Zum Inhalt der Seite

Touching Tomorrow

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

26.12.

Jodie war am nächsten Morgen bereits früh wach. Sie streckte sich und zog sich im Schlafzimmer um. Jodie warf einen kurzen Blick in den Spiegel ehe sie in die Küche ging und einen Kaffee kochte. Nebenbei blickte sie auf ihr Handy. Sie seufzte. Natürlich hatte er nach seinem kurzem Hatte zu tun nicht mehr geantwortet. Das war nicht seine Art.

Er meldete sich immer von sich aus oder wenn eine Unterhaltung dringend notwendig war. Und scheinbar hatte er besseres zu tun, als auf sein Handy zu blicken und sich bei ihr zu melden. Dabei war er wohl den Großteil des Tages nicht zu Hause. Sie musste es wissen, da sie am späten Nachmittag des Vortages vor seiner Wohnungstür stand und nichts geschah.

Außerdem war Shuichi niemand der sich einen ganzen Tag hinlegte und schlief. Nicht einmal dann, wenn er vollkommen fertig war und lange, harte Nächte hinter sich hatte. Das war eher ihr Part. Als sie von Camel am 25. Dezember spät nachts zu Hause abgesetzt wurde, schaffte sie es gerade noch so zum Bett. Sie war müde. Viel zu müde und konnte kaum noch laufen. Es war ein Wunder, dass sie nicht gegen irgendwelche Wände lief. Ihre Kleidung ließ sie an und wachte entsprechend am nächsten Tag auf. Als Jodie auf die Uhr sah, traute sie ihren eigenen Augen nicht. Sie hatte über 12 Stunden geschlafen, fühlte sich aber erholte und frischer. Die Strapazen der letzten Tage hatte sie mitgenommen und ihr den Schlaf geraubt. Erst jetzt hatte sie das Gefühl, dass es besser wurde. Und eine durchgeschlafene Nacht war der beste Beweis. Jodies Energiereserven wurden aufgetankt. Nun konnte sie sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.

Als Jodie am Tag zuvor bei Shu vor der Haustür stand, hatte sie Pech. Der Agent war nicht da. Ihn telefonisch zu erreichen, führte ebenfalls zu keinem Erfolg. Bei Camel sah es an dem Tag genau so düster aus, obwohl Jodie sich sicher war, ihn zu erreichen. Camel erzählte immer wenig über sein Privatleben. Sie wusste nichts über seine Familie, seine Freunde und auch nicht, ob er in den Staaten eine Freundin zurück ließ. Letztes schloss sie aus, da er ansonsten über die Feiertage zurück geflogen wäre. Dennoch hatte sie das Gefühl, dass der Agent sie mittlerweile in und auswendig kannte, sie aber rein gar nichts über ihn wusste. Eigentlich war es auch nicht verwunderlich, schließlich kaute sie Camel immer wieder ein Ohr ab. Sie ließ ihn ja so gut wie nie richtig zu Wort kommen.

Jodie sah in ihren schwarzen Kaffee und setzte sich an den Küchentisch. Sie verspürte eine Art stolz, weil sie die Adresse von Akais Wohnung kannte. Nur wenigen Agenten war das Wissen vergönnt. Akai war sehr zurückhaltend, wenn es um Informationen über ihn ging. Es war wenig verwunderlich. Jeder der die Adresse des Agenten kannte, war eine Gefahr. Die Organisation machte keinen Halt was eine Wohnung anging. Ein Feuer konnte sehr schnell ausbrechen. Aber dann würde es nicht nur seine Wohnung erwischen. In Wohnblöcken war es eh so eine Sache mit der Opferanzahl. Einer würde immer darunter leiden.

Nicht zu vergessen, dass Akai selten zu Hause war. Gerade in der letzten Zeit war er nachts auf der Suche nach Informanten, schlief tagsüber ein paar Stunden und war dann wieder auf Achse. Ihn zu Hause anzutreffen, war eine Glückssache. Da er auch keine festen Zeiten hatte, konnte man ihn so gut wie nie dort antreffen.

Jodie stellte ihre Tasse auf den Tisch und stand auf. Sie schnappte sich ihre Handtasche, zog im Flur ihre Schuhe an und machte sich auf den Weg. Sie würde erneut ihr Glück versuchen. Und wenn es nicht klappte, musste sie zu härteren Methoden greifen. Jodie wusste genau, wie sie den Agenten zu einem Treffen bewegen konnte. Sie musste nur einen Hinweis auf die Organisation finden.
 

***
 

Jodie stand vor Shuichis Haustür.

Diesmal muss er da sein, sagte sie zu sich selbst. Und wenn nicht, dann komm ich heut Abend nochmal wieder.

Jodie seufzte. Sie lief ihm wirklich wie ein Hund nach. Wie oft nahm sie sich vor genau das nicht mehr zu machen? Und wie oft hielt sie sich nicht an ihren eigenen Vorsatz? Es war sowieso dieser spezielle Blick von ihm. Immer wenn Jodie einen Schlussstrich zog und sich sicher war, keine Gefühle für ihn zu haben, sah er sie so an. Und dann schmolz sie dahin wie ein kleiner Teenager. Er wusste, welche Knöpfe er bei ihr drücken musste. Sie war sein Groupie. Wahrscheinlich würde sie immer noch von ihm Träumen und ihn begehren, wenn er ihr Herz noch weitere Male brach. Es war niederschmetternd, aber auch die Wahrheit. Wie war das? Seine große Liebe vergaß man nie? Und vielleicht hatten sie in einigen Jahren, wenn sie alt und rumplig waren, eine Chance. Solange musste sie nur warten.

Jodie atmete tief durch und betätigte die Klingel an seiner Haustür.

1. Nichts. 2. Nichts. 3. Nichts. 4 Nichts. 5 Nichts.

Sie drehte sich um. Es war einen Versuch wert.

Jodie zog ihr Handy aus der Hosentasche und suchte seine Nummer heraus. Dann ging die Tür auf. Sofort drehte sie sich um. „Na end…“ Jodie verschlug es den Atem. Shuichi stand vor ihr. Mit nacktem Oberkörper und schwarzer Hose. „Du…du solltest dir was anziehen.“

Shuichi musterte sie. „Dann hättest du entweder erneut geklingelt oder wärst weg“, antwortete er. Er ließ die Tür offen und ging in sein Schlafzimmer.

Langsam trat Jodie ein. Ihr Herz pochte wie wild. Es war lange her. Viel zu lange. Und ihn jetzt zu sehen, machte die Situation und die Vergangenheit nicht besser. Die Erinnerung an vergangene Tage kam wieder zurück. Jodie war damals glücklich. Sie konnte ihn immer noch spüren und schmecken. Jodie schüttelte hastig den Kopf. Sie musste die Gedanken verbannen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Aber was? Gefühle ließen sich nicht so schnell abschalten. Nicht einmal dann, wenn sie sich immer wieder sagte, was zum Ende ihrer Beziehung führte.

Mit mechanischen Bewegungen trat Jodie in die Wohnung und schloss die Tür. Sie folgte dem Flur bis sie ins Wohnzimmer kam. Seine Möbel waren vom Vormieter, sodass es gemütlicher war, als sie eigentlich annahm. Jodie betrachtete das graue Sofa und strich mit der Hand über dieses. Als sie bei seinem Hemd ankam, zögerte sie einen Moment. Dann nahm sie es in die Hand und führte es an ihre Nase. Sie roch daran, sog seinen Geruch auf und lächelte.

„Willst du Kaffee?“

Jodie fühlte sich ertappt. Sofort drehte sie sich um und war erleichtert, da ihr Kollege im Flur stand. Sie legte das Hemd zurück auf seinen Platz und ging in den Flur. „Gerne“, sagte sie und folgte ihm in die Küche. „Du hast dich gestern Abend gar nicht mehr gemeldet.“

„Hmm?“

„Komm, Shu.“ Sie lehnte sich an die Wand in der Küche. „Meinst du deine kurze SMS mit: Hatte zu tun reicht?“

Shuichi setzte den Kaffee auf und holte zwei Tassen aus dem Schrank raus.

„Du hast gearbeitet, nicht wahr?“

„Wie man es nimmt“, sprach er. „Bourbon war es.“

„Bour…bon?“

„Er hat mir die Beweise zugespielt und dafür gesorgt, dass wir dich aus der Haft holen konnten. Dabei spielte es ihm in die Hände, ein Gespräch zwischen Gin und Wodka mit anzuhören. So wusste er, wo er suchen musste.“

„Dann sollte ich ihm wohl danken, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.“

„Mach das“, entgegnete Akai. „Aber pass auf, dass euch die Organisation dabei nicht überrascht.“

„Keine Sorge.“

„Er hat Sayaka Shibungi getroffen.“

„Was? Wann? Wo war sie?“

„Sie hat sich irgendwo versteckt“, fing Shu an. „Er traf sie in der Firma als er sich um das Video gekümmert hat.“

„Aber wenn sie in der Firma war, warum haben unsere Männer sie nicht gesehen?“

„Zu viele Eingänge. Sie kennt sich aus und sie wurde von der Organisation verfolgt. Sie wird penibel darauf geachtet haben, dass sie niemand verfolgt. Entsprechend hat sie gehandelt. Ich muss nicht erwähnen, dass es erst dann war, als du bereits in Untersuchungshaft gewesen bist. Viele Kollegen waren bestürzt und nicht ganz bei sich. Und ich muss dir sicher auch nicht sagen, dass ich mich nicht teilen kann. Ehrlich gesagt, nahm ich an, dass sie zuerst zurück nach Hause kommt oder ihm zumindest einen Hinweis hinterlässt.“

„Was hat sie eigentlich in der Firma zu suchen gehabt?“

„Werden wir wohl nicht mehr heraus finden. Vielleicht wollte sie Geld abheben oder ihrem Mann etwas hinterlassen. Fast wäre sie auf Bourbon losgegangen. Dieser hat ihr dann erzählt, dass du nur eine Unschuldige bist. Angeblich war sie sehr bestürzt darüber. Da sie nicht mehr am Leben ist, können wir nur Vermutungen anstellen.“ Shuichi schenkte den schwarzen Kaffee in die Tassen und reichte Jodie eine Packung Milch sowie eine Zuckerdose.

„Es war trotzdem für ihn gefährlich, dir das Material zuzuspielen.“

„Er kannte das Risiko“, antwortete Akai. „Außerdem war der Zeitpunkt mehr als richtig. Die Organisation muss nun die Konsequenzen daraus ziehen und sie werden einen Schuldigen bestimmen. Da sich Wodka um das Video kümmern musste, hofft Bourbon, dass er ein wenig Paranoia streuen konnte.“

„Hoffen wir, dass es klappt und nicht am Ende wieder Bourbon oder Kir im Fokus stehen.“

„Wir werden sehen.“ Shuichi nahm die Tasse und ging ins Wohnzimmer. Er nahm Platz. „Er hat uns aber auch klar gemacht, dass er uns nicht immer helfen wird. Die Interessen seiner Behörde stehen für ihn im Vordergrund.“

„Also genau wie bei Kir.“

„Nur das Kir bei weitem kooperativer ist.“

„Wenigstens ermitteln Kir und Bourbon nicht gegeneinander“, warf Jodie ein.

„Das hätte auch kein gutes Ende genommen.“ Akai seufzte. „Das haben Scotch, Bourbon und ich gemacht. Mit dem kleinen Unterschied, dass Scotch und Bourbon von einander wussten.“

Jodie nickte verständnisvoll.

„Es hätte uns bei weitem viel Zeit gespart, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, wer die Beiden sind. Nun kann man es nicht mehr ändern und wir leben mit den Konsequenzen“, sprach er.

„Dann weiß Bourbon also, dass Kir für die CIA arbeitet?“

„Ich nehme es an.“

Jodie sah ihn einen Moment an. „Ach, ehe ich es vergesse.“ Sie nahm ihre Tasche vom Sofa und stellte sie auf ihren Schoss. Dann kramte sie eine ganze Weile darin herum.

„Was wird das?“, wollte Akai wissen.

„Warte noch. Gleich hab ich es. Gleich…“ Sie suchte weiter und fand es dann. „Da ist es.“ Sie zog ein kleines Paket heraus. „Für dich.“

Shuichi sah mit einem leichten Unbehagen auf das Paket.

„Jetzt guck doch nicht so. Es beißt doch schon nicht.“

„Jodie…“ Shuichi mochte die ganzen Konventionen mit Geschenken nicht. Er seufzte leise und öffnete zuerst die Schnurr des Paketes, entfernte anschließend das Geschenkpapier und sah auf die kleine Schachtel in seiner Hand. „Du hättest es gar nicht verpacken müssen“, warf er ein.

„Wo bleibt denn dann der Spaß“, konterte sie. „Und ich guck dir gern dabei zu. Also mach weiter.“

Shuichi schüttelte nur den Kopf. Er war auf alles gewappnet. Jodie konnte manchmal komische Ideen haben. Akai öffnete das Paket. „Oh“, sagte er und nahm den Schlüsselanhänger heraus.

„Ich dachte, das wäre was für dich.“

Er betrachtete die Figur.

„Dein alter Wagen. Ich weiß, dass du ihn gemocht hast und deswegen hab ich den Anhänger machen lassen. Und natürlich darf die persönliche Gravur nicht fehlen.“

Shuichi drehte das kleine Auto um und sah seinen Namen hinten stehen. „Danke.“

„Jetzt das zweite.“

„Jodie…“, kam es von ihm und er nahm ein weißes Rechteck hervor.

„Ist doch nur eine Kleinigkeit. Da du viel unterwegs bist und nicht immer den Motor in deinem Wagen laufen hast, es aber sein kann, dass du dein Handy oder was anderes aufladen musst, hab ich dir eine ultraschicke Power-Bank besorgt.“

Er nickte. Dieses Jahr überraschte sie ihn und schenkte ihm nützliche Dinge. Die Jahre zuvor hatte sie es mit Dekorationen versucht, war aber immer wieder an ihm gescheitert.

„Gern.“ Sie beugte sich nach vorne zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Frohe Weihnachten, Shu.“

Der Agent sah sie einen Moment an. Dann stand er auf und verließ den Raum. Verwirrt blieb Jodie zurück und war noch verwirrter als er mit einem kleinen Paket zurück kam.

„Für dich“, sagte er und hielt es ihr hin.

„Eh…“ Jodie sah zwischen ihm und dem Paket hin und her. „Ist das wirklich für mich?“ Sie konnte es nicht glauben.

„Wenn du es nicht haben willst, schenke ich es James. Aber ich bezweifel, dass dieser es haben will oder das es zu ihm passt.“

„Ich will“, entgegnete Jodie hastig und hielt das Paket schon in den Händen. Es war nicht gerade groß. Maximal 15 cm in den Seiten. Behutsam löste sie die Schleife und öffnete das Geschenkpapier. „Und ich soll diejenige sein, die sich mit dem Einpacken zu viel Mühe gab…“

Shuichi wollte etwas sagen, schwieg aber.

Jodie begutachtete das kleine Kästchen und öffnete es schließlich. Als sie den Inhalt sah, war sie perplex. Fast zärtlich strich sie über den Schmuck. „Aber das ist ja…“, murmelte sie leise. „…die Kette, die mir mein Vater damals geschenkt hat…“

Akai nickte.

„Aber wie…wie ist das möglich? Der Verschluss war doch kaputt…ich dachte, ich hab sie verloren...“

„Sie lag auf dem Boden“, sprach Akai ruhig. „Da ich weiß, was sie dir bedeutet, habe ich sie an mich genommen und reparieren lassen.“ Dass er die Kette auf dem Fußboden des Krankenhauses – kurz bevor er seinen Tod fingierte – fand, ließ er absichtlich unter den Tisch fallen. Sie war eine Erinnerung an Jodie, etwas, dass ihn im letzten dreiviertel Jahr Motivation und Hoffnung gab.

„Shu…“, wisperte sie leise. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Man sah Jodie an, dass sie hin und weg war.

„Du musst gar nichts sagen“, gab er von sich. „Ist ja nichts Weltbewegendes.“

„Für mich schon“, kam es sogleich von ihr und dann fiel sie ihm um den Hals. Sie lächelte und gab ihm wieder einen Kuss auf die Wange. „Danke.“

„Schon gut“, antwortete er und legte für einen kurzen Moment den Arm um sie. „Frohe Weihnachten.“

„Danke“, wiederholte sie sich. Nach einem kurzen Moment löste sie sich von ihm. Sie war verlegen und versuchte das Thema zu wechseln. „Und…ähm…was wollen wir wegen der Organisation unternehmen?“

Shuichi zuckte mit den Schultern. „Wir haben keine andere Wahl als zu warten. Also tun wir das auch. Irgendwann werden sie schon aus ihrem Versteck kommen. Dann werden wir es sein, die sie in die Mangel nehmen.“

Jodie nickte. „Gut. Und wenn sie dahinter kommen, dass Bourbon uns half?“

„Dann ist das so. Er kann gut auf sich selbst aufpassen. Und er weiß, was ihn erwartet, sollten sie dahinter kommen“, sprach er. „Wir sind nicht seine Babysitter.“

„Okay“, murmelte Jodie. „Und was ist mit Kir?“

„Keine Veränderung. Oder hat sie sich bei dir gemeldet?“

„Nein“, Jodie schüttelte den Kopf.
 

