Zum Inhalt der Seite

Lichter einer neuen Welt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Scharf zog er die Luft zwischen den Zähnen ein, als er nach dem metallenen Rohr griff, das direkt vor seinen Füßen lag. Ein eiskalter Hauch strich ihm durch den Nacken und er fröstelte ein wenig. Sollte er es wirklich tun? Es mochte nur zwei Entscheidungen geben, nur zwei Möglichkeiten wie er nun reagierte, doch sie beide würden Konsequenzen nach sich ziehen, die er jetzt noch nicht begriff. Wenn er es nicht tat, würde er dasselbe öde Leben führen, das ihn bis jetzt begleitet hatte. Er würde sich vermutlich dafür hassen, das er nicht den Mut aufgebracht hatte und endlich diesen einen Schritt gegangen war. Doch er würde auch ein Leben in Sicherheit führen, in Geborgenheit einer Familie und in dem Wissen, dass er einen festen Platz besaß. Doch spielte das überhaupt noch eine Rolle? Was war schon eine Familie, wenn sie nicht echt war? Oder zählte nur das Gefühl, nur die vertraute Bequemlichkeit, die dieses Ding auslöste? Und wenn er es nun tat, was wäre dann? Sein Leben wäre vorbei, zumindest auf die Art, wie er es bis jetzt gekannt hatte. Alles wäre mit einem Schlag fort und nichts hätte mehr Bestand, nichts wäre mehr, wie es einmal war. Ein Neubeginn - wollte er das nicht immer? War das nicht immer sein innigster Wunsch gewesen, tief versteckt in dem Trott des immer gleichen Tages? Er schluckte schwer, festigte den Griff um die kalte Stange und wog sie in den Händen auf und ab. Sie fühlte sich unglaublich schwer an und doch gleichzeitig so leicht... oder war es nur die Last der Entscheidung, die ihn da täuschte?

Er hatte durchaus ein schönes Leben gehabt, wenn man es denn so bezeichnen konnte. Er hatte eine Familie, einen Job und eine wunderschöne Frau, ja er hatte sogar Kinder gehabt und war eigentlich wirklich glücklich, wäre da nicht diese seltsame Ahnung gewesen, die ihn Nacht für Nacht des letzten Jahres heimsuchte. Lüge. Falsch. Das war das einzige, was ihm im Kopf hing, wenn er schweißgebadet aus dem Traum aufschreckte, an den er sich nie richtig erinnern konnte. Nicht die Wahrheit. Nie hatte er gewusst, was damit gemein war, WER damit gemeint war … bis jetzt. Noch immer begriff er nicht, wie genau er sich befreit hatte, wie genau das System versagt hatte, doch irgendwo war eine Lücke gewesen und er hatte sie gefunden. Und nun stand er davor, stand vor dem großen Computer, der sich als sein Leben entpuppt hatte und stand gleichzeitig vor einer Entscheidung: Ja oder Nein?

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Until_Downfall
2017-01-18T12:44:31+00:00 18.01.2017 13:44
Die Geschichte ist sehr angenehm zu lesen und es sind mir auf den ersten Blick keine Fehler aufgefallen ^^. Ich mag deinen Schreibstil sehr ^^


Danke das du am Wettbewerb teilgenommen hast!
Von:  Saiki
2017-01-13T15:06:47+00:00 13.01.2017 16:06
Tolle Geschichte und super Ende. Ich hatte ja mit sonstwas gerechnet, aber nicht damit. ^^
Du hast es echt gut geschafft Spannung aufzubauen. Und ständig hatte ich das Gefühl "OMG gleich ist es vorbei und wann wird es endlich aufgelöst" oder "WTF was kann denn da jetzt noch kommen, sind doch nur noch fünf Zeilen" XD

Drück dir die Daumen bei dem Wettbewerb :)
Liebe Grüße
Saiki
Antwort von:  Kadan
13.01.2017 16:22
Vielen Dank für diesen Kommentar! Ich muss zugeben, ich bin gerade echt überrascht, ich hatte nicht erwartet, dass das so gut ankommen würde *lach*
Danke aufjedenfall nochmal, sowas zu lesen motiviert doch ziemlich ;)

LG,
Byleth


Zurück