dazwischen spuckt. Sowie Narutos und Hinatas Kind. Wer wird wohl auf diese Nachricht reagieren?

Die Gefühle zwischen Sakura und Sasuke sind sehr passend beschrieben. Einserseits liebt Sakura Sasuke, anderseits kann sie ihm nicht vertrauen und das setzt ihr zu. Sakura muss entscheiden was sie nun wirklich will. Und Sasuke sollte sich beeilen. Sonst wird es nie mit einer Beziehung etwas werden.

MfG Thrawn
Von:  Narudia
2018-12-23T00:23:09+00:00 23.12.2018 01:23
Huhu,

Hey ein neues Kapitel das freut mich sehr. Ich denke du bringst die Situation mit sasuke und Sakura gut rüber. Natürlich will sie nicht das er geht natürlich liebt sie ihn und ist ihm dankbar das er ihre Stärke und ihr können auch als Heilnin anerkennt und ihr mit machen möchte und er hat recht er selbst er könnte nichts andres tun sie aber schon. Aber dennoch hat er sie tief verletzt noch mehr als beim ersten Mal als nur sie ihn liebte und keine Ahnung hatte wie er empfindet und er sie halt einfach nur enttäuscht zurück gelassen hatte. Diesmal hat er sich bewusst in ihre gefühlswelt eingeschlichen hat mit ihr geschlafen ihr Hoffnungen gemacht aber sie dennoch auf die gleiche Art verarscht uns zurück gelassen hat sie viel mehr verletzt. Sowas kann man nicht einfach wieder gut machen klar hat sie ihre Probleme da zu glauben das er sie liebt das es um mehr als sex geht. Aber tief in ihrem Innern glaubt sie es ihm sicherlich aber es ist schwer vertrauen wieder aufzubauen wenn man so schwer enttäuscht wurde er mag zwar gute Gründe gehabt haben nicht mal das er denkt sie sei zu schwach nein sie bedeutet ihm halt sein Leben und er hatte Angst um sie wollte sie beschützen aber das geht nunmal nicht immer man muss den Mensch den man liebt vertrauen und ihn unterstützen und sich auf seine Unterstützung verlassen ihn nicht einengen sondern ebenso vertrauen wenn sie sagt sie schafft das dann wird es wohl auch so sein auch wenn es schwer fällt. Aber er hat nie gelernt mit solchen Emotionen umzugehen wie man in solchen Situationen reagiert was richtig und falsch ist. Beide haben Fehler gemacht auch Sakura als sie sich blind einfach auf alles eingelassen hat zu schwach war um sich bei Gesprächen durchzusetzen sich immer ablenken zu lassen. Es müsste kommen wie es kam. Nun liegt es an beiden es besser zu machen wieder nur sex zu haben ändert nichts. Sie müssen reden ehrlich zueinander sein sagen was sie wollen was sie nicht wollen. Einen Weg finden einander zu vertrauen und füreinander da zu sein und nicht mit dem sex allen Problemen aus dem Weg zu gehen. Aber ich bin überzeugt das sie sich genug lieben um es mit der Zeit zu schaffen.

Ich fand es auch sehr schön wie Naruto Hinata so gut es ging unterstützt und für sie da ist. Er wusste es wäre nicht leicht für sie ihrem Vater zu widersprechen vor allem auch wegen seiner Krankheit und da sie ihn nicht mehr reizen möchte. Auch gegenüber Hiashi hat er gut reagiert die richtigen Antworten gegeben und ihm zu verstehen gegeben das er hinata nicht wegnimmt und an ihre Stärke glaubt und er darauf vertraut das sie gemeinsam einen Weg finden werden. Auch bei ihnen Heist es kommt Zeit kommt Rat es wurden in der Vergangenheit auch Worte gesagt die so nicht gemeint waren zurücknehmen kann man sie dennoch nicht auch sie müssen gemeinsam auf ihre Zukunft hin arbeiten.

Vielen Dank für das Kapitel ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Lg Narudia
Von:  Sakura2100
2018-12-22T18:28:10+00:00 22.12.2018 19:28
Wow, hätte echt nicht damit gerechnet dass hiashi so schnell stirbt...aber ich finds toll dass hiashi vor seinem tod nette worte für naruto gefunden hat und hinata so gesehen in narutos hände gelegt hat!! Finds auch toll dass naruto so hinter ihr steht, aber um ehrlich zu sein hab ich nichts anderes erwartet!
Sasukes entwicklung find ich wirklich super. Klar ich kann saku auch verstehen dass sie zeit braucht um ihn zu verzeihen aber sasuke ist ein ushia, somit auch sehr stur also wird er sicher nicht aufgeben um saku zu kämpfen... vielleicht würde es einiges beschleunigen wenn sasuke wieder nen “fanclub“ hätte gg ich glaube dadurch würde saku zwar zuerst sagen mach do h was du willst aber sie würde ziemlich schnell merken dass sie ohne den ushia nicht kann und dass sie jede andere frau an seiner seite köpfen würde gg
In dem sinne hoffe ich dass du bald weiterschreibst, und wünsche dir frohe weihnachten und nen guten Rutsch außer du schreibst vorher noch ein kapitel *_*
Von:  Cosplay-Girl91
2018-12-22T18:18:49+00:00 22.12.2018 19:18
Tolles Kapitel :)
Arme Hinata.
Süß mit Sakura und Sasuke. Sie können nicht mit und nicht ohne einander.
LG
Von:  Kaninchensklave
2018-12-22T18:11:21+00:00 22.12.2018 19:11
ein Tolles und auc trauriges Kap

nun konnte sich auch Hanabi noch von Ihrem Vater verabschieden und die nächste Zeit
werden weder Naruto noch Hinata viel in Ihrer wohnung verbringe, denn es gibt einiges im Clan zu Regeln
es müssten Entscheidungen getroffen werden und veränderungen müsser herbei geführt werden
um den Clan in Rchtung zukunft zu bringen

zwar werden sich die meisten älztesten sträuben und doch sind die veränderungen längst überfällig
Naruto wird sie genauso unterstützen wie Neji und Hanabi, welch wohl bald in den Armen ihren schwester zusammen sacken wird um Ihrer trauer freien lauf zu lassen

Sasuke möchte mehr als sakura bereit ist Ihm zu geben und doch wird er warten bis sie soweit ist
nur noch ist sie nicht soweit, jedoch ist es nur eine frage der Zeit

GVLG




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