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Ein Blut

von

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12. Kapitel: Die Tänzerin und der Imperator

A/N:

@ohnein: Hier ist mehr ;). Danke für den Kommie.
 

@outtradition: Danke für deinen Kommie. Ich hoffe, du findest es auch weiterhin spannend.
 

@Milene: Es freut mich, daß es dir gefällt. Auch dir Dank für die Kommies.
 

Der Imperiale Palast war groß und in seinen zahlreichen Gängen befanden sich viele Geheimnisse.

Eines dieser Geheimnisse war Doria.
 

Sie saß in einem Sessel und betrachtete Coruscants Abendhimmel durch die große Fensterfront. Mit einer Hand befühlte sie die Haarnadel an ihrem Hinterkopf. Ein leichter Zug und ihre langen schwarzen Haare würden lose über ihre Schultern fallen.
 

Se seufzte leicht. Das schillernde, etwas durchsichtige Kleid ließ ihre blaue Haut noch exotischer erscheinen.
 

Doria schloß ihre Augen. Sie sah die großen Sanddünen Tatooines vor sich und das kleine Haus, in dem sie gewohnt hatte.

Sie erinnerte sich an ihre schöne Mutter wie sie sich ein Silberband um einen ihrer Lekkus wickelte.

Ihr Vater mit den schwarzen Haaren, der sie lachend in die Luft gehoben hatte, wenn er von seiner Arbeit zurückkam.
 

Und dann wie sie zu seiner Beerdigung gegangen waren. Er war in einen Sandsturm geraten.

Da war nicht viel bis zu dem Tag als die Sklavenhändler gekommen waren.

Sie hatten sie lächelnd angestarrt. Sie mitgenommen. Sie hatte ihre Mutter nicht wiedergesehen.
 

Sie hatte schnell begriffen, daß die Händler sie für sehr wertvoll hielten. Ein Twi'lek-Mensch-Mischling würde ihnen viel Geld einbringen. Deshalb hatte sie immer genug zu essen und anständige Kleider bekommen. Sie hatte nie etwas wirklich schweres tun müssen. Erst als sie älter wurde, begriff sie, daß sie wohl eines Tages an einen Mann verkauft werden würde, der sich lediglich mit ihr vergnügen wollte.
 

Schließlich war sie auf einer großen Auktion gewesen. Illegal und geheim. Sie hatte andere Mädchen gesehen. Twi'leks wie ihre Mutter, aber auch andere Schönheiten, die sie noch nie gesehen hatte.
 

Ihre Fänger waren sich sicher, daß sie einen hohen Preis erzielen würde.

Als sie neben dem Auktionator stand und die vielen Leute sah, hatte sie es mit der Angst bekommen.
 

Es wurde so schnell geboten und so viel. Ein Mann in grüner Kleidung hatte alle anderen überboten. Er hatte soviel für sie gezahlt, daß er sicher alle anderen Mädchen hätte kaufen können.

Und schon wenig später hatte sie mit ihren wenigen Habseligkeiten neben diesem grauhaarigen Mann in einem teuren Speeder gesessen.
 

Er hatte ihr kurz erklärt, sie würde zuerst noch eine Weile bei ihm bleiben bevor er sie zu ihrem neuen Herrn bringen würde.

Danach war ein hartes halbes Jahr gefolgt, indem das Mädchen aus der Wüste tanzen gelernt hatte. Ein besonderer Wunsch ihres neuen Herrn.

Außerdem hatte sie Benimmregeln eingetrichtert bekommen.
 

Sie hatte nicht verstanden, wofür oder wieso. Sie hatte auch nie gefragt. Sie hatte nur gehofft, daß ihr neuer Meister sie gut behandeln würde.

Schließlich hatte der Mann sie nach Coruscant gebracht, hierher. Sie hatte damals nicht gewußt, wo sie hier war. Sie war wirklich dumm gewesen.
 