***
 

Seufzend stand Camel vor Jodies Haustür. Um am Weihnachtsabend nicht als einzige Person mit einem Geschenk dazustehen, ließ er das für Jodie absichtlich zu Hause. Wie gut, dass er dieses Mal auf seinen Bauch hörte. Leider sah es am nächsten Tag nicht besser aus. Zuerst wollte er Jodie nicht aufwecken und als er am Nachmittag vor ihrer Haustür stand, öffnete niemand. Er war in Versuchung ihr eine Kurznachricht zuschicken, entschied sich aber dagegen um nicht zu anhänglich zu wirken. Und bei seinem Glück unterstellte sie ihm, dass er sich wieder einmal Sorgen machte.

Und auch heute schien er kein Glück zu haben. Camel seufzte und ging zurück zum Fahrstuhl. Er drückte den Knopf und wartete einen Moment. Sobald die Aufzugstür aufsprang, kam ihm Jodie entgegen.

„Camel? Hey. Hallo.“

„Hallo“, lächelte er. „Ich wollte gerade zu dir.“

„Dann komm mal mit“, sprach sie und ging zur Haustür. Jodie öffnete sie und ließ den Agenten rein. „Du hattest Glück, dass ich gerade nach Hause kam.“

Er nickte. Und trat ein. „Ich hab dir ein kleines Geschenk gekauft.“ Er hielt es ihr hin. „Ist nichts Großes…“

„Oh“, murmelte sie. Sie sah auf die Verpackung und brachte das Geschenk in ihr Wohnzimmer. Dort legte sie es auf den Tisch und verschwand für einen Moment im Schlafzimmer. Als sie wieder kam, hielt sie ein kleines Paket in der Hand. „Und das ist von mir“, sprach sie, während sie es ihm vor die Nase hielt.

„Danke“, lächelte Camel und machte sich daran es auszupacken. Er schmunzelte. „Die Tasse, die den Inhalt selbst umrührt?“

„Du hattest die damals im Schaufenster angesehen und ich dachte, dass du sie haben wolltest. Deswegen hab ich sie dir gekauft. Und sie ist doch super praktisch.“

Er nickte. „Ja, ist sie.“ Camel sah sie an. „Danke, Jodie. Und nun musst du deins auspacken.“

„Jawohl, Sir“, scherzte sie und öffnete dann das Geschenk welches für sie bestimmt war. „Das Armband ist ja schön.“

„Ich hab gehofft, dass es dir gefällt.“ Camel nahm es ihr aus der Hand und legte es sofort um ihr Handgelenk.

„Das tut es. Es ist wirklich wunderschön.“

Camel lächelte. „Ist…die Kette neu?“

Sofort fuhr Jodie mit der Hand über diese. „Nein“, antwortete sie. „Mein Vater hat sie mir vor langer Zeit zu Weihnachten geschenkt. Nach einigen Jahren funktionierte der Verschluss nicht mehr. Ich hab sie vor einem knappen Jahr verloren. Sie war einfach weg. Ich hab richtig Panik geschoben und gehofft, dass sie nur nicht in den Händen der Organisation ist. Sie ist die letzte Erinnerung an meine Familie…“

„Es…es tut mir leid“, schluckte Camel. „Ich wollte…dich nicht daran erinnern.“

Sie schüttelte den Kopf. „Schon gut…es wird mich eben immer traurig machen“, sprach sie. „Aber ich bin froh, dass ich sie jetzt wieder habe.“

„Wie hast du sie gefunden?“, wollte der Agent wissen.

„Das war ich eigentlich gar nicht.“ Jodie lächelte glücklich. „Shu hat sie auf dem Boden gefunden und nahm sie an sich. Er ließ den Verschluss reparieren und hat sie mir heute geschenkt.“

„Oh…das ist…wow…“

„Ja“, nickte sie. „Dass ausgerechnet von Shu so ein Geschenk kommt, hätte ich auch nicht gedacht“, gestand sie. „Er kann mich noch immer überraschen.“

„Dann hattest du doch ein schönes Weihnachten, nicht wahr?“

Sie nickte erneut. „Das hatte ich wirklich. Und ich danke euch allen dafür. Wenn du mich nicht überredet hättest mit zu kommen, hätte ich womöglich all das verpasst.“

„Ach…ich hab doch nichts getan…“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Doch, das hast du.“ Jodie beugte sich nach vorne zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück