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Liebe bedeutet...

[OTP-Challenge - NaLu, Stingue, IgneelWeiß]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der OS hier hat sich ein wenig verselbstständigt und ist relativ lang geworden, aber die Szene brauchte das so^^'

Und ja, Acno ist hier Weiß' Bruder - und ich habe diese Konstellation so richtig lieben gelernt. Acno macht so mega viel Spaß in dieser Rolle und ich freue mich schon wie blöde darauf, die große IgneelWeiß-Story zu schreiben, in der Acno auch einer der wichtigsten Nebencharaktere sein wird! *~*

Das Thema ist an und für sich ganz schön ernst und irgendwie auch kitschig und kA... Es ist halt echt ausgeufert^^'

Ich habe übrigens keinen Plan, ob Feuerwehrmänner so etwas wirklich machen müssen, aber es erschien mir sinnvoll so^^'

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
Lg
Yosephia Komplett anzeigen

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[August 2/3] – Needing each other – IgneelWeiß

Als Weißlogia sich zu ihnen an den Tisch setzte, bemerkte Skiadrum sofort, wie unruhig er war. Es waren nur kleine, kaum zu bemerkende Anzeichen: Die angespannte Kieferpartie. Die Art, wie sich die Hände immer wieder für einige Sekunden zu Fäusten ballten. Der Umstand, dass der Rücken des Weißhaarigen sich nicht genug entspannte, um Kontakt mit der Rückenlehne der Bank herzustellen. Und der Ansatz eines Stirnrunzelns, das nicht weichen wollte.

Doch wie es für ihn typisch war, sagte Weißlogia nichts. Er bedachte die Eskapaden von Acnologia und Zirkonis, die sich – viel zu laut und mit viel zu vulgären Sprüchen, um sie tatsächlich noch für Erwachsene halten zu können – ein Duell im Armdrücken lieferten, lediglich mit einem Heben seiner Augenbraue und nickte Grandine und Shagotte kurz zu. Ganz so, wie er es immer tat, wenn sie sich für ein Beisammensein unter Freunden trafen.

Die Hand seiner Frau veranlasste Skiadrum dazu, den Kopf zu drehen. Mit ihren großen, blauen Augen blickte Grandine sanft zu ihm auf. Natürlich hatte sie es auch bemerkt. Sie kannte Weißlogia nicht genauso lang wie Skiadrum, aber sie hatte schon immer eine scharfe Beobachtungsgabe besessen. Als Kinderärztin musste sie das wohl auch – nicht jedes Kind war so grundehrlich wie ihre gemeinsame Tochter.

Die Kellnerin des Dragon’s Roar war bereits zur Stelle und stellte vor Weißlogia eine Flasche Bier ab. Sie kannte die sechsköpfige Gruppe schon seit Jahren, da musste sie gar nicht mehr eine Bestellung aufnehmen. Der Weißhaarige nickte ihr ebenso knapp zu und griff gleich nach seinem Bier, um daran zu nippen. Selbst dann noch berührte sein Rücken nicht die Lehne und seine Hand schloss sich fester als nötig um das Gefäß.

„Weißi, du bist ja auch schon da!“

Normalerweise verdrehte Weißlogia bei diesem verhassten Spitznamen die Augen. Heute bedachte er Zirkonis, der nach seiner Niederlage die Hand ausschüttelte, nur mit einem kühlen Blick. Es war ein subtiler Unterschied, der dem Exzentriker gar nicht auffiel, während er sich neben dem Staatsanwalt auf die Bank plumpsen ließ und nach seinem eigenen Bier griff.

„Wie geht es deinem sexy Feuerwehrmann? Wie viele Kinder hat er diese Woche gerettet?“

Für einen Moment blitzte etwas in Weißlogias Augen auf und er presste die Lippen fester zusammen. Beinahe befürchtete Skiadrum, dass sein Freund sich vor lauter Anspannung gleich den Kiefer verrenken würde, doch dann hatte er sich wieder besser im Griff.

„Gut“, antwortete Weißlogia knapp. „Ihm geht es gut.“

Da lief also der Hase lang…

„Du solltest ihn mal einladen, mit hierher zu kommen“, schlug Zirkonis geschwätzig vor. „Ist echt unfair, dass du uns deinen Feuerwehrmann immer vorenthältst.“

„Er heißt Igneel und er hat einen ziemlich fordernden Job“, erwiderte Weißlogia kühl und nahm noch einen Schluck Bier.

Jetzt merkte sogar Zirkonis, dass etwas nicht stimmte. Er bedachte den Juristen mit einem irritierten Blick, dann zuckte er mit den Schultern, sprang wieder auf die Beine und ging mit seinem Bier zum Billardtisch hinüber, um sich dort beim nächsten Spiel einzuklinken.

Sein leerer Platz wurde sofort von Acnologia eingenommen, der ungerührt einen Arm um die Schultern seines Bruders schlang. „Dir ist schon klar, dass du mir noch eine Gelegenheit schuldig bist, deinem Igneel eine Predigt zu halten?“

„Und dir ist schon klar, dass ich kein kleines Kind bin?“

Bei Weißlogias nun offensichtlich genervtem Tonfall grinste Acnologia triumphierend. „Dafür ist es nie zu spät, Weißi. Ich muss doch sicher gehen, dass der zukünftige Stiefvater meines Neffen weiß, wie die Dinge laufen.“

„Wer hat davon gesprochen, dass ich Igneel heiraten will?“, schnappte Weißlogia und machte Anstalten, sich frei zu winden.

„Ich sorge nur vor. Es geht ja immerhin um meinen Lieblingsneffen.“

Zu Grandines anderer Seite schnaubte Shagotte leise und stand mit dem Kommentar auf, dass sie auch Billard spielen gehen würde. Natürlich verstand sie genau, was hinter dieser Scharade steckte. Die Eucliffe-Brüder hatten eine ausgesprochen eigenwillige Art und Weise, füreinander zu sorgen. Solange Skiadrum sich erinnern konnte, hatte Acnologia nie wortwörtlich gesagt, dass er sich um seinen Bruder sorgte, aber irgendwie war er in Momenten wie diesen doch immer wieder da. Wenn er Igneel tatsächlich mal in die Finger kriegen sollte, würde der wohl nichts zu lachen haben.

„Kümmere dich um deinen eigenen Kram“, brummte Weißlogia unwillig und nahm schon wieder einen Schluck Bier zu sich. Ein überdeutliches Anzeichen dafür, wie aufgewühlt er in Wahrheit war. Es kam so gut wie nie vor, aber wenn Weißlogia massive Probleme in sich hinein fraß, neigte er dazu, zu viel zu trinken. Skiadrum konnte sich nur an eine handvoll solcher Momente erinnern. Das hier war wohl ein weiterer für die Liste.

Acnologia schien das auch schon bemerkt zu haben. Sein Blick huschte zu Skiadrum hinüber, der automatisch nickte. Dieser kurze wortlose Austausch genügte dem Weißhaarigen. Er schnappte seinem Bruder die Bierflasche aus der Hand, prostete ihm lachend zu und stapfte dann durch das Dragon’s Roar auf den Billardtisch zu, wo er sofort damit begann, sich eine Diskussion mit Shagotte zu liefern.

„Ich glaube zwar nicht, dass sie das braucht, aber ich gebe Shagotte Rückendeckung beim Billard“, erklärte Grandine sanft, gab ihrem Mann einen Kuss auf die Wange und stand ebenfalls auf.

„Wie subtil“, brummte Weißlogia unwillig und warf Skiadrum einen mürrischen Blick zu.

„Dein Bruder, nicht meiner“, erwiderte der gelassen und zuckte mit den Schultern, ehe er sich herum drehte, um der Kellnerin ein Zeichen zu geben.

Er wartete noch, bis sie die beiden Teetassen vor ihnen abgestellt hatte, ehe er wieder den Blick seines langjährigen Freundes suchte. „Was ist passiert?“, begann er ohne weitere Umschweife.

Weißlogia zögerte noch einen Moment, griff nach der Tasse und ließ sie dann doch stehen, um seine Finger um seine Knie zu legen. Die Knöchel traten verräterisch weiß hervor. „Igneel liegt im Krankenhaus.“

Die Tatsache, das Weißlogia überhaupt hier war, verriet Skiadrum bereits, dass der Feuerwehrmann nicht in Lebensgefahr schwebte und wahrscheinlich noch nicht einmal besonders schwer verletzt war. Daher drängte der Schwarzhaarige nicht, sondern wartete ab, während er von seinem eigenen Tee nippte.

„Er hat eine leichte Gehirnerschütterung und war bewusstlos, als er eingewiesen wurde“, fuhr Weißlogia fort und löste seine Finger von seinen Knien, um sie wie prüfend mehrmals zu beugen. „Da ich sein Notfallkontakt war, haben sie mich zuerst angerufen.“

Überrascht ließ Skiadrum seine Tasse sinken. „Du bist sein Notfallkontakt?“

„So habe ich auch reagiert“, brummte Weißlogia und ballte die Hände wieder zu Fäusten.

Das konnte der Schwarzhaarige seinem Freund wirklich nicht verübeln. Er führte erst seit einem Vierteljahr eine Beziehung mit Igneel. Zwischen den Beiden war alles noch sehr frisch, auch wenn sie einander schon seit mehr als zwei Jahren kannten. Sie hatten sich Beide schwer damit getan, sich auf die Beziehung einzulassen, jeder aus anderen Gründen. Dass der Feuerwehrmann so früh einen so bedeutenden Schritt machte, war… ungewöhnlich…

„Einer von Igneels Kollegen hat mir erzählt, dass sie alle drei Jahre ihre Formulare aktualisieren müssen. Also Patientenverfügung und all so etwas. Das war wohl letzte Woche wieder fällig…“

Mittlerweile zitterten Weißlogias Fäuste und es würde Skiadrum nicht wundern, wenn die Stelle des Tisches, die der Weißhaarige anstarrte, in Flammen aufgehen würde. So aufgebracht hatte er seinen Freund zuletzt erlebt, als Violett ihren gemeinsamen Sohn benutzen wollte, um Weißlogia um jede Menge Geld zu erpressen – und das war siebzehn Jahre her.

„Stört es dich denn?“, fragte Skiadrum vorsichtig.

„Ja“, zischte sein Gegenüber und blitzte ihn an. „Er hätte es mir sagen müssen! Ich war nicht darauf vorbereitet. Ich wusste über nichts Bescheid, als der Arzt mich befragt hat. Nicht einmal Igneels Blutgruppe wüsste ich oder ob er irgendeine familiäre Vorgeschichte hat oder-“

„Hey.“ Als der Weißhaarige verstummt war, beugte Skiadrum sich etwas vor, um seinen Blick aufzufangen. „Was ist wirklich das Problem?“

In den bernsteinfarbenen Augen flackerte es, bevor Weißlogia daran dachte, den Blick zu senken. Schon wieder mahlten seine Kiefer und seine Finger malträtierten seine Knie aufs Neue. Seine Nasenflügel bebten unter krampfhaft beherrschten Atemzügen.

„Ich war nicht darauf vorbereitet“, wiederholte Weißlogia schließlich. Er schien an seinen eigenen Worten zu würgen. „Dieser Anruf… Als sie gesagt haben, Igneel liegt im Krankenhaus… Ich war nicht darauf vorbereitet.“

Unwillkürlich musste Skiadrum lächeln, als er endlich verstand, was mit seinem Freund los war. Weißlogia war nie ein Beziehungsmensch gewesen. Er war alleine durchs Leben gegangen, hatte sich alleine um seinen Sohn gekümmert, hatte sein Studium absolviert, hatte sich im Hexenkessel der Staatsanwaltschaft nach oben gearbeitet, hatte seine Arbeit gemacht. Gelegentlich hatte er mal Kurzzeitbeziehungen gepflegt, die eigentlich nur zum Vergnügen da waren und nach ein paar Wochen wieder auseinander brachen…

Und jetzt war da auf einmal jemand, der ihm etwas bedeutete. Dieser Anruf musste das Weißlogia mit brachialer Gewalt vor Augen geführt haben, was sich in der Anfangszeit der Beziehung noch so leicht hatte weg blinzeln lassen, weil ja alles noch so neu gewesen war. Weißlogia fühlte sich mit der Tatsache konfrontiert, dass es – abgesehen von seinem Sohn – einen Menschen in seinem Leben gab, dessen Verlust er nicht verkraften könnte. Einen Menschen, den er brauchte. Für jemanden, der immer so unabhängig gewesen war, musste das ein harter Brocken sein.

„Ich verstehe nicht, warum Igneel das gemacht hat“, murmelte Weißlogia und nahm eine Hand vom Bein, um endlich nach dem nun wahrscheinlich nur noch lauwarmen Tee zu greifen. „Wahrscheinlich hatte er vorher immer Silver oder Layla als Notfallkontakt eingetragen. Die Beiden sind ja auch Natsus Paten und sie kennen ihn schon ewig… Es ergibt keinen Sinn, warum er das auf einmal geändert hat.“

„Muss es denn einen Sinn ergeben?“, erwiderte Skiadrum und blickte seinen Freund über den Rand seiner ebenfalls erhobenen Teetasse hinweg an. „Du kennst ihn besser als ich, aber vielleicht ging es ihm auch darum, dass du Bescheid weißt? Damit du zu ihm kommen kannst und er dich bei sich hat? Vielleicht dachte er, dass er dich an seiner Seite braucht?“

Weißlogia blinzelte verdutzt, dann fing er sich wieder und schnaubte unwillig. Nun schien er sich wieder darauf versteifen zu wollen, wütend zu sein. Dickkopf.

„Er hätte es mir dennoch sagen sollen!“

„Hm…“

„Was soll das denn nun heißen?“, brummte Weißlogia unverhohlen ärgerlich.

Skiadrum gestattete sich ein Grinsen. „Ich überlege nur gerade, wie man sagt, dass man seinen Partner als Notfallkontakt eingetragen hat, ohne es wie einen Heiratsantrag klingen zu lassen.“

Schon wieder blinzelte Weißlogia, dann blickte er hastig zur Seite und rieb sich den Nacken, während er etwas Unverständliches vor sich hin brummelte.

Schmunzelnd widmete Skiadrum sich wieder seinem Tee und verlegte sich darauf, seine Frau und die gemeinsamen Freunde zu beobachten. Nach all den Jahren, die er Weißlogia schon kannte, hätte er wirklich nicht gedacht, dass es so einfach war, ihn in Verlegenheit zu bringen. Aber er entschied, dass das ein gutes Zeichen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-10-08T15:39:13+00:00 08.10.2017 17:39
Ich mag die Outsider-PoV-Stories irgendwie sehr gern. :) So ein Blick von außen auf ein Pair kann sehr interessant sein, sei es nun, wenn es jemand ist, der die Charaktere gut kennt, oder jemand, der sie im Gegenteil überhaupt nicht kennt. (was du jetzt natürlich noch nicht gemacht hast.) Das ist doch immer eine ganz andere Sichtweise.

Dein Skiadrum als Charakter gefällt mir auch sehr gut, ruhig, ausgeglichen, ein wenig grüberlisch. Um ein wenig mehr von ihm hätte ich echt nichts einzuwenden.
Zirkonis und Acnologia sind ein ziemlicher Gegensatz zu ihm. ^^“ Und ich wundere mich gar nicht, dass sie Weiß auf die Nerven gehen, das sind schon zwei Spaßvögel… Acnologia ist eine sehr verharmloste Version seiner selbst, aber mit diesem Hintergrund, den du ihm gegeben hast, fand ich das soweit in Ordnung. Bei Zirkonis ist das nicht so auffallend.

Und dann sind die beiden allein und Weiß öffnet sich seinem Freund sogar. Fand ich schön, er weiß, wem er vertrauen kann und wem er sowas lieber nicht anvertraut bzw. mit wem er lieber nicht über das Thema reden will. Dass mit dem Notfallkontakt kam überraschend, offensichtlich nicht nur für mich. Und ich stimme Weiß zu, Igneel hätte es ihm sagen sollen. ^^“ Eben weil Weiß all die Infos nicht hat. Wenn etwas Schlimmeres passiert wäre?
Auf der anderen Seite ist der Hund ganz offensichtlich woanders begraben. Aber auch das wäre mit einer Vorwarnung gelöst gewesen, zumindest teilweise. Es wäre sicher nicht so überraschend gekommen. Was allerdings trotzdem überraschen gewesen wäre, wäre wohl die Gefühlsintensität, mit der Weiß hier nicht ganz klarkommt.
Der ganze Abschnitt war jetzt vermutlich etwas wirr, was ich damit sagen wollte, mir gefielen das Gespräch und sein Verlauf. Skiadrum kann ich mir sehr gut als Zuhörer vorstellen (Weiß auch btw) und er fügt die richtigen Einwände und Fragen hinzu, um seinem Freund zu helfen, selbst auf ein Ergebnis zu kommen. Dass Weiß ziemlich aufgewühlt war, kam auch gut durch.
Skiardums Einwand bezüglich Notfallkontakt/Heiratsantrag ist auch nicht ohne Hand und Fuß. Trotzdem stimme ich Weiß zu, eine Vorwarnung wäre angebracht gewesen. ^^“

Gruß
Arian
PS. Weißi. *snicker* Den Namen fänd ich auch so toll wie Weiß.


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