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And now we can't have it

von

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Gekränkter Stolz

1 Tag vorher

 

Nervös stand Izzy vor dem Gebäude und wartete. Er wollte sie auf keinen Fall verpassen, also war er viel zu früh da. Er wusste, dass Mimi heute einen Vertiefungskurs in Chemie besuchte und er würde hier auf sie warten. Und dann würde er sie fragen, ob sie mit ihm ausgehen würde. Heute würde er ihr seine Gefühle gestehen. Und sie würde ihm eine verpassen und sagen „Izzy, wie kannst du nur? Wir sind doch Freunde!“. Oder sie wäre so peinlich berührt, dass sie gehen und nie wieder ein Wort mit ihm reden würde.

Er kam sich so albern vor! Stand da wie ein verknallter Teenie und malte sich die schlimmsten Szenarien aus. Was war so schwer daran, einfach mal cool zu bleiben und ihr das zu sagen, was er hätte schon längst sagen sollen? Es hatte tausend Gelegenheiten gegeben. Aber er wollte es richtig machen und er....

„Izzy? Was machst du denn hier?“, riss eine Stimme ihn aus seinen Gedanken.

Er hatte gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war und schon stand sie vor ihm und sah ihn überrascht an.

Mehrere Mitschüler gingen an ihnen vorbei, einige davon verabschiedeten sich flüchtig von Mimi.

„Mimi... Hi.“, brachte Izzy lediglich hervor und blickte ziemlich nervös drein. Super... Und nun?

„Ja, hi.“, kicherte Mimi, anscheinend amüsiert über sein Verhalten.

„Bist du zufällig vorbei gekommen?“, fragte sie ihn.

„Ja! Also, nein. Ich wollte eigentlich...“, stammelte er rum. Das Computergenie machte gerade wirklich keine gute Figur.

„Izzy, was ist denn mit dir los? Du scheinst mir etwas verwirrt zu sein.“, fing Mimi erneut an zu kichern. Na klasse! Wenn er nicht gleich einen vernünftigen Ton rausbrachte, würde sie ihn noch für einen kompletten Vollidioten halten.

„Also, Mimi ich... Ich wollte dich abholen und dich fragen, ob du... Na ja ob du Lust hast mit mir ein Eis zu essen?“, fragte er schnell genug, bevor er den Mut verlor.

Ein Eis essen.

Ein Eis essen?

Etwas besseres fiel ihm nicht ein? Da hätte er sie genauso gut fragen können, ob sie Lust hatte mit ihm eine Sandburg zu bauen. Er hätte sie lieber ins Kino oder zu einem romantischen Dinner einladen sollen!

Doch die Brünette strahlte schon über beide Ohren.

„Oh Izzy, das ist eine sehr gute Idee! Die ganze Paukerei war so anstrengend, ich brauche unbedingt Zucker!“

Sie lächelte ihn an und hakte sich bei ihm ein.

Izzy grinste zufrieden. Das war zwar nicht ganz so gelaufen, wie er es sich ausgemalt hatte, aber was machte das schon? Hauptsache sie hatte ja gesagt. Endlich hatte er ein Date mit ihr...

 

Gemeinsam schlenderten sie durch den Park. Es war schon spät geworden und bald würde die Sonne untergehen. Izzy wollte das Treffen unbedingt noch etwas hinauszögern, damit sie ihn sich zusammen ansehen konnten. Es schien zumindest kein Problem zu werden, denn sie unterhielten sich angeregt über Mimi’s Chemiekurs, über Izzy’s neueste Programmierung, darüber, dass sie morgen alle gemeinsam in eine Karaoke Bar gehen wollten und sich schon jetzt tierisch darauf freuten, zu sehen wie Tai am Mikrofon kläglich versagte. Ja, es lief einfach alles perfekt. Sie hatten wirklich Spaß. Mimi schleckte an ihrem Eis und lachte dann herzhaft auf.

„Ich seh es schon direkt vor mir, wie er wieder ins Mikro grölt und alle anderen sich die Ohren zuhalten müssen.“ Sie hielt sich den Bauch vor lachen und verschluckte sich beinahe an ihrem Eis.

„Ja, wir sollten auf jeden Fall schon mal die Ohrstöpsel einpacken.“, stimmte Izzy in ihr Lachen mit ein.

Mimi konnte einfach nicht mehr. Sie musste stehen bleiben, um sich die Tränen wegzuwischen.

„Das ist einfach zu komisch. Ich hab lang nicht mehr so gelacht.“ Sie rang nach Luft und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen.

„Warte, du hast Eis im Gesicht.“, meinte Izzy und wischte den Klecks mit dem Finger von Mimi’s Wange.

„Oh, danke.“ Mimi hatte sich wieder etwas beruhigt, aber innerlich musste sie immer noch grinsen.

„Du siehst wirklich schön aus, wenn du lachst.“, sagte Izzy plötzlich und eine leichte Ernsthaftigkeit schwang in seiner Stimme mit.

Mimi blickte ihn fragend an und runzelte die Stirn, bevor sie wieder anfing zu lachen.

„Ach was! Ich hab mich mit Eis bekleckert und du findest das also schön.“, witzelte sie.

„Ich meine das Ernst.“, entgegnete der Rothaarige und sah ihr dabei direkt in die Augen.

Mimi winkte seinen Kommentar ab und kicherte unsicher.

„Hör auf Izzy, du machst mich noch ganz verlegen. Wenn du mir weiter solche Komplimente machst, komme ich mir noch vor wie bei einem Date.“

Wie bitte? Was genau hatte das denn jetzt zu bedeuten? Was war das denn hier? Fand sie den Gedanken etwa unangenehm, dass die beiden ein Date haben könnten?

„Das findest du wohl lustig.“, sagte Izzy beleidigt.

Mimi zuckte zusammen und sah ihