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Ino hoch Probleme

von

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Der fremde Retter

Die Decke an die sie starrte war unbekannt. Die Holzlatten waren dunkel und alt. Es spannte sich sogar ein Spinnennetz über das Holz. Auch der Raum war Ino fremd. Beige Tapeten mit Rosenmuster und unebenes Parkett. Sogar das kleine Einzelbett, indem sie sich befand und den dunklen Buchentisch waren ihr ein Rätsel. Wo zum Teufel war sie? Ihr Schädel brummte noch, doch dass sie nicht nackt war und keine Schmerzen verspürte, verhieß Gutes. Das Letzte an das sie sich letzte Nacht erinnern konnte, war, wie ein gutaussehender Mann ihr geholfen hatte nicht entführt oder vergewaltigt zu werden. Sofort sah sie sich um, ob sie ihn hier irgendwo sehen konnte und lauschte, ob er sich ihm Bad befand. Absolute Stille. Dann fiel ihr der Zettel auf dem Tisch auf. Sie nahm ihn in die Hand und begann zu lesen.

» Keine Sorge, dir ist nichts passiert und ich hab mich nicht an die vergangen, falls du sowas in Betracht ziehen solltest. Du befindet dich im Grande Hotel, ca. 5 Straßen vom gestrigen Club entfernt. Hier sind paar Dollar fürs Taxi, damit du nachhause kommst. Und das nächste Mal, sei nicht so naiv und leichtfertig.
 

PS: Behalt die Jacke. Werden uns ja wahrscheinlich nicht mehr sehen. « Die schwere Jacke ruhte immer noch auf Inos Schultern und ihr stieg wieder der Geruch von diesen wohlriechenden Aftershave. Sie roch nun bestimmt am ganzen Körper nach diesem Deo, da sie ja anscheinend mit der Jacke geschlafen hatte. Sie steckte das Geld in ihre Hosentasche und richtete sich auf. Sie wollte jetzt nur nach Hause. Etwas orientierungslos kam sie ins Forye, dessen Empfangsdame sie begrüßte:

„Guten Morgen! Ihnen scheint es ja jetzt wieder besser zu gehen." Ino blieb vor ihr stehen und runzelte die Stirn,

„Sie hatte heute also die Nachtschicht? Können sie sich noch an den Kerl erinnern, der mich hierher gebracht hatte? Ich denke größer als ich und schwarzhaarig, zu einem Zopf gebunden. Ähm... Und dunkle Augen." Sie merkte wie wenige Details sie von dem Fremden wusste. Vielleicht war er sogar kleiner als sie. Sie hatte ihn nur einen kurzen Augenblick gesehen.

„Ah ja. Der grimmige Gutaussehenden", strahlte die Frau, „Jaja, was für ein Gentleman! Hat sie wie eine Prinzessin rein getragen bis hoch ins Zimmer und dieses bezahlt. Und er kam auch kurze Zeit wieder herunter. Kaum fünf Minuten hatte er oben verbracht. Solche Männer gibt es nur noch selten." Ino nickte kurz:

„Ja... Können sie mir noch paar Einzelheiten verraten? Hat er vielleicht seinen Namen erwähnt oder ich weiß auch nicht, seine Adresse?" Dabei lachte sie kurz auf. Was sollte das, fragte sie sich selbst. Im Grunde konnte es ihr doch egal sein, wer er war. Die Frau über legte angestrengt:

„Naja, also er trug ein schwarzes T-shirt - meiner Meinung zu kalt für solch kühlen Nächte - und darauf war ein Bandname... Hmm, Und er hat irgendetwas davon gesagt nie wieder seinem Freund... Oji einen Gefallen zu tun. Oder hieß sein Freund anders? Roji, Toji, Hoji, poji..."

„War es vielleicht Choji?" Ino hatte einen leisen Verdacht, der sich von der Frau bestätigte, die lächelnd nickte:

„Genau so hieß der Freund!"

„Perfekt, schönen Tag noch",sagte Ino und stampfte aus dem Hotel. Der Typ war also Plan B von Sakura und Ino gewesen. Es wunderte sie schon, dass Choji solch einen Freund im Sortiment hatte, doch wie gesagt, würde sie keine Beziehung mit jemanden eingehen. Abgesehen davon, schien der Freund kein wirkliches Interesse an ihr gehabt zu haben.

