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Meritum

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Kongruenz

Trotz der dichten Rauchschwaden kann sie die helle Farbe des Flures noch ausmachen oder vielleicht spielt ihr Verstand ihr auch nur einen Streich. Sie zieht das getränkte Tuch vor ihrem Mund und ihrer Nase noch enger, aber selbst so spürt sie die unnatürliche Schwere der Luft.

Ihr Katana fest in der Hand, tritt sie mit lautlosen Schritten durch den Flur in das Wohnzimmer, aber als ihr Blick auf die reglose Gestalt ihres Vaters fällt, verliert sie jeglichen Gedanken daran, dass eventuell Feinde in ihrem Elternhaus sein könnten.

„Papa!“

Ihr Katana fällt vergessen aus ihrer Hand, als sie ihre Finger zitternd an seinen Nacken legt.

„Nein! Nein, bitte nicht-“
 

„Sakura! Sakura!“

Es ist bestimmt schon die mehrfache Wiederholung ihres Namens, die schließlich durch ihren Traum zu ihr durchdringt und sie blinzelt das Gesicht ihres ehemaligen Teamkameraden langsam scharf.

Der Schleier des Fiebers liegt noch über ihren Augen, aber das unzufriedene Stirnrunzeln ist ihr auch so vertraut genug, dass sie ihre Umgebung trotz ihrer vernebelten Gedanken relativ schnell einordnet. Immer noch ihr Bett, in ihrer Wohnung. Immer noch Fieber von geschätzt knapp 40°C, als Nachwirkung von Tsunades Behandlung.

„Sasuke.“

Die Anstrengung ihre Hand zu heben, ist beinahe Grund genug es sein zu lassen, aber sie schiebt seine Finger trotzdem von ihrer verschwitzten Stirn.

„Ja, ich habe immer noch Fieber.“

„Und Albträume.“

Sein musternder Blick geht ihr auf die Nerven und durch Krankheit ans Bett gefesselt ist sie niemals gut gelaunt, deshalb schließt sie ihre Augen wieder, obwohl dort auch keine besseren Bilder auf sie warten. „Das war kein Traum.“

„Erinnerungen sind immer schlimmer.“

Anhand dieser unerwarteten Erwiderung, schlägt sie ihre Augen ruckartig wieder auf, aber Sasuke hat den Raum bereits wieder verlassen.
 

Sakura setzt sich mürrisch ein Stück weit auf, aber ihr Körper ist so geschwächt davon sich selbst anzugreifen, um die Schäden des Jutsus rückgängig zu machen, dass sie selbst diese minimale Tätigkeit übermäßig anstrengt.

Selbst in der halbwegs aufrecht sitzenden Position, fallen ihre Lider unaufhaltsam wieder zu, da ihr Körper hartnäckig noch mehr Schlaf einfordert.

Aber eine breite Hand, die sich in ihren Nacken schiebt, lässt sie erneut aufsehen und über den Rand eines Wasserglasses Sasukes Blick begegnen.

„Trink das.“

Sie zwingt ihre Hände erneut zu einer Bewegung, um ihm das Glas aus der Hand zu nehmen, aber nachdem sie ein paar Schlucke genommen hat, sinkt sie zurück in ihre Kissen und ist schon wieder eingeschlafen, während sich ihre Haare noch über den hellen Stoff fächern.
 

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„Wenn sie schläft sieht sie richtig friedlich aus.“

„Hn.“

„Glaub mir, Teme, du solltest es genießen, solange es anhält.“
 

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„Sie schläft schon seit beinahe 24 Stunden. Das kann nicht normal sein.“

„Bei der Intensität dieser Behandlung ist das allerdings normal.“

„Wie wäre es dann mit ein bisschen weniger Intensität?“

„Vorsicht, Uchiha. Man könnte fast den Eindruck erhalten, du sorgst dich um sie.“

„Tse.“
 

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3 Tage später
 

„Ich habe gehört, du hast Tsunades medizinische Behandlung kritisiert. Du verstehst es also nach wie vor dir Freunde zu machen, was Teme?“

„Gehst du der kleinen Hyuuga eigentlich auch so auf die Nerven?“

„Sie liebt mich für meinen unverwechselbaren Charme.“

„Unverwechselbar ist allerdings zutreffend.“

„Halt die Klappe, Teme.“

„Warum gehst du nicht mit gutem Beispiel voran, Dobe?“
 

„Haltet beide die Klappe.“

„Sieh an, unsere schlafende Prinzessin erwacht.“

Sakura schlägt genervt die Augen auf, um ihre beiden Teamkameraden zu fixieren und erkennt gleichzeitig, dass ihr Fieber erheblich gesunken ist, auch wenn sie immer noch die Schwäche in jedem ihrer Glieder spürt, als sie sich aufsetzt.

