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Wie ein BH ein Leben verändern kann

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Wie ein BH ein Leben verändern kann

Nervös betrachtete sich die junge Frau im großen Spiegel in der Umkleidekabine.

Von ihrer blassen Haut hob sich grell der Orangefarbende BH ab. Die Körbchen des Bustiers zierte kleine weiße Blümchen, die zusammen mit dem String-Tanga ein verspieltes Ensemble bildete. Die zwei Teile würden beinahe kindlich wirken, wenn der BH nicht unangenehm ihre Brüste zusammenpressen und in die Höhe drücken würde. Mit einer Körbchengröße B entspricht Emily völlig dem Durchschnitt sämtlicher Frauen und dennoch war dieser BH nur dazu gedacht, ihre Brüste noch üppiger und praller erscheinen zu lassen.
 

„Sag endlich mal was, Emmie!“, hörte die Besagte durch den dicken Vorhang gedämpft. „Wenn du nicht gleich was sagst, komme ich rein!“

„Nein, nein! Alles perfekt! Den BH und Slip nehme ich!“

Schnell wechselte Emily das neue Duo gegen ihre übliche Unterwäsche, die sie jeden Tag zur Arbeit anhatte. Beige, ohne Nähte und mit breiten Trägern, dass wirklich nichts unter weißen Blusen hervorblitzt.
 

„Dafür entscheidest du dich also?“, fragte Penny, als Emily zur ihrer Freundin an den Verkaufstresen trat. Diese nickte und suchte bereits in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie. Dabei fiel ihr Blick auf ein burgunderrotes Ensemble, dass neben der Regestierkasse lag. Wieder Slip und BH, aber so ganz anders, als dasjenige, welches sich Emily gerade ausgesucht hat.

Der High-Waisted Slip und BH besteht aus feinster Spitze, die sich bestimmt herrlich auf der Haut anfühlen würde. Zudem verzichtete der BH vollständig auf jeglichen Schnickschnack, um die Brüste in irgendeine Form zu pressen. Die natürliche Schönheit der weiblichen Brust würde nur durch die Träger und Spitze etwas unterstützt.
 

Penny bemerkte den bewundernden Blick ihrer Freundin: „Willst du vielleicht noch etwas Anderes anprobieren? Wir haben gerade neue Ware reinbekommen.“

„Nein, nein… Ich bleibe bei dem da…“, erklärte Emily, wobei sie aber kaum den Blick von der neuen Wäsche abwenden konnte. Der eigentliche Grund für den Kauf neuer Dessous bestand für Emily darin, ihrem Freund Oliver eine kleine Überraschung zu machen. In den letzten Tagen und Wochen hatte er sich immer merkwürdiger verhalten. Er tuschelte am Telefon, kam später von der Arbeit und auch ansonsten schien er Emilys Blicke zu meiden. Für die junge Frau konnte dies nur eines bedeuten: endlich, endlich würde er ihr einen Heiratsantrag machen! Nach fast vier Jahren Beziehung, einer gemeinsamen Wohnung und Plänen für die Zukunft, war dies die einzige logische Erklärung.
 

Penny schaute ihrer besten Freundin nach, als diese eilig die Modeboutique verließ. Sie wusste, welche Hoffnungen Emily sich schon seit mehreren Jahren machte. Zu Beginn der Beziehung schien Oliver auch der perfekte Partner für Emily zu sein. Doch jetzt, besonders nach den letzten Monaten, zweifelte Penny immer mehr an dieser vermeintlichen „Perfektheit“.

Seufzend begann sie die neue Ware zu sichten und sortieren. Mehr als das beste hoffen, konnte sie in diesem Moment sowie nicht…
 

Aufgeregt strich Emily ihre Bluse glatt, als sie die letzten Treppenstufen hoch zu der gemeinsamen Wohnung stieg. Durch das gemeinsame Gehalt konnten sich Oliver und Emily eine schicke Altbauwohnung mit hohen Wänden und alten Dielenböden leisten. Einziger Nachteil: die Wohnung lag im dritten Stock, ohne Fahrstuhl, nur eine Holztreppe führt hinauf.

Oben angekommen, atmete sie noch einmal tief durch. Am Ende ihres Arbeitstages hatte sie sich schnell auf die Personaltoilette zurückgezogen, ihr Make-up und Frisur aufgefrischt, sowie ihre neue Unterwäsche angezogen. Sie wusste, dass heute etwas passieren musste. All die Andeutungen und dann noch die Bitte, pünktlich zum Feierabend das Bankgebäude zu verlassen! Heute würde also endlich der Tag der Tage sein!
 

Noch bevor Emily ihren Schlüssel in die Haustür steckte, öffnete sich unerwartete die andere Tür, welche zum zweiten Apartment auf der Etage führte. Ein wuscheliger Haarschopf erschien in der Tür und schaute Emily mit großen, dunkeln Augen an.

„Tach.“

„Tach“, antwortete Emily zögernd.

„Willst du zu mir?“, fragte der junge Mann verschlafen.

Irritiert schüttelte Emily den Kopf und deutete dabei auf ihre eigene Haustür.

„Dacht‘ ich doch. Irgendwoher kenne ich dich“, sagte er bloß und zog sich in das innere seiner Wohnung zurück.

Emily hatte seit ihrem Einzug vor zwei Jahren noch nie viel mit den anderen Nachbarn zu tun gehabt. Aber das sie so seltsam waren, überraschte sie dann doch...

Kopfschüttelnd öffnete Emily nun ihre eigene Haustür. Über schräge Vögel wollte sie sich nun wirklich keine Gedanken machen.
 

Der Holzfußboden knirschte einladen und aus dem Wohnzimmer drang warmes Licht in den langen Flur. „Hallo! Schatz, bist du da?“, fragte sie in die stille Wohnung hinein, schon wissend, dass er auf sie wartet.

„Im Wohnzimmer!“

Mit klopfenden Herzen zog Emily ihre Schuhe aus und folgte der Stimme ins Wohnzimmer. Vorbei an den geschlossenen Türen vom Bad, Schlafzimmer und gemeinsamen Büro, musste Emily sich wirklich zusammen zu reißen, um nicht direkt loszustürmen.
 

Möglichst entspannt betrat Emily das Wohnzimmer. „Guten Abend, wie geht-!“, doch sofort blieb Emily erschrocken mitten in der Tür stehen. Das sonst so gemütliche Wohnzimmer war vollkommen leer! Sofa, Fernseher, Kaffeetisch… Alles weg! Nur eine einzelne Lampe hing noch an der Decke und sorgte für den gemütlichen Charme.
 


 

~~ 17 Tage später ~~
 


 

Genervt rannte Emily durch die Innenstadt, auf dem Weg zum Modegeschäft ihrer besten Freundin Peggy. Wieso musste sie unbedingt heute ihren Kaffee umwerfen? Und dann noch über ihre Bluse kippen? Seit dem verheerenden Ereignis vor einigen Tagen, ging alles dem Bach runter. Nicht nur das Oliver bei der Trennung fast die komplette Einrichtung mitgenommen hatte, auch sonst bereitete ihr Leben gerade keine Freude. Ihr Chef stand nur schreiend im Büro, beim Yoga litt sie unter innerer Unruhe und Blähungen.
 

„Penny, hilf mir!“, brüllte Emily in den Laden hinein. Penny, die gerade einer Dame bei der Auswahl eines Badeanzuges half, versetzte ihrer besten Freundin einen bösen Blick. Doch als sie den riesigen, braunen Fleck auf der hellen Bluse bemerkte, leitete sie die andere Kundin direkt an eine Kollegin weiter.

„Wie hast du das denn schon wieder geschafft? Du siehst aus, als ob du dich in Matsche gewälzt hast!“

„Ich weiß“, jammerte die Unglückliche. „Hilf mir. Ich habe gleich den Termin mit den neuen Investoren. Und mein Chef hasst mich jetzt schon.“
 

Ohne weitere Worte zu verlieren schob Penny ihre Freundin in eine Umkleide und bedeutete ihr, die dreckige Bluse und den feuchten BH gleich auszuziehen.

„Wir tauschen gerade die Ware aus. Du musst leider das nehmen, was wir dahaben. Mehr Auswahl gibt es nicht.“

Hätte Emily in diesem Moment das verschmitzte Lächeln ihrer Freundin sehen können, hätte sie diese Aussage misstrauisch hinterfragt. Doch dazu hatte sie nun wirklich keine Zeit. Schnell zog sie den neuen BH und die Bluse über, um pünktlich den Termin in ihrem Büro wahrnehmen zu können.
 

Am späten Abend saß Emily entspannt auf ihrem neuen Sofa und schwenkte ein Glas Rotwein. Das dritte an diesem Abend. Normalerweise trank sie nie mehr als ein Glas. Am liebsten blieb sie nüchtern. Normalerweise verzichtete sie am Abend auf Kohlenhydrate und alles was Kalorien hatte. Heute hatte sie bereits eine Tüte Chips gegessen. Normalerweise verzichtete sie auf Gespräche mit ihren Nachbarn. Heute blieb sie extra auf der Treppe stehen, um mit ihrem Nachbarn, Jonathan, wie sie erfahren hatte, plaudern zu können. Normalerweise lief sie auch nicht in BH und Slip durch die Wohnung. Doch heute, wollte sie weder etwas überziehen, noch mehr ausziehen.
 

Die plötzliche Trennung von Oliver und seine Offenbarung, bereits eine Neue zu haben, schockierte Emily noch immer. Doch heute, gerade jetzt, interessierte sie das nicht mehr.
 

Penny hatte ihr in der Stunde der Not gerade den BH gereicht, den sie bereits vor Wochen entdeckt hatte. Der dunkle Rotton hob sich sanft von ihrer hellen Haut ab und unterstrich gleichzeitig den warmen Braunton ihrer Haare und Augen. Die Spitze fühlte sich teuer und elegant an, ohne dabei zu kratzen. Der Verzicht auf unterstützende Körbchen und engen Bügeln führte dazu, dass Emilys Brüste ihre natürliche Form hingaben. Im ersten Moment noch unangenehm, doch es zeigte sich schon kurz darauf, dass die weibliche Brust in ihrer Natürlichkeit keine Unterstützung brauchte, um schön zu sein.

Wieso sollte man deshalb nicht auch ansonsten mehr Natürlich sein?
 


 

Emily war sich in diesem Augenblick einer Tatsache sicher: ein einfacher BH kann ein ganzes Leben verändern.



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