Als sie zuhause angekommen war, wartete Sakura schon ganz aufgeregt im Wohnzimmer.

„Ino, endlich! Ich hab mir schon ein bisschen Sorgen gemacht. Was ist gestern passiert und wessen Jacke trägst du da?" Ihre Freundin fiel Ino um den Hals und drückte sie fest. Es war ungewohnt, dass Ino nach einer Feier nicht nachhause kam, denn in der Regel brachte sie die Kerle immer zu sich nachhause.

„Die Kurzform, denke ich mal. Der Blonde hat mit irgendwas ins Getränk gemischt, wahrscheinlich KO-Tropfen und wollte mich mit sich nehmen. Dann kam ein Anderer und hat mir geholfen und mich bewusstlos zu einem Hotel gebracht, wo ich die Nacht verbracht habe. Die Jacke gehört dem Typen, der mir geholfen hatte." Anstatt auf die potenzielle Entführung einzugehen, leiteten Sakuras Augen:

„Scheint ja nach einem supertollen Kerl für dich zu klingen. Fangen die meisten Romanzen nicht mit einer Rettung an?" Ino rollte mit den Augen und ging in die Küche:

„Lass mich bloss in Ruhe mit diesen Romanzen. So etwas gibt es nicht im echten Leben." Sie holte die angebrochene Milch aus dem Kühlschrank und goss es in eine Schüssel. Dann hackte sie jegliches Ost was sie fand klein und vermischte es mit der Mild und begann zu essen. Sakura hatte sich aufs Sofa geworfen und zog sich ein Modemagazin aus dem Stapel, welcher sich wacklig auf dem Wohnzimmertisch befand.

„Wenn du sie weiter machst, wirst du einsam sterben", meinte sie und blätterte die Seiten um. Sie war etwas eingeschnappt, dass Ino ihre Verkupplungsversuche immer abgehrte. Ino nahm ihr Obstmüsli mit in ihr Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Dort ging sie paar Ordner durch und vertiefte ihre IT-Kenntnisse und bearbeitete einige Aufgaben, die sie von ihren Kollegen zugeschickt bekommen hatte. Plötzlich fiel ihr eine ungelesene Nachricht in einem Chat auf. Sie klickte auf diese und bemerkte, dass die Nachricht von Choji war.

>Alles okey? Tenten hat mir geschrieben, dass du nicht nachhause gekommen bist.<

>Alles bestens. Dein Freund hat mir geholfen.< Sie musste nicht lange auf die Antwort warten. Anscheinend hatte er nur auf ihre Nachricht gewartet.

>Ach, meinst du Shikamaru? Deswegen ist er plötzlich verschwunden...< Ihr fremde Retter hieß also Shikamaru. Wenigstens etwas mehr Informationen.

>Weist du seine Adresse oder so? Hab noch seine Jacke.< Sie wartete diesmal länger und dadurch wurde sie etwas ungeduldig. Gerade als sie ihm nochmal schreiben wollte, erschien seine Nachricht.

>Meist ist er auf der großen Wiese am Teich, abseits der Stadt. Östlich gesehen. Mit dem Auto sind es knapp zwanzig Minuten mit Berufsverkehr. Sonst kann man eigentlich innerhalb von zehn Minuten da sein. Der Bus T23 fährt in die Nähe davon.<

>Danke<, war Inos knappe Antwort.

Sie ging nicht zur Wiese. Jedenfalls einen gewissen Zeitraum lang nicht. Erst nach paar Tagen nach dem Ereignis stieg sie in den Bus und fuhr dorthin. Der Tag war warm und die Sonne strahlte über die ganze Stadt. Vereinzelte Wolken durchbrachen das gleichmäßige Blau des Himmels. Und die Wiese schien so saftig Grün, dass es schon fast schmerzte es anzusehen. Sie konnte niemanden erkennen, also schlenderte sie über die Wiese bis zum Teich und hockte sich hin. Das Wasser schiebt klar und es war eiskalt, als Ino ihre Hand eintauchen ließ. Kleine Fische flohen tiefer in den Teich, als sie ihre Hand sanft im Wasser bewegte. Der Teich an sich wurde von dichten Bäumen flankiert, sodass man nur frontal eine Aussicht auf den Teich hatte. Seerosen schwammen auf der Oberfläche. Als Ino sich umdrehte, sah sie jemanden im Gras liegen. Sie ging auf die Person zu und beugte sich über diese. Es war Shikamaru, welche ruhig vor sich hindöste. Erstmal stubste sie ihn leicht gegen die Schulter, worauf er jedoch nicht reagierte.

„Hey, Shikamaru. Ich bin hier, weil ich dir deine Jacke zurückgeben will." Immer noch keine Reaktion. Etwas grob, warf sie ihm die Jacke aufs Gesicht und ging wieder zum Teich. Da wollte man mal freundlich sein und der pennte einfach weiter. Ruckartig setzte sich Shikamaru auf und zog die Jacke von einem Kopf. Er blickte zu Ino und schrie genervt:

„Was zum Geier soll das?!" Anscheinend erkannte er sie nicht, was sie ein bisschen enttäuschte. Auch wenn es paar Tage her war, konnte er sich doch ruhig noch an sie erinnern. Sie streckte ihm die Zunge raus, als wäre sie noch in der Grundschule:

„Das ist deine Jacke! Ich wollte sie dir wiedergeben." Begreifend hielt er seine Jacke hob und begutachtete sie, als müsste er überprüfen, ob sie es beschädigt hatte.

„Ich heiße übrigens Ino", sagte sie Shikamaru, der sie mit zusammengezogenen Brauen anstierrte.

„Shikamaru."

„Ich weiß.Choji hat mir verraten, wo man dich finden kann", fügte sie auf sein fragenden Blick hinzu.

„Du hättest ihm doch die Jacke einfach geben können", meinte er genervt und wollte sich wieder hinlegen. Wütend Schnauze sie ihn an:

„Wie bitte?! Da bing ich es dir extra persönlich wieder um dir meinen Dank zu zeigen und dann sowas?" Sie wollte auf ihn zustapfen und ihm gehörig die Leviten lesen, doch sie rutschte bei einer matscjigen Stelle aus und fiel rücklings in den Teich, begleitet von einem lauten Schrei ihrerseits. Sie hatte wirklich kein Glück in dieser Hinsicht. Zuerst rutsche sie auf Winnie aus und nun fiel sie sogar in einen Teich. Prustend richtete sie sich auf. Algen hingen ihr über die Schultern und klebten an ihrem Körper. Angewidert versuchte sie mit den hohen Schuhen aus dem Teich zu klettern, was ihr mehr schlecht als recht gelang. Shikamaru beobachtete sie dabei völlig emotionslos. Triefend nass und mit Algen überwuchert stand sie nun vor ihm und funkelte ihn wütend an, als wäre es seine Schuld, dass sie im Teich gelandet ist. Sie warf ihr nasses Haar aus dem Gesicht und wischte sich über die Lippen:

„Ich hoffe, dir bedeutet deine Jacke viel." Und wollte gerade davon stapfen, als Shikamaru Aufstand:

„Nicht wirklich. Hab ja gesagt, dass du sie behalten kannst. Komm mit. Meine Wohnung ist direkt dort drüben, dann kannst du dich abduschen und frische Klamotten anziehen." Das Angebot war wirklich verlockend und Ino zögerte nur kurz, bevor sie annahm, auch wenn sie immer noch wütend war. Kleine Wasserlarchen bildeten sich hinter Ino, während sie über die Wiese zu Shikamaru Wohnung gingen.

Das konnte ja man spaßig werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Reana
2017-01-04T21:09:53+00:00 04.01.2017 22:09
Ich habe die Story (fast) in einem durch gelesen.
Die Szenen sind sehr schön aufgebaut und ausgearbeitet
und mir haben stellenweise die Wangen vom Grinsen
weh getan.

Mach weiter so
Rea
Antwort von:  Nightglass
04.01.2017 22:43
Danke, freu mich, dass es dir gefällt :))


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