„Euer Gezeter könnte selbst Tote aufwecken.“ Aber während sie sich aufsetzt, wandert ihr Blick aufmerksam über die Gestalt ihres besten Freundes und sie kaschiert das Verengen ihrer Augen, indem sie die Decke zurückschlägt und die Beine über den Bettrand schwingt.

„Was wird das wenns fertig ist?“

Sie ignoriert Naruto und beschließt, dass sie die Tatsache, dass sie nur Top und Shorts trägt, nicht weiter interessiert und dass sie sich den Blick in den Spiegel vermutlich sowieso lieber sparen sollte und strebt den direkten Weg in die Küche an.

Auf der Treppe hält allerdings nur ein beherzter Griff an das Geländer ihr Gleichgewicht.

Sie spürt Sasukes Wärme bereits in ihrem Rücken, bevor seine Stimme ihr Ohr streift.

„Wenn du dich wehrst, werfe ich dich einfach über meine Schulter.“

Sie öffnet den Mund, eine nette Erwiderung auf den Lippen, aber ihr Atem stockt hart in ihrem Brustkorb, als er sie ruckartig auf seine Arme hebt.

Sie hört das Lachen ihres besten Freundes in ihrem Rücken und bedankt sich mit einem finsteren Blick, als Sasuke sie am Fuß der Treppe im Wohnzimmer wieder absetzt.

Sakura dreht sich auf dem Absatz um und kniet sich grummelnd vor eines der Holzregale in ihrem Wohnzimmer und schiebt die Schiebetüre zur Seite. In vollem Wissen, wo alles steht, greift sie nach fünf der zahlreichen Gläser, erhebt sich und strebt die Küche an, ohne ihre beiden Teamkameraden weiter zu beachten.

Allerdings war es noch nie unbedingt leicht, die beiden Männer zu ignorieren, erst recht nicht in der Kombination.

„Denkst du, wir sollten Tsunade holen?“

Narutos Versuch eines Flüsterns hätte sie an jedem anderen Tag amüsiert, aber die Schwäche ihres eigenen Körpers strapaziert ihre Nerven bereits bis zur Grenze.

„Tsunade hat mir alles beigebracht. Ich bin durchaus in der Lage, selbst mit den Überresten von ein bisschen Fieber fertig zu werden.“

Naruto und Sasuke wechseln einen Blick und während der Blondschopf offen mit den Augen rollt, zupft die Ähnlichkeit eines Schmunzelns am rechten Mundwinkel des Clanerben.
 

Sakura wirbelt durch die Küche und reißt verschiedene Schränke auf, während die beiden Männer zu beiden Seiten des Türrahmens lehnen und ihren Bewegungen folgen.

Naruto hebt belustigt eine Augenbraue, als sich Sakura auf die Zehenspitzen streckt, um eine Schüssel in einem der höheren Hängeschränke zu erreichen, denn Kami-sama bewahre, dass sie jemals von sich aus um Hilfe bitten würde.

„Solltest du dir nicht vielleicht etwas Wärmeres anziehen?“

Der Blick, den er sich über ihre Schulter einfängt, drückt bereits deutlich aus, dass sie seine Frage als schwachsinnig einstuft.

„Ich bin im Moment meine eigene Heizung, also nein, ich will mir garantiert nichts Wärmeres anziehen.“

Naruto wartet, bis sie ihm wieder den Rücken zudreht, bevor er die Augen zum Himmel rollt, aber als er zu Sasuke sieht, um sein stummes Amüsement über den Starrsinn ihrer Teamkameradin mit ihm zu teilen, schleicht sich aus einem anderen Grund ein breites Grinsen auf seine Lippen.

Sasukes Blick liegt weiterhin auf Sakura, aber neben Amüsement liegt auch etwas ganz anderes in seinem Blick, während er zusieht wie ihr Top ein gutes Stück nach oben rutscht, als sie sich zu einem der unteren Küchenschränke bückt und dieses Mal verbirgt Naruto seine Belustigung hinter vorgehaltener Hand.

