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Liebe braucht keine Worte

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Schweren Herzens beginnt nun das letzte Kapitel!
Ich habe mich entschlossen es zu teilen, da einfach noch zu viel zu sagen war.
Das Happy End ist bereits geschrieben, aber ich werde den zweiten Teil am Mittwoch hochladen.
Ich hoffe ihr fiebert noch ein wenig mit.
Schon jetzt sind Tränen geflossen, da ich meine Charas sehr lieb gewonnen habe.
Viel Spaß nun...auf dem letzten Teil der Reise~

Danke an YumeKahoko...ohne dich wäre es nicht so gut lesbar, denn wenn man so emotional aufgewühlt schreibt...kommt manchmal echt Mist bei rum XD Komplett anzeigen

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Kapitel 22 ~ "Keine weiteren Worte" Teil 1

Kapitel 22

„Keine weiteren Worte“ Teil 1 ~
 

Ich öffne meine Augen und spüre wie trocken diese sind. Etwas verschlafen greife ich neben mich. Ein erleichtertes Seufzen entfährt mir, als ich Dean neben mir spüre. Ich sehe ihm beim Schlafen zu, beobachte sein Gesicht und bin einfach nur erleichtert, dass es uns gut geht.

Nach dem Brand hatten wir gemeinsam beschlossen in Angelas Zimmer zu gehen und dort zu übernachten. Sie und ihre Mitbewohnerin haben sich vorübergehend bei Freunden einquartiert. Paul war zum Glück bereits abgereist zu seiner Freundin. Im Nebenbett schläft Steffi welche ebenfalls nicht in ihr Zimmer zurück durfte. Allen Anderen geht es ebenfalls gut. Zum Glück kam die Feuerwehr rechtzeitig, so das nur das Dach und ein Teil des obersten Geschosses in Mitleidenschaft gezogen wurde. Deans und mein Zimmer blieben vom Feuer verschont.
 

„Bist du schon wach?“, höre ich eine grummelige Stimme. Ich drehe meinen Kopf und lächle. Doch da umfasst mich bereits Deans Arm und er zieht mich liebevoll an seine Brust. Ich hoffe so sehr, dass ich dieses glückliche Grinsen nie wieder aus meinem Gesicht verlieren werde. Flüchtig gebe ich ihn einen Kuss und kuschle mich noch etwas mehr an seinen Körper. Es fühlt sich so gut an, sein Geruch, seine Wärme, ich liebe alles an ihm.
 

Nach einer Weile rüttle ich ihn wach. Wieder ernte ich grummelige Worte, die kein Mensch verstehen kann. Lautlos lache ich und rüttel ihn weiter. „Schon gut, schon gut!“, kommt nun deutlich zurück und Dean setzt sich auf. Erst wuschelt er durch seine Haare, dann frech durch meine. Kurz müssen wir Beide lachen. Immer noch strahle ich ihn an und kann mein Glück kaum fassen. Das einzige was mich wurmt, ist die Tatsache, dass wir es ohne das Feuer wohl letzte Nacht getan hätten. Der Gedanke macht mich nervös und ich kann spüren, wie meine Wangen rot werden. Hoffentlich merkt er es nicht zu sehr und denkt ich habe schweinische Gedanken. Doch Dean grinst mich einfach nur an und lehnt sich gegen mein Ohr. Als er spricht, kann ich seinen Atem spüren, was mich erschaudern lässt. „Wenn alles gut läuft, machen wir heute Abend da weiter, wo wir gestern aufhören mussten“, kündigt er an und ein Zucken ist in meinem Unterleib zu spüren. Ich beiße mir auf die Unterlippe und werde noch unruhiger. Doch was meint Dean mit ...wenn alles gut läuft?
 

~
 

Sanft streiche ich mit meinem Daumen über Andys Wangen und liebe es immer wieder ihn so zu sehen. Die leichte Verwunderung kann ich in seinem Blick erkennen und schüttle leicht den Kopf.

„Keine Sorge es hat nix mit dir zu tun. Ich muss etwas mit Kevin besprechen, ich wollte das nicht aufschieben. Aber wenn ich meinen Kopf frei habe, bereite ich dir einen wundervollen Abend“, zwinkere ich ihm zu. Mit einem viel zu niedlichen Lächeln und funkelnden Augen sieht Andy mich an. Es scheint also okay für ihn zu sein.
 

Ich greife nach einem Kissen und werfe es unsanft auf Steffi.

„Aufstehen Cinderella!“, rufe ich zu ihr und bekomme das Kissen zurückgeworfen. Selbstverständlich fange ich es und lache laut, als ich ihr zerzaustes Äußeres betrachte.

„Jaja, schon wach, nerv nicht! Wir haben keine Schule, was hast du also gegen Ausschlafen?“, blafft sie fast schon zu uns rüber.

„Ich muss leider gehen, kannst du mit Andy zu Angela? Macht euch ein schönes Frühstück! Ich komme sobald zurück wie ich kann“, verkünde ich und rutsche vom Bett.

„Wo willst du denn hin? Wehe du gehst in das Brandhaus!“, funkelt sie mich streng an.

„Nein gehe ich nicht, ich muss mit jemandem reden“, erwidere ich und richte meine Kleidung.

„Wie du meinst, aber mach keine Scheiße, das Drama gestern reicht mir für einige Monate!“, stöhnt sie laut und streckt sich.

Bevor ich gehe gebe ich Andy einen Kuss und wuschle ihn nochmal durchs Haar.

„Bin bald wieder da, nur keine Sorge. Ach und sag Angela nochmal danke für Alles“, verabschiede ich mich und trete aus dem Zimmer.
 

Kaum bin ich aus dem Zimmer, spüre ich die wahnsinnige Anspannung in mir. Ich konnte die Nacht so gut wie kein Auge zumachen. Immer wieder hatte ich die Bilder von Kevin im Kopf. Weder meine Gehirnwindungen noch wilde Spekulationen brachten mich zu einem Ergebnis. Ich war mir sicher ihn gesehen zu haben, viel zu sicher.

Mit strengem Blick und einer Mischung aus Wut und Unverständnis suche ich den Campus ab, doch ich finde ihn nirgends.

Auch meine Anrufversuche schlagen fehl. Wo konnte Kevin nur sein.

Weder Mitstudenten noch Personal können mir helfen. Ich bin sein bester Freund, warum finde ich ihn nicht?
 

Enttäuscht von allem laufe ich über den großen Campus und bleibe vor unserer Turnhalle stehen. Seit etwa zwei Wochen ist diese geschlossen, doch in diesem Moment fällt mir ein, dass Kevin ein Schlüssel für den Tennisbereich besitzt. „Hab dich!“, denke ich laut und laufe freudig auf die kleine Seitentür zu. Doch bei einem Blick durch das Milchglas in der Tür kann ich niemand erkennen. Also versuche ich die Klinke zu drücken und ZACK...offen.

„Kevin?“, rufe ich freundlich und so neutral wie ich kann hinein. Natürlich bekomme ich keine Antwort, doch ich höre leise Musik.
 

Ich blicke wie ein Detektiv um die Ecke und sehe ihn auf einen der Seitenbänke liegen. Etwas in Sorge laufe ich schneller auf ihn zu.

„Kevin?“, wiederhole ich. Schlagartig schreckt der große Mann vor mir auf. „Dean? Fuck Dean!“, sichtlich erschrocken steht er sofort auf und ich kann sehen wie sehr Kevin Sternchen davon sieht.

„Ja ich bins, ich hab dich gesucht!“, gebe ich offen Preis und bin gespannt über seine weitere Reaktion.

„Geh wieder, ich hab dir nichts zu sagen!“, gibt er von sich, wendet sich ab, und macht die Musik lauter.

„Was soll das? Ich habe dir sehr wohl was zu sagen!“, blaffe ich ihn fast schon an und gehe um ihn herum um die Musik endgültig zum Schweigen zu bringen.
 

Als Stille im Raum herrscht, kann ich nur noch mehr spüren, wie angespannt wir beide sind. Langsam und mit grimmiger Miene dreht Kev sich zu mir um.

„Ich habe gesagt du sollst gehen, wir sind keine Freunde mehr! Und wenn du mir von deinem scheiß Freund erzählen willst... Es weiß die ganze Uni, ich nun auch!“, nun schreit er doch.

Ich versuche ruhig zu bleiben, trete ein Schritt zurück und hebe meine Hände wie ertappt.

„Ja du hast völlig Recht, alle wissen es, du nun auch!“, meine Stimme bleibt ruhig und als ich sehe, das Kevin nicht reiß aus nimmt, raffe ich mich zusammen um weiter zu reden.

„Hör mal. Ich weiß, dass es Falsch war. Du bist mein bester Kumpel. Ich hätte es dir als Erstes sagen sollen aber...aber ich weiß eben wie du bist“, versuche ich schlichtend zu formulieren. Doch Kevin fährt sichtlich hoch. Sein Kopf wird rot und seine Hände ballen sich zu Fäusten.

„ABER? ABER? Ich weiß, wie du bist? Nichts weißt du Dean! Du hattest kein Problem so etwas wichtiges Steffi zu sagen, oder halt...DER GANZEN UNI!“, seine Stimme wird immer lauter und ich bin heilfroh kein Publikum zu haben.

„Kev es tut mir leid, ich bin ein Idiot, du hast ja Recht, aber...“, mit einem Faustwurf in meine Richtung schneidet mir Kevin das Wort ab. Seine Hand hält nur Millimeter vor meiner Nase und ich zucke zusammen. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt.

„Du hast keine Ahnung WAS FÜR EIN ARSCH du bist! Du hast alles kaputt gemacht! Weißt du eigentlich wie wichtig du mir warst?“, seine Worte treffen mich hart und mir fällt es immer schwerer zu kontern.

„Das sehe ich ein, und es tut mir Leid. Aber warum willst du mich dafür niederbrennen?“, nun spreche ich endlich aus wofür ich hier bin.
 

Kevins Gesicht fällt kurz in sich zusammen, bevor seine Augen sich zu Schlitzen verziehen.

„Ich wollte dich nicht abbrennen, ich wollte niemanden verletzten. Aber ich hatte solche Wut, ich wollte dass du kein Happy End an diesem Tag bekommst! Ich wollte sehen wie du aussiehst, wenn du Angst hast, wollte dich spüren lassen wie das ist!“, wird seine Stimme fast schon wahnsinnig im Unterton.

„Was redest du da für einen Blödsinn. Warum wolltest du mich leiden sehen? Ich dachte wir wären beste Freunde? Kevin was sollte der Scheiß? Oder heißt das du hast auch Sam bei allem Unterstützt?“, bricht es fassungslos aus mir heraus. Ich habe keine Angst vor Kevin, auch wenn er mehr Muskeln hat als ich und 5 Zentimeter größer ist, habe ich noch immer nicht das Gefühl, dass er mich wirklich tot sehen will. Kevs Augen huschen hin und her, ich sehe wie stark er überlegt und dann endlich etwas sagt.

„Ja, ich habe ihr geholfen, aber nur bei der Sache in deinem Zimmer. Ich wollte das du und dieser Nerd gar nicht erst zusammen kommen!“, gibt er fast schon leidlich zu.

„Warum hast du das gemacht? Das heißt ja auch das Sam dir von meiner Sexualität erzählt hat!“, muss ich entsetzt feststellen. Doch alles was ich von Kevin ernte ist ein Nicken. Was ist da nur alles hinter meinem Rücken passiert. Warum ist Kevin so homophob?
 

„Ich habe mit keinen von diesen Schlampen geschlafen, mit keiner!“

Ich werde regelrecht aus meinem Gedanken gerissen. Denn Kev hält mich an den Schultern fest und schreit mir diesen Satz mehrmals ins Gesicht. Ich kann ihn nur anstarren und verstehe gar nichts mehr.

Als er endlich den Druck um meine Arme mildert, haben sich bereits Tränen in seinen Augen gebildet.

„Du verstehst das nicht oder? Ich habe mit keiner der Frauen geschlafen, die um dich herumgeschwänzelt sind. Ich habe sie dir immer vom Leib gehalten, aber du hast das nie in Frage gestellt!“, wimmert er laut und bricht auf einmal vor mir zusammen.

Ich lasse mich ebenfalls auf seine Höhe sinken und starre ihn immer noch perplex an.

„Was soll das heißen? Ich meine, ich dachte du bist ein Frauenschwarm und genießt es?“, frage ich ihn sichtlich verwirrt.
 

