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Vergangen ist Vergangen oder doch Zukunft

von

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Geburtstag und mieses Schneewetter

~Eren~
 

"Jawohl Sir!", rief ein braunhaariger Junge und salutierte vor einem kleinen, schwarzhaarigen Mann.

"Dann mach dich endlich an die Arbeit Balg und wehe, es ist alles nachher nicht zu meiner Zufriedenheit, dann schläfst du die Nacht gar nicht mehr.", herrschte ihn der Kleinere an.

Mit einem kühlen Blick schritt er aus dem Raum und kam erst nach Stunden wieder.

In der Zeit hatte der Junge alles blitzblank geputzt, als der kleine Mann auch schon wieder kam.

"Wie sieht das denn hier aus Jäger?!", wollte der Mann entsetzt wissen und sah sich im Raum um.

"I-ist es noch nicht sauber genug?", wollte der Größere ängstlich wissen.

"Hast du dich einmal umgesehen?! Es sieht fast schlimmer aus, als zuvor!", knurrte der Mann und zog sein Gegenüber wütend auf Augenhöhe, ehe er ihn nach hinten stieß.
 

Mit einem lauten Knall fiel ich, mitsamt Decke, auf den Boden.

Vor wenigen Sekunden hatte ich noch friedlich in meinem Bett geschlafen.

"Autsch....", jammerte ich leise und stemmte mich verschlafen auf meine Unterarme.

//Was war das wieder für ein Traum?//, fragte ich mich verwundert, lehnte mich mit dem Rücken ans Bett, rieb mir über die türkisfarbenen Augen und sah aus dem Fenster.

Es war beinahe Mittag.

Verschlafen hatte ich glücklicherweise nicht, immerhin hatte ich heute frei bekommen.

Gähnend streckte ich mich, als die Tür aufgerissen wurde.

"Eren, ich habe einen lauten Knall gehört. Ist was passiert?", wollte eine schwarzhaarige Schönheit wissen.

"Nein, alles gut. Ich bin nur aus dem Bett gefallen.", versicherte ich ihr und sah sie leicht lächelnd an.

"Dann ist gut. Kommst du runter? Ich habe Frühstück vorbereitet.", bat sie und wartete auf ein Nicken von mir, ehe sie kehrt machte und in die Küche ging.

Seufzend erhob ich mich und schmiss meine Decke auf das Bett, ehe ich mir durch die sowieso schon zerzausten, braunen Haare fuhr, die dann sowieso wieder dort hin fielen, wo sie vorher gelegen hatten.

Mit müden Augen schritt ich aus meinem Zimmer.

Es war mir egal, dass ich mit Shirt und Shorts vor meine Ziehschwester treten würde, immerhin kannten wir uns schon so lange und wir sahen in uns nichts anderes als einen Bruder und eine Schwester.

In der Küche angekommen sah ich einen gut gedeckten Tisch, an dem mit Mikasa noch mein bester Freund Armin saß.

"Morgen Eren.", gab Armin lächelnd von sich.

"Morgen Armin.", gab ich verschlafen zurück.

Ich war ein reinster Morgenmuffel und das wusste mein bester Freund auch.

Lustlos ließ ich mich auf den Stuhl an der Wand fallen, nahm den warmen Kakao, den Mikasa mir gemacht hatte und trank etwas davon.

"Du siehst heute wieder scheiße aus.", kommentierte Armin, der gerade sein Brötchen aufgeschnitten hatte.

"Danke für das Kompliment.", gab ich murrend von mir, nahm mir ein Brötchen und schnitt es ebenfalls auf, um es zu belegen und lustlos zu essen.

Schweigend taten es mir die anderen Beiden gleich und tauschten sich so manches mal kurze Blicke aus, die mir nicht verborgen blieben.

"Was heckt ihr jetzt schon wieder aus?", wollte ich verwundert wissen.

Es pisste mich etwas an, dass die beiden ein Geheimnis vor mir hatten.

Wir hatten uns doch sonst bis jetzt immer alles anvertraut und dann das.

Es zog meine Laune noch mehr in den Keller als sowieso schon.

Meine Ziehschwester senkte schnell den Blick und versteckte ihr Gesicht in dem roten Schal, den ich ihr einst Geschenkt hatte, vor sehr langer Zeit, den sie auch jetzt niemals mehr ablegen würde, selbst im Sommer trug sie ihn immer.

"Nun ja, du hast ja heute .... Geburtstag.....", begann Armin schüchtern und sah auf sein halb verspeistes Brötchen, worauf ich eine Augenbraue hochzog.

Was sollte die Leier jetzt?

Ich verstand es nicht.

Ich wusste, dass ich heute Geburtstag hatte, aber ich wollte ihn nicht mehr feiern und das wussten sie.

"Wir haben dir eine Freude machen wollen und dir ... dennoch ein kleines Geschenk besorgt.... Wir konnten nicht anders, als wir es gesehen haben, mussten wir einfach an dich denken.", verteidigte Armin sich und sah mir entschlossen in das Gesicht.

Seufzend schloss ich die Augen.

Ja, ich wollte nichts mehr bekommen, aber es jetzt abzulehnen würde sie sicher traurig stimmen.

"Gut, dieses eine Mal.", stellte ich ihnen klar.

Lächelnd sahen mich beide an, überglücklich, dass ich das Geschenk annehmen würde.

Sofort nahm Armin eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche und überreichte sie mir.

"Wir konnten es uns nicht verkneifen ein Band drum zu binden, aber auf das Geschenkpapier haben wir verzichtet.", erklärte er mir schüchtern lächelnd.

Kurz nickte ich, nahm die Schachtel an mich und betrachtete sie einen Moment.

Die Schachtel war in einem schönen schwarz mit silbernen Schriftzug und das Stoffband um die Schachtel war in einem schönen grün.

Sie hatten so viel Geld ausgegeben?

Geld, dass wir nicht hatten und das kaum hinten und vorne reichte.

Ich schluckte kurz und sah zu ihnen auf mit vor Schock geweiteten Augen, doch sie lächelten nur und warteten darauf, dass ich die Schatulle öffnen würde.

So kam ich ihrer stummen Bitte nach und öffnete vorsichtig das Kästchen.

Darin befand sich auf einem dunkel grünen Kissen ein goldener Schlüssel, der an sich ziemlich alt und dennoch wunderschön aussah.

Sprachlos sah ich den Anhänger an.

"Er ist wunderschön....", hauchte ich und nahm ihn heraus.

Der Schlüssel war an ein kurzes Lederband befestigt worden.

"Gefällt er dir?", wollte Mikasa wissen.

"Ja, danke.", hauchte ich und band ihn mir sofort um.

Kühl lag der Schlüssel auf meiner Brust.

Gerührt nahm ich beide einmal in den Arm.

"Ihr solltet doch nicht so viel ausgeben.", gab ich sanft von mir, was meine besten Freunde zum Lachen brachte.

"Du bist es uns Wert.", gaben sie gleichzeitig von sich, was mir Tränen in die Augen trieb.

Wir konnten gerade so unseren Unterhalt bezahlen, weshalb wir uns versprochen hatten uns nur etwas zu Weihnachten zu schenken und an unseren Geburtstagen würden wir einmal was unternehmen, aber seit das Geld so knapp wurde und wir gerade so über die Runden kamen, wollte ich auch meinen Geburtstag nicht mehr feiern.

Das war vor 4 Jahren gewesen, damit wir das Geld dafür sparen konnten.

Armin selbst brauchte das Geld, um sich später sein Studium finanzieren zu können.

Er war total schlau und sollte aus sich was machen, wie auch sein Opa fand.

Ich arbeitete, neben der Schule, in einem kleinen Café und Mikasa kellnerte in einem kleinen Restaurant, auch wenn sie mit mir in dem Laden anfangen wollte, was ich ihr nach langen Diskussionen auch endlich ausreden konnte.

Immerhin hatte ich keine Lust darauf, dass sie mich auch während der Arbeit bemutterte.

Mit unseren zwei Nebenjobs konnten wir uns gerade so über Wasser halten.

"Eren, worauf hast du Lust? Wir können spazieren gehen, einen Spielenachmittag machen oder auch Picknicken.", schlug sie vor.

Sie wusste, dass ich jetzt definitiv kein Geld mehr ausgeben wollte, weshalb sie mir nur Dinge vorschlug, die nichts mehr kosten würden.

"Oder wir können uns auch ans Wasser legen und ein bisschen schwimmen.", schlug Armin vor.

"Im März.", lachte ich über Armins vorschlag, was auch Mikasa leise lachen ließ.

"Oder wir reiten. Immerhin hat mein Opa ja seine eigenen Pferde. Sicher dürfen wir einmal mit ihnen ausreiten.", schlug er dann vor.

Das hörte sich doch besser an.

"Aber wir brauchen doch Schutzhelme.", fiel es Mikasa ein.

"Die bekommen wir gestellt, sowie die Sattel.", erklärte er uns lächelnd.

Mal wieder zu reiten war eine gut Idee, wie ich fand.

"Wenn ihr auch darauf Lust habt, dann können wir gerne mal dahin.", gab ich leicht lächelnd von mir.

Kurzes nicken kam von den Beiden und ich wusste jetzt schon, dass sie damit einverstanden waren.

So machte ich mich noch schnell fertig, das hieß duschen, Zähneputzen, neue Sachen anziehen, am besten warme und die Haare trocken föhnen.

Meine Kleidung bestand aus einer dunklen Skinny und einem dunkel grünen Hoodie.

Das wäre dann auch nicht so dramatisch, wenn die Sachen dreckig werden würden.

Mit dem ganzen war ich in einer Rekordzeit von zehn Minuten fertig.

"So, können wir dann?", wollte ich lächelnd wissen und ging zu meinen Schuhen, um mir diese anzuziehen, ehe ich mir meine Jacke und meinen Schal umlegte.

Immerhin lag draußen noch Schnee, obwohl es langsam wärmer werden sollte.

Doch die Minusgrade hatten sich noch lange nicht verabschiedet.

"Ja, wir kommen schon.", lachte Armin und zog sich ebenso wie Mikasa in Windeseile an.

Schnell verließen wir mit Handy und Schlüsseln bewaffnet unsere Wohnung und machten uns zu Fuß auf zu Armins Haus, damit uns sein Großvater hoch fuhr.

Da wir seine Fahrdienste nicht so oft beanspruchten war das für mich völlig okay, dass wir ihn ab und an mal darum baten.

Revanchieren taten Mikasa und ich uns immer bei Gelegenheit.

Entweder brachte ich ihm etwas oder Mikasa von unserer Arbeit mit oder wir kauften eine Kleinigkeit, wenn das Geld es zu ließ.

Voller Vorfreude ging ich den Weg entlang und kuschelte mich in meinen dunklen Schal.

Auch Mikasa zog ihren roten Schal höher.

Armin selbst hatte seine Hände in seinen Jackentaschen vergraben und drückte sein Gesicht so gut es ging in den Schal, während unter uns der Schnee leise knirschende Geräusche von sich gab.

Unser Atem bildete sich in weißen kleinen Rauchwolken vor unseren Mündern ab und stieg empor.

Kurz sah ich ihnen nach, ehe mich eine Hand am Arm packte und mit zog.

Als ich zu meinem Arm runter sah, konnte ich die Hand Mikasas aus machen.

"Wir sollten weiter gehen oder ist was?", wollte meine Ziehschwester wissen.

Kurz schüttelte ich den Kopf.

"Nein, alles gut.", versicherte ich.

Kaum einer lief auf der Straße herum und wenn doch ging die Person so schnell, als ob sie unter Zeitdruck stehen würde.

Aber vermutlich wollte die Person nur nach Hause.

Wer würde das nicht wollen?

Nach einiger Zeit waren wir endlich bei Armin angekommen.

"Ich geh schnell rein und hole ihn.", gab Armin von sich und verschwand im Inneren des Hauses, während Mikasa und ich uns in den Hausflur gestellt hatten, um nicht draußen stehen zu bleiben in der eisigen Kälte.

Lange mussten wir nicht warten, als auch schon Armins Opa zu uns in den Flur kam, zwar war er bereits alt, aber immer noch fit wie ein Turnschuh, wie man so schön sagte.

"Guten Tag.", grüßte ich ihn freundlich.

"Guten Tag, lange nicht mehr gesehen.", lächelte er und zog mich in eine kurze Umarmung:"Und alles gute zum Geburtstag.", fügte er hinzu, ehe er mir eine Kleinigkeit in die Hand drückte, die er liebevoll verpackt hatte.

"Oh, vielen Dank, aber das hätten sie nicht machen müssen.", aus Höfflichkeit nahm ich es dennoch an.

Es war etwas schwerer, weshalb ich auf ein Buch tippte.

Aber ich würde es erst Zuhause auspacken.

"Das mache ich doch gerne.", lächelte er und ging dann mit uns raus zu seinem alten dunkelblauen Opel, den er an der Straße geparkt hatte.

Schnell stiegen wir ein, nachdem er uns aufgeschlossen hatte.

Aufgeregt schnallten wir uns alle an.

Mikasa und ich saßen auf der Rückbank, währenddessen setzte Armin sich nach vorne zu seinem Großvater setzte.

"Armin hat mir bereits erzählt, dass ihr auf den Reiterhof wollt. Ihr habt Glück, heute wird keiner mehr ausreiten gehen.", begann er ein Geschpräch, als er auch schon blinkte und auf die Straße fuhr.

"Ja, das haben wir vor. Er hatte es heute vorgeschlagen und einstimmig haben wir uns dafür entschieden, da es zum schwimmen zu kalt ist.", gab ich lächelnd von mir.

"Wer kommt denn auf die Idee jetzt schwimmen zu gehen?"

Verwirrt runzelte er seine Stirn, während er in einen Kreisel fuhr und die dritte Ausfahrt hoch zum Reiterhof nahm.

"Das war ich....", meldete sich mein blonder Freund zu Wort und hob ein wenig die Hand, während er seinen Kopf schuldig gesenkt hielt.

Lachend wuschelte er Armin kurz durch die Haare.

"Sonst bist du doch nicht auf den Kopf gefallen."

Belustigt schaltete er in den nächsten Gang und fuhr den Berg hoch, bis aus der Straße ein Boden wurde, der in der Mitte mit grünem Gras bestückt war.

Auf der linken Seite begann ein Wald.

Wieder blinkte der alte Mann und bog rechts auf einen Hof ein.

Endlich waren wir da.

Voller Vorfreude schnallten wir uns schon ab, um gleich schneller aussteigen zu können, aber nicht ohne mir noch einmal den Kopf am Dach zu stoßen.

"Alles gut?", wollte Mikasa wieder wissen, als ich kurz über meinen Kopf rieb.

"Ich werds überleben.", war meine kurze Antwort, als wir auch schon alle draußen standen.

"Dann wünsche ich euch noch viel Spaß. Ruft mich an, wenn ich euch abholen soll."

"Ja, vielen Dank Mister Arlert.", gab ich lächelnd von mir.

"Ja Opa, das Handy habe ich dabei."

Mikasa winkte nur, als er davon fuhr und uns ebenfalls aus dem Fenster kurz zuwinkte, ehe er es hoch kurbelte und wieder auf den Weg abbog.

"Dann lasst und zu den Pferden.", rief Armin fröhlich und lief wie ein kleiner Junge zu den Ställen, während er die Schlüssel hervor zog und uns das große Tor aufschloss.

Als nächstes rannte ich ihm hinterher, was mir dann auch Mikasa gleich tat.

Und da ich ja so ein großer Tollpatsch war rutschte ich auf dem Boden aus und landete natürlich mit dem Kopf zuerst auf der weißen Schicht.

