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And now we can't have it

von

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Tai’s Überraschung

„Ach. Du. Scheiße.“

Das war das Einzige, was Kari hervorbrachte. Und sie war generell keine Person, die man leicht zum fluchen brachte…

Ihren Freunden ging es nicht anders.

Mimi’s Party war das komplette Kontrastprogramm zur entspannten Fahrstuhlmusik.

Bis eben umgaben sie noch die Ruhe und die seichten Klänge des Aufzuges, doch als sie oben im zwanzigsten Stockwerk ankamen und die Fahrstuhltüren sich öffneten, brach förmlich die Hölle über sie rein. Die Freunde standen mit offenem Mund da und mussten sich erst ein Mal in der tobenden Menschenmasse orientieren, während die dröhnende Partymusik sie beschallte.

„Wahnsinn!“, lachte Takeru verlegen und kratzte sich am Kopf, als zwei betrunkene Mädchen an ihm vorbeirannten, die eindeutig zu knapp bekleidet waren. Kari boxte ihn gegen den Arm und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Das ist exzessiv!“, stellte Joe völlig empört fest.

„Wie viele Leute sind das?“, fragte Meiko und wusste gar nicht wo sie zuerst hinsehen sollte.

Sora lächelte die Anderen entschuldigend an. „Tut mir leid, ich hatte keine Ahnung, dass sie so Viele eingeladen hat.“

„Ihr redet den ganzen Tag, aber die wichtigen Dinge vergesst ihr wieder. Man, hier geht es härter zu, als auf den Partys nach meinen Konzerten.“, musste Matt sich lachend eingestehen. Tai war sich sicher, dass diese Party genau nach Matt’s Geschmack sein würde. Trotz seiner langjährigen Beziehung mit Sora, hatte er der Feierei nie komplett abgeschworen. Allein wegen seinen Konzerten und seinen Fans wäre das gar nicht möglich, beteuerte er immer.

Taichi grinste. Er hatte ja keine Ahnung, dass Mimi vorhatte so dermaßen stürmisch in ihr 18. Lebensjahr zu starten. Er hoffte, er würde später überhaupt dazu kommen, ihr das Geschenk zu zeigen.

Izzy sah sich unsicher um. „Wo ist denn Mimi überhaupt?“, fragte er in die Runde.

Tai stöhnte auf, was zum Glück dank der lauten Musik niemand hören konnte.

War ja klar, dass er es kaum erwarten konnte, ihr um den Hals zu fallen.

Aber er hatte recht, von der Brünetten war bisher keine Spur.

„Lasst sie uns doch einfach suchen. Irgendwo muss sie ja sein.“, schlug Kari schulterzuckend vor, nahm Takeru bei der Hand und zog ihn hinter sich her.

„Ich würde gern erst mal das Ding hier loswerden.“, nörgelte Matt genervt. „Mir fallen schon die Arme ab!“

„Das Ding heißt Torte, Schatz.“, erklärte Sora ihm amüsiert. „Komm mit, ich zeig dir, wo wir sie abstellen können. Geht am besten schon mal vor, wir sehen uns dann gleich.“, winkte sie ab und verschwand mit Matt in Richtung Küche.

„Was? Wir dürfen uns auf keinen Fall trennen, wir finden uns hier nie wieder!“, protestierte Joe aufgeregt.

Izzy und Meiko, setzten sich in Bewegung, um Kari und Takeru zu folgen und als Joe sich umdrehte, waren sie bereits in der Menschenmasse verschwunden.

„Hey, was soll das? Ihr könnt mich doch hier nicht einfach mutterseelenallein zurücklassen!“, schrie er ihnen wütend nach.

„Joe, du bist hier vieles, aber sicher nicht allein. Bis später.“, grinste Tai frech und schmiss sich ebenfalls ins Getümmel, noch bevor der Medizinstudent irgendetwas darauf erwidern konnte.
 

Tai war schwer beeindruckt, was für eine Party Mimi auf die Beine gestellt hatte. Auch, wenn er längst den Überblick verloren hatte. Überall sah er Leute, die tanzten, lachten, rum knutschten… Er kannte nicht mal die Hälfte von ihnen und er fragte sich, woher Mimi sie alle kannte, beziehungsweise ob sie alle Mimi kannten?

Langweilig würde dieser Abend jedenfalls nicht werden, das stand fest.

Inzwischen hatte er Kari und die anderen eingeholt. Gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch die Massen und hielten Ausschau nach dem Geburtstagskind.

Tai grinste, als er in einer Ecke eine Brünette sah, die gerade mit einem anderen Mädchen auf Freundschaft trank und danach lauthals lachte.

„Ich glaub, ich hab sie.“, sagte er zu den anderen und zeigte auf Mimi, die schon sichtlich angetrunken war.

Sie wirbelte herum und ihre Augen weiteten sich vor Freude, als sie ihre Freunde erblickte. Aufgeregt kam sie auf sie zu und zog Kari in eine stürmische Umarmung.

„Ihr seid da!“, stellte sie strahlend fest und wollte Kari gar nicht mehr loslassen.

„Sind wir! Happy Birthday!“, lächelte Kari und versuchte sich langsam aus dem festen Griff ihrer Freundin zu lösen.

„Noch habe ich nicht Geburtstag, erst um Mitternacht.“, zwinkerte die Brünette und ließ Kari los, nur um gleich im Anschluss Tai um den Hals zu fallen.

„Ich freue mich so, dass du da bist!“

„Hey, nicht so stürmisch…“, lachte der Student und wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah. Izzy’s eifersüchtiger Blick allerdings entging ihm nicht, woraufhin er Mimi nur noch fester in die Umarmung zog.

Als sie sich schließlich von ihm löste und auch die Anderen freudestrahlend begrüßte, hatte er endlich Gelegenheit sie sich erst einmal in Ruhe anzusehen.

Mimi sah einfach umwerfend aus!

Sie trug ein wunderschönes, kurzes Kleid, welches nicht ganz bis zu den Knien reichte. Obenrum war es in gold verziert und ab der Taille abwärts fiel es in einem leichten, schwarzen Stoff um ihre Beine. Außerdem trug sie schwarze High Heels, welche ihre ohnehin schon schönen Beine noch mehr betonten. Ihr Haar trug sie offen, mit großen Locken, die ihr leicht über die Schulter fielen.

Kari stupste Tai in die Seite, was ihn dazu zwang, seinen Blick von Mimi abzuwenden.

„Starr sie nicht so an, das fällt auf!“, maßregelte sie ihn kichernd.

Tai verdrehte die Augen. Warum musste sie immer alles mitkriegen?

„Mimi, wo kommen die ganzen Leute her? Sag mir nicht, dass du die alle kennst…“, machte sich Meiko endlich Luft, der es ähnlich wie Joe zu gehen schien. Allerdings machte sie nicht so ein Drama daraus.

„Nein, aber alle scheinen mich zu kennen.“, lachte sie. „Eigentlich wollte ich nur meinen Jahrgang einladen, aber das schien sich wohl an der Schule wie ein Lauffeuer verbreitet zu haben und irgendwann wurde es zum Selbstläufer und alle wollten kommen. Ich glaub, es sind sogar einige Studenten hier…“, kicherte Mimi und zuckte mit den Schultern. „Egal, je mehr, umso besser! In New York wird immer groß gefeiert!“

„Und wer zahlt das alles?“, fragte Takeru mit großen Augen.

„Daddys goldene Kreditkarte natürlich. Das ist sein Geburtstagsgeschenk an mich.“, zwinkerte die Brünette und stemmte die Arme an die Seite.

„Wo sind eigentlich Matt und Sora?“

„Wenn du willst, such ich sie mit dir.“, schlug Izzy vor.

„Na dann komm, ich will endlich mit meiner besten Freundin anstoßen!“, forderte sie ihn auf und zog ihn eilig an der Hand hinter sich her.

Tai biss sich auf die Unterlippe, während er dabei zusah, wie die Beiden in der Menge verschwanden. Hoffentlich klebte Izzy nicht den ganzen Abend wie eine Klette an ihr. Sonst wusste er nicht, wie er sie für sein Geschenk kurz entführen konnte.
 

„Leute, jetzt wird gefeiert!“, rief Mimi und warf den Kopf in den Nacken. Nachdem sie Sora und Matt endlich gefunden hatte, trieb es sie als nächstes zur Bar, wo sie sich und ihren Freunden ein paar Kurze bestellte. Die Anderen standen um sie rum und prosteten ihr zu.

Meiko schüttelte es. „Puh, wie kann man das nur trinken?“, fragte sie angewidert und verzog das Gesicht.

„Ich weiß nicht.“, grinste Mimi, zuckte mit den Schultern und trank ein zweites Schnapsglas in einem Zug aus.

„Hey, wieso hast du zwei?“, protestierte Matt und stemmte die Hände an die Hüften.

„Das war für Joe.“, erklärte sie ihm trocken und alle mussten lachen.

Bisher hatte den Medizinstudenten keiner wieder gesehen…

Tai musste grinsen. Er liebte es einfach, wenn sie so unbeschwert und ungezwungen war. Wenn sie eben einfach Mimi war.

„Wie sieht’s aus? Wer von euch Feierwütigen will als Erster mit dem Geburtstagskind tanzen?“, fragte Mimi frech in die Runde und zog eine Augenbraue hoch, als ihr Blick auf Tai hängen blieb.

„Mmh nein, du lieber nicht. Du hast noch nicht genug getrunken, um mir zu verfallen.“, erklärte sie und schüttelte lachend den Kopf.

Tai zuckte unmerklich zusammen und grinste verlegen. Um ihr zu verfallen? Wenn er nicht aufpasste, würde heute Abend genau das geschehen. Aber wahrscheinlich sprach ohnehin der Alkohol aus ihr.

Mimi’s Blick wanderte weiter durch die Runde. „Mmh, zu jung und vergeben…“, zeigte sie mit dem Finger auf Takeru und musterte dann Matt. „Und du, zu blond und vergeben.“, stellte sie lachend fest.

„Was? Zu blond? Bei dir piept’s wohl!“, schimpfte Matt, stemmte die Arme an die Seite und legte ein beleidigtes Gesicht auf.

„Sei nicht böse, mein blonder Freund. Kann ja nicht Jede auf Prinz Charming stehen, so wie sie.“, ärgerte Mimi ihn weiter und deutete auf Sora. Diese konnte sich nun nicht mehr halten und prustete los.

Matt sah sie entgeistert an. „Du fällst mir in den Rücken?“

„Tut mir leid… Prinz Charming. Das passt so gar nicht zu dir!“, lachte sie und hielt sich den Bauch.

„Tja, dann bleibt nur noch der Nerd.“, sagte Mimi und drehte sich schwungvoll zu Izzy um.

Ein verlegenes Lächeln kam ihm über die Lippen, als Mimi ihn ohne weiter zu fragen auf die Tanzfläche zog.
 

„Hast du Spaß?“, schrie sie dem Rothaarigen zu, um die Musik zu übertönen. Sie hatten schon einige Lieder durchgetanzt und während Mimi sich rhythmisch im Takt der Musik bewegte und dabei ein sehr gutes Körpergefühl bewies, wippte Izzy nur von einem Fuß auf den anderen. Er sah sichtlich verunsichert aus und blickte immer wieder nervös zu den Leuten, die um sie herum tanzten. Anscheinend versuchte er sich an deren Bewegungen zu orientieren, was ihm einfach nicht gelingen wollte. Im Allgemeinen war Izzy, der Computerfreak eher nicht als feierwütig bekannt. Und wenn sie doch mal tanzen gingen, begnügte er sich meist mit einem Bier in der Ecke. Dies war mehr oder weniger eine Premiere für ihn.

Er sah Mimi fragend an, während er sich leicht zum rockigen Takt hin und her bewegte. „Was hast du gesagt?“

„Nichts! Du machst das wirklich gut!“, versuchte Mimi ihn aufzumuntern und schenkte ihm ein Lächeln.

„Wirklich? Ich komme mir total albern vor…“, grinste Izzy verlegen.

„Ach, quatsch! Ist doch total einfach.“, winkte sie ab und näherte sich ihm auf wenige Zentimeter. Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihre Hüfte. „Einfach mit der Musik bewegen.“, erklärte sie ihm und versuchte einen gemeinsamen Rhythmus mit ihm zu finden.

Was ihn nach einigen Sekunden sogar ganz gut gelang. „Siehst du, geht doch!“, lobte sie ihn und Izzy wurde leicht rot.

Mimi sah sich nach ihren Freunden um, die inzwischen ebenfalls von der Musik angezogen wurden und lachend mit der Menge tanzten. Sie sah zu Takeru und Kari rüber, die einfach mehr als nur süß waren. Sie tanzten wild und taktlos zur Musik, während Takeru seine Freundin mehrmals um die eigene Achse drehen ließ. In solchen Momenten wirkten sie meist gar nicht, wie ein verliebtes Paar, sondern einfach wie beste Freunde, die gemeinsam Spaß hatten. Und das waren sie auch. Vielleicht war das das Geheimnis ihrer innigen Beziehung, hatte Mimi sich schon oft gedacht. Und insgeheim beneidete sie die beiden darum. Sie vertrauten sich einfach blind und waren beste Freunde, lange bevor sie ein Paar wurden.

Lächelnd wandte sie den Blick ab und erkannte etwas weiter entfernt Sora, die ihre Arme elegant um ihren Freund gelegt hatte und sich gemeinsam mit ihm zur Musik bewegte. Auch sie hatten eine wirklich einzigartige Beziehung. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick oft wirkten, harmonierten sie doch perfekt miteinander.

Mimi ließ ihren Blick weiter durch die Massen schweifen und runzelte die Stirn.

Wo war Tai?

„Entschuldigst du mich kurz?“, fragte sie an Izzy gewandt, der sich voll und ganz auf ihren gemeinsamen Tanz konzentriert hatte und wie hypnotisiert wirkte.

„Was? Ähm… klar!“, sagte er etwas überrumpelt und ließ enttäuscht von ihr ab.

„Schön weiter machen.“, zwinkerte sie ihm grinsend zu und zwängte sich an den Leuten vorbei hin zur Bar.

Er stand, mit einem Bier in der Hand an den Tresen gelehnt und beobachtete mit Argusaugen das wilde Treiben der Gäste.

Mimi ging zu ihm und sah ihn irritiert an. Als er sie erblickte, schwand seine ernste Miene und wich einem freudigen Lächeln.

„Du siehst nicht so aus, als ob du Spaß hättest.“, stellte sie fest und sah ihn eindringlich an.

„Bist du verrückt? Das ist die beste Party aller Zeiten.“, stritt Tai schnell ab.

„Und wieso stehst du dann nur hier rum? Es laufen haufenweise hübsche Mädchen hier rum…“, grinste Mimi frech und verschränkte die Arme vor der Brust.

Tai lachte auf. „Dafür hab ich noch nicht genug getrunken. Ich bin quasi noch nüchtern.“

„Tu dir keinen Zwang an.“, versuchte sie ihn anzuspornen und hielt zurückhaltend die Hände in die Luft.

„Geht nicht.“, grinste der Student verschmitzt. „Ich muss dir doch noch dein Geschenk geben.“

Mimi verstand nur Bahnhof. Was hatte das denn damit zu tun?

„Das verstehe ich jetzt nicht…“, gestand sie und zog eine Augenbraue nach oben.

Tai stellte sein Bier auf der Theke ab und nahm sie bei der Hand. „Na dann komm, ich zeig’s dir.“, forderte er sie mit einem vielsagenden Blick auf und wollte sie mit sich ziehen.

Doch Mimi blieb wie angewurzelt stehen. „Was ist denn?“, fragte er sie irritiert, als er merkte, dass die Brünette keine Anstalten machte, sich zu bewegen.

„Warte mal. Um mir das Geschenk zu geben, musst du nüchtern sein? Gilt das dann auch für mich? Denn das ist eindeutig zu spät…“, eröffnete sie ihm, als wäre es eine Überraschung.

Tai lachte. „Ich denke, das ist in Ordnung.“

„Okay.“, meinte Mimi nur, lehnte sich über die Bar und schnappte sich die erstbeste Sektflasche, die sie greifen konnte.

„Bereit! Für was auch immer!“, nickte sie entschlossen.

Tai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und nahm sie bei der Hand. „Wir müssen nach unten.“, erklärte er ihr beiläufig.

Sie gingen zum Fahrstuhl, der sich just in dem Moment öffnete und lautes Gegröle hervorbrachte. Einige Jungs und Mädchen kamen lauthals lachend heraus gestolpert und Tai musste einen Schritt zur Seite ausweichen, um nicht von ihnen umgerannt zu werden.

„Mimi, wo willst du hin?“, fragte das eine Mädchen verwirrt und blieb stehen, als sie Mimi erblickte, wie sie mit Tai den Fahrstuhl betrat.

„Keine Ahnung, aber ich bin pünktlich um Mitternacht wieder da.“, erklärte sie ihr schulterzuckend.

„Das will ich auch hoffen! Sonst kriegst du nichts von der Torte ab.“, neckte sie das Mädchen und hob mahnend ihren Finger, während Mimi ihr nur grinsend zuwinkte, als Tai den Knopf betätigte und sich die Fahrstuhltüren schlossen.

„Eine Freundin von dir?“, fragte Tai neugierig.

„Ja, sie geht in meine Klasse. Wieso? Gefällt sie dir?“, spaßte Mimi und buffte ihn leicht an der Schulter an.

„Ja genau! Du tanzt die ganze Zeit mit Izzy, obwohl ihr kein Paar seid und ich stehe auf ein Mädchen, dass ich gerade zum ersten Mal gesehen habe.“, lachte Tai gehässig auf, woraufhin er einen fragenden Blick von Mimi erntete.

War das etwa eine Anspielung? Weil sie mit Izzy getanzt hatte? Und wenn ja, wie sollte sie darauf reagieren? Für so was war sie eindeutig schon zu betrunken. Normalerweise plapperte sie ja immer so, wie ihr der Schnabel gewachsen war, doch wenn sie ihn jetzt direkt fragen würde, ob er eifersüchtig auf Izzy war, würde womöglich noch eine peinlich, tiefgründige Diskussion ausbrechen, was sie mit ihrem alkoholbenebeltem Kopf nicht mehr ausmachen konnte.

„Du hättest es doch sagen können, wenn du unbedingt mit mir tanzen möchtest.“, witzelte sie und streckte ihm die Zunge raus.

„Darum geht es doch gar nicht.“, erwiderte Tai stocksteif und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

„Bist du dir sicher, Yagami?“, säuselte sie mit einem vielsagenden Blick und rutschte ein bisschen näher an ihn heran, um ihn zu ärgern. Sie legte sanft eine Hand auf seine Brust und bemerkte, wie Tai leicht zusammenzuckte. Er zog nervös eine Augenbraue hoch und musterte sie. Irgendwie machte es ihr Spaß, ein wenig mit Tai zu flirten. War vermutlich dem Alkohol zuzuschreiben.

Der Fahrstuhl war schneller unten angekommen, als Mimi lieb war. Sie hätte ihn gerne noch etwas mehr in Verlegenheit gebracht, doch die Türen öffneten sich und Tai grinste sie an. „Kommst du?“

Mimi nickte und folgte ihm raus aus dem Fahrstuhl, in die elegante Eingangshalle des Gebäudes. Suchend sah sie sich um.

„Warum hast du das Geschenk nicht einfach mit hochgebracht?“, fragte sie ihn.

„Das wäre beim besten Willen nicht gegangen.“, antwortete Tai lachend und steuerte den Ausgang an. Ganz Gentlemen-like hielt er ihr die Tür auf. „Nach Ihnen.“, witzelte er und Mimi musste lachen. Sie fragte sich wirklich, was Tai vorhatte…

Als sie vor dem Gebäude standen, atmete sie begierig die frische Nachtluft ein. Es fühlte sich wirklich gut an, mal aus diesem stickigen Partyraum raus zu kommen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Tai stand neben ihr und wartete auf eine Reaktion. „Da ist es!“, verkündete er stolz.

Mimi sah sich um. „Wo?“, fragte sie nach und konnte beim besten Willen nichts entdecken, was auch nur ansatzweise wie ein Geschenk aussah. „Bin ich tatsächlich schon so betrunken?“ Sie zweifelte schon langsam an sich selbst, als Tai mit dem Finger auf etwas deutete, das vor ihnen stand.
 

„Tai… was…? Dein Ernst?“, brachte Mimi mit erstickender Stimme hervor und fasste sich nach Luft ringend an die Brust.

„Du schenkst mir ein Auto?“, fragte sie ihn entgeistert und sah ihn erstaunt und empört zugleich an.

Tai musste laut auflachen.

Vor ihnen stand ein glänzendes, rotes Cabrio und Mimi… die stand total auf dem Schlauch. Lag es an ihr und dem Alkohol, dass sie den Witz nicht kapierte oder hatte Tai völlig den Verstand verloren?

„Nein, du Dummerchen. Natürlich schenke ich dir kein Auto.“, eröffnete Tai ihr und konnte sich kaum mehr halten vor Lachen.

Mimi sah ihn skeptisch an und stemmte die Arme an die Seite. Was für eine schräge Art von Humor war denn das nun wieder? So langsam kam sie sich veräppelt vor.

„Nein, ich schenke ihn dir schon, aber nur für heute Nacht.“, erläuterte Tai, als er sich langsam wieder beruhigt hatte, holte einen silbernen Schlüssel aus der Hosentasche und hielt ihn ihr unter die Nase.

Mimi wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

„Ich wollte dir an deinem 18. Geburtstag gerne ein wenig Freiheit schenken. Du wirst bald anfangen zu studieren und dein Leben wird sich grundlegend verändern. Vielleicht werden wir nie wieder so unbeschwert und frei sein, wie jetzt.“, erklärte er ihr mit Begeisterung, als er ihr fragendes Gesicht sah.

Mimi stockte der Atem. So etwas hatte ihr noch nie jemand geschenkt. Ihre Augen begannen zu funkeln und ein Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

„Tai, du bist...“, begann sie, doch ihr fehlten die Worte.

Stattdessen nahm Tai sie an die Hand und zog sie sanft mit sich.

Er öffnete ihr die Beifahrertür und wies ihr mit einer Geste einzusteigen.

„Da du ja leider schon etwas getrunken hast, werde ich fahren.“, grinste er frech und nachdem Mimi sich in dem roten Cabrio niedergelassen hatte und mit großen Augen die Innenausstattung unter die Lupe nahm, machte Tai es sich auf der Fahrerseite bequem und steckte die Schlüssel ins Loch. Als der Motor startete, sah Mimi ihn begeistert an.

„Wo fahren wir hin?“

„Wo immer du hin willst.“, lächelte Tai verschmitzt und fuhr los.
 

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An dieser Stelle möchte ich mich hier gerne für die ganzen Favoriteneinträge bedanken :-* Hab mich total gefreut <3 Habt viel Spaß beim weiterlesen ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desiree92
2019-08-11T11:11:52+00:00 11.08.2019 13:11
Was eine schöne Idee von Tai, da merkt man dass er sich für Mimi interessiert und sich Gedanken macht. Ich bin gespannt was Izzy ihr schenkt.

Jetzt kann die Spritztour ja losgehen 👍🏻


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