„Ich habe es gehasst verdammt! Alles was ich wollte, war dir damit näher zu kommen, aber ich war nur dein Spielball!“, schluchzt er vor mir und langsam dämmert es mir.

„Kev...“, ist alles was ich herausbringe und kann nicht fassen was gerade passiert.

„Ich liebe dich du verdammter Arsch!“, blicken mich zwei gläserne grüne Augen an. Mein Mund steht offen und ich bekomme kein Wort heraus.

„Ich habe dir die Frauen vom Hals gehalten, weil ich dachte, ich könnte dir damit näher kommen. Nie habe ich es zugelassen, dass eine Frau dich bekommen konnte. Sam habe ich nur geholfen, weil wir dasselbe Ziel hatten. Mir war klar, dass du sie niemals haben wollen würdest. Aber ich hatte gedacht all meine Blicke, Gesten oder Sprüche würden dich dazu bewegen es dir zu zeigen“, brabbelt Kevin einfach los und ich kann ihm kaum noch folgen. So viele Momente gehen mir durch den Kopf, wo ich glaube, dass er diese meinen würde.

„Fuck Kevin, es tut mir leid. Ich hab das nie so gesehen. Ich dachte immer du hasst Schwule und deswegen wollte ich dir diese Seite von mir nie zeigen!“, gebe ich zu und höre, dass auch meine Stimme leidlich klingt.
 

„Was denkst du, warum ich über Schwule hergezogen bin? Damit keiner davon an dich heran kommen konnte. Ich wusste, dass du manchmal in solche Clubs gehst und ich habe es gehasst!“, wird seine Stimme lauter und schärfer.

„Warum hast du nichts gesagt verdammt? Wir hätten darüber reden können?“, frage ich, obwohl es dumm ist, da mein Herz bereits einem Anderen gehört.

„Darüber reden? Warum denkst du, habe ich meinen Körper so perfekt geformt? Ich wollte der ideale Partner für dich werden! Aber dann entscheidest du dich allen Ernstes für den Nerd mit Hähnchenkörper!“, sieht er mich an und durchbohrt damit fast mein Herz.
 

„Das nennt man Liebe Kevin!“, entgegne ich streng und meine es völlig Ernst.

„Liebe Kevin! Ich liebe Andy! Ich habe DICH nie so gesehen und ich habe nie behauptet auf irgendetwas zu stehen! Natürlich hatte ich Dates, aber gesucht habe ich jemanden, den ich bedingungslos lieben kann!“, stehe ich beim Reden auf und mein Blick ist so ernst, dass auch Kevin es verstehen musste.

„Warum er? Sag mir warum Andy?“, ist alles was Kev dazu zu sagen hat.

„Weil er mich liebt, braucht und mir die Augen über das geöffnet hat, was wirklich Wichtig im Leben ist!“, gebe ich zurück und muss bei dem Gedanken an meinen Liebsten lächeln.

Kevin steht auf und sackt darauf hin auf der Bank erneut zusammen.

„Also hatte ich nie ein Chance?“, ist seine Stimme nun wieder normal und ich spüre, dass all das längst aus ihm hätte raus müssen.
 

„Nein, du hattest keine Chance. Aber das spielt keine Rolle mehr“, fast schon liebevoll lege ich meine Hand auf seinen Kopf und bleibe neben ihm stehen.

„Ich möchte, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzt. Ich erwarte keine Entschuldigung. Aber ich möchte, dass wir Freunde bleiben. Wir haben beide Mist gebaut. Das ist eben menschlich. Aber ich will, dass du dein eigenes Glück findest“, sage ich sanft und hoffe, dass er es versteht.

Als ich sehe wie Tränen auf Kevins Schoß fallen, umarme ich ihn.

„Scheiße Kev, es hätte nie so weit kommen sollen!“, flüstere ich und bin selbst sauer über meine Wut und mein Verhalten.
 

„Wirst...Wirst du mich verpetzen?“, wimmert er erneut. Es wirkt völlig konträr einen Mann seiner Statur weinen zu sehen.

„Nein, ich werde dich nicht verraten. Ich will, dass du deinen Abschluss mit mir machst und wir werden so tun, als wäre es nie passiert“, schlage ich vor und nun erwidert er meine Umarmung.