"Oh Gott Eren!", rief meine Schwester, rannte auf mich zu und half mir auf.

"Geht schon.", versicherte ich ihr und klopfte mir beim Aufstehen den Schnee von meinen Kleidern, wobei mir Mikasa auch wieder half.

Manchmal konnte sie bei mir etwas überängstlich sein, was mich so einige male schon auf die Palme gebracht hatte.

Armin selbst hatte sich nur kurz bei Mikasas Stimme umgedreht und war einige Schritte auf mich zu gekommen, als er auch schon bemerkte, dass es mir wohl gut ging.

Mit der schwarzhaarigen an meiner Seite ging ich die letzten wenigen Meter auf Armin zu.

An der riesigen Tür angekommen schloss Armin gerade noch das Schloss auf, nahm es heraus, klappte das Scharnier auf und hängte das Schloss offen an die Tür.

Nachdem er das Licht an der Seite angeknipst hatte gingen wir zu dritt hinein.

Sofort stieg mir der Geruch von Pferden und Stroh in die Nase.

Ich liebte den Geruch.

Zielstrebig lief ich auf die fünfte Box im Gang zu und streckte meine Hand zu der rot-braunen Stute hinein.

"Hey meine Süße.", grüßte ich das Pferd und strich ihr sanft über die Nüstern, als sie ihren Kopf gegen meine Hand drückte.

Sie hatte eine weiß blonde Mähne, besaß eine längliche Blesse im Gesicht, die von der Stirn bis zu den Nüstern reichte und hörte auf den Namen Leica.

Mikasa selbst ging zu einer Pferdebox schräg gegenüber von meiner Stute.

Darin befand sich ein Hengst in schwarz mit ebenso schwarzer Mähne.

Er hieß Kamikaze.

Armin selbst blieb an der zweiten Box stehen.

Darin befand sich Phillis.

Sie war eine Stute und besaß dunkelbraunes Fell, eine dunkle Mähne und auch wie Leica eine längliche Blesse, die aber nicht so weit runter reichte, wie bei Leica.

In einem weiteren Raum nahmen wir uns die Reitsachen heraus, tauschten unsere Schuhe gegen Stiefel und holten uns einen Helm heraus, sowie Zaumzeug und Sattel.

Die Sachen zum Saubermachen der Hufe und für die Fellpflege nahmen wir in einem extra Eimer mit.

Als wir mit allem fertig waren hatte Leica eine grüne Decke, einen braunen Sattel und grün-braunes Zaumzeug an, sowie Gelenkbänder in grün.

Kamikaze hatte das alles nur in rot und Phillis in lila.

Sie sahen alle drei einfach toll aus.

Es waren so schöne Tiere.

Ruhig gingen wir mit den drein auf die Koppel, auf der wir sie kurz etwas herum führten, damit sie sich zuerst etwas warm liefen, ehe wir mit ihnen ausreiten würden.

Dabei würde uns sicher auch etwas wärmer werden.

Nach einigen Minuten setzten wir uns auf die Rücken der Pferde und ritten den Wald entlang, wobei wir uns einen kleinen Wettkampf ablieferten, in dem Mikasa mit ihrem Hengst gewann.

Ich wurde mit Leica zweiter und Armin mit Phillis letzter.

"Das hast du toll gemacht.", lobte ich meine Stute und tätschelte ihren Hals.

"Lasst uns noch etwas den Berg hoch reiten.", fügte ich, an meine beiden Freunde gewandt, hinzu.

"Ja, warum nicht, aber wir sollten aufpassen, dass es nicht zu spät wird. Sonst finden wir nachher nicht mehr zurück.", gab Armin zu bedenken.

Er hatte ja recht, aber mit den Pferden waren wir sowieso schneller, dass würde schon gut gehen.

Was sollte denn schon groß passieren?

Also nickte ich, damit Armin wusste, dass ich mich an seinen Rat halten würde.

Er würde schon aufpassen, dass wir nicht zu spät zurück kehren würden, ebenso wie Mikasa.

So lenkte ich die Stute in richtung Wald, ehe ich ihr meine Fersen sanft in die Flanken stieß, damit sie los lief.

Dicht gefolgt von Mikasa und Armin, rit ich den Waldweg entlang bis wir oben an einer Hüte ankamen.

Die Hüte war klein und sah nicht mehr gerade neu aus.

Aber wir hatten sowieso nicht vorgehabt hinein zu gehen.

An der Lichtung war noch eine alte, braune Bank und ein kleiner zu gefrorener Teich, in dem im Sommer immer viele bunte Fische schwammen.

Doch jetzt herschte der dunkle Winter, der alles weiß färbte und es trostlos aussehen ließ.

Kurz sah ich auf die winzig aussehenden Häuser und Bäume, die von hier oben wie Spielzeug wirkten.

Als es plötzlich zu Schneien anfing.

"Lass uns besser umkehren.", hörte ich Armin sagen, der wie espenlaub zitterte.

Wir hatten uns sowieso bereits weit vom Hof entfernt, weshalb ich nickte.

"Ja, lasst uns zurück reiten, bevor es noch dichter wird.", stimmte ich zu.

Eine Nacht hier verbringen, wollte ich nicht.

Die kleine Hütte würde uns wohl kaum Schutz bieten können.

"Ja, es ist schon spät.", meldete sich nun auch Mikasa zu Wort und zog meine sowie auch Armins Aufmerksamkeit auf sich.

"Ja, wir sollten ihnen noch Futter machen und sie auch mal ausruhen lassen.", gab Armin zähneklappernd von sich.

Eigentlich wollte ich nicht, dass der Tag endete und am liebsten hätte ich noch ein paar weitere Stunden auf dem Rücken der Stute verbracht.

Dennoch ritten wir zügig zurück zu den Ställen.

Dort angekommen nahmen wir die reiter Sachen ab, rubbelten ihnen das Fell trocken und bürsteten die Tiere, ehe wir sie in ihre Boxen zurück stellten.

Danach füllten wir ihnen das Futter in einen Eimer und gaben das dann in die Futterschüssel, auch das Wasser erneuerten wir.

Anschließend räumten wir den Rest noch weg.

Da es draußen mittlerweile ziemlich stürmig war beschlossen wir im Schuppen auf Armins Opa zu warten, als er ihn anrief, dass er losfahren könnte.

In der Zeit tauschten wir die Stiefel gegen unsere Schuhe und legten die Reiterhelme zurück wo wir sie hergeholt hatten.

Fröstelnd rieben wir uns, wieder bei den Ställen angekommen, über unsere Arme und mit `Wir´ meinte ich natürlich mich und Armin, da Mikasa völlig ungerührt da stand.

Aber bei Mikasa war es natürlich nichts neues mehr.

"Soll ich dich warm halten Eren?", wollte sie wissen.

Schnell schüttelte ich den Kopf.

So weit kommt es noch, dass ich mich von einer Frau wärmen lasse.

"Nein, brauchst du nicht. Es geht schon wieder.", gab ich schließlich von mir, unterdrückte ein weiteres Zittern und ließ meine Arme neben meinem Körper baumeln.

Nicht das sie meine Worte anzweifeln konnte.

Als Mikasa auch schon ihren Mund öffnete, um etwas dazu zu sagen, konnte ich ein Huppen von draußen vernehmen.

Das musste wohl Armins Großvater sein.

Schnell eilte ich nach draußen, dicht gefolgt von Mikasa und Armin schloss noch die Tür sorgfälltig, ehe er uns hinterher lief.

"Wartet auf mich!", bat er, streckte seine Hand nach uns aus und viel geradewegs in den Schnee.

Mikasa und ich waren fast oben angekommen, als wir uns umdrehten und unseren Freund mit dem Gesicht voran im kühlen Weiß liegen sahen.

Sofort ließ ich mich wieder etwas runter rutschen, um ihm auf zu helfen.

"Alles gut?", wollte ich wissen, griff mit einer Hand unter seinen Arm und zog ihn langsam hoch, was mir Mikasa natürlich gleich tat.

"Ja, ich bin nur ausgerutscht.", gab er peinlich berührt von sich und als er dabei seinen Kopf hob und mich an sah, musste ich lachen.

Sein Gesicht war voller Schnee, aber so, dass es aussah, als hätte er einen Vollbart und dicke Augenbrauen.

Verwundert wurde ich von zwei Augenpaaren gemustert.

"Haha! Das sieht zu komisch aus!", begann ich und musste mir mit einer Hand meinen schmerzenden Bauch halten.

Verwundert sah Armin zu meiner Ziehschwester, die auch anfing zu schmunzeln, als sie sah, was ich meinte.

"Du hast da etwas Schnee im Gesicht. Du siehst aus wie der Weihnachtsmann persönlich.", klärte sie ihn auf, was ihn erröten ließ.

"Uwah!", rief er aus, eher er eigenständig stand, seine Arme aus unserem Griff befreite und sich mit beiden Händen über das Gesicht fuhr.

"Ihr seid gemein.", jammerte er.

"Komm Armin, lass uns gehen, sonst muss dein Großvater noch länger auf uns warten.", gab ich lächelnd von mir, nahm meinen Kindheitsfreund an die Hand und zog ihn mit mir nach oben.

Dort angekommen, öffnete Mikasa die Tür und stieg schnell ein, damit ich auch ins Auto konnte, da ich darauf bestanden hatte, dass sie als erstes einstieg.

Nachdem Armin den Sitz zurückgeklappt hatte, setzte auch er sich neben seinen Großvater ins warme Auto, ehe wir losfuhren.

"Und hattet ihr Spaß?", wollte er wissen.

"Ohja, sehr sogar.", gab ich lächelnd von mir.

"Wen hatte wer geritten?"

"Armin hatte Phillis, Mikasa Kamikaze und ich Leica.", gab ich von mir.

"Also, wie jedes mal.", lachte er erfreut:"Aber sag mal Armin, du frierst ja.", bemerkte er.

Ein kurzes Nicken kam von angesprochenem.

Aber da er nicht dazu in der Lage war eine richtige Antwort zu geben, übernahm ich für ihn das Wort.

"Er ist vorhin in den Schnee gefallen. Er sollte sich gleich in der Wohnung umziehen und einen Tee trinken."

Armin wurde nähmlich schnell krank, weswegen es gut war, dass er erst vor kurzem in den Schnee gefallen war.

So fuhr der Großvater direkt nach Hause.

Mikasa und ich folgten ihm in die Wohnung und setzten uns auf das Sofa, während Armin sich abtrocknete und umzog.

Eingewickelt in einer Wolldecke kam er nach wenigen Minuten ins Zimmer.

Sein Großvater brachte ihm gerade den Tee, als er uns beiden auch schon eine Tasse vor die Nase stellte und dann in die Küche verschwand, um uns alleine zu lassen.

Sofort nahm ich die Tasse an mich und wärmte meine Hände daran, ehe ich hinein pustete und einen kleinen Schluck daraus nahm und mir natürlich prompt daran die Zunge verbrannte.

"Du musst aufpassen Eren.", mahnte mich meine Ziehschwester, woraufhin ich ihr einen was-du-nicht-sagst Blick zuwarf.

Zitternd klammerte sich Armin an seine Tasse und wärmte sich daran die Hände, wobei er uns beide beobachtete.

Aber sagen tat er nichts.

Wie auch, wenn er wie Espenlaub zitterte.

Als Armin auch die Tasse leer getrunken hatte, legte er sich ins Bett, da er vom Ausreiten mega müde geworden war, weswegen Mikasa und ich nach Hause liefen, da wir nicht wollten, dass Armins Großvater ihn alleine zu Hause ließ, falls doch noch mal was sein sollte und die kurze Strecke konnten wir schließlich auch nochmal laufen.

Mein Geschenk hatte ich auch wieder an mich genommen, habe mich mit Mikasa bei ihm für alles bedankt und ihm einen schönen Restabend gewünscht, als wir dann in die eisige Kälte hinaus gingen.

Der Wind zerrte an unseren Kleidern, als wir aus der Tür traten.

Den Arm übers Gesicht haltend versuchten wir, dieses zu schützen, ehe wir weiter gingen.

Mikasa ertrug es schweigend und fast wünschte ich mir, dass ich Armins Großvater darum gebeten hätte uns zu fahren.

So wäre es viel angenehmer gewesen, als jetzt durch die eisige Kälte zu marchieren.

Steif gefrohren kamen wir nach einer unendlich langen Zeit endlich an unserer Haustür an.

Schnell huschten wir hinein, duschten uns warm ab und machten uns einen schönen, heißen Kakao, wobei Mikasa auch schon einschlief.

Zum Glück hatte sie vorher fast den ganzen Kakao ausgetrunken.

Vorsichtig nahm ich ihr die Tasse aus der Hand, legte sie ordentlich aufs Sofa und legte eine Wolldecke über sie.

Leise löschte ich das Licht und wollte gerade in mein Zimmer gehen, als ich vom Dachboden ein seltsames Geräusch vernahm.

War etwa wieder die Katze der Nachbarin auf den Dachboden gehuscht?

Da sie alt war, konnte sie schlecht selber die alten Treppen hoch gehen, weshalb ich mir noch schnell meine Schlüssel nahm und auf den Dachboden stieg.

"Fibi?", rief ich die Katze leise, sorgte mit meiner Handytaschenlampe für Licht und beleuchtete den Raum, als ich hinter mir jemanden vorbei huschen hörte.

Schnell drehte ich mich um.

Das war viel zu laut gewesen, dass das hätte Fibi sein können.

Hier oben stand auch viel zu viel Gerümpel rum und die Glühbirne musste auch noch gewechselt werden.

Wieder ertönte ein Geräusch hinter mir.

Hastig drehte ich mich wieder um und bekam langsam Panik, als sich jemand aus den Schatten löste.

Fibi.

Schnurrend strich sie um meine Beine.

Als ich sie hoch heben wollte erkannte ich eine Tür, die ich zuvor noch nie gesehen hatte.

Es war eine alte, dunkelbraune Holztür, die aufwendig verzierrt wurde mit einem goldenen Türgriff.

Neugierig ging ich auf diese zu und legte die Hand um den Griff, doch die Tür war abgeschlossen.

Ich würde wohl nie erfahren, was sich dahinter verbirgt.

Seufzend ließ ich den Blick senken, dabei bemerkte ich den Schlüssel, der noch um meinen Hals baumelte.

//Warum nicht?//, dachte ich, nahm den Schlüssel von meinem Hals und steckte diesen in das Schloss der Tür.

Erschrocken stellte ich fest, dass er passte.

Die Luft anhaltend drehte ich ihn im Schloss um und als ein Klicken ertönte sprang die Tür einen Spalt auf.

Gespannt nahm ich den Schlüssel aus dem Schloss und öffnete die Tür, als auch schon etwas nach mir zu greifen schien und ich nach vorne durch die Tür fiel.

Erschrocken schrie ich auf, als ich auf einer Wiese landete.
 

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CielForever: Hey, hier bin ich schon wieder mit einer neuen FF!!!!
 

Levi: Interessiert hier doch keinen!
 

CielForever: Du bist mal ganz still, immerhin kommst du in dem Kapi noch nicht vor, also zisch dich ab!
 

Levi: Was hast du Gör....
 

Eren: Bitte nicht! Aufhören! Wir sind hier nicht zum streiten!
 

Armin: Verzeiht bitte * verbeug und in einer Decke eingewickelt ist* Wir würden uns über eure Meinung sehr freuen.... Hatschi! * sich erkältet hat*

Also bis bald *heißen Tee und heiße Schokolade hinstell*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SenseiSasuNaru
2019-11-27T23:39:57+00:00 28.11.2019 00:39
Hallo ich bin zufällig auf deine Geschichte gestoßen das erste Kapitel war klasse


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