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Ino hoch Probleme

von

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Unpassender geht´s gar nicht

Ich habe heute doch noch ein Kapitel geschafft :)

Aus Interesse halber: Wer, glaubt ihr, war Inos Freund, als sie sechszehn war?
 

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Es war eine Woche her, dass Ino bei Shikamaru war. Die Kleidung hatte sie schon gewaschen und in eine kleine H&M Tasche gestopft. Sakura hatte sich kein spöttisches Grinsen verkneifen können, als Ino atemlos in der zu großen Männerkleidung bei dem Treffpunkt angekommen war.

„Dein Stil wird immer merkwürdiger", hatte sie gewitzelt und hatte sich bei ihr eingehackt.

Die Kleidung roch nun nach rosigem Waschmittel und Zitrone. Ino hatte etwas Geruchsneutrales in ihrer Waschküche gesucht, jedoch erfolgslos. Sie überlegte kurz und legte noch einen gefalteten Zettel in die Hosentasche. Ihm ihre Handynummer zu geben, schien ihr nicht verkehrt. Und auch wenn Sakura immer laut genug betonte, dass das doch eine perfekte Romanze werden könnte, stritt Ino solch eine Vorstellung strikt ab. Aber gegen eine Freundschaft würde sie nichts einzuwenden haben. Man durfte doch einen Mann sympathisch, auch wenn dieser jemand ziemlich genervt dreinblicken konnte, finden ohne direkt romantische Hintergedanken zu haben. Bestimmt verstaute sie den Zettel noch tiefer, damit dieser auch ja nicht rausfallen würde. Oh Gott, hatte er überhaupt ein Handy? Auch wenn sie in der Moderne lebten, gab es immer noch Steinzeitmenschen die Technik ablehnten. Ohne Handy könnte man ihn auch nicht beim Mittagsschlaf stören. Grübelnd knabberte sie an ihrem weißschwarz lackierten Fingernagel. Ach, was, dachte Ino, so hinterwäldlerisch sah er jetzt nicht aus. Und er besaß ja einen Laptop, wie sie zufällig bemerkt hatte. Und wer ein Laptop - sogar einen Alienware - hatte, musste auch ein Handy haben und auch wenn es nur ein Nokia-Handy war. Sie ließ die Schnallen ihrer Stiefel zu schnellen und richtete sich vom Boden auf. Sakura blickte von der Modezeitschrift in ihrer Hand auf und nahm den Lutscher aus dem Mund:

„Gehst du wieder zu deinem rein-platonischen-und-in-keinerlei-romantischen-Hinsicht-Freund, dessen Kleidung du letztens an hattest? Der hat es dir ja angetan, dass du ihm schon wieder besuchst." Ino ging in die Küche um sich einen grünen Apfel zu schnappen und sagte dabei zu Sakura:

„Ich kann seine Sachen ja nicht ewig behalten. Außerdem hat er auch noch meine Kleidung und er weiß ja gar nicht, wo ich wohne, also kann er mir die gar nicht vorbeibringen. Triffst du dich eigentlich nochmal mit Sasuke? Du warst ja letztens so aufgeregt, dass ihr euch auf ein Date verabredet habt." Sakura schleckte den Lutscher bedenklich ab, als müsse sie scharf nachdenken, dann zerbiss sie die schon kleine Kugel und kaute knackend auf die Splitter rum.

„Eigentlich sind wir für heute Abend verabredet... Aber ich hatte das letzte Mal das Gefühl, dass er sich gelangweilt hatte, also weiß ich nicht, ob ich absagen soll. Ich mein, ich würde schon, aber kennst du das Gefühl, dass jemand dich lästig findet oder du dich fehl am Platz fühlst?" Das kannte Ino nur zu gut. Es kam jedes Mal wieder hoch, wenn sie an ihre Beziehung zurück denken musste. Ino setzte sich neben Sakura und biss in den sauren Apfel. Wie sie saures Essen doch liebte! Man braute ihr nicht mit Schokolade oder Cupcakes kommen. Die waren zwar lecker, doch nichts konnte Saures toppen. Apfelringe, Zitronen oder auf saure Äpfel waren das, was sie liebte.

„Du solltest gehen. Wenn du ihn magst und er mit ein weiteres Date einverstanden ist, was unter anderem auch bedeutet, dass er dich so schrecklich gar nicht finden kann, solltest du die Chance nutzen. Überleg mal, wenn du in fünf Jahren zurückdenkst, würdest du es nicht bereuen nicht hingegangen zu sein? Ich muss Bronnie Ware zitieren, aber man bereut immer die Dinge, die man nicht getan hat. Und das willst du doch nicht." Sakura Sakura leckte sich über ihre nach erdbeerschmeckenden Lippen und nickte dann ergeben:

„Du hast Recht. Gut, ich gehe zum Treffen, aber wenn er wieder so kalt ist, dann..."

„Dann ´machst du den ersten Schritt. Falls er blockiert, weißt du, dass du deine Zeit nicht mehr mit Annäherungsversuchen an ihm verschwenden brauchst. Also, ich muss jetzt auch langsam los. Der Bus kommt in sieben Minuten und der nächste wird ein bisschen zu spät werden", meinte Ino und stand auf, wuschelte Sakura durchs strubbelige Haar und hob die H&M Tasche vom Boden auf.

„Darf ich das gräuliche Oberteil von dir anziehen? Das mit der Schleife vorne", hörte Ino hinter sich ihre Freundin fragen. Sie drehte sich zu ihr um und zwinkerte ihr zu:

„Natürlich. Dann habt viel Spaß. Ich gehe später noch in die Stadt, also wird es etwas spät." Sakura schlug wieder die Zeitschrift auf und öffnete die nächste Lutscherverpackung, um sich einen grünen Loli in den Mund zu stecken.

„Nicht, dass du zu lange bei ihm bist", sagte Sakura und setzte ein nachdenkliches Gesicht auf,

„Wie heißt er eigentlich? Ich will ihn nicht die ganze Zeit rein-platonischer-Freund-ohne-romantische-Hintergedanken nennen." Ino öffnete die Wohnungstür und lachte kurz auf:

„Er heißt Shikamaru. Und bevor du dir zu lange den Kopf zerbrichst, woher du den Namen kennst. Er war euer Plan B." Sie hörte noch, wie Sakura ein erkenntnisreiches Ah von sich gab, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Sie steckte sich ihre schwarzen Kopfhörer in die Ohren und spielte ihre Play List ab. Direkt konnte sie den melodischen Anklang von "Young and Beautiful" erkennen. Sie trappte zu der Bushaltestelle, an der nur eine alte Frau und ein junger Mann standen. Die Frau stützte sich auf ihren Stützstock mit Metallspitze und warf dem Mann hin und wieder unsichere Blicke zu. Der Mann hatte sich lässig an das Bushaltestelleschild gelehnt und kickte kleine Steine, die sich vor seinen Füßen befanden. Er hatte braune zerzauste Haare, die er unter eine rotweiße Cappi versteckte. Er war knapp fünfzehn, schätzte Ino. Sie stellte sich neben ihm und als er zu ihr aufschaute, lächelte sie ihn an. Er drehte sich schnell wieder weg und trat nach einem weiteren Stein.

Er hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit jemanden, doch Ino wollte diese Person einfach nicht einfallen. Der Junge linste bemüht unauffällig zu ihr. An wen erinnerte er sie bloß? Sie schaute ihn direkt unverblümt an und runzelte die Stirn. Vielleicht irrte sie sich auch nur. Die alte Frau schnaubte empört, als ein weggetretener Stein gegen die Stoßstange eines Autos flog. Dabei funkelte sie den Jungen tadelnd an, als hätte er gerade ihre mühevoll zubereiteten Kekse verschmäht. Der Bus fuhr vor und öffnete die Vordertür. Der Junge wuselte nach ganz nach hinten und verkroch sich in die letzte Ecke. Die Frau stieß Ino bei Seite, als Ino gerade einsteigen wollte. Dabei zeterte sie etwas von kein Respekt mehr vorm Alter und humpelte zum nächstbesten Sitzplatz in Fahrtrichtung. Ino seufzte genervt und stieg in den Bus ein. Sie konnte solche alten Leute nicht leiden, die auf Extrawürste plädierten, nur weil sie alt waren. Nebenbei bemerkt, dass man sich Respekt verdienen musste und es nicht nachgeworfen bekam. Schon gar nicht bei solch einem Verhalten gegenüber den Mitmenschen. Sie kaufte sich ein Zweierticket und setzte sich so weit wie möglich von der Frau, da sie keine Lust hatte als Zuhörer ihrer Lebensgeschichte hinhalten zu müssen, weg und schaute aus dem beschlagenen Fenster. Die Wohnblöcke zogen an ihr vorbei. Leise tönte das Lied "What doesn´t kill you make you stonger" und Ino wippte mit ihren Beinen im Takt und verkniff sich gerade so mitzusingen. Es war Sonne angesagt worden, doch der Himmel schien grau und trüb. Einzelne Wolken haben sich von der grauen Masse ab und schwebten in einem reinen Weiß herum.

