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Wichtelrunde

Adventskalender 2016
von

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18. Türchen

18. Türchen
 

In der Weihnachtszeit gab es nur noch vier Arten von Schülern. Da waren diejenigen, die sich übermäßig auf Weihnachten freuten, jeden einzelnen Tag herunter zählten und für die alles  ab dem ersten Advent weihnachtlich seien musste. Als nächstes kamen die, die zwar von Vorfreude ergriffen waren, diese sich jedoch auf wesentlich subtilere Art zeigte. Kategorie drei waren die Schüler, denen das Fest bis zu einem gewissen Grad egal war, sich allerdings von der guten Stimmung anstecken lassen konnten. Und dann gab es da noch diejenigen unter ihnen, die für jedes Weihnachtslied nicht mehr als ein Augenrollen übrig hatten und die bunte Dekoration nur mit einem Stirnrunzeln betrachten konnten. „Grinch-Jünger“ nannte sie sie manchmal spaßeshalber.

Tenten selbst zählte sich zu der Art „subtile Vorfreude“. Natürlich freute sie sich sehr auf die Feiertage, doch im Gegensatz zu manch anderen  schrie sie das nicht jeden Morgen heraus oder hörte seit Beginn des Monats nichts anderes als Weihnachtslieder mehr. Sie mochte Weihnachtsmusik, aber deshalb wollte sie sie noch lange nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche hören und irgendwann würde auch ihre Geduld erschöpft sein und sie würde Lee das Netzkabel seines CD-Players klauen. Es wunderte sie sogar, dass Neji das nicht schon längst getan hatte, schließlich teilte er sich mit dem Schwarzhaarigen ein Zimmer und musste es so noch länger ertragen als sie. Sie wartete nur darauf, dass auch seine Nerven überstrapaziert waren.
 

Das Wichteln, das in diesem Jahr neu eingeführt wurde, hielt sie für eine wirklich gute Idee. So hatte man die Möglichkeit, sich auch mal mit Leuten zu beschäftigen, mit denen man sonst nichts oder nicht viel zu tun hatte. Ebenso war es für sie.

Sie hatte einen Jungen namens Ace gezogen. Sie kannte ihn, saßen sie doch im selben Chemie-Kurs und so oft, wie er dort Dinge aus Versehen anzündete, war es schwer, ihn nicht zu bemerken. Aber abgesehen davon und der Tatsache, dass er egal bei welchem Wetter oder welchen Temperaturen immer in Shorts herum lief, war er ein echt netter Kerl, der für jeden Spaß zu haben war und mit dem man sich gut unterhalten konnte.

Sie überlegte eine ganze Weile was sie ihm schenken könnte. Für einen Jungen ein passendes Geschenk zu finden war ihrer Meinung nach schwerer, als eines für ein Mädchen. Bei Jungs setzte sie er auf praktische Geschenke, da diese meist keine Verwendung für „Schnickschnack“ hatten, und dann musste es natürlich auch für diese bestimmte Person praktisch sein.

Der zündende Gedanke kam ihr, als sie ihn einen Nachmittag auf dem Hof mit seinen Freunden sitzen sah. In seiner Hand hielt er sein hochwertigeres Feuerzeug, dass er immer wieder auf- und zuklappte und so die kleine Flamme jedes Mal aufs Neue entzündete und wieder löschte. Wenn sie so darüber nachdachte, war das nicht das erste Mal, dass sie ihn dies tun sah. Ehrlich gesagt kam das sogar recht häufig vor. Und schon wusste sie, was sie ihm schenken würde.
 

Auf der Feier hatte sie Ace schnell entdeckt, doch sie wartete, bis er fertig war, sich über das Buffet her zu machen, um zu ihm zu gehen. Mit sicheren Schritten ging sie auf den Tisch zu, an dem er mit seinen Freunden saß, und blieb kurz davor stehen.

„Ace?“, sprach sie ihn an und sofort sah er zu ihr auf, ein überraschtes Grinsen auf den Lippen.

„Tenten, richtig?“, erwiderte er und nach ihrem Nicken wurde sein  Grinsen noch eine Spur breiter. „Was gibt’s?“

„Geschenke.“, erwiderte sie lächelnd und reichte ihm die kleine Geschenktüte. Sofort machte er sich darüber her und holte den Inhalt hervor. Neben einigem an Schokolade kam auch eine Dose Feuerzeuggas zum Vorschein. „Frohe Weihnachten.“, fügte sie noch hinzu, woraufhin er aufsprang und sie einmal fest an sich drückte.

„Danke!“, sagte er, nachdem er sie wieder losgelassen hatte, und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Und dir natürlich auch frohe Weihnachten!“



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