Zwei Zofen hatten sie gebadet, frisiert und in ein so schönes Kleid gesteckt, daß Doria nicht gewagt hatte, auch nur eine überflüssige Geste zu machen, aus Angst, daß es reißen könnte. Ihr Herr mußte wirklich reich sein.
 

Und so hatte sie hier, in diesem schönen und gemütlichen Apartment, auf ihn gewartet.

Und er war auch gekommen.

Selbst sie, die sie so weit weg vom Imperium aufgewachsen war, hatte ihn erkannt. Imperator Palpatine.
 

Er hatte sie begrüßt und zum Ausdruck gebracht, daß es ihr hier hoffentlich gefallen würde. Obwohl sein äußeres Erscheinungsbild sie sehr erschreckt hatte, hatte sie ihm eiligst versichert, es würde ihr sehr gefallen und daran würde sich bestimmt auch nichts ändern. Auch wäre sie ihm dankbar für alles, was er ihr bis jetzt hatte zukommen lassen.
 

Er hatte zufrieden gelächelt. Er hatte mit ihr zu Abend gegessen und sich mit ihr unterhalten.

Sie war steif vor Angst gewesen, denn ihr war klar, wohin das alles führen würde.

Lange genug hatte sie dieses Schicksal vorhergesehen.
 

Dann hatte er sie gebeten - ihr befohlen - zu tanzen. Eilig hatte sie ihm gehorcht. Sie war erleichtert als er sein Gefallen erklärte.
 

Wie erwartet war dann der Rest des Abends verlaufen. Palpatine hatte sie am Morgen verlassen.

Um ehrlich zu sein, war es nicht so schlimm geworden wie sie befürchtet hatte.
 

Dennoch nach zwei Jahren wußte sie, daß dieses Leben nicht ewig andauern konnte. Sie bekam das beste Essen, die schönsten Kleider, sie hatte viele Freiheiten, aber sie dürfte niemals ihr Apartment ohne Begleitung und ohne Tarnung verlassen.
 

Wenn die Leute erführen, daß Palpatine sich eine halb-nichtmenschliche Mätresse hielt, würde das sicher an seinem Ruf rütteln. Er hatte ihr die Konsequenzen für sie während ihrer ersten Nacht ins Ohr geraunt und sie hatte wahrhaftig keine Lust, die Folterkeller des Palastes kennenzulernen.
 

Sie fühlte sich wie ein exotisches Tier, das niemand anderes sehen durfte, immer eingesperrt und trotz allen Luxus' sehr einsam.

Traurig blickten ihre goldenen Augen aus dem Fenster.
 

Ein Schwarm Vögel zog vorbei. Sie waren frei.

Doria stand auf als sie das Geräusch der Türe hörte.

Sie war es nicht.

Demütig machte sie einen Knicks vor ihrem Herrn.
 

***

Palpatine war zufrieden. Sehr zufrieden.
 

Die aufsässigen Rebellen wurden durch die Flotte im Zaum gehalten, das Imperium wuchs und gedieh und wenn die Visionen, die die Macht ihm gesandt hatte, wahr wurden, würden interessante Zeiten auf ihn zukommen.
 

Er lächelte und warf einen Blick auf Doria. Sie war schon eingeschlafen.
 

Ja, sehr interessant.
 

Leias Ausbildung machte große Fortschritte. Sie würde eine würdige Nachfolgerin werden, da sie von ihrer Mutter politisches Talent geerbt hatte.

Vader hingegen war ein guter Soldat und Sith, aber kaum in der Lage, ein Imperium zu führen.

Leia allerdings schon.
 

Er schloß seine Augen und erinnerte sich.
 

***
 

Die fünfjährige Leia kam nervös in den Thronsaal. Ohne die riesige, schützende Gestalt ihres Vaters kam sie sich hier immer klein und verloren vor.
 

Brav ging sie den Weg bis zu dem Thron hinunter und blickte dann hinauf.

"Ihr hab nach mir gerufen, Meister?"

"In der Tat. Ich möchte, daß du mich heute begleitest. Wir werden den Senat besuchen," antwortete Palpatine ihr.
 