Der Bus hielt genau am Rande der Stadt, angrenzend an der weiten Wiese mit dem Teich in den sie letztens reingefallen war. Ino stieg aus und schaute noch einmal zu dem braunhaarigen Jungen, der ihr so bekannt vorkam. Er schaute sie auch flüchtig an, bevor er runter auf seine Schuhe starrte und sich nicht mehr traute aufzublicken. Entweder er kannte sie auch durch eine peinliche Begegnung, an die sich Ino nicht mehr erinnern konnte oder er war einfach nur extrem schüchtern und fühlte sich bei Augenkontakt einfach unwohl. Der Bus schloss seine Türen und fuhr weiter. Ino überquerte die unbefahrene Straße zu dem dunkelrötlichen Wohnblock, in dessen sich Shikamarus Wohnung befand. Sie musste unten nicht klingeln, denn die Eingangstür stand sperrangelbreit offen, als hätte man Ino schon erwartet. Sie stieg die Treppen bis in den fünften Stock hoch und stand nun vor der weißen Wohnungstür, an der 5B eingraviert worden war. Sie drückte auf die Klingel über der ein kleines Schildchen hing. Darauf stand: „Nara & Sabakuno" Hieß Shikamaru mit Nachnamen Nara? Shikamaru Nara oder Shikamaru Sabakuno? Das konnte sie ihn ja jetzt direkt fragen. Doch es war nicht Shikamaru, der die Tür öffnete, sondern die blonde Frau mit den matt grünen Augen. Sie blickte Ino feindlich an und musterte jede einzelne Faser von ihr.

„Ah, guten Tag. Mein Name ist Ino Yamanaka. Ich wollte Shikamaru seine Kleidung wieder geben." Die Augen der Frau verengten sich und ihre Brauen zogen sich zusammen. Um ein mögliches Missverständnis auszuräumen, redete Ino schnell weiter:

„Er war so freundlich um mir welche auszuleihen, da meine ganz nass waren. Ist er vielleicht grade da?" Die Frau verschränkte ihre Arme vor die Brust:

„Ist er nicht. Sonst noch was?" Ino überreichte ihr die Tüte und nickte schnell:

„Ja, könnte ich vielleicht meine Kleidung wiederhaben? Shikamaru hat gesagt, er würde sie waschen. Vielleicht hat er sie ja schon in eine Tüte gepackt. Nicht das sie etwas falsch verstehen, es ist nichts passiert. Es war rein platonisch. Eine nette Geste."

„Ich habe nicht danach gefragt. Falls ich Ihre Klamotten finden sollte, schicke ich es Ihnen zu. Jetzt gehen Sie bitte." Sie wollte gerade die Tür schließen, als Ino noch etwas einfiel:

„Warte, Sie brauchen doch noch meine Adresse. Ich könnte sie-" Die Frau hatte die Tür zugeschlagen und Ino stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Unschlüssig trat sie von einem Bein aufs Andere und kratzte sich an dem Kopf. Naja, falls Shikamaru ihr schreiben sollte, würde sie ihm nach ihrer Kleidung fragen.

Aber es ging ja gar nicht unpassender, als der Freundin von Shikamaru seine Kleider wieder zugeben. Nicht, dass so nun sonst was dachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zyklon64
2017-01-13T01:15:49+00:00 13.01.2017 02:15
Wenn Temari die Tüte auspackt, dann dürfen wir uns aber auf ein riesen Donnerwetter einstellen, falls sie den kleinen Zettel findest.
Da bin ich aber mal gespannt:)


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