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The gentle Side of Evil

[Darkseid's Apokalypse] - Lana & Clark
von

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Regenströme

Es regnete in Strömen, … wie so oft in letzter Zeit. Lana zog den Mantel noch dichter an ihren Körper. Der Wind pfiff um ihre Nase und der Donner über ihrem Kopf ließ sie wieder mal erzittern. Dabei musste sie sich doch längst an dieses deprimierende Wetter gewöhnt haben. Sie hatte sich kaum noch erinnern können seit sie den letzten Sonnenstrahl erblickt hatte. Seit Darkseids Erscheinen hatte die Finsternis diese Welt umhüllt. Dichte Wolken hatten den Himmel verdunkelt und das Einschlagen der Blitze hatte die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Denn es bedeutete jedes Mal ein neues Todesurteil.

Unzählige Opfer, die der selbst ernannte König, im Namen der Gerechtigkeit vollstreckte. Seiner ironischen Gerechtigkeit, die man vielleicht auf seinem Planeten gekannt hatte, aber welches Erdlingen völlig fremd und abwegig vorkamen. Doch Erklärungen interessierten den Allmächtigen, so wie er sich auch selbst oft gerne betitelte, nicht. Seine Meinung war Gesetz, seine Vorstellungen waren das Recht. Sein Wort – dein Urteil.

Die Menschheit war bei weitem nicht perfekt gewesen, tausend Verbrechen die jeden Tag ihren Lauf nahmen, tausend Ungerechtigkeiten, die jeden Tag den Falschen trafen… und dennoch hatte die Bevölkerung wirklich so ein fatales Schicksal verdient?

Die Liga der Gerechten war zerbrochen, die letzte Hoffnung der Menschen zerstört. Einige von Ihnen weilten sogar schon nicht mehr unter den Lebenden, zumindest vermutete man dies. Denn ihre Leichen wurden offiziell nie gefunden. Aber die Polizei vertuschte noch mehr als sonst seit Darkseid‘s Erscheinen, das wusste Lana Lang leider nur zu gut. Jedoch wenn man von dem Worst Case ausging und das musste sie, da die schlausten und mächtigsten Helden dieser Welt versagten, wie konnte es noch ein Hoffen geben? Das Verbrechen tobte weiterhin, wenn auch fast nur noch in der Unterwelt, denn sogar die größten Schurken fürchteten den außerirdischen Eindringling mehr als ihnen lieb war.
 

Fest umschlungen hielt die Brünette etwas in ihrer Faust. Fast so als hätte sie Angst, dass es ihr jemand sogleich wieder entreißen könne, würde sie den Griff lockern. Ihr Herz klopfte bis zum Anschlag. In ihren Händen befand sich nichts Anderes als eine Tonaufnahme, die vielleicht etwas zu bedeuten hatte. Natürlich war auch sie wie der Rest der Menschheit naiv und glaubte zu schnell irgendwelchen Gerüchten. Doch wenn man daraus neue Hoffnung schöpfen konnte, warum der Spur nicht nachgehen?

Sie lugte in alle Richtungen, um sicher zu gehen, dass ihr niemand gefolgt war, dann glitt ihre Hand weiter nach oben, bis diese schließlich an ihrem Ohr angelangt war. Das Tonbandgerät war so dicht an ihrem Ohr gepresst, dass sie hoffte selbst wenn jemand sie beobachten würde, er diese Nachricht niemals ganz entschlüsseln konnte. Ihr Atem war hastig und unregelmäßig. Sie musste diese Sprachnotiz einfach erneut abhören, um sich sicher zu gehen, dass sie sich nicht verhört hatte.

Sie drückte mit ihrem Zeigefinger auf Play und schluckte abermals, als sie die zittrige Stimme auf dem Band lauschte. „Die Gerechten sie leben, sie leben alle! Und sie schmieden den unfassbaren Plan… der Regenmann muss zurück in sein rotes Cape. Er muss einfach… sie werden ihn überzeugen oder er wird im Regen untergehen. Hihi.“
 

The Rain Man - so nannte man ihn mittlerweile. Den Mann mit dem blauen Anzug und dem Umhang eines Helden. Doch nun trug seine Gestalt, laut Augenzeugen, einen tiefschwarzen Mantel und das gewohnte „S“ war in einem verschwommenen Grau auf ein einfaches dunkles Shirt graviert. Er hatte den Regen über Metropolis gebracht, hatten sie gesagt. In gewisser Weise stimmte dies sogar, leider.

Keiner konnte sich genau erklären, was passiert war. Ob das Raumschiff des mächtigen Alienanführers den Himmel verdunkelt hatte oder die Waffen, die beide Parteien benutzt hatten, um den Krieg für sich zu entscheiden. Obgleich es auch eine Magie sein konnte, die der Mensch nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Eine Hysterie war in jeglichen Glaubenseinrichtungen entstanden, denn wenn es einen Gott geben sollte, warum ließ er all dies zu? Die Menschheit schien nicht seiner Gnade würdig zu sein, so hatten es die Gläubiger abgetan. Denn an einer „Nicht-Existenz“ sollte niemand zweifeln. Lana war stets im Zwiespalt gewesen, was den Glauben an Gott, Götter oder alles Übernatürlichem anging. Doch mittlerweile musste auch sie darüber grübeln, was wohl passieren würde, wenn sie diesem Schicksal alleine standhalten mussten. War es eine Art Prüfung für diesem Planten? Die Forscher berichteten von so vielen Sternenbildern, sie konnten also nicht alleine sein in diesem Universum – das wäre zu egoistisch.

Das Herz der Brünetten machte einen kleinen Sprung und zog sich dann zusammen. Nie im Leben hätte sie erwartet, dass sie solch ein Phänomen noch miterleben würde. Reichte es nicht schon die Welt zu schockieren mit Metawesen, die teilweise zwar gut waren, es aber dennoch einige gab, die ihre Kräfte für ihre eigenen Zwecke benutzen?! Nein es reichte anscheinend nicht! Wesen von anderen Planeten mussten auch noch diese kleine Welt bevölkern. Gab es keine wertvolleren Schätze im Universum? Musste es diese unbeholfene kleine blaue Kugel sein?

Natürlich gab es Gerüchte über den Mann, der vom Himmel gefallen war, den Superman, der ebenso von einem anderen Planten gekommen war. Auch wenn Lex Luthor, der Gründer der Injustice, und sogar ein einflussreicher Millionär wie Bruce Wayne, dem niemand so schnell Angst machen konnte, es einst vorhergesehen hatten: Er wird den Krieg auch zu uns bringen. Er ist nicht von dieser Welt!

Hatte die Menschheit jemals an Supermans Gutmütigkeit gezweifelt? Nein hatte sie nicht, bis zu jenem Tag, als sich alles veränderte!
 

Lana Lang war mittlerweile Kommissar Lang und arbeite sowohl für und wie auch hin und wieder gegen die Polizei. Sie sehnte sich einfach nach einem Stück Wahrheit. Doch immer gab nur Gerüchte und Halbwahrheiten, die keinem weiterhalfen. Dinge, die der Menschheit helfen konnte wie z.B wo war das ganze Kryptonit abgeblieben, welches Lex Luthor für den Notfall gebunkert hatte? War es wirklich von Batman geraubt wurden? Wenn ja, was hatte er damit angestellt? Wollte er sein altes Teammitglied damit angreifen? Hatte der Plan nicht funktioniert? Waren die Mitglieder der Gerechtigkeitsliga wirklich dabei ums Leben gekommen? Oder stimmte das was die seltsame Stimme auf ihrem Tonbandgerät sagte und alles gehörte zu einem größeren Plan?

Diese Stimme klang bei weitem nicht glaubwürdig, eher etwas verrückt, als hätte man den Joker geklont, aber wer wusste schon durch wieviel Foltern diese arme Seele gegangen war?
 

Dann hörte die junge Frau ein dumpfes Geräusch hinter sich. Erschrocken ließ sie das Tonbandgerät wieder in ihre Manteltasche gleiten. Erst jetzt realisierte sie die Umgebung, in der sie sich befand. Sie war in einer kleinen Gasse gelandet, hatte sich unter das nächste schmale Dach, was sie finden konnte, einfach untergestellt. Keine Menschenseele weit und breit, das was sie eigentlich gewollt hatte, um das Gerät nochmals abzuhören. Doch nun empfand sie es als zu ruhig, für ihren Geschmack. Selbst der Regen rauschte merkwürdig in ihren Ohren. Als gäbe er ihr ein unauffälliges Zeichen zur Vorsicht.

Kurz lugte sie in Richtung Himmel, die Wolken wollten sich einfach nicht auflösen. Sie spannte den kleinen Schirm, den sie dabeihatte, auf und trat einen Schritt hinaus auf die feuchte Straße. Ihr Herz klopfte immer schneller, als hätte sie eine Art Vorahnung, dass gleich etwas Schlimmes passieren würde. Aber selbst wenn, es wäre ihre eigene Schuld gewesen. Warum musste sich eine Frau wie sie auch in solche Gegenden bewegen? Obschon sie mutig und relativ taff war, nichtsdestotrotz war ihre Gestalt eher von zierlicher Natur und ihre Überlebenschancen eher gering, wenn nun der optionale „Feind“ auftauchen sollte. In ihrer rechten Manteltasche trug sie noch einen kleinen Revolver bei sich, doch mittlerweile scheute sich niemand mehr vor eine Waffe. Kein Gesetz von Darkseid verbot Hilfsgegenstände zur Verteidigung. Ein grausiger Schmerz, denn er hätte jede Art von Schusswerkzeug mit einer Hand vernichten können. Er sah sie eher als Kriegswerkzeug an, mit dem sich die Menschen untereinander selbst vernichten konnten – so hatte er weniger Arbeit. So konnte sich Lana dies letztendlich nur erklären. Doch die Motive dieses paranormalen Wesens waren so unerforscht wie schwarze Löcher oder gar das große Ganze selbst.
 

Schwarz.

Orange.

Es war nur eine Millisekunde in der Kommissar Lang diese Farben vor ihren Augen flattern sah. Doch sie kannte diese Farben nur all zu gut. Nicht nur von Bildern, sondern auch aus verschiedenen Situationen aus der Vergangenheit. Doch es war lange her gewesen, seit sich diese vermischten Farben wieder an die Oberfläche getraut hatten. Fast hatte sie geglaubt sein Geist würde nicht mehr umherwandeln, doch sie hatte sich anscheinend geirrt. Dieses Orange, was sich zur Hälfte mit einem Schwarz vereinte gehörte zu einer Maske. Diese Maske gehörte zu einem Mann. Sie hatte ihn nie festnehmen können. Er war gewitzt, hatte angeblich sogar einst den großen Arrow trainiert.
 

Ohne dass sie sich eine Sekunde weiter überlegen hätte können, was sie nun tun sollte, hatte sie sich schon wieder zurück gepresst an der Wand des kalten Gebäudes wiedergefunden, wo sie einst Regenschutz gesucht hatte. Links wie rechts in der Mauer waren glänzende silberne Schwerter eingestochen.

„Miss Lang.“, raunte die dunkle Stimme durch seine orange schwarze Maske, die seine Augen verbarg.

„Deathstroke, du bist zurück.“, wisperte ihre Stimme leise durch den Regen als sie ihre Lage begriff. Wie lange hatte er sich wohl schon beobachtet? Sie wusste, dass er kein einfallsloser Feind ohne Verstand war, so wie einige andere. Er wusste was er tat, wann er es und wie er es tun musste. Er scheute keinen Kampf, nicht einmal die Auseinandersetzung mit einem Superhelden, der mit Kräften gesegnet war, die er nicht besaß oder auch einem Schurken, seines Gleichen. Wobei er seines Gleichen ungern hörte. Er war anders, das hatte er immer verlauten lassen, obgleich er kein Mann großer Worte gewesen war. Noch nie.

„Geben Sie es her!“, befahl der Mann in dem komplett verhüllten Anzug und zog seine Waffen noch dichter an ihren Kopf.

„Ich weiß nicht wovon Sie sprechen.“, gab Lana versucht unschuldig zu klingen, zurück. Doch Deathstroke ließ sich nicht zum Narren halten, auch von keiner Frau.

„Das Tonbandgerät, rück es freiwillig heraus, bevor ich dir den Kopf von deinem Körper trennen lasse.“, erwiderte er fast höflich und unter seiner Maske konnte man ein unerkennbares Grinsen vermuten. „Ich habe es eilig Miss Lang.“, fügte er hinzu und trat mit seinem Kopf noch dichter an ihre Stirn. „Sie wollen mich doch nicht etwa küssen?“ scherzte die Brünette und schüttelte dann ihren Kopf, da sie wusste das Scherze gerade nicht angebracht waren. „Ist schon gut Herr Orangemask. Aber zuvor müssen sie mich aus dieser verengte Position lassen, damit ich das Tonbandgerät herausholen kann.“
 

Unfreiwillig entfernte sich der Superschurke aus der engen Zusammenkunft und grummelte ein. „Lassen Sie mich nicht warten.“ Lana atmete tief durch, in ihrem Kopf hausierten so unendlich viele Fragen. War das Tonbandgerät eine Gefahr für die Unterwelt? Oder enthielt diese Kassette noch mehr Informationen, die sich noch nicht angehört hatte? Und warum suchte gerade Deathstroke sie als Erstes auf? Sie hatte mit Vielem gerechnet aber nicht mit ihm. Hatte Lex ihn etwa geschickt? Immerhin vermutete man schon lange, dass auch Deathstroke ein Mitglied der Injustice geworden sei.
 

Er würde ihr keine einzige Frage davon beantworten, das konnte sie sich in wenigen Sekunden schon selbst zusammenreimen. Allein, dass er sie aus seinem Griff mehr oder weniger freiwillig entließ, grenzte schon an ein Wunder. Immerhin war er ein helles Köpfchen und ahnte so einige Verhaltensweisen voraus. Doch dieses Mal schien er sichtbar durcheinander zu sein, auch wie er seinen Kopf ständig hin und her bewegte, so untypisch für einen jahrelangen Kämpfer, der stets sein Opfer im Blick behielt. Etwas stimmte nicht mit ihm, da war sich Lana sicher. Vielleicht beschäftigte ihn etwas? Vielleicht glaubte er nicht das Richtige zu tun?

Sie musste seine kurzzeitige Schwäche ausnutzen und zwar so schnell wie möglich, es blieben ihr maximal 50 Sekunden, dann würde er wieder seine Klingen an ihre Kehle halten. Mit einem nicht durchdachten Sprung zu Seite lief die Kommissarin los – keine genaue Vorstellung in welche Richtung sie laufen sollte. Sie tat es einfach – weg von ihm. Weg von der Gefahr. „Was zur Hölle…“ hörte sie die Stimme der orangen Maske noch fluchtend vor sich hinreden, dann setzten sich auch seine Füße in Bewegung.
 

Ihr Atem war so hastig, dass sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Ihre Füße schmerzten. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Die ganzen kleinen Abgabelungen, die sie genutzt hatte, um ihn abzuschütteln, hatten auch sie an ihre Grenzen gebracht. Und ein Deathstroke ließ sich nun mal nicht so leicht abschütteln. Die Brünette hockte hinter einer braunen Tonne und legte ihre Hand auf ihren Mund. Ihr Atem war zu laut. Sie kniff die Augen zusammen und schickte Stoßgebete Richtung Himmel, bis ihr der Gedanke an Darkseid zurückkam. Schickte sie etwa Gebete nun an ihn? Ein fataler Gedanke.

Die Schritte des großen und gut gebauten Mannes wurden immer lauter und heller, er war ganz in ihrer Nähe. „Miss Lang, Sie wissen, ich kann auch ungemütlich werden. Ich unterscheide nicht zwischen Männlein und Weiblein.“, durchdrang seine tiefe männliche Stimme die Stille und ein Schauer überkam sie. Natürlich wusste sie, dass er keine Scheu hatte sie zu verletzen oder gar zu töten.
 

Sie hörte wie er etwas aus seiner Rückentasche zog und auflud. Es war ein Gewehr oder zumindest hörte es sich so an. Eigentlich benutze dieser Schurke meist nur Schwerter oder kleinere Pistolen, aber wenn sie ihrem Gedächtnis Recht geben musste, hörte sich dies nicht nach etwas Kleinem an. Sondern ganz im Gegenteil: Nach etwas ganz Großem. Ihr Herz blieb fast stehen, zum wievielten Mal an diesem Tag hatte sie nicht mehr zählen können, als er den ersten Schuss abfeuerte. Es traf die Außenwand eines Hauses, Schreie ertönten, jedoch nur wenige, vermutlich war dieses Gebäude der Stadt wenig bewohnt. Zum Glück konnte man sagen.

Der zweite Schuss durchdrang die Straßen. Fensterscheiben zerbrachen, Steinbrocken fielen von den Wänden. Direkt neben sie. Sie musste ein Stück zur Seite hüpfen, was natürlich nicht lautlos an Deathstroke vorbeiging. „Eins zwei drei vier Eckstein alles muss versteckt sein… spielen wir das Miss Lang?“ erwiderte der Maskenmann ironisch und durchforstete untersuchend die Gegend, um sein Opfer wiederzufinden.
 

„Ich schieße alles nieder, wenn Sie nicht rauskommen Kommissar Lang.“, entgegnete der in Wahrheit genannte Slade Wilson und feuerte noch eine Kugel ab. Dann ballerte er wie wild drauf los, dabei war seine Waffe auch auf den Container gerichtet hinter dem sich Lana versteckt hielt. Mit einem Ruck hatte er den braunen Müllbehälter zur Seite gestoßen und zielte wutentbrannt auf die junge Frau. „Wer nicht hören will muss fühlen Miss Lang. Sie geben mir die Tonbandaufzeichnung ja doch nicht freiwillig.“ Dann drückte er ab, denn wenn sie schon so lebensmüde war sich vor ihm zu verstecken, würde ihr auch sonst keine Drohung helfen lebend davon zu kommen. Und er musste diese Aufnahme einfach haben. Es gab keinen Weg daran vorbei.
 

Ein weiterer Schuss fiel… und ein weiterer…

Lana Lang sah dem Tode ins Auge und schloss ihre Augen… war das wirklich das Ende?

Sie hatte noch so viel zu erledigen… musste noch so viele Fälle aufklären… nein, nein …

War dies wirklich das absolute Ende für sie?

Anscheinend.
 

~*~
 


 

Doch sie spürte keinen Schmerz. Keinen Einschuss. War ihre Seele schon befreit? Fühlte sich der Tod wirklich so schmerzlos an? Lanas Gedanken sprangen im Dreieck bis sie plötzlich etwas spürte… auf ihren Lippen. Heißer Atem streifte auch ihre Wange. Wenn sich der Todeshauch so anfühlte, gab es vermutlich auch einen Weihnachtsmann scherzte die Brünette innerlich bis sie sich entschloss ihre Augen wieder zu öffnen – zumindest bis sie überhaupt registrierte, dass sie dies noch tun konnte.

Es geschah wie in einer Zeitlupe als ihre braunen Pupillen auf Ozeanblaue trafen und ihr Herz nun völlig dem Stillstand gleich war. Ein markantes Gesicht hatte sich genau vor ihrem platziert. Nur wenige Millimeter trennten ihre Gesichter. Sie konnte den Ausdruck des anscheinend männlichen Wesens nicht deuten. Sein Blick war völlig auf sie fixiert und dennoch starr als würde er nur eine beliebige Nummer in ihr sehen. Fast ertappte sich Lang dabei wie er eine Art Erregung zwischen ihren Beinen hervorrief, nur Angesicht seiner makellosen Haut und dieser sinnlichen roten Lippen, die einfach zum Küssen erschaffen wurden sein mussten.

Ihr Gehirn alarmierte ihren Instinkt jedoch fix, dass diese Gefühlsregungen völlig absurd waren und sie eigentlich als gute Kommissarin sich besser zusammenreimen sollte, was hier gerade passiert war.

Deathstroke war im Begriff gewesen sie zu erschießen, aber dieser junge Mann, sie vermutete ihn Ende Zwanzig, Anfang Dreißig, hatte sie gerettet. Doch aus purer Nächstenliebe oder zu einem gewissen Eigennutz? Nun brodelte es wieder im Kopf der Ermittlerin und ihr bis jetzt offener Mund schloss sich wieder.
 

„Wer sind Sie?“, entkam ihr der erste Laut seit längerem wieder, doch der Dunkelhaarige gab keinen Mucks von sich. Seine mittlerweile eisblauen Augen, die anscheinend die Farbe verändern oder intensivieren konnten, fokussierten ihre Lippen mit einer unterschwelligen Warnung, dass sie nicht weitersprechen sollte. Hinter ihnen hörte Lana den wütenden Deathstroke, der gegen eine Wand schlug. „Was willst du hier Supes, das hier geht dich gar nichts an!“ schrie er fast und Lana zog eine Augenbraue leicht in die Höhe. Supes? Was für ein seltsamer Spitzname war das denn? Vor allem kam er von Deathstroke! Er gab seinen Feinden oder was auch immer diese Zwei verband, für gewöhnlich keine Spitznamen. Zunächst geschah nichts, weiterhin schien sich der gutgebaute junge Mann auf Lana Lang zu konzentrieren bis die Stimme der orangen Maske wieder erklang. „Erst mischt du dich ein und dann ignorierst du mich! So kenne ich dich ja gar nicht, Supes.“, erwiderte er und seine Stimme klang so verändert wie noch nie. Er war verärgert und fast enttäuscht zu gleich, zumindest wenn sie seiner Tonlage glauben konnte.
 

Mit einem ruhigen Atem, dieser Mann schien noch äußert entspannt trotz der misslichen Lage, drehte er seinen Kopf leicht nach hinten. „Supes bin ich schon lange nicht mehr. Und alles auf dieser Erde geht mich etwas an.“, gab er in einem energischen Ton von sich und widmete sich dann wieder der jungen Frau vor sich. Ohne das sie es erahnen konnte griff er in ihre Manteltasche und ihre rechte Hand folgte seiner automatisch, um das Tonbandgerät nicht aus ihrer Gewalt bringen zu lassen. Denn anscheinend hatte er sie doch nur aus Eigennutz gerettet. Als ihre langen aber filigranen Finger die seinen berührten schloss es wie ein Lichtstrahl durch ihren Körper. Fast als würde ihr schlecht werden und gleichzeitig als würde sie in den Himmel aufsteigen.

Wieder trafen sich ihre Blicke, er hatte den Kopf leicht schief gelegt als ob er sie telepathisch fragen wollte, ob sie lebensmüde sei.
 

„Ich rede immer noch mit dir du verdammte Alienbrut.“, gab der Mann mit der orange-schwarzen Maske nicht auf die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kurz konnte die Brünette sehen wie ihr Gegenüber bösartig mit den Zähnen knirschte, doch er schien sich beherrschen zu wollen und tat etwas mit dem sie noch viel weniger gerechtet hätte. Er packte sie und warf sie über seine Schulter, mit gutem Gespür dafür, dass sie das Tonbandgerät festhielt, und flog empor, in einer Geschwindigkeit die manch einen zum Erbrechen gebracht hätte. Ohne groß zu überlegen klammerte sich die Brünette mit ihrer freien Hand an ihre „Lebensretter“ fest und kniff die Augen zusammen.

Sie war gewisse Höhen einfach nicht gewohnt, schon als Kind hatte man sie selten in einen Flieger bekommen können. Als junge Erwachsene hatte sie sich mittlerweile dran gewöhnt, doch der Flug nach oben schien nicht zu enden. Wie weit hoch wollte er noch gehen? Die Luft um sie herum wurde knapper. Sie röchelte. Was hatte er mit ihr vor? Wollte er sie vom Dach der Erde hinunter stürzten? Sie noch quälen bis zum bitteren Ende? Wer war dieser Mann? Lana war sich sicher ihn zu kennen oder zumindest von ihm gehört zu haben. Kurz versuchte sie zublinzeln, alles was sie sah war etwas Schwarzes was im Wind flatterte. Ein dunkler Mantel, der den Schönling um schmiegte als wäre er für seinen perfekten Körper maßgeschneidert wurden. Die Brünette spürte seine Bauchmuskeln unter seinem Shirt genau, obgleich sie mehr damit beschäftigt war Angst vor einem möglichen Fall zu haben.
 

Wieder wurde die Luft dünner um sie herum. Sie schnappte vergeblich nach Luft. Hatte er die Ozonschicht schon durchbrochen?

Kurz stoppte er seinen Flug und in der jungen Frau erkeimte Hoffnung. Ehe sie diesen Gedanken weiter Folge leisten konnte raste er auch schon wieder los, doch dieses Mal in die Tiefe. Noch fester krallten sich ihre Nägel in seinen Rücken, doch der Mann aus Stahl schien dies nicht mal zu bemerken. Er konnte fliegen, er war anscheinend Kugelsicher, also was konnte sie noch erwarten? Dass er sie nach Lust und Laune von jetzt auf gleich in Stücke ries?
 

Ihre Lieder flackerten immer wieder und ihr Magen schlug quer, als ob ihr übel werden würde. Auch wenn sie eigentlich andere Sorgen haben musste, würde es ihr ziemlich peinlich sein, wenn sie sich auf oder auch neben dem jungen Mann übergeben müsste. Wo brachte er sie nur hin? Oder wollte er sie nur einer langfristigen Qual unterziehen vor ihrem Sturz in den Tod? Verwirrt versuchte die die Brünette immer wieder die Augen ganz zu öffnen. Verschwommen nahm sie unter sich gelbe Flächen wahr und ab und an färbte sich ein ausgestaubtes Grün dazu. Um sie herum war es so blau wie nie zuvor. War das etwa der Himmel? Ein Himmel der kaum von Wolken erfasst war? Wie konnte dies möglich sein? Waren sie so weit entfernt von Metropolis? Sie hatte von anderen Orten nur durch Fernsehberichte gehört, dass es ähnlich wie in ihrer Stadt aussehen sollte, aber das hier gleichte Metropolis mit keinem Stück. ‚Versuch dich zu konzentrieren, Lana‘ ermahnte sie sich innerlich und riss ihre Pupillen, auf so gut sie konnte. Das Blau gab sich tatsächlich als Himmel zu erkennen und die gelblichen Flächen wurden zu einem Sandhaufen. Das matte Grün wurde zu Kakteen und Kommissar Lang begriff, dass diese Bilder zusammengefügt eine Wüste bildeten. Erschrocken zuckte die junge Dame zusammen und schüttelte leicht ihren Kopf. Eine Wüste? So etwas existierte noch auf dieser Welt? Aber wie? Und was bezweckte Darkseid oder dieser Mann damit?
 

Dann beschleunigte der Mann in Schwarz seinen Flug erneut und Lana zog die Luft scharf ein, die sie wieder einatmen konnte. Doch in ihrem Kopf hämmerte und pochte es so stark, dass sie am liebsten aufschreien wollte vor Schmerzen. Doch sie tat es nicht, biss ihre Lippen aufeinander und versuchte ihre Misere innerlich standzuhalten.
 

Vergebens. Ihr Körper gab nach und ihr wurde schwarz vor Augen. Sacht lösten sich ihre Finger aus dem schwarzen Mantel des Mannes und sie verlor das Bewusstsein.
 

~*~
 

Kal-El schwebte über der braunhaarigen jungen Frau, die er vor zwei Tagen noch in seinen Armen durch den Himmel geflogen hatte. Er betrachtete sie skeptisch, aber selbst von hier oben konnte er sich nicht entsinnen sie zu kennen. Dabei kam sie ihm so bekannt vor, fast vertraut. Ein seltsames Menschenwesen, das sich nicht sofort vor ihm fürchtete und noch so fest Widerstand leistete. Er hatte das Shirt mit dem ‚S‘ verdeckt gehabt, sie hatte ihn wohl nicht erkannt, obgleich ihn doch fast jeder Bürger dieses Landes, wenn nicht gar dieser Welt, kannte. Nichts destotrotz… hätte er sie nicht unfreiwillig mitgenommen hätte sie das Tonbandgerät wohl noch so lange festgehalten wie ihr möglich gewesen wäre. Auch wenn es ein Witz für jemanden war wie ihn. In zwei Sekunden hätte er ihren Kopf auf dem Boden zerschlagen und wäre dann hinfort geflogen. Doch woher sie dieses Band hatte, hätte er dann nie erfahren. Und Darkseid wollte anscheinend, dass er es rausfand. Warum auch immer. Nicht alle Gedanken und Befehle konnte der ehemalige Kryptonier nachvollziehen, doch schon seit einer Weile interessierte ihn kein Wenn und Aber mehr. Diese ganzen Fragen in seinem Kopf verwirrten ihn nur, machten ihn schwach… und dieses Gefühl von Schwäche wollte er ein für alle Mal vergessen. Zu lange hatte er dieser Pein erlegen.
 

Schnaufend begutachtete der Dunkelhaarige jeden einzelnen Zentimeter ihres Gesichtes. Warum wachte sie nicht langsam mal auf? Oder spielte sie ihm etwa etwas vor? Ein gewagtes Spiel, bei dem sie eigentlich nur verlieren konnte. Ihr Atem war jedoch zu regelmäßig, um es vorzutäuschen, stellte er bei genauerem Horchen fest. Ab und an entglitt ihrem Mund sogar ein kleines Schnarchen, was ihr bestimmt mehr als unangenehm gewesen wäre, hätte sie gewusst, dass er es hörte.

Kal-El, so wie er sich seit einigen Jahren wieder nannte, um gewisse Ereignisse der Vergangenheit zu vergessen, schwebte etwas tiefer auf das Bett zu, indem seine Gefangene lag. Seine rechte Hand legte sich mit geringer Stärke um ihren Hals und er war in Gedanken versunken sich vorzustellen wie er sie zum Reden bringen würde. Es gäbe so viele unzählige Möglichkeiten… jede Einzelne grausamer als die Andere. Als zwei seiner Finger, darunter der Zeigefinger, ihre Lippen streiften, bewegte sich kurz ihr Oberkörper und sie stöhnte leicht auf. Überrascht hob der Dunkelhaarige eine Augenbraue und betrachtete ihre gazellenhaften Gesichtszüge. Sie schlief noch, das konnte er anhand ihres Pulse spüren, dennoch hatte es fast so ausgesehen als hätte sie sich unter ihm gewunden. Wie ein kleines rolliges Kätzchen. Oder bildete er sich jetzt auch schon Sachen ein, weil er eventuell etwas zu lange abstinent gelebt hatte? Natürlich hätte ihm Darkseid jede Frau geben können, die er wollte, und auch er selbst war im Stande dazu jede dazu zu zwingen sich zu ergeben. Aber sie tot zu vögeln, lag eher weniger in seinem Ermessen, dazu steckte anscheinend noch zu viel „Gutes“ oder sagen wir „Menschliches“ in ihm. Immerhin war die Erde sein Heimatplanet gewesen, zumindest in welchem er aufgewachsen war. Und seine Mutter – er stoppte in Gedanken und zwang sich ihren Namen zu nennen - Martha Kent, hatte ihm die Sitten und Gepflogenheiten der Menschen beigebracht. Soviel Jahre Erziehung konnte man einfach nicht verlernen. Auch wenn man es wollte. Außerdem war das Thema Frauen sowieso auch eine Sache für sich. Eine Problematik, die er ungern wiederaufleben lassen wollte.
 

~*~
 

Lana riss die Augen auf als hätte sie einen Alptraum gehabt. Ihr Herz raste wie verrückt und alles um sie herum schien noch verschwommen. Aber statt eines Alptraumes hatte sie eine Art erotisches Begehren in ihrem Unbewusstsein erlebt, was ihr einen Schrecken einjagte. Sie hatte schlicht und ergreifend einen Sextraum gehabt – mit dem Mann, der sie anscheinend entführt hatte. Musste er, denn sie lebte noch. Peinlich berührt sah sie sich um, als ihr wieder klarer vor Augen wurde. Wo zur Hölle war sie? Erinnerungen von einer Wüste schwebten in ihrem Gedächtnis umher und als sie ein Fenster entdeckte bestätigte sich diese Reminiszenz als wahrhaftig. Ein Gefängnis aus Glas umgab sie und verwundert über die eigentliche Konstruktion des Hauses oder was auch immer dies hier war, wurde ihr klar, dass sie bereits beobachtet wurde.

Ein dunkler Schatten trat aus dem Licht der Sonnenstrahlen, die durch das Fenster glitzerten. Erst jetzt bemerkte sie die unangenehme Hitze, die diesen Raum erfasste.
 

„Auch schon wach, Dornröschen?“, dröhnte eine raue Stimme in ihr Ohr und sie wusste sogleich zu wem diese gehörte. Er trat ins Licht und seine makellose Haut glänzte im Sonnenschein. Er war unfassbar schön. Seine Augen funkelten sie matt an und sie musste scharf die Luft einziehen, weil es ihr fast so vorkam als könne er in ihren Kopf eindringen. Da sie meist davon überzeugt war, dass Angriff die beste Vereidigung war, bombardierte sie den Fremden direkt mit einem Fluss aus Fragen. „Wo bin ich hier? Warum bin ich hier? Wer sind Sie? Und überhaupt wie lange habe ich geschlafen… oder haben Sie mich ausgeknockt?“

Etwas verwundert, aber dennoch auch ein klein wenig amüsiert, rümpfte ihr Gegenüber die Nase. „Ziemlich viele Fragen.“, gab er zunächst zurück und bemerkten ihren ernsten Blick, der verhieß sie würde weiter bohren.

„Chihuahua, falls du in Erdkunde halbwegs passabel warst.“, beantwortete er ihre erste Frage. Lana überlege kurz, in Erdkunde war sie bei weitem kein Ass gewesen, aber wenn sie sich nicht täuschte war Chihuahua eine Wüste zwischen Mexiko und den USA. Doch viel Zeit zum Nachdenken ließ er ihr nicht. „Du bist hier, weil ich wissen will woher du dieses Tonbandgerät hast. Wer ich bin ist uninteressant, falls du es nicht auf Anhieb schon erkennst.“, fügte er hinzu und streifte zufällig sein Shirt bei dem Satz, auf dem das eingravierte „S“ zu sehen war. „Zwei Tage und knappe 3 Stunden bist du in den Schlaf gefallen, auch ohne dass ich dir den Schädel halbwegs zertrümmern musste. Du hast es vermutlich nicht so mit Höhenflügen.“, vermerkte Kal-El spitz und Lana konnte ein minimales Grinsen auf seinen Lippen erkennen. Belustigte sie in etwa? Ihre Augen wanderten zu seinem Shirt und obwohl es ziemlich dunkel war erkannte sie die dünne graue Schrift und runzelte die Stirn. Konnte das den wirklich wahr sein? Oder wollte er sie auf den Arm nehmen? Er sollte Superman sein? Bzw. der ehemalige Superman, der Regenmann… das sollte sie ihm glauben? Würde jedoch den seltsamen Spitznamen von Deathstroke erklären. ‚Supes.‘, wiederhole sie in Gedanken und versuchte ruhig zu bleiben. Natürlich hatte sie ihn schon einige Male in Fernsehen oder von weitem gesehen, aber so richtig Live noch nie.
 

Sie wusste wie stark er war, die Polizei hatte einen ganzen Karteikasten über ihn angelegt. Besonders intensiv hatten sie sich aber erst mit ihm beschäftigt als er sich Darkseid angeschlossen hatte. Doch dieser hatte veranlasst, dass einige Dokumente über Superman einfach verschwanden. Mit Bestechung oder eben auf andere Weise. Meist tödliche Weise.

Die Brünette wusste, dass sie dem Regenmann keine Schwäche oder Furcht zeigen durfte. Sie war für ihn nur ein einfacher Mensch, aber dies auch noch zuzugeben, sich auszuliefern, kam einer Lana Lang mit Sicherheit nicht in den Sinn. Also führte sie ihre „lustige“ Fragerunde weiter. „Und warum sind wir hier in einer Wüste? Dachte so etwas gibt es nicht mehr seit Darkseids Erscheinen. Willst du mich verdursten lassen? Oder fallen dir bessere Qualen ein? Wieso willst du wissen woher ich das Tonbandgerät habe? Diese Information ist völlig nutzlos, ebenso wie der Inhalt dieses Bandes.“, parlierte sie weiter bis er ein leises Stöhnen von sich gab und sie unterbrach.

„Ich habe vergessen wie anstrengend ihr weiblichen Erdlinge doch sein könnt.“

„Ach du hast Erfahrung mir uns?“ erwiderte Lana etwas schnippisch, als ob sie sich beleidigt gefühlt hätte.

„Mehr oder weniger, Erdling. Ich dachte du seist so etwas wie ein Kommissar. Hat dir die Polizei etwa nicht alle Informationen über mich ausgehändigt?“, lachte er auf und sprach dann aber direkt weiter. „Ich beziehe die Kraft aus eurer Sonne, deshalb lebe ich hier, meistens. Das ist der einfache Grund. Ob ich dich verdursten lasse oder dir zuerst die Zunge rausschneide weiß ich noch nicht, wird sich mit der Zeit zeigen.“, fügte er noch hinzu. Sie wollte Antworten, sie bekam Antworten, warum sollte er sich auch Gedanken über ein einfaches Menschenwesen machen? Auch mit diesen Informationen, die ein Lex Luthor schon vor Jahren von ihm hatte, konnte sie ihm nichts anhaben. Bei weitem nicht. „Darkseid glaubt an einen Hinterhalt, deshalb sag mir woher du dieses Tonbandgerät hast. Er wird dir vielleicht sogar seinen Dank aussenden. Wenn du Glück hast. Treue Untertarnen weiß er ab und an zu schätzen.“
 

„Wie nobel von ihm, aber darauf kann ich mit gutem Gewissen verzichten.“, entwich es ihr ohne Nachzudenken, als der große Dunkelhaarige schon vor ihr stand- schnell war er also auch noch.

„Dein Ton ist respektlos.“, zischte er in ihr rechtes Ohr und streifte ihre Wange. Seine Augen nahmen einen bedrohlichen Ausdruck an, doch Lana versuchte seinem Blick standzuhalten ohne ängstlich zu wirken.

„Warum sollte ich jemanden Respekt zollen, der die Welt, in der ich lebe zerstört?“

„Er zerstört sie nicht, er regiert sie lediglich.“, dementierte Kal-El, doch die junge Frau vor ihm ließ sich nicht beirren.

„Und unter welchen Umständen regiert er sie? Dass Menschen sterben, nur, weil er seinen Willen nicht bekommt? Dass seine Ideale Gesetz sind, obwohl er hier nicht geboren wurde? Du warst doch ein Mitglied der Justice League, wie konntest du das zulassen?“, rasch als sie die Worte beendete hatte, griff seine Hand nach ihrem Hals und umfasste ihn. Wie konnte sie diesen Namen erwähnen. Die Liga der Gerechten war Geschichte, zumindest für ihn. Soviel Zorn, der in ihm emporstieg als er nur daran dachte wieder einer von Ihnen zu sein. Er verband mit diesem Team, seinem ehemaligen Team, einen abgrundtiefen Hass, der aus unermesslichem Schmerz entstanden war. Diese Menschenfrau hatte keine Ahnung was er durchmachen musste, genauso wie alle anderen ihn immer als Verräter darstellten, dabei kannten sie nur die halbe Geschichte und einige Lügen, die dazu gedichtet wurden. Sein Griff war beherrschend locker im Gegensatz, zudem was er sonst mit einem schwächelnden Menschenlein anstellen konnte. Immer noch war ihr Blick starr auf seinen gerichtet – so unfassbar stur und unüberlegt.

„Na los drück zu, töte mich. Dann wirst du nie erfahren, wer mir das Tonbandgerät gegeben hat!“ spuckte sie ihm entgegen. Kurz drückte er etwas fester zu und sie röchelte, doch dann wurde ihm schnell bewusst, dass sie Recht hatte. Lana saß aufrecht mit seiner Hand an ihrem Hals auf dem bettartigen Untergrund, wo er sie zuvor hingelegt hatte, als sie geschlafen hatte. Natürlich hatte sie wie jeder Mensch Angst vor dem Tod, aber sie war wirklich ein Naturtalent darin, dies zu verbergen. Sie wurde sich gewahr, dass er seinen Griff wieder lockerte, sie aber dennoch nicht losließ. Er drückte sie gegen die Bettwand und sein ästhetisches Gesicht, was sie selbst jetzt noch so unfassbar in den Bann zog, kam ihren näher. Wie konnte sie in solch einer Situation in Ekstase kommen – erneut. Zum zweiten Mal. Sie fühlte sich unbeholfen und gefangen in ihrem eigenen Körper. Sie konnte sich diese Exaltiertheit gegenüber ihm nicht erklären, sie war falsch und widerwertig. Er war der Feind, er war schlecht … und dennoch diese Lippen waren einfach verführerisch. Selbst seine perfekt angelegten Ohrläppchen wirkte auf sie aphrodisierend.

Gegebenenfalls lag es auch einfach daran, dass sie „trauriger Weise“ seit über drei Jahren keinen Sex mehr gehabt hatte. In der High-School war sie kein Kind von Traurigkeit gewesen, aber seit sie die Akademie besucht hatte und irgendwann aufgestiegen war, hatte sie sich irgendwie von der Männerwelt verabschiedet. Zu ihrem Erstaunen vermisste sie es irgendwann nicht einmal mehr. Wieder einige Zeit später liebte sie es sogar alleine zu sein. Selbst einfach Dates waren ihr zu kompliziert gewesen. Ihr Job vereinnahmte sie zunehmend und an ihren freien Tagen quetschte sie Freunde und Familie, den kleinen Rest den sie noch besaß, hinein. Aber auch das verringerte sie zunehmend, da sie die Zeit für sich genoss und die meisten ihrer Freunde selbst Familien gründeten und sie größtenteils nur noch als Babysitter diente. Man könnte meinen sie hätte kein erfülltes Leben, würde sich nach Familie, Kindern und der ganz großen Liebe sehnen. Doch dieses Gefühl kannte Lana Lang nicht mehr. Natürlich verspürte sie ab und an den inneren Trieb nach Körperkontakt und fragte sich ob es in ihrem Alter normal sei, keine Familie gründen zu wollen wie alle anderen. Möglicherweise entfernte sie sich deshalb immer mehr von der „“Zivilisation“ oder wie andere sagen würden von sozialen Kontakten. In ihren Job hatte sie täglich mit unzähligen Menschenmassen zu tun, unfreiwillig, obgleich sie keinesfalls kontaktscheu war. Dennoch liebte es die Brünette abends in ihr Bett zufallen – alleine – in ihrem ruhigen kleinen Apartment, was dicht am Waldrand lag fernab von der Stadt. Ein Hund wäre unter Umständen noch recht nett gewesen, aber für den hätte sie auch keine wirkliche Zeit gehabt. Höchstens sie würde ihn sich mit ihren Eltern teilen, die Gott sei Dank noch unter den Lebenden weilten. Aber wer wusste schon für wie lange noch. Im Gegensatz zu ihrer Jugendzeit liebte sie es Zeit mit ihren Eltern zu verbringen, aber zuweilen schämte sie sich auch innerlich. Denn welche Eltern erwünschten sich nicht ihre Tochter zum Altar zu führen und ihr Enkelkind in den Armen tragen zu können? Aber nur um andere glücklich zu machen, ein Leben führen was einem selbst missfiel?
 

Als ihr Kopf leicht an den Bettrahmen stieß kam sie wieder zu sich und erkannte seinen zweifelnden Blick sofort. „Du wirst mir sicher nicht auf der Stelle verraten, wer dir dieses Band zugesteckt hat oder wo du es gefunden hast.“, analysierte er ihr Verhalten und ließ sie dann überraschenderweise los. „Aber du wirst reden, glaub mir.“, fügte er mit einem leichten Grinsen hinzu. Dann entfernte er sich von ihr bis er schließlich ganz aus dem Raum verschwunden war. Die Tür hinter sich natürlich verschlossen. Lana saß in einem Gefängnis aus Glas. Ohne Heizgerät für die Nacht.
 

Die Sonne prallte durch die Fenster auf ihre Stirn…
 

Die Wüste beherbergte den Fluch der Natur in sich, des Tages glühte das Feuer auf den immer fallenden Kreislauf und des Nachts erfriert man fast an der rauen Kälte, die den Sand durchstreicht…
 


 

~*~
 


 

Sie wusste nicht mehr wann und für wie lange sie wieder einmal weggetreten war nachdem sie sich vor lauter Kreislaufproblemen kaum noch sitzend auf dem Bett gehalten hatte. Ihre Beine waren zittrig gewesen, ihre Haut klebte tags und nachts überzog sie eine Gänsehaut. Kalt- Warm – Kalt – Warm. Kein Essen und kein Trinken seit über 72 Stunden – zumindest wenn sie es nur halbwegs gut abgeschätzt hatte. Wie grausam diese Art von Folter war. Sie hatte sich schon in Gedanken dabei erwischt ihn um Hilfe anzuflehen, aber ihr Stolz stand ihr im Wege. Vielleicht diesmal zu ihrem Verderben. Er hatte nicht gelogen – sie würde reden, wenn er sie weiterhin auf solche eine Art folterte. Auch wenn ihr Innerstes noch glaubte all dem Stand zu halten, ihre Vernunft wusste es besser. Da sie sowieso schon zu niedrigem Blutdruck neigte schlug ihr die tägliche Hitze noch mehr auf dem Kopf als sonst.
 

Etwas Kaltes legte sie auf ihre Stirn, Lana wusste nicht mal mehr ob sie noch träumte oder schon halbwegs wachte, denn Kälte war ihr sehnlichster Wunsch in diesem Moment. Jedoch wäre dies doch zu utopisch gewesen, oder etwa nicht? Eine Wasserperle lief über ihre Nase hinunter auf ihre Lippen. Leicht öffnete sie den Mund und genoss die Feuchtigkeit in ihrer Kehle. Welch‘ ein Genuss, wie wertvoll einfaches Wasser sein konnte, wenn man halb am Verdursten war. Die Brünette konnte es immer noch nicht so ganz fassen als ein zweiter Tropfen sich in ihren Lippenenden sammelte. Zunehmend wurde ihr bewusst, dass jemand ihren Kopf stützend in seine Hände gelegt hatte und ein nasses Tuch auf ihrer Stirn lag. Lana war noch ziemlich benommen und erkannte zunächst nur die Haarspitze ihres Versorgers, dennoch konnte sie sich denken, wer sie hier quasi pflegte. Ohnehin musste sie bei dem Gedanken eigentlich lachen, denn warum sollte dieser Mann sie zunächst kujonieren und dann umsorgen?
 

„Aurora weilt wieder unter den Lebenden.“, höre sie seine tiefe Stimme, auch wenn sie noch wie aus der Ferne klang. Er strich erneut über ihre Stirn und Lana zuckte kurz zusammen.

„Du kennst dich wirklich gut mit Märchen aus.“, krächzte sie leise vor sich hin, aber Kal-El besaß ein hochempfindliches Gehör und schmunzelte.

„Vielleicht habe ich auch als Kind nur einfach zu viele Disney-Filme gesehen, weil ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft mich dazu gezwungen hat.“
 

Verwirrt blinzelte Kommissar Lang den Mann ihrer schlaflosen Träume an. Warum fühlte sie sich plötzlich so seltsam? Dornröschen war immer ihr Lieblingsmärchen gewesen – eventuell, weil sie damals noch an den Prinzen auf dem weißen Schimmel geglaubt hatte und gehofft hatte er würde auch zur ihr reiten eines Tages. Sie hatte diesen Film fast jeden Tag gesehen – ihre Mutter – ihren Vater und auch die Nachbarskinder damit genervt. Ab und an musste diese mit ihr auch den Film nachspielen. Sie hatte sie quasi dazu gezwungen – selbst die Jungs. Kurz stoppte ihr Atem.
 

„Ich habe mir kurz deine Manteltaschen angesehen. Kommissarin Lang.“, sprach er weiter und ihr wurde immer mulmiger zu mute. Einerseits weil sie wusste, dass er das Tonbandgerät mit Sicherheit an sich genommen hatte, anderseits weil ihr langsam klar wurde wer „Supes“ eigentlich war und das sie ihn kannte. Schon seit ihrer ersten Begegnung kam er ihr so vertraut vor, aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben. Aber diese Anspielungen auf Dornröschen und sein letzter Satz, indem er ein Nachbarsmädchen erwähnte. Das konnte doch kein Zufall sein.

„Mir scheint die kleine Sandkastendetektivin verfolgt mich bis ins hohe Alter.“, wieder ein Hinweis, der ihr den Magen umdrehte. Trotz der scheinbaren Sticheleien, wirkte seine Stimmlage sanfter als zuvor. Oder hatte sie sich das Ganze nur eingebildet?

„Du fragst dich sicher, warum ich es dir verrate.“, flüsterte er ihr in das linke Ohr und ihr Nackenhaare stellten sich auf. Indes leider nicht aus Furcht, sondern wieder Mals aus purer Erregung. Sie konnte sich nicht mehr an viel aus ihrer Kindheit erinnern, doch an den netten Nachbarsjungen der Familie Kent schon. Er war damals ein Blickfang gewesen. Ein kleiner Nerd und vor allem viel zu nett, wie oft hatte sie ihm eine runtergehauen und er hatte sich nicht gewehrt? Dabei wäre sie bestimmt am anderen Ende der Stadt gelandet hätte er sich tatsächlich einmal gewährt, wenn sie jetzt so genau drüber nachdachte. Aber wer konnte auch schon ahnen, dass ihr lieber kleiner Smallvillejunge ein überdimensionales Alien war aus dessen Augen rote Lava-Glut schoss, wenn es wütend war?! Zumindest hatte sie es so gehört.
 

„Weil du sowieso sterben wirst.“, hauchte er in ihre Ohrmuschel und nun klang seine Stimme genussvoll, als ob all diese Sanftmütigkeit, die Lana sich erhofft hatte, die Erinnerung an eine gemeinsame Kindheit, nur ein Trugbild gewesen wäre. Seine Nasenspitze streifte ihre Wange, was ihren Körper leicht zum Beben brachte. Nur mit minimaler Geschwindigkeit drehte sie ihren Kopf leicht zu ihm. Braun traf auf Blau für einen kurzen Moment.

„Was hat dich so grausam werden lassen, Clark?“ Es war fast nur ein Wispern, doch dieses Mal erblickte sie keinen Zorn in seinen Augen, sondern etwas anders, etwas Undefinierbares. Seine Wangenmuskeln spannten sich, doch er hielt ihrem Blick stand und rückte sogar noch etwas näher. Als seine Nase, die ihre an stupse war es fast so als würde Lanas Körper sich elektrisch aufladen.

„Sie war meine Welt und er hat sie mir genommen.“, waren die Worte, die sie zwar verwirrten, ihr trotzdem genug Erklärung gaben, warum er so geworden war wie er nun einmal war. Von außen ein unzerstörbares Wesen, von Innen nur ein zerbrechlicher Welpe, dessen Herz nach Trauer und Rache schrie. Das Blau seiner Augen verschwamm leicht in ihrem Rehbraun als sie zur nächsten Frage übergehen wollte, aber ein weiterer Tropfen des Tuches auf ihre Lippen zusteuerten. Fast wie benebelt öffnete sie gierig ihren Mund und schnappte nach der Flüssigkeit. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, ihr Körper gierte danach, fast so sehr wie er danach gierte ihn zu spüren. Seine Handfläche drückte leicht auf den Waschlappen und noch mehr floss hinab. Seine Finger legten sich vor ihre Lippen als wollte er sie verschließen.

„Nicht so gierig, Prinzessin.“, hörte sie seinen spitzen Unterton erneut, aber sie war zu fixiert jeden Wassertropfen abzubekommen, den sie kriegen konnte. Zunächst unbewusst stemmten sich ihre Lippen gegen seine Finger und ihre Zunge legte über seine nasse Haut. Etwas irritiert und auf eigenartigerweise belustigt überließ er ihr seinen Finger bis sie sogar langsam daran saugte. Mit dem Daumen strich er weiter über ihre roten ausgetrockneten Lippen, seinen Zeigefinge ließ er weiter in ihren Mund gleiten. Dürstend nahm sie ihn in sich auf und umkreiste seinen Finger mit der Zunge.

„Willst du mich aussaugen, Vampirella.“, jauchzte Kal-El und beobachtete sie amüsiert dabei wie sie unter ihm lechzte, als er einen weiteren Finger in ihre Mundhöhle schob und ihn sogar auf und ab bewegte dabei. Fast als würde er sie fingern, nur an der falschen Stelle. Schon lange hatte er keinen intensiven Gedanken mehr an die sexuelle Interaktion zwischen zwei Menschen gedacht, doch gerade schwoll die Region in seinen unteren Bereich deutlich an. Obgleich dieses schwache Menschenwesen gerade kaum bei Kräften war, saugte sie an ihm wie es eine gute Frau eigentlich an einem Schwanz tun sollte. Am besten an seinem Schwanz. Welche absurden Gedanken! Am liebsten hätte er sich selbst geschlagen, aber wie konnte man bei diesem Anblick auch nicht an so etwas denken. Sie war wehrlos, lutsche an seinen Fingern und stöhnte dabei ab und an auch noch.
 

Fast zaghaft strich er mit der freien Hand über den Rest ihres Körpers, kurz vor ihrem Reisverschluss stoppte er eine Sekunde. Kein schriller Aufschrei, keine Widerworte. Zu schwach oder wollte sie das etwa?

Who cares – mit einem Finger zog er den Verschluss herunter und seine Hand wanderte zu ihrem Höschen. Sie schwächelte, drückte sich dennoch erpicht ihm entgegen. Als er ihren Slip leicht zur Seite schob, wusste er auch wieso. „Ist da jemand scharf auf mich?“, raunte er belustigt und noch etwas mehr angeturnt als zuvor. Er hatte zulange verzichtet, hatte vergessen wie wunderbar es war eine Frau in den Wahnsinn zu treiben, bevor er sich in ihr ergoss. Vor einigen Minuten noch hätte er sie am liebsten mit allen Todesdrohungen der Welt zugeschüttet, aber jetzt wollte er sie um den Verstand bringen – auf völlig andere Art und Weise. Das Verlangen in seinen Lenden pochte wie wild. Er wusste, dass er den größten Teil der Arbeit selber machen musste, wenn dies hier funktionieren sollte, aber dies hatte irgendwo auch seinen ganz besonderen Reiz.

Kal-El packte mit der Hand, die noch in ihrem Mund zuvor verweilt hatte, in ihren Nacken und zog sie zu sich. So nahe, dass seine Zunge den Rest der Feuchtigkeit entfernen konnte, die noch an den äußeren Ecken ihrer Lippen hang. Wieder erhaschte er ein erregtes Wimmern aus ihrer Kehle. „Wenn ich es dir besorgen soll, hättest du es gleich sagen können.“
 

Lana verstand die Welt nicht mehr. Den Clark Kent, den sie von damals kannte, gab es nicht mehr. Niemals hätte sie sich auch nur ansatzweise vorstellen können, dass er einen solchen Sprachgebrauch besaß – aber es machte sie an. Skurril und abartig betätigte ihr Gehirn, doch ihre pochende und feuchte Freundin im unteren Bereich interessierte dies alles nicht. Sie wollte einfach nur noch, dass er sie nahm, voll und ganz in sich aufnahm als wäre es das letzte, was sie jemals tun würde.
 

Dann spürte sie plötzlich zwei Lippen, die ihre weich umkreisten, sie leicht anknabberten dann sich aber wieder loslösten. Fast erwartungsvoll bat seine Zunge um Einlass und sie gewehrte. Alles in ihrem Körper fing an zu kribbeln. Was passierte gerade hier? Was machte er mit ihr? Der kleine Nachbarsjunge war drauf und dran sie zu verführen – mit Leib und Seele. Sie wollte sich von ihm reißen, doch ihr Körper und auch ihr Geist versagten völlig.
 

~*~
 

Nur im Halbschlaf nahm Lana ein seltsames Geräusch von Draußen wahr. Aber ihre Hände spürten immer noch den Adonis artigen Körper unter ihr, den sie letzte Nacht so begehrt hatte. Ein leises Schnarchen seinerseits bestätigte ihr, dass er tatsächlich noch unter ihr lag und ihr Kopf auf seiner Brust lag. Fast erfüllte es sie mit Freude und purem Glück, obgleich sie sich ihrer Missetat stellen musste, früher oder später. Sie hatte mit einem Diener Darkseids geschlafen ohne jegliche Gegenwehr. Egal wieviel Gutes er zuvorgetan hatte, er war in Gegenwart ein Feind der Menschheit. Sie konnte diesen Faktor nicht außer Acht lassen, noch nicht.

Doch gerade in diesem Moment, wo ihr Bewusstsein noch nicht völlig auf Hochtouren war, wollte sie diesen Augenblick einfach genießen. Die Wärme seines schlafenden Körpers, die starken Armen, die er um ihren Rücken geschlungen hatte, egal ob unbewusst oder bewusst,- es fühlte sich gut an. Mehr als gut. Wenn sie an gestern zurückdachte, würde sie im Schlaf noch erröten. Er hatte sie mit einer Hand ausgezogen und sie hochgehoben als wäre sie ein leichtes Blattpapier. Vermutlich fühlte es auch so für ihn an, er war Superman – nein der Regenmann. Nichts destotrotz konnte er ganze Häuser emporheben, sie als zierliches Fräulein war wohl ein Witz dagegen. Sie war so erschöpft gewesen, dass er sie einfach packen konnte und auf seinem Glied herumreiten ließ – wie eine Puppe, die keine eigene Persönlichkeit hatte. Wie eine Sklavin, die keinen eigenen Willen hatte. Doch nach der unendlichen Durststrecke ihres Sexlebens hatte sich ihre kleine Freundin nach solch einem Mann gesehnt. Meist schämte sie sich für ihre fast kindliche Figur, ihre kleinen Brüste und ihre viel zu schmalen Hüpfen. In der High-School war sie noch der Renner gewesen, doch nach und nach wurden aus Jungs Männer, und die standen nicht auf keine kleinen Mädchen mehr, sondern auf wohlgeformte Frauen. Doch Clark hatte sie fühlen lassen als wäre sie solch eine Frau. Es war nicht auszuschließen, dass dies der Ritt ihres Lebens gewesen war. Fatal. Beschissen. Zum Kotzen. So konnte man es nur formulieren.
 

Ihre Gedanken wurden unterbrochen als ihr das von Draußen kommende Geräusch wieder in der Ohrmuschel rauschte.

Lana konnte diesen Laut nicht identifizieren, auch wollte sie sich nicht davon stören lassen, aber es summte immer penetranter in ihrem Kopf. Mit der Zeit vernahm sie ebenso, dass der Ton sich veränderte. Mühselig rieb sich die Brünette ihre Augen und richtete sich ein klein wenig auf. Die Sonne brannte schon wieder am Himmel und die Strahlen bedeckten ihr Gesicht. Sie blinzelte und starrte hinaus. Alles schien unverändert oder etwa nicht? Lana runzelte die Stirn und glaubte, dass der Ton von draußen langsam nach Innen wirkte. Verwirrt blickte sie noch einmal genau in die Ferne, als sie plötzlich einen Riss in der Scheibe wahrnahm. Stück für Stück zersprang das Glas bis der Laut sich noch um einen Ton schriller erhob und alles zerschnitt. Mit einem riesigen Knall fielen tausend Scherben auf den Boden und auch ihr nächtlicher Lover erwachte langsam aber sicher aus seinen Träumen.

Kal-El strich sich halb verschlafen über das Gesicht, blickte erst zu der halbnackten Schönheit, die nur in ein Bettlacken gewickelt war, neben sich und dann zum Fenster, was nicht mehr vorhanden war.

„Was zur Hölle ist hier los?“, entkam es ihm leicht verärgert.

„Ich weiß es nicht.“, antworte Miss Lang ebenso ahnungslos wie er als unerwartet eine Frau im Fensterrahmen stand – den Mund aufgerissen als hätte sie gerade geschrien. Ein schwarzes Lederoutfit, also ein Hauch von Nichts, umhüllte ihre kurvigen Hüpften und ihren üppigen Busen. Blondes Haar fiel über ihre Stirn und ihre Augen umrundeten eine schwarze Maske. Auch wenn Lana zuvor noch nicht ganz wach gewesen war, jetzt war sie es und in ihrem Gehirn ratterte es. Diese Frau hatte das Fenster gesprengt mit der Kraft ihres Sonarschreies. Der schwarze Kanarienvogel. Die Blitzschwalbe. Black Canary.

„Habe ich dich erschreckt?“ zwitscherte die sexy Blondine und trat einen Fuß in den Raum hinein. Böser Fehler oder steckte dahinter ein maßgeschneiderter Plan?
 

Es vergingen nur Sekunden in denen Kal-El ein.

„Was willst du hier?“ in die Richtung der schwarzgekleideten Frau warf und ein Wurfstern unverhofft durch die Luke auf Superman zu steuerte. Er traf ihn mitten auf der Brust. Blut floss über einen Bauch, doch nach einem kurz verzehrten Gesicht, wollte sich der junge Mann das Wurfmesser, dass die Form einer Fledermaus zeigte, wieder entfernen. Als er es gerade raus ziehen wollte schimmerten die Endzacken des Sterns grünlich und er schrie vor Schmerz auf. „Kryptonit!“, entkam es ihm schmerzhaft und er ballte seine Hand zu einer Faust. Lana erkannte das Zeichen des Wurfmessers. Es war das Zeichen der Fledermaus, des dunklen Ritters aus Gotham. Batman.

Sekunden später, als sie ihren Gedanken sortiert hatte, schwebte der schwarze Rächer auch schon ins Zimmer hinein. Seine dunklen Augen fixierten die hellen von Clark.

„Du weißt wieso ich hier bin.“, raunte die manipulierte Stimme unter der Maske und Kal-El lachte bestürzt.

„Egal, was du vorhast, du wirst niemals siegen. Das weißt du.“, antwortete der Brünette und versuchte sich weiterhin den Wurfstern mühevoll aus der Haut zu ziehen. Doch dann flog ein Pfeil durch die Luft und traf Kal-El auf der anderen Brustseite. Wieder schimmerte es grün. Aus dem Nichts gesellte sich ein großgewachsener Mann mit grüner Kapuze in die Runde und hielt einen Bogen gespannt auf Superman gerichtet. Green Arrow.

„Wir haben keine Zeit für ein Pläuschen bei Kaffee und Kuchen Jungs.“, erwiderte er mit einem witzelnden Unterton und fügte ein. „Ich übernehme hier. Hol du das Tonbandgerät.“ Batman nickte nur kurz und verließ dann mit schnellem Schritt den Raum.

„Ihr glaubt doch nicht wirklich, das ihr damit durchkommt!“ schnauzte Kal-El in die Runde und versuchte nun auch mit der freien Hand den Pfeil aus sich zu ziehen, doch wieder wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht als ihn ein Seil umschloss. Ein gelblich glänzendes Lasso, das ebenso mit Kryptonit versetzt war wie auch der Wurfstern und der Pfeil. Eine schwarzhaarige Amazone zog am anderen Ende daran und ihre Augen verzogen keine Miene. „Für den Moment kommen wir vielleicht doch damit durch, alter Freund.“, erklang ihre ziemlich tiefe Stimme für eine Frau und sie machte keine Anstalten ihn loszulassen. Die Frau, die angeblich keinen leiblichen Vater hatte sondern von Zeus selbst zum Leben erweckt worden war. Wonder Woman.
 

Viel zu schnell geschah es auch noch, dass Lana von einem roten Blitz ohne Vorwarnung gepackt wurde und halbwegs in ihre Klamotten zurückbefördert wurde. Mit einem Windzug befand sie sich außerhalb des Hauses und starrte auf einen roten Anzug, der mit einem Blitz markiert war. The Flash.

„Tut mir Leid, Ma’am für diese voreilige und stürmische Rettungsaktion, aber für einen Termin war ich vermutlich schon zu spät dran.“, grinste der fixe Superheld, der wohl noch ein wenig jünger war als sie. Aber das er sie Ma’am nannte musste nun doch noch nicht sein. Auch, dass sie gar nicht gerettet werden wollte eigentlich kam ihr jedoch nicht über die Lippen. Dann tauchte plötzlich vom Himmel ein weiteres Wesen auf. Es flog genau auf sie zu. Ihr blondes Haar wehte im Flugwind und ihre kristallblauen Augen glühten. Lana kannte diese Augen, es waren dieselben, die auch Clark trug. Das rote Cape flatterte umher als sie landete. Das „S“ auf ihrem blauen Shirt stach sichtlich hervor. Sie war es eindeutig. Supergirl.
 

„Wo bleibt er?“, waren ihre ersten Worte und der rote Blitz deutete auf zwei Sandberge, die in der Nähe waren. Lana glaubte fast sie sehe eine Fata Morgana. Ein riesiger Berg Wasser sprang aus den Bergen hervor und kam immer näher. Angeführt von einem Blondschopft in orange-grünen Anzug. Auch ihn vermochte die Kommissarin aus den Medien zu kennen. Der Gott des Meeres, der mit Fischen sprechen konnte. Aquaman.

„Bring Sie in Sicherheit, ich kümmere mich um den Rest unseres Teams, bevor Curry das ganze Anwesen überschwemmt und sie keine Schwimmflügel dabeihaben. Du kennst sie ja, immer vergessen sie das wichtigste.“
 

„Du musst selbst jetzt noch Witze reißen nicht?!“ rollte die Blondine die Augen und entnahm ihm, die immer noch etwas schweigsame Lana, die nicht wusste was hier gerade mit ihr und auch ihrem nächtlichen Lover passierte. Aquaman wollte das Haus überfluten? Von weitem formte sich ein „Daum hoch“ aus der Wasserflut die immer näher an sie heran rollte. Die Gabe es zu kontrollieren war faszinierend, er hätte damit ganze Städte vernichten können. Gut zu wissen, dass solch ein Metawesen auf der Seite der Menschheit war. Und nicht auf Darkseids. Dennoch hatte Lana Angst um Clark, obgleich sie sich denken konnte, dass er nicht einfach so zu töten war.
 

„Achja sie hat mit ihm … du weißt schon Bom Bom gemacht. Vermutlich, es sah zumindest danach aus.“, dabei schob er seinen Zeigefinger in ein geformtes Loch und zuckte danach mit den Schultern, „Vielleicht solltest du sie vorher ausnoggen, damit sie unser Versteck nicht verrät. Man was ja nie.“
 

„Was?“ entkam es Lana blitzartig, doch ehe sie eine weitere Erklärung abgeben konnte, hatte sie schon die Faust der Blondine in ihrem Gesicht hängen. Wieder fiel sie in ein Loch aus Schwärze…
 

~*~
 

„Glaubst du wirklich er ist ein zahmes Lämmchen geworden, nur weil er mit dieser Frau geschlafen hat, vermutlich? Er hat zugelassen, dass John und Hal sterben.“
 

Victor rieb sich die Stirn, als er an das Gespräch mit Dinah zurückdachte. Natürlich hatte sie Recht Darkseid hatte zwei ihrer wichtigsten Mitglieder getötet. John Jones, wie er sich hier auf Erden genannt hatte. J'onn J'onzz wie er eigentlich auf seinem Heimatplaneten genannt wurde, aber niemand diesen Namen aussprechen konnte, sodass Kara ihn nur oftmals „J“ genannt hatte. Kurzerhand der Martian Manhunter, einer der Stärksten und Schlausten in ihrer Gruppe, somit ein großer Verlust. Er hatte sich geopfert, zum Wohle der Gruppe – in Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Ebenso sein alter Freund Hal Jordan, die grüne Laterne. Natürlich es gab einige von ihnen, nach seinem Tod schickten die Lantern Corps John Steward zur Hilfe, aber auch diesen zerschmettern die Anhänger von Darkseid in Stücke. Green Lantern erlosch in der Dunkelheit des Bösen. Nach diesen drei Verlusten beschlossen die restlichen Mitglieder der Justice League der Kampf auf Eis zu legen. Zumindest vorerst. Wenn der Gegner unbesiegbar schien, musste eine List die ganze Sache lösen. Welche war ihnen bis vor ein paar Wochen noch fraglich gewesen. Aber seit einigen Hinweisen, die vermutlich von Lex Luthor selbst stammten, glimmte ein neuer Hoffnungsschimmer am Firnament auf. Aber dazu hieß es erst einmal ihn zu finden. Lex war schon immer ein kluger Kopf gewesen. Er wusste wann er seine Macht auskosten konnte und wann er sich zurückhalten musste. So auch verschwand er unvorhersehbar als Darkseid erschienen war. Natürlich war er nur ein Mensch und dennoch blieb er unverschworen der Erzfeind von Superman und das sollte schon etwas heißen. Denn Luthor war vermutlich dreimal so schlau wie die gesamte Liga der Gerechten. Er hatte sogar seine eigene Liga der Ungerechten gegründet. Unzählige wollten sich ihm anschließen, doch er nahm nicht jeden von ihnen auf. Wählerisch und wohlbedacht handelte der unverfrorene Geschäftsmann der ehemaligen LexCorp Industries stets. Und geheim zu halten wer alles dazu stieß mit der Zeit war auch ein taktischer Vorteil. Er konnte seinen Gegner immer wieder mit neuen Gesichtern überraschen, die schlussendlich doch nur für ihn arbeiteten.
 

Und nun lag hier diese Frau, die teilweise Rätsel aufgab. Einige hatten sie schon gelöst. Es handelte sich um Lana Lang, eine sechsunddreißig jährige Frau, die ein paar Jahre jünger aussah, die in Smallville aufgewachsen war. Genau wie Clark.

Sie hatte eine Polizei Akademie besucht und anscheinend erfolgreich abgeschlossen. Sie lebte alleine in Metroplis. In einem bescheidenen kleinen Apartment, etwas abseits vom Hauptzentrum der Stadt. Sie schien laut gewisser Quellen eine Abneigung gegenüber Darkseid zu haben und war stets dem Gesetzt loyal. Weswegen sich die Fragen auftaten wieso man sie nackt mit einem Befürworter Darkseids gefunden hatte.

Arthur hatte nur abgewunken und glaubte an keine Verschwörung oder Umdrehung ihrer Persönlichkeit. Er tat es als schlichtes Instinkt-Verlangen ab, immerhin war sie auch nur eine Frau und er nur ein Mann. Beide waren nicht gerade mit einem schlechten Aussehen gesegnet, also wieso nicht? Vielleicht hatte Curry sogar Recht.
 

„Wo bin ich?“ hörte der halb mechanische Mann ihre leise Stimme in den Raum fragen. Seufzend trat er einen Schritt näher, sein rechtes künstliches Auge fokussierte sie und berechnete ihren Körperzustand. „Alle Werte im Normalbereich. Ihnen geht es soweit gut, Miss Lang. Zudem befindet sie sich in einer geheimen Einrichtung, die ihnen Sicherheit gewährt. Mehr kann und darf ich ihnen leider nicht verraten.“
 

Die Brünette blinzelte als sie den Dunkelhäutigen genauer ansah. Sein halber Körper war aus Metall oder aus einem Stoff, den sie nicht kannte. Es glänzte silbern bis auf das künstliche Auge, welches an das Terminator Rot von Arnold Schwarzenegger erinnerte. Er war auch einer von ihnen. Cyborg.

Da sich die Justice League anscheinend doch noch im Einsatz befand, hatte der Mann auf dem Tonbandgerät wohl Recht behalten. „Ihr seid noch am Leben.“, es war fast nur ein Flüstern, doch der Mann aus Metall verstand es. „Ein paar von uns sind es wohl oder übel noch. Aber wir sind bei weitem nicht mehr vollzählig. Trotzdem Miss Lang, dies ist eine Information, die sie für sich behalten müssen. Wir haben lange daran gearbeitet, dass der Großteil der Menschheit nicht mehr an unsere Existenz glaubt.“
 

„Also glaubt es Darkseid auch? Aber habt ihr euch mit meiner Rettungsaktion nicht selbst verraten? Clark… ich meine der Regenmann hat euch gesehen.“, erwiderte die junge Frau unsicher und kratze sich am Kopf. Ihr Schädel brummte noch leicht.

„Seien sie vorsichtig Miss, Diana hat ihnen zur Vorsicht Beruhigungsmittel gespritzt, wir wussten nicht wie sie auf uns reagieren würden und wie wir ihre Lage beurteilen müssen, nachdem wir sie schlafend an Supermans Seite gefunden hatten.“, dann holte er noch einmal Luft. „Darkseid ist anscheinend unwissend, doch Clark wusste, dass wir noch leben. Es ist Hoffnung in ihm.“ Lana kam es vor als hätte Yoda gerade zu ihr gesprochen, doch dass Cyborg Hoffnung sah in dem Mann, mit dem sie letzte Nacht geschlafen hatte, erfüllte sie irgendwie mit Glück. Etwas peinlich berührt von der Tatsache, dass alle Mitglieder der Gerechtigkeitsliga wussten, dass sie Sex mit dem Feind gehabt hatte, räusperte sie sich. „Es ist einfach so passiert. Es hat nichts damit zu tun, dass ich weiterhin hoffe, dass jemand Darkseid gehörig den Hintern versohlt.“
 

„Das ist erfreulich zu hören Kommissarin Lang. Denn es war damals Diana, oder sie kennen sie besser als Wonder Woman, die ihnen das Tonbandgerät überlassen hat. Ihre Tarnung wäre sonst aufgeflogen und sie hat immer gehofft, dass diese Aufnahmen bei ihnen in sicheren Händen sind.“, sprach Victor weiter als Lana sich währenddessen an die junge Frau erinnerte, die ihr einst das Band in die Hand gedrückt hatte. Sie hatte sich wirklich gut getarnt, erkannt hatte sie sie damals nicht. Zum Glück vermutlich. Wer weiß, wer dann noch alles hinter ihr her gewesen wäre.
 

„Was erhofft ihr euch von dieser Aufnahme?“, fragte sie zögerlich und richtete sich etwas auf. Victor Stone lächelte leicht. „Die Aufnahme war nur ein weiteres Rätsel, ein Trugbild, eine Ablenkung, von dem was wir wirklich suchen. Ein Chip, der irgendwo in der Kassette verborgen eingebaut war. Es ist eine Karte, ein Weg wie wir in Kontakt treten können.“
 

„Mit wem? Und wieso?“, unterbrach die braunhaarige Frau ihn wieder und lauschte nun sehr intensiv. „Lex Luthor. Ich weiß ein sehr überraschender Name, aber er war es der uns das Kryptonit zugesandt hat. So konnten wir Superman überlisten. Zumindest für einen Moment.“
 

„Er lebt also noch?“, fragte Lana fast erfreut und erleichtert senkte sich ihre Brust und ihr Atem wurde ruhiger als zuvor. „Und Kryptonit hilft auch gegen Darkseid?“

Cyborg lachte wieder auf. „Nein, aber wir vermuten, dass Lex an etwas arbeitet im Verborgenen, etwas was ihn aufhalten könnte. Doch ohne ein wenig Aufwand wird er uns nicht daran teilnehmen lassen. So ist er nun mal. Und ja Clark lebt. Glaubten sie wirklich wir lassen unseren alten Teamkameraden sterben, wenn wir nur auch nur ein wenig Hoffnung haben, ihn zurück zu gewinnen?“
 

„Warum ist er damals gegangen?“, fragte die Brünette vorsichtig und bis sich auf die Unterlippe. Der Dunkelhäutige holte tief Luft. „Im Grunde waren es viele Gründe, Meinungsverschiedenheiten unter anderem, doch der Tod von Lois Lane war dann der ausschlaggebende Punkt, der ihn zum Gehen veranlasst hat. Batman musste sich damals entscheiden ob er sie rettet oder eine andere Gruppe von Menschen. Er entschied sich für die Gruppe, weil viele Menschenleben gegenüber Einen einfach Sinn ergaben. Aber nicht für Clark.“, erklärte er traurig und sah, dass auch Lana nun verstand warum der ehemalige Superheld so verbittert gewesen war. Wenn sie sich recht entsinnte waren zuvor auch Clarks Eltern in einem Angriff ums Leben gekommen. Zumindest hatte sie von der Zerstörung der Kent’s Range gelesen. Was sie nun empfand war reinsten Mitleid, mit einer Kreatur, die alles verloren hatte, was ihr lieb gewesen war. Dennoch hatte es nicht nur ihn getroffen, andere Bewohner dieser Erde mussten auch damit leben. Viele hatten aus Verzweiflung auch falsche Dinge getan. Aber in jedem von ihnen gab es noch Gutes. Gutes, was wieder zum Vorschein gebrachte werden musste. So auch bei ihm.
 

„Ich werde euch helfen ihn wieder zur Besinnung zu bringen.“, sagte Lana fest und ballte ihre Hände zu Fäusten. Es war eine Aufgabe, die eventuell zu groß für sie war. Dennoch wollte sie nicht untätig weiter herumsitzen und nichts tun. Sie hatte aus irgendwelchen unergründlichen Umständen Gefühle für diesen Mann und diese Welt brauchte diesen Mann. Für eine bessere Zukunft. Für eine die Freiheit der Menschen. Für die Liga der Gerechten und Ungerechten. Für den Frieden, der auf diese Welt zurückkehren sollte.
 


 

Ende oder Fortsetzung folgt … (?)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Blue_Lagoon
2016-11-06T22:43:22+00:00 06.11.2016 23:43
Gudden Tach meine Lüübe!

Muss man sich echt erst mal durchkämpfen, ist ja echt ein langer Text, vll schreckt das auch einfach viele ab! Die Welt wird doch immer fauler *LOL*

Also ich habe das Orginal nicht gesehen aber kannst es mir auch gerne mal schicken *ggg*

Ich fand Flash ja voll genial auch wenn er nur kurz vorkam, aber macht immer seiner witze egal wann und wo, fand ich super. Cyborg kümmert sich um lana fand ich auch sweet, ich mag ihn sehr. irgendwie habe ich ein faible für nebencharas oder ???? *g*

Lana und Clark waren immer canon und irgendwie auf dauer langweilig weil sie die super beliebte war und er der schüchterne junge aber hier drehst du den spieß um und das macht es total klasse! :-)
da bekommt man ja fast lust nochmal canon paare zu schreiben!

Schreibstil wie immer sehr gut, hat spass gemacht zu lesen.
Fortzsetzung wäre auch lobenswert!
lieben Gruss
BLUE
Antwort von:  _Natsumi_Ann_
06.11.2016 23:51
Dankeschön :) Kann ich tun ^^
Von:  TigerNagato
2016-11-05T21:11:20+00:00 05.11.2016 22:11
Ha... habe zumindest die hälfte meiner Notitzen gefunden, also muss ich ein bisschen improviesieren, aber die Story ist eh so klasse, dass mit glatt die Worte fehlen.
Hätte es einen Live-Stram beim lesen gegeben, hättest du das breite Dauergrinsen und zwischenrufe á la :"Scheiße!" , "Nein!", "OMFG, das ist nicht wahr!" - alles im Sinne von >wie geil ist das denn< - gehört.

Ich kann auch nicht verstehen, warum das hier dein erster Kommentar ist. Gut, ich muss zugeben, dass die Hochgeladene Version nichts und ich wiederhole gern NICHTS gegen das Original ist. Die Bilder geben der ganzen Story noch einmal einen ganz besonderen Kick. Nicht nur dass jedes einzelne Bild die jeweilige Szene perfekt unterstrichen hat, sie haben die Story aufgelockert und die Absätze gekonnt unterstrichen.

So um jetzt auch noch was zum Inhalt der Story zu sagen, muss ich gestehen, dass ich nach dem lesen des Prologs extra noch einmal Superman VS Batman und ein paar Folgen Supernatural gesehen hatte, um mich besser auf die Story einlassen zu können. Aber egal, was ich mir nach dem Prolog auch vorgestellt hatte, du hast es übertroffen. Lana als Kommissarin, Clark als ... ich will ihn nicht als Böse bezeichnen, also nennen wir es: von der Welt enttäuscht und verdammt wütend. Dabei ist alles so plausiebel und man kann wirklich mit den Personen mitfühlen.
Dennoch muss ich gestehen, dass es einen Punkt gab, an dem ich richtig enttäuscht war. Gerade als es spannend wurde, war es zu Ende. In gewisser weise hast du Recht, dass es eine schöne Momentaufnahme ist und die Geschichte ist in sich stimmig. Dennoch ist da noch so viel Platz nach oben. Ich meine, wie will die Justice League Darkside aufhalten? Wieso hilft Lex der Justice League? Bekommen sie Superman zurück?" Und die wichtigse Frage: warum hat Deathstroke einen so dummen Spitznamen für Superman?

Nein also mal ehrlich ich für meinen Teil hoffe darauf, dass es eine Fortsetzung gibt, denn es wäre Folter mich allein rätseln zu lassen, wie die Situation ausgeht.

Ich ziehe den Hut vor deiner Genialität
Grüße Tiger
Antwort von:  _Natsumi_Ann_
06.11.2016 09:59
Dankeschön für deinen Kommetar <33 Hab mich sehr gefreut.
Du hast Supernatural nochmal geguckt ? xD Oder meinst du smallville?
Ja da wir uns gegenseitig hatten und komischerweise das selbe problem hatten, musst du mich eigentlich verstehen. Du hast eine neue staffel quasi eingeleitet und ich auch und dann haben wir einen CUT gemacht weil es sonst niemals geenetet hätte ;3 Aber vielleicht raffen wir uns ja beide auf noch mehr zu schreiben, aber ich war erleichtert als ich deine FF laß und wusste das du es warst du fast das elbe gemacht hast wie ich xD

Puh vielen gefällt das nicht wenn man bilder in die Word Datei tut deshalb freue ich mich das es dir grfallen hat ... ich war echt mit mir am ringen aber ich fand es auch besser so!!

Ahja den doofen Spitznamen habe ich extra gewählt weil ein Feind sicher keinen guten gibt für seinen feind oder xDDDD Du susper toller straker mann wäre etwas fehl geschlagen haha xD

Tja was Lex vor hat ist ein Geheimniss aber ich fand er war immer ein eigenständiger Firmemboss und will sich sicher nicht Darkseid unterwerfen und er hatte auch Kryptonit warum sollte er ncht auch anders haben ;)

Ich freue mich wenn ich kommentieren darf
Danke nochmal :)
Natsu


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