Noch ein paar Minuten verweilen wir so, bis er sich von mir löst.

„Okay, wenn wir aus der Halle raus gehen, ist alles wie nie gewesen. Wir bleiben Freunde, du petzt nicht und ich werde versuchen einen anderen zu finden, den ich lieben kann“, schlägt Kevin selbst vor und ich nicke.

Gemeinsam verlassen wir das Gebäude, wischen uns übers Gesicht und blicken zum Himmel. Beide stöhnen wir erleichtert auf und müssen lachen. Ich reiche ihm die Hand zum Einschlag, darauf folgt ein harter Schlag Hand auf Hand. Manchmal gibt es einfach Dinge, über die man sprechen muss, bevor alles zerstört wird. Ich bin wahnsinnig froh über das Gespräch. Mein bester Freund war also die ganze Zeit ebenfalls schwul, wer hätte das gedacht. Mit breitem Grinsen laufe ich über den Campus und kann ihm einfach nicht böse sein. Zu viel haben wir bereits erlebt, um ihn jetzt wegen ein paar Fehlern zu hassen.
 

„Ich muss leider noch zum Sekretariat. Ich habe noch Unterlagen abzugeben“, sagt Kev kleinlaut und ich grinse ihn an.

„Alles klar Großer. Wir sehen uns später!“, klopfe ich ihn auf den Rücken und bringe ihn damit zum Husten.

„Ja geht klar, und euch...viel Glück für die Zukunft.“, wendet er sich zum Gehen ab und winkt mir über seine Schulter. Er scheint es verstanden zu haben, und etwas Besseres kann ich mir gar nicht vorstellen. Natürlich werden wir beide Zeit brauchen es zu verarbeiten, aber der erste Schritt ist getan und nun blicken wir in eine bessere Zukunft miteinander. Vielleicht sollte ich ihm die Adresse des Clubs geben. Mit fallen da spontan zwei Herren ein, die sicher froh über einen Ersatz für mich wären.
 

~
 

„Andy bist du schon satt?“, fragte mich Angela und ich nicke. Im Moment bekomme ich einfach keinen Bissen herunter.

„Jetzt schau nicht die ganze Zeit aus dem Fenster, Dean kommt schon wieder!“, sagt Steffi mit dem Mund voller Pancakes. Bei dem Anblick muss ich zugegeben etwas schmunzeln. Sie haben ja Recht, dennoch mache ich mir Sorgen.

Angela hat sich mit ihrem Schwarm so oder so übertroffen. Das was die Beiden uns allen auftischen ist mehr als genug und kann man schon längst nicht mehr als Frühstück bezeichnen. Trotz der Vielfalt knabbere ich an meinem Apfel seit einer gefühlten Ewigkeit. Oder sollte ich lieber viel essen, wer weiß was heute noch alles passiert?
 

Eine Stunde später sitze ich mit zwei belegten Brötchen im Bauch an Angelas Schreibtisch und wippe ungeduldig mit meinem Knie. Verdammt wo war Dean nur abgeblieben?

Gerade als meine Ungeduld ihren Höhepunkt erreicht, klopft es an der Tür. Leider ist Steffi schneller als ich und ich muss mir fast den Hals verrenken, um zu sehen wer gekommen ist. Doch als ich Dean sehe, sacke ich vor Erleichterung auf dem Stuhl zusammen und lächle ihn an.

„Bin wieder da! Wow was ist das denn für ein Buffet?“, bemerkt er sofort und ich winke ihn zu mir herüber.

Ich gestikuliere zu Angela herüber und sie lächelt.

„Ach stimmt! Dean? Das ist Steve! Ich dolmetsche mal kurz ja?“, stehen beide auf und ich lasse Angela machen. Mir ist es wichtig das Steve und Dean sich gut verstehen.

„Das ist Steve, Andys bester Kumpel. Steve das ist der Hottie Dean“, verkündet sie und ich beobachte wie sich beide die Hand geben. Es wirkt richtig harmonisch. Steve nickt und checkt Dean sichtlich ab. Dann wirft er die Finger durch die Luft und Angela ergreift das Wort.

„Er freut sich dich kennen zu lernen. Warnt dich aber davor, dass er dich tötet, wenn du Andy zum Weinen bringst!“, sagt sie mit den Armen an die Hüfte gestützt. Darüber muss ich lautlos lachen.

„Alles klar, und freut mich ebenfalls Steve. Ich lerne bereits etwas Gebärdensprache. Ich verspreche dir, Andy ist in guten Händen“, sehe ich Dean sanft sagen, anschließend wendet er sich mir zu. Ich denke damit ist alles geklärt.
 

Wenig später sitze ich zwischen Deans Beinen auf dem Boden und wir stopfen uns gegenseitig Essen in den Mund. Kauend blicke ich mich im Raum um und kann es einfach noch nicht begreifen.

Vor ein paar Monaten war ich so einsam.

Vor ein paar Wochen so verzweifelt.

Vor ein paar Tagen so in Angst.

Aber jetzt, ist der Raum und mein Leben erfüllt mit Freude und Licht.

Verschwunden ist die Dunkelheit und alles dank diesen Menschen...und Dean.

Innerlich kribbelt es und ich weiß nicht wohin mit all den Endorphinen in mir. Das dämliche Grinsen verschwindet nicht, mein Herz hüpft und meine Lenden äußern Wünsche, die ich lange nicht mehr hatte.
 

Unauffällig zupfe ich an Deans Shirt und richte seine Aufmerksamkeit auf mich. Ich blicke ihn einfach nur an und hoffe er weiß was ich will.

„Entweder du willst noch mehr Schokopfannkuchen oder du willst mit mir allein sein?!“, gibt er grinsend auf meinem Blick zurück. Meine Reaktion ist ein sofortiges Rotwerden. Das darauf folgende Lachen macht mich nur verlegener.

„Dann wohl zweitens!“, gibt er frech von sich und wir stehen auf.

„Angela? Wir sind so voll, Zeit es ab zu trainieren. Also sind wir dann mal weg...sehen uns ja Morgen denke ich“, fassungslos sehe ich zwischen den Gästen und Dean hin und her. Hat er das gerade wirklich gesagt. Nach einer Sekunde der kompletten Stille fangen alle an zu lachen. Etwas eingeschüchtert, ziehe ich Dean mit hochrotem Kopf aus dem Raum.
 

„Jetzt hab dich nicht so, die denken sicher das war ein Witz!“, hält er mich auf und dreht mich zu ihm um. Seine Hände umfassen mein Gesicht, doch ich kann nur verlegen zur Seite sehen.

„Andy, ich meine es allerdings ernst, lass und etwas alleine sein, ENDLICH!“, beendet er den Satz mit einem genervten Seufzen.

Ich kann ihn verstehen, aber wo sollen wir hin, unsere beiden Wohnheime sind geschlossen und sonst kenne ich niemanden.

„Lass mich kurz telefonieren. Wir haben Wochenende. Also können wir wohin wir wollen. Warte kurz ja?“, mit diesen Worten lässt er mich stehen und ich hoffe, ich muss nicht noch mehr Schocks überleben. Sonst rutscht mein Herz bald in meine Kniekehlen und kehrt nie wieder zurück.
 

~ weiter gehts in Teil 2


Nachwort zu diesem Kapitel:
Im zweiten Teil wird es endlich heiß ;)
Zudem wird es noch einen hinweis auf evtl. mehr geben!
Bleibt mir bitte noch etwas treu...
Ich danke allen Lesern so sehr!
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CharlieBlade1901
2018-04-09T05:40:31+00:00 09.04.2018 07:40
Charlie: „Happy end für alle.“
Dean: „Wurde aber auch Zeit.“
Charlie: „Wärst du nicht so ein sturer blöder Dickschädel gewesen, wäre da happy end früher gekommen.“
Dean: „Danke, dass du es mir noch rein drückst.“
Charlie: „Kein Problem mach ich immer wieder gern.“
Antwort von:  _usagi_
09.04.2018 09:03
Andy: *zieht an Deans Shirt.*
Dean: ach ja. Charlie? Das war noch nicht das Happy end...ich muss Andy dich noch...du weißt schon. *zwinker*
Andy: *wird rot und geht aus dem Zimmer *
Dean: *lacht* nur noch zwei Tage Charlie!


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