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Trick in the forest

von

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Rettung?

„Oh genau“, ruft Kaito als müsste er sich erstmal selber wieder daran erinnern. „Ich wollte euch retten. Das was Usui gemacht hat empfinde ich als falsch. Wir müssen uns beeilen. Ich kann sie schon hören.“ Im letzten Satz wird Kaitos Stimme immer leiser, wodurch ich Schwierigkeiten habe ihn richtig zu verstehen. Nachdem er sich ausgesprochen hat verschwindet er wieder.

Ich bin verwirrt. Was kann er hören? Erst jetzt fällt mir auf was ich meine. Ich lausche, um den Klang richtig zu verstehen. Gemurmel weht durch die Bäumen. Es hört sich an, wie Stimme. Leise flüstern, als wollen sie einen anlocken. Ähnlich wie die Sirenen es mit Seefahrer tun. Ich kann nicht verstehen, was sie sagen. Aber die Stimmen hören sich lieblich an, süß wie Honig. Etwas in mir möchte diesen Ruf folgen. Ich habe das Gefühl, dass sie mich sehen möchten, dass wer auf mich wartet.

„Ich kann sie auch hören“, murmelt Deisuke, welcher immer noch auf mir sitzt und hebt seinen Kopf, als wolle er sich nach den Stimmen umsehen.

„Wir sollten hier wirklich weg.“ Der Gedanken, dass Deisuke bei mir ist gibt mir Kraft. Kaum habe ich wieder gemerkt, dass er hier ist fühlt sich der Drang zu der Stimme zu gelangen wie verschwunden an. Deisuke ist mir als einzige Person wichtig. Ihn möchte ich nicht verlieren. Deswegen müssen wir hier raus.

Nun bin ich froh, dass Kaito zurückgekommen ist.

„Sie hört sich schön an. Sie rufen nach mir“, murmelt Deisuke, als wäre er nicht hier sondern in einer anderen Welt. Deisuke ist nicht mehr bei mir. Diese Erkenntnis trifft mich, wie ein Schlagen. Augenblicklich probiere ich mich auf zu richten, doch sitzt er immer noch auf mir, wodurch ich nicht weit komme.

„Deisuke! Deisuke! Bleib bei mir. Das ist nicht echt. Die Stimme ist nicht hier. Nicht wirklich“, probiere ich auf ihn einzureden.

Es scheint zu funktionieren. Deisukes Blick wendet sich von dem Himmel ab und schaut mich an. Ich erschrecke mich, als ich in seine Augen blicke. Ich kann da nichts mehr drin sehen. Es ist, als würde er mir den Zutritt in das Meer verweigern. „Deisuke“, murmle ich traurig.

Er sagt nichts mehr. Sondern steht einfach von mir auf.

Ich richte mich auf. Mein Gegenüber hält mir nicht die Hand hin. Er schaut sich die Gegend an. Ein ungutes Gefühl kommt in mir hoch. Ich will gerade was sagen, wieder probieren ihn in die Gegenwart zu bringen, als ich Kaitos Schritte höre. „Hier fangt das“, ruft er und wirft uns einen Ast runter. Er selber hält die andere Seite. Der Ast kommt nicht ganz bis an den Boden, wodurch wir springen müssen um ihn zu erreichen. Als wäre es selbstverständlich springt Deisuke als Erster. Mein Herz schlägt schneller. Kaum hat er den Ast erwischt und schon zwei Schritte getan fällt mir ein, dass es keine gute Idee wäre ihn als Erster gehen zu lassen. „Kaito. Pass auf Deisuke auf. Er ist nicht er selbst“, rufe ich Kaito zu.

Dieser gibt angestrengte Geräusche von sich. Dürfte nicht so einfach sein eine Person hochzuheben. Irgendwann mal hat er es auch geschafft. Keuchend lässt er den Ast wieder runter. „Deisuke hilfst du mir?“, fragt er den Anderen.

Da springe ich schon an den Ast. Dieser kommt mir gleich etwas entgegen. Scheinbar hat Kaito nicht mit dem plötzlichen Gewicht gerechnet und leicht los gelassen. Ich kann froh sein, dass er noch ein kleines Stück greifen konnte. „Erschreck mich nicht so“, ruft er zu mir runter.

Ich würde mich ja bei ihm entschuldigen, aber meine ganze Kraft setze ich dazu ein, um so schnell wie möglich nach oben zu klettern. Ich habe ein schlechtes Gefühl. Hoffentlich wird es nicht wahr. Ich möchte mit Deisuke wieder nach Hause zurück, unversehrt.

Der Matsch zieht meine Schuhe ein, wie Treibsand. Er macht es mir schwer nach oben zu klettern. Es fühlt sich so an, als wolle der Matsch mich nicht gehen lassen, als würde mich irgendwas aufhalten wollen. Ich beiße mir auf die Zähne und nehme meine ganze Kraft zusammen. Ich muss nach oben gelangen, schnell. Irgendwas stimmt mit Deisuke nicht. Hoffentlich stellt er nichts Unüberlegtes an.

Keuchend und schnaubend komme ich oben an. Erschöpft lasse ich mich auf die Knie nieder. Doch bleibt mir nicht lange Zeit zum Ausruhen.

„Wir haben es geschafft“, keucht Kaito, welcher sich erschöpft auf seinen Hintern gelegt hat.

Doch so schnell würde ich mich nicht darüber freuen. Mein Blick schweift durch den Wald. Die Blätter sehen als, als wurden sie schwarz gefärbt, getarnt in der Dunkelheit. Die Bäume haben hässliche Fratzen, als wollen sie verirrte Wanderer ängstigen.

Doch soweit ich sehen kann sind nur Kaito und ich hier. Kein Deisuke, keine andere Person. Er scheint wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein.



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