Naruto dreht sich zurück zu Sakura und fährt sich seufzend durch die Haare, als er sieht, wie seine Teamkameradin dabei ist die Zutaten, die sie zusammengesucht hat, mit geübten Griffen zusammenzumischen.

„Sakura, geh zurück ins Bett. Du musst dich ausruhen und ich weiß, du willst das nicht hören-“

„Was ich nicht will, ist noch länger Zuhause zu sitzen, während unser Team mit einem Mitglied weniger Kopf und Kragen auf Missionen riskiert.“

Er weiß nicht mehr, wie oft sie diese Diskussion in den letzten Monaten geführt haben, aber was er sicher weiß ist, dass er sie nicht gewinnen kann. Er versucht es trotzdem.

„Sakura-“

Aber Sasuke klinkt sich überraschend in ihre Diskussion ein. „Also bist du auch bei der ANBU.“

Sein Blick ruht weiterhin abschätzend auf Sakura, aber die erstarrt nur für eine Millisekunde, bevor sich ihre Augen vorwurfsvoll auf ihren besten Freund richten.

„Du hast ihm erzählt, dass du bei der ANBU bist?!“

„Nein.“ Der Blondschopf verzieht das Gesicht. „Ich habe es nur nicht abgestritten.“

Das Messer in der Hand seiner Teamkameradin, mit dem sie bis eben noch die Kräuter vor sich bearbeitet hat, landet klirrend auf der Küchenanrichte. „Du weißt schon, wie sein offizieller Rang lautet, oder?“

Aber Naruto grinst bereits wieder und sieht provozierend zu Sasuke. „Gefangener Konohas?“

Der Uchiha hebt spöttisch eine Augenbraue. „Willst du das nochmal wiederholen?“

Doch Sakuras genervtes Stöhnen unterbricht ihre Kabbelei. „Wie habe ich es nur jemals mit euch beiden gleichzeitig ausgehalten?“ Sie wischt sich mürrisch eine Haarsträhne aus der Stirn, bevor sie die leicht giftig aussehende Mischung, die sie in den letzten Minuten zusammengebraut hat, hinunterschluckt, ohne eine Miene zu verziehen.

„Und bevor ihr beide mir weiter auf die Nerven geht, wirst du mir sagen, wer dir heute schon die Laune verdorben hat.“

Sasuke sieht mit verborgener Verwirrung zwischen seinen beiden ehemaligen Teamkameraden hin und her, denn Naruto presst plötzlich verstummt die Lippen zusammen, während Sakura abschätzend eine Augenbraue in die Höhe zieht.

„Also soll ich raten? So mitgenommen, wie du aussiehst, kann es eigentlich nur um Hinata gehen.“

Das minimale Zucken in Narutos Miene verrät ihr alles, was sie wissen muss.

„Dank dieser ausgesprochen gutschmeckenden Kräutermischung, habe ich maximal ein paar fieberfreie Stunden vor mir. Wenn du also meinen Rat zu irgendwas willst, solltest du anfangen zu reden, bevor ich wieder doppelt sehe.“
 

Für einen langen Moment sehen sich die beiden langjährigen Teamkameraden wortlos über die Küchenanrichte hinweg an, während Sasuke das Ganze stumm beobachtet.

„Ich war vorhin unangemeldet beim Hyuuga-Anwesen. Und mir ist durchaus klar, dass das an sich eine dämliche Idee ist, aber ich habe sie seit vorgestern Abend nicht gesehen-“

„Wieso war sie nicht beim Training?“

„Weil sie offiziell erst wieder ab morgen trainieren darf, auch wenn ihren Vater das natürlich einen Dreck interessiert!“

Mit der Erwähnung von Hinatas Vater sind sie dann auch schon am Kern des Problems angelangt.

„Und statt Hinata bist du Hiashi begegnet.“

Naruto sieht zur Seite, aber die Anspannung in seiner Mimik und Hiashis Vorgeschichte, machen es Sakura nicht schwer sich auszumalen, wie diese Unterhaltung verlaufen ist.

Aber Sasuke erhebt überraschend noch einmal das Wort, bevor die beiden ihr Gespräch fortsetzen können.

„Ist sie verletzt?“

Sowohl Naruto, als auch Sakura brauchen einen Moment, um zu begreifen, dass er Hinata meint. Aber Naruto sieht erst zu seiner besten Freundin. „Du hast es ihm nicht erzählt?“

Die schöne Kunoichi rollt offen mit den Augen. „Natürlich habe ich das. Aber er hat mir mal wieder in gewohnt aufmerksamer Weise zugehört.“ Sie richtet ihren Blick zurück auf Sasuke. „Hinata hat genau wie du unerklärliches multiples Organversagen gezeigt, nachdem sie dein undankbares Wesen gerettet hat. Sie wird, so wie du, ohne bleibende Schäden davonkommen, aber eigentlich sollte sie diese Woche noch auf keinen Fall trainieren.“

Sie hält seinen Blick, als der Uchiha erwartungsgemäß still bleibt. „Ich nehme an, du planst nach wie vor nicht, mir zu sagen, wem ihr beide diese lebensbedrohliche Symptomatik zu verdanken habt?“

„Hn.“

„Ja, das habe ich mir gedacht.“ Sie verschränkt die Arme vor dem Oberkörper und dreht sich wieder zu Naruto. „Also zurück zu dir. Du bist also unserem Lieblings-Hyuuga begegnet.“

Aber auch Naruto erscheint plötzlich ungewohnt schweigsam und Sakura setzt mit einem stummen Seufzen nach.

„Also hat Hinata ihm erzählt, dass ihr zusammen seid?“

„Soweit ich weiß, nicht. Aber er hat es trotzdem gewusst.“

Der verborgene Schmerz, der über Narutos Blick zuckt, schürt in Sakura eine Wut, die noch besser als ihr Kräutertrunk die Reste der Erschöpfung aus ihrem Körper verdrängt, aber sie stählt ihre Gesichtszüge. „Ich will wissen, was er gesagt hat, Wort für Wort. Damit ich es dir Wort für Wort austreiben kann.“

„Sakura-“

„Jetzt, Naruto!“

Der blonde ANBU schließt die Augen, das unerwartete Gespräch mit dem Oberhaupt des Hyuuga-Clans noch allzu deutlich im Kopf.
 

„Naruto, was kann ich für dich tun?“

„Hiashi-sama. Ist Hinata Zuhause?“

Der abschätzende Blick des Clanoberhaupts gibt ihm bereits einen guten Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf dieses Gesprächs.

„Du bist also wirklich mit meiner Tochter zusammen.“

Die ruhige Aussage überrascht ihn für einen Moment, aber er formuliert schließlich eine Antwort. „Ja. Ich liebe ihre Tochter.“

Das Schweigen, das sich daraufhin zwischen ihnen verhängt, wird schnell unangenehm und Naruto beschließt, dass in diesem Moment ein strategischer Rückzug angebracht ist. Also dreht er sich mit einem erzwungenen, höflichen Nicken weg, aber er hat kaum einen Schritt nach vorne gemacht, als ihn die Stimme des Hyuugas verharren lässt.

„Hinata wollte schon immer Kinder. Weißt du überhaupt, wie sich der Fuchs auf deine möglichen Kinder auswirken könnte? Willst du ihr das wirklich antun?“

Er hat mit vielen Vorwürfen gerechnet, die meisten in Bezug auf den Fuchs, aber diese Unterstellung trifft ihn wie ein direkter Schlag in den Magen und er hat keine Antwort darauf.

Aber Hiashi ist noch nicht fertig mit ihm.

„Ist dir klar, dass sollte sie wirklich ein Kind von dir erwarten, diese Schwangerschaft vermutlich im besten Fall schwierig verlaufen wird? Sollte sie dein Chakra nicht vertragen, kostet es sie im schlimmsten Fall das Leben!“

Jeder seiner Muskeln ist erstarrt und es ist von Vorteil, dass er dem Oberhaupt immer noch den Rücken zudreht. So bleibt ihm immerhin die Demütigung erspart, dass auch seine Gesichtszüge verraten, dass die Worte des Hyuugas ihn nicht härter treffen könnten.

„Ich werde nicht zulassen, dass die Liebe meiner Tochter zu dir sie umbringt.“
 

Naruto beendet seine Wiedergabe der Konfrontation mit dem Clan-Oberhaupt erschreckend bitter. „Aber worum es ihm wirklich geht ist, dass er nicht will, dass sich mein dreckiges Fuchsblut mit dem edlen Hyuuga-Blut mischt!“

Er fährt sich aufgebracht durch die Haare und setzt an die Küche zu verlassen, aber da steht Sakura bereits vor ihm und ihre aufgebrachten Emotionen spiegeln sich für einen Moment in ihren Gesichtszügen wieder, bevor sie ruckartig beide Arme um seine Mitte schlingt und ihr Gesicht an seinem Oberkörper verbirgt.

Aber sie hält ihn nur für einen Moment so fest, bevor sie den Kopf hebt und eindringlich seinen Blick sucht.

„Ich weiß nicht, was der alte Knacker sich einbildet, aber soweit ich weiß, ist er kein Medic-nin! Und entsprechend viel Ahnung hat er vermutlich auch von Schwangerschaften. Also von Hiashi Hyuugas absolut irrelevanten Hirngespinsten einmal abgesehen-“, sie legt beide Hände an Narutos Wangen, als er den Blick von ihr abwendet, „Naruto, nach allem was wir wissen, würde dein Kind maximal einen Teil deiner Fähigkeiten erben-“

Aber ihr bester Freund macht sich aufgebracht von ihr los.

„Also würde ein Teil meines Chakras auf das Baby übergehen! Und zumindest während der Schwangerschaft auch auf Hinata!“

Sakura wischt sich fahrig eine Haarsträhne aus der Stirn. „Vermutlich ja, aber-“

„Also hat er Recht!“

Mit seinem Ausbruch endet auch Sakuras sanftmütiger Ansatz. „Gar nichts hat er!“

„Aber du sagst auch, dass es niemand sicher wissen kann! Nicht einmal du und Tsunade!“

Die schöne Medic-nin verschränkt beide Arme vor dem Oberkörper und ihre rechte Augenbraue zuckt warnend. „Vielleicht solltest du mit Tsunade reden, wenn du mir nicht glaubst. Statt auf die hasserfüllten Worte eines egoistischen, alten Mannes zu hören, der alles sagen und tun würde, um an seiner Macht festzuhalten und seine Interessen durchzusetzen!“

Ihre Geduld reicht gerade einmal für zehn Sekunden, als Naruto starr an ihr vorbei sieht und ihr die Antwort schuldig bleibt.

„Naruto!“

Der blonde ANBU vergräbt mit einem tiefen Seufzen die Hände in den Hosentaschen. „Schön, ich rede mit Tsunade.“

„Schön.“ Sie überwindet mit schnellen Schritten den Abstand zwischen ihnen und schlingt erneut fest beide Arme um seinen Rumpf. Die Art wie sie erneut ihre Stirn gegen seinen Brustkorb lehnt, entlockt ihm entgegen seiner miserablen Laune ein liebevolles Schmunzeln und er erwidert ihre Umarmung seufzend.

„Du weißt, dass ich sie fragen werde, ob du bei ihr warst.“

Naruto drückt ihr schmunzelnd einen Kuss auf ihren hellen Haarschopf. „Alles andere würde mich überraschen.“

Sasuke, der die Diskussion seiner ehemaligen Teamkameraden regungslos beobachtet hat, begegnet Narutos Blick, als dieser von Sakura aufsieht.

„Sieh zu, dass sie sich noch ein wenig ausruht.“

Das verächtliche Schnauben zu seiner Linken enthebt den Uchiha einer Antwort.

„Ich bin sein Babysitter, schon vergessen?“

Naruto fährt seiner besten Freundin grinsend durch die Haare, was sie eine Sekunde geschehen lässt, bevor sie seine Hand murrend zur Seite schlägt.

„Mir wäre es lieber, ihr würdet gegenseitig aufeinander aufpassen.“ Naruto verlässt mit einem Nicken in Sasukes Richtung die Küche, aber natürlich stochert er in sicherer Entfernung an der Haustür noch einmal nach. „Und mit aufeinander aufpassen meine ich nicht, dass ihr euch wieder die Klamotten vom Leib reißen sollt!“
 

Die Tür fällt krachend hinter ihm ins Schloss und Sasuke sieht zu Sakura, die Narutos Kommentar jedoch glimpflich ignoriert und stattdessen mit sichtbar wütender Miene und verschränkten Armen gegen die Küchenanrichte in ihrem Rücken lehnt.

„Vielleicht bekommst du doch noch deinen Willen.“

Er zieht eine Augenbraue in die Höhe, um wortlos seine Aufmerksamkeit zu signalisieren, aber erfahrungsgemäß hätte sie auch ohne seine Beteiligung weitergesprochen.

„Wenn ich Hiashi Hyuuga die Medizin verabreiche, die er so dringend braucht, werde ich mit dir das Dorf verlassen müssen.“

Das deutliche Aufflackern ihres berüchtigten Temperaments treibt ein verstecktes Schmunzeln in seinen Mundwinkel. „Ich bin sicher, du könntest es überzeugend wie einen Herzinfarkt aussehen lassen.“

Seine Worte wiederum zaubern ein verschlagenes Grinsen auf ihre Lippen. „Das könnte ich allerdings.“

Aber das Grinsen rutscht schlagartig von ihren Lippen, als Sasuke plötzlich vor ihr steht und eine Hand an ihre Wange legt. Die unerwartet zärtliche Geste, lässt sie die Stirn runzeln, aber sie wird aus dem leichten Schmunzeln in seinen Zügen nicht schlau. Aber natürlich hat er nicht die Gnade ihr zu erklären, was in diesem Moment in seinem unergründlichen Verstand vor sich geht.

Zumindest oberflächlich wird es aber schnell ersichtlich, als er den Kopf senkt und seine Lippen auf ihre legt.

Ihre Augen weiten sich überrascht und sie starrt direkt in seine, aber dann senken sich seine Lider, er legt auch seine zweite Hand an ihre Wange und küsst sie auf sündhafte Weise.

Sein Kuss lässt ihre Knie augenblicklich weich werden, aber was sie Kopf und Kragen kostet, ist der versteckte, beinahe liebevolle Hauch in der Berührung. Denn entgegen ihrer Erwartung, schiebt er seine Hände nicht unter den Saum ihres Oberteils oder den Bund ihrer Shorts.

Er hält sie einfach und küsst sie, bis sie vollkommen vergessen hat, wie es überhaupt angefangen hat.

Als er sich von ihr löst, braucht sie einen beschämend langen Moment, um einen Satz formulieren zu können, ohne befürchten zu müssen, sich zu verhaspeln.

„Wofür war das?“

Sie fährt sich unbewusst mit der Zunge über die Unterlippe und seine Augen folgen der Bewegung, bevor er ihren Blick erwidert.

„Einfach so.“

„Verstehe.“ Sie nickt, obwohl sich in ihrem Kopf im Moment rein gar nichts verständlich anfühlt. Aber schließlich erreicht ihr Gehirn die taktische Rückzugsmeldung und sie tritt aus seinem Halt heraus. „Ich geh duschen.“
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und der Fan-Club "Wir hassen Hiashi Hyuuga" gewinnt wieder ein paar neue Mitglieder...
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen^^
Bis zum nächsten Mal!
LG
Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hokagebernd
2021-04-05T07:59:47+00:00 05.04.2021 09:59
Tolles Kapitel ich würde es gerne sehen wie Sakura hiashi die Verletzenden Wort die es für Naruto gibt ihm austreiben tut u. Ich könnte mir vorstellen das sasuke hiashi für diese Verletzeaden Worte in einem schönen genjutz bannen würde wo er seine gerechte straffe erhalten würde
Von:  Onlyknow3
2018-08-18T09:58:01+00:00 18.08.2018 11:58
Ja so kann man sich auch einem Gespräch entziehen das zwischen den beiden nötig wäre um klare Fakten zu stellen.
Was ist das zwischen Sasuke und Sakura, lieben sie sich, ist es einfach nur Sex, oder doch was anderes?
Das fragt sich Sakura sicher auch, doch würde sie eine Antwort bekommen wenn sie Sasuke fragt?
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  youjissi
2018-02-24T14:24:31+00:00 24.02.2018 15:24
Es tut mir wirklich unglaublich leid, dass ich nicht früher ein Kommentar hinterlassen habe.
Ich bin zurzeit wirklich im Prüfungsstress und wollte das Kapitel erst lesen, wenn ich ein wenige Ruhe habe, um mich in die Geschichte hinein zu versetzen.
Also, nochmal sorry.

Jetzt zum Kapitel.
Wie immer muss ich sagen, ich bin sehr beeindruckt von deinem natürlichen Schreibstil und wie du den Lauf ser Geschichte entwickelst.

Auch wenn in diesem Kapitel nicht viel geschehen ist, fand ich es sehr schön und das Lesen war wie immer mal ein voller Genuss!

Ich lese jetzt auch noch das nächste Kapitel und bin jetzt schon gespannt auf mehr.

Ganz liebe Grüße :)
Von:  Liyarah
2018-02-01T20:33:24+00:00 01.02.2018 21:33
Wieder ein sehr gelungenes Kapitel. Ich freue mich immer riesig, wenn ein neues draußen ist. Mach weiter so!
Von:  Hokagebernd
2018-02-01T17:14:33+00:00 01.02.2018 18:14
Tolles Kapitel nun ich hoffe mal das Naruto irgendwann richtig der kagen Platz u. Hiashi zeigt wo sein Platz is u. Ihm nich vergessen lassen wird von wem er Abstammt nämlich von niemanden gerires als Minato namikaze vierter Hokage u. Kushina uzumaki die wütend habernäro wie man sie mal glube nante
Von:  Narubell
2018-01-29T22:30:04+00:00 29.01.2018 23:30
Das Kapitel war wieder mal ein Traum <3
Und der Schluss war ein ganz toller 'aaawwwww' Moment :3
LG

Von:  Cosplay-Girl91
2018-01-29T20:15:55+00:00 29.01.2018 21:15
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Total süßen die Beiden.
Wie sich Sasuke um sie sorgt, einfach nur niedlich!
Ich hasse Hiashi auch!
Mach weiter so.
LG
Von:  Scorbion1984
2018-01-29T07:55:07+00:00 29.01.2018 08:55
Hiashi denkt wohl kaum an Hinata ,dazu ist er viel zu stolz ,er will seine Macht über sie nicht verlieren !
Sakura ist auch sehr witzig ,aber damit zeigt sie das Naruto ihr viel bedeutet ,Hiashis Medikamente zu manipulieren !
Sasuke seine Fuehrsorge ist auch nicht zu verachten ,finde ihn erstaunlich !
Seine Kappelei mit Naruto ist sehr erfrischend ,das peppt das Kapitel noch mehr auf !
Von:  franny
2018-01-29T07:36:46+00:00 29.01.2018 08:36
Hey,
es war wieder einmal ein super tolles Kapitel!!!!! Und ich glaube auch, das der "wir hassen hiashi hyuuga" Fanclub immer neue Mitglieder bekommt!! ^^
Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel!
Mach weiter so! =)
Lg franny
Von:  Narudia
2018-01-29T05:28:34+00:00 29.01.2018 06:28
Hallo Hinarika,

erstmal danke für die ENS!
Hachja wieder mal ein tolles Kapitel, mach bitte lange weiter so, auf das dir nie die Ideen für ein SakuSasu FanFic ausgehen :D
Nun zum Kapitel, es ist echt Süß zu sehen wie Sasuke sich so unterschwellig um Sakura sorgt, den ich denke der Kuss am Ende hatte mit Sicherheit 2 Bedeutungen, zum einen war er sicherlich sehr erleichtert sie nach so langer Schlafpause wieder "einigermaßen Fit" zu sehen und davon kann man sich ja am besten Körperlich Überzeugen und die Anziehungskraft zwischen den beiden ist nun mal eindeutig da und da Sex ja im Moment oder generell?!? nicht in Frage kommt, zumindest solange das Jutsu noch Aktiv ist musste halt der Kuss herhalten, ich denke zudem auch das ihr noch geschwächter Zustand die Diskussion über ihre Anbu Einstufung nur verschoben hat den ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das Sasuke kein Problem damit hat das Sakura bei den Anbu ist und sich damit ja zusätzlich in Gefahr bringt. So kommen wir nun zum anderen Grund des Kusses, klingt vielleicht ein bisschen Kitschig aber ich denke die Freundschaftliche unbeschwerte Nähe und "Zärtlichkeit" die Sakura und Naruto beim trösten (also Umarmung, Kuss auf den Kopf und streicheln) ihn möglicherweise hat ein klein bisschen neidisch und eifersüchtig werden lassen?
Naruto sollte sich nicht immer so einen Kopf machen, er ist mittlerweile ein angesehenes Dorfmitglied bei den Anbu und riskiert sein Leben auch er hat ein bisschen Freude und liebe im Leben verdient, der Fuchs ändert nichts an seiner selbst und Hiashi ist halt einfach ein Arsch, der leider weis welche Knöpfe er bei den Leuten drücken muss.
Zudem bin ich gespannt wie Sakuras und Sasukes Ausflug wohl verlaufen wird wo keiner aufpassen kann auf die beiden.
Hoffe wir haben sehr bald das nächste Kapitel zum lesen :)
glg Narudia


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