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Neujahrswünsche

Kapitel 1: Neujahrswünsche
 

Die Vorfreude war auf der ganzen Insel zu spüren. Auf der abgelegenen Sonnenschein-Insel neigte sich allmählich der Winter dem Ende entgegen. Für viele dauerte der Winter schon zu lange, dass selbst die Natur sich härter darum bemühte die kalte Jahreszeit zu verdrängen und den nahenden Frühling willkommen zu heißen.

Der junge Mann, Vaughn, der vor vielen Monaten auf diese Insel gekommen war, freute sich wie die anderen auf das kommende Neujahrsfest. Inzwischen hatte er es geschafft, seine kleine Wohnung, die Mirabelle bereit war extra für ihn über dem Tierladen herrichten zu lassen, komfortabel einzurichten und sich vollends heimisch zu fühlen. Wobei das meiste dazu seine Freundin beigetragen hatte. Da ihr Bruder sich vor kurzem verlobt hatte, und das Paar jede Stunde des Tages zusammen war, verbrachte auch Chelsea die meiste Zeit bei Vaughn und hatte ihre feminine Note in die Wohnung mit einfließen lassen.

Für Vaughn war das nur recht. Durch die zusätzliche weibliche Atmosphäre fühlte es sich erst richtig wie ein Heim an. Sein neues zu Hause. In den letzten Tagen hatte er sich daran gewöhnt, seine Freundin in der Küche zu sehen und Kaffee zu kochen. Sie stand immer vor ihm auf. Genau wie an diesem Tag.
 

„Guten Morgen.“ Vaughn legte von hinten seine Arme um Chelsea und schmiegte sich glückselig an sie.

„Morgen. Das ist der letzte Morgen in diesem Jahr. Weißt du schon, was du dir fürs neue Jahr wünscht?“

„Ich und mir wünschen? Wozu? Ich habe doch alles hier. Bei mir.“, hauchte er ihr ins Ohr und zog sie zu einem langen Kuss heran.

„Du übertreibst. Wie immer.“, neckte die Braunhaarige ihn und stupste sanft ihre Nasenspitze an seine. „Nicht mehr lange und es wird wieder jede Menge Arbeit auf der Ranch anfallen. Die Frühjahrsernte steht nämlich in wenigen Wochen bevor. Bis dahin gibt es ein Haufen Arbeit zu erledigen.“

„Noch haben wir das Neujahrsfest und somit einen ganzen Tag für uns zwei.“

„Stimmt. Nur frage ich mich dann, wie ich es alleine mit Nathalie und Mark aushalten soll. Die beiden kleben den ganzen Tag aneinander und bekunden gegenseitig wie lieb sie sich haben. Es ist anstrengend ihnen aus dem Weg zu gehen.“

„Du kannst auch hier bleiben.“, bot der Weißhaarige ihr an und konnte nicht verhindern, dass ein Hauch von Hoffnung in seiner Stimme mitschwang, während er sich die zweite Tasse Kaffee einschenkte. „Oder ich komme mit zu dir. Ich könnte euch helfen. Wäre nicht das erste Mal.“

„Ja, schon, aber damals war ich verletzt, das war eine Ausnahme gewesen. Und was ist mit deiner Arbeit bei Mirabelle im Laden? Die darfst du nicht vernachlässigen.“

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dafür eine Lösung finden lässt. Schließlich ist Julia auch noch da und Elliot hilft oft aus. Es wird dann schwierig den beiden aus dem Weg zu gehen.“

Beide lachten.
 

„Es hat sich vieles verändert im letzten Jahr.“, sinnierte Chelsea und sah aus dem Fenster. Die Sonne schien hell und klar am Himmel. Kaum eine Wolke war zu sehen.

„Es geschah viel Positives.“, stimmte Vaughn seiner Freundin zu. Die weniger schönen Dinge erwähnte er erst nicht. Das neue Jahr würde anders werden, das schwor er sich.

„Ja. Gut. Ich denke vorerst, werde ich nicht allzu viel auf der Ranch gebraucht. Also, wenn du nichts dagegen hast, werde ich noch einige Tage bei dir bleiben.“

„Wieso sollte ich was dagegen haben? Von mir aus kannst du solange bleiben, wie du willst.“

„Du willst mich nicht gehen lassen, oder?“

„Nie im Leben.“

Chelsea wusste, dass sie unbeschreibliches Glück hatte ihn gefunden zu haben. Eine paar Schritte und sie saß auf seinem Schoß.
 

„Versprich mir, dass wir für immer zusammen sein werden.“

„Nicht nur für immer. Noch darüber hinaus.“

Über alle Maßen zufrieden lächelte sie ihn an und sah das ehrliche Funkeln in seinen traumhaft schönen violetten Augen. Sie hielten sich noch lange in den Armen. So lange, bis es Zeit wurde, Arbeiten des alten Jahres zu erledigen.
 

                                                                                   ~<>~
 

„Es ist zum aus der Haut fahren.“, wütend warf Nathalie den Schneebesen ins Spülbecken. Frustriert betrachtete sie den Eischnee in der Rührschüssel, der nicht fest werden wollte.

„Was ist denn los?“, fragte Mark der mit Toto soeben in die Küche gekommen war. Schwanzwedelnd lief der kleine Vierbeiner auf die junge Frau zu und wartete hoffnungsvoll auf ein kleines Leckerli.

„Ich bin einfach zu doof.“, maulte die Pinkhaarige und warf einen Keks dem kleinen Hund zu, der danach zufrieden ins Wohnzimmer trottete.

„Ich weiß, dass du nicht doof bist.“, erwiderte der Farmer liebevoll und sah sich das Werk seiner zukünftigen Frau an. „Was willst du denn backen?“

„Siehst du? Ich bin zu bescheuert für die Küche und alles was man in ihr anstellen kann. Du erkennst noch nicht einmal, was das hier für ein Teig sein soll, dabei schwöre ich dass ich alles nach Anleitung gemacht habe. Wie es mir Chelsea gezeigt hat.“ Der helle Teig vor ihr sollte im Idealfall ein Käsekuchen werden, weil sie wusste, dass das Marks Lieblingskuchen war und sie ihn damit zum Neujahr überraschen wollte. Da entdeckte Mark das Rezept und kniff schmerzhaft seine Augen zusammen, um nicht in Lachen auszubrechen.
 

„Du backst einen Käsekuchen?“

„Wohl eher Zement oder etwas in der Art.“, murrte Nathalie und warf sich resigniert auf einen Stuhl. Mark hockte sich vor sie.

„Du wirst das schon schaffen. Du brauchst nur ein wenig Übung.“

„Nur ein wenig Übung. Du hast leicht reden. Immerhin möchtest du das Resultat hinterher nur essen und vorher nicht auch noch zubereiten. Ich frage mich ernsthaft, wie Chelsea das anstellt. Jeden Tag in der Küche zu stehen, Frühstück vorbereiten, Mittagessen kochen, dann noch Abendbrot und zwischendurch Kuchen oder Plätzchen backen. So viele Stunden in der Küche! Das sie noch nicht bekloppt geworden ist, grenzt an ein Wunder.“

„So ist eben Chelsea, aber wenn du willst, lernst du das auch noch. Du musst dich nicht unter Druck gesetzt fühlen.“

„Wer sagt, dass ich unter Druck stehe?“
 

„Liebling, ich erkenne es doch, wenn du mir etwas Gutes tun willst und du sogar versuchst das Backen zu lernen. Wobei, beim ersten Mal es nicht so einfach ist einen Käsekuchen zuzubereiten. Du solltest mit was einfachen anfangen.“

„Aber du magst es doch so sehr.“, antwortete die junge Frau kleinlaut. „Ich wollte dir etwas Backen, was du besonders gerne magst. Immerhin wird das unser erstes gemeinsames Neujahrsfest.“

„Das stimmt. Und es werden noch viele weitere Neujahrsfeste für uns folgen. Somit hast du noch genug Zeit um zu lernen wie man einen Käsekuchen backt.“

„Hör auf mich auf den Arm zu nehmen.“

„Das habe ich noch gar nicht getan.“ Mit einem Ruck hob Mark seine Verlobte vom Stuhl und wirbelte sie einmal im Kreis, woraufhin Nathalie kurz aufschrie vor Vergnügen.
 

„Manchmal bist du echt unmöglich.“, sagte sie und lehnte sich an ihn.

„Mag sein. Aber vor allem bin ich verrückt nach dir.“, flüsterte er ihr zu und knabberte zärtlich an ihrem Ohr.

„Mark! Wir befinden uns in der Küche, die alles andere als sauber ist.“

„Dann lass uns schnell nach oben gehen.“

„Das Bett ist aber auch nicht gemacht.“, protestierte die Pinkhaarige und wurde von ihrem Verlobten schon Richtung Treppe geschoben.

„Das brauchen wir jetzt auch nicht mehr.“, lachte der junge Mann und steckte damit Nathalie endgültig an.
 

                                                                               ~<>~
 

Am späten Abend versammelten sich sämtliche Bewohner der Insel auf der großen Festwiese, um einerseits das vergangene Jahr zu verabschieden und andererseits das neue Jahr willkommen zu heißen. Canon und Chen waren wie jedes Jahr für das große Feuerwerk verantwortlich, dass um Mitternacht in den Himmel aufsteigen würde. Charlie, Chens siebenjähriger Sohn, durfte zum ersten Mal bei der Durchführung des Feuerwerkes mit dabei sein. Zwar nur als Zuschauer, aber dennoch fühlte er sich mächtig stolz darüber, dass er direkt neben seinem Vater stehen würde, wenn die Sprengkörper angezündet worden.

In dicken Mänteln und Schals gehüllt verteilte sich die Gemeinschaft über der gesamten Wiese. Während das Feuerwerk von der Mitte der Wiese aus gestartet werden wird, befand sich weit genug entfernt davon ein offenes großes weißes Zelt in dem es leckeren warmen Kakao, Kaffee, Glühwein und Kinderpunsch gab. Zusätzlich wurde eine heiße Nudelsuppe serviert, für dessen Zubereitung Pierre verantwortlich war. Mirabelle und Felicitas hatten ihn dabei unterstützt. Elliot und Julia waren die ersten, die von der köstlichen Suppe kosteten und der junge Mann genehmigte sich bereits seine zweite Portion, als hinter ihnen Regis, seine Tochter und Lily und Will auftauchten.
 

„Guten Abend, Regis.“, begrüßte ihn Mirabelle herzlich und füllte ihm bereits einen Plastikteller mit Suppe, obgleich er seine Bestellung noch nicht aufgegeben hatte. „Wie schön, dass ihr alle ebenfalls gekommen seid. Euer erstes Neujahrfest auf der kleinen Insel. Ich hoffe, dass es euch gefallen wird.“

„Bestimmt, Mirabelle. Wir haben viel Positives über das Feuerwerk gehört.“, antwortete der galante Herr und nahm seine Nudelsuppe entgegen, in der er zugleich ein Stück Brot tauchte um sie damit zu kosten. „Mmm. Die ist ja wunderbar. Hast du die Suppe zubereitet?“

„Zumindest dabei geholfen. Das Rezept kommt von Pierre unser jüngster Gourmetkoch. Er ist ständig dabei seine Rezepte zu verfeinern. Auch ich muss zugeben, dass er sich mit dieser Nudelsuppe mal wieder selber übertroffen hat.“

„Ein junges Talent, so so. Es freut mich immer vielversprechenden Nachwuchs kennen zu lernen.“
 

Sogar Lily musste sich eingestehen, dass die Suppe vorzüglich schmeckte und beobachtete den jungen Koch, der leicht zurückhaltend die Lobwünsche entgegen nahm.

„Schmeckt dir die Suppe auch, Lily?“, wandte sich Sabrina an ihre Freundin. Ihr letzter großer Streit wurde in den vergangenen Wochen komplett beigelegt. Lily hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass ihr Cousin und ihre Freundin ein Paar waren und hegte keinerlei Eifersuchtsgefühle mehr gegen die beiden.

„Ja, sie ist wirklich delikat. Zudem liegt sie auch leicht im Magen.“

„Das sollte auch so sein.“, mischte sich Pierre in das Gespräch mit ein. „Nachts sollte man nicht mehr zu viel in sich hineinstopfen, deswegen habe ich nach einem Rezept gesucht, dass leicht zu verdauen ist und nicht träge macht. Immerhin wollen wir das große Feuerwerk entspannt genießen und nicht mit Bauchkrämpfen.“

Wahre Worte die Pierre da aussprach und servierte den nächsten Teller Suppe.
 

Lana und Denny kamen zur selben Zeit auf der Wiese an wie Chelsea und Vaughn. Lachend fielen sich die Mädchen in die Arme, wohingegen die Männer einen Händedruck austauschten.

„Freut ihr euch auch schon auf das neue Jahr? Es scheint spektakulär zu werden. Wir haben nach Jahren wieder eine Hochzeit zu feiern.“, lachte Lana vergnügt und harkte sich bei ihrem Freund ein. Beide waren überglücklich. Es war noch nicht allzu lange her, dass Denny früher als geplant vom Festland wiedergekommen war und in die Verlobungsfeier von Nathalie und Mark gestolpert kam. Augenblicklich waren sich die beiden um den Hals gefallen, der den Beginn ihrer frischen Beziehung eingeläutet hatte.

„Ja. Ich freue mich wahnsinnig für meinen Bruder und Nathalie. Es wird aber auch viel Arbeit auf uns zukommen, um die gesamte Hochzeit zu planen.“, antwortete Chelsea. Alle vier gingen automatisch in Richtung Zelt, um sich etwas Warmes zu gönnen.
 

„Aber, es wird bestimmt ziemlich aufregend. Mark hatte mich bereits gefragt, ob ich ein Lied für sie beide singen könnte.“

„Das ist eine großartige Idee.“, pflichtete ihr die Braunhaarige bei und auch Denny nickte zustimmend. Vaughn hielt sich aus dem ganzen Hochzeitskram heraus. Er war immer noch überfordert von der Tatsache, dass er Marks Trauzeuge geworden war. Als das Gespräch plötzlich auf einen Angelausflug zu sprechen kam, wurde er wieder hellhörig.

„Kommendes Wochenende? Warum nicht. Vaughn bist du auch dabei?“, wollte Chelsea von ihm wissen.

„Wobei denn?“

„Weiter oben in den Bergen gibt es einen großflächigen See.“, antwortete der Fischer. „Dort gibt es fantastischen Fisch. Wir müssen nur auf die Felsen und Kanten aufpassen und der Aufstieg dauert etwa eineinhalb Stunden. Wir müssen zu Fuß gehen, da unsere Pferde nicht soweit hinauf können. Deswegen müssten wir ziemlich früh am Morgen los, damit wir die zwei Tage ganz ausnutzen können.“

„Wir bleiben also über Nacht? Ist es dafür nicht noch etwas zu kalt?“

„Du wirst es selbst erleben. Sobald das neue Jahr anfängt, werden die Temperaturen rasch ansteigen. Wir nehmen natürlich ausreichend Decken, Schlafsäcke und zwei Zelte mit und was wir sonst noch alles brauchen. Mach dir keine Sorgen, erfrieren werden wir nicht.“

„Bitte, Vaughn. Das wird bestimmt Spaß machen.“

„Na gut.“ Der junge Mann gab sich geschlagen und warf seine Befürchtungen über Bord. Zufrieden lehnte sich Chelsea an ihn und fühlte seine starken Arme, die sie schützend und wohlbehütet festhielten.
 

Mitternacht rückte mit jeder Sekunde immer näher. Sämtliche Paare und Familien haben sich rings um den Schauplatz des Feuerwerks versammelt. Eng in den Armen des anderen liegend, warteten die Inselbewohner darauf, bis Canon und Chen die erste Zündschnur anzündeten. Sobald dies geschah, begann augenblicklich der Countdown.
 

„10…9…8…7…6…5…4…3…2…1!!!“
 

Ein farbenprächtiges und lautes Schauspiel war im Himmel über der Sonnenschein-Insel zu sehen. In sehr weiter Ferne sah man auch schwache Lichter über dem Festland aufsteigen. Die einzige Verbindung zwischen beiden Orten, die man nur zu Neujahr bewundern konnte.

Sämtliche Regenbogenfarben bedeckten den wolkenfreien Himmel. Vereinzelnd tauchten bunte Bilder auf, die Blumen, Glücksbringer oder Herzen darstellten. Die Kunst des Feuerwerks verstanden Canon und Chen wie niemand sonst. Als dann noch ein gewaltiger Drache den Schluss des Feuerwerks bildete, verfielen alle in mächtiges Staunen und applaudierten heftig. Insgesamt dauerte das Feuerwerk zwanzig Minuten. Danach wurden noch etliche Neujahrswünsche und Neujahrsgrüße ausgetauscht.

Erst weit nach Mitternacht kehrten die Inselbewohner in ihre Häuser zurück und freuten sich bereits auf die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres.



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