Leia nickte nur. Sie wußte nicht, was das sollte.

Ihr Vater fand, die ganzen Senatoren waren unnütze Geldfresser, die nichts zustande bringen würden. Er meinte, der Senat solle abgeschafft werden.
 

Palpatine kam die Treppe hinunter und nahm Leia bei der Hand. Sie gingen durch lange Korridore.

Der Palast war durch Gänge mit dem Senatsgebäude verbunden, aber die wenigsten wußten das. Vor allem nicht die Senatoren.
 

Sie hielten vor einer Wand an. Leia sah sich suchend um. Wo ging es weiter?

Palpatine legte seine Hand gegen die Wand und sie sprang auf.

"Oh."

Er trat in eine Kammer und zog sie herein.
 

Zwei bequeme Sessel standen vor einer großen Glasscheibe. Leia blickte hinunter und konnte direkt in den Senat mit all seinen glänzenden Kanzeln sehen.
 

"So kann ich mir die Sitzungen ansehen ohne bemerkt zu werden," erklärte Palpatine. "Die Scheibe ist nämlich nur von hier durchsichtig."

"Aha," meinte Leia.
 

Offensichtlich hatte die Sitzung noch nicht begonnen. Durch Lautsprecher wurde das Stimmenmeer und Rascheln von Blättern übertragen.

Leia setzte sich in den zweiten Sessel.

Da es nichts zu sehen gab, spielte sie mit dem Saum ihres weißen Kleidchens.

Palpatines Blick war auf die Vorgänge im Senat gerichtet.
 

Schließlich wurde die Sitzung eröffnet.

Leia wurde durch die Eröffnungsrede des Vorsitzenden aufgeschreckt.

Sie warf heimlich einen Blick zu Palpatine, doch dieser schenkte ihr keine Beachtung.
 

Leia konzentrierte sich und versuchte, zu verstehen worum es ging. Aber der Mann sprach für das kleine Mädchen viel zu kompliziert.
 

Dann ging es richtig los und die Senatoren sprachen. Leia verstand im Laufe der Sitzung immer mehr, um was es ging, nämlich um neue Gesetze zum Schutz der Bürger. Aber die Senatoren hatten alle ganz verschiedene Vorstellungen und am Ende der Sitzung waren sie nicht weiter wie am Anfang.
 

Palpatine hatte sich die ganze Farce amüsiert angehört.

Während sich der Sitzungsraum unter ihnen leerte, sah er Leia an.

"Hat es dir gefallen?"
 

Leia schüttelte den Kopf.

"Und warum nicht?"

"Sie reden viel, aber am Ende ist nichts herausgekommen," antwortete Leia. "So können sie niemand helfen."
 

"Ja, sie reden wirklich viel. Sie sind so verblendet, daß sie gar nicht merken, daß sie schon längst nichts mehr zu entscheiden haben," lächelte der Imperator.

"Ich treffe die Entscheidungen."
 

Leia sah hinunter in den leeren Raum.

"Aber wenn Ihr die Entscheidungen trefft, warum gibt es den Senat dann überhaupt noch?"
 

"Weil sie noch nicht begriffen haben, daß nur einer allein herrschen kann und ihre Demokratie nicht so funktioniert, wie sie das gerne hätten. Es endet alles nur in Korruption und Sabotage. Eines Tages wird es keinen Senat mehr brauchen, um den Menschen zu helfen."
 

"Aber wann?" erkundigte sich Leia.
 

"Wahrscheinlich erst nach meinem Tode. Dann würde diese Aufgabe in deinen Händen liegen."

Palpatine sah sie aufmerksam an. Mit Befriedigung registrierte er, wie der Blick des kleinen Mädchens sich änderte. Sie hatte es verstanden.
 

***
 

Palpatine öffnete seine Augen wieder. Ja, eine würdige Nachfolgerin.

Der Papierkram würde Leia sicher nicht aufhalten, dachte er sich grinsend.

Er mußte nur noch etwas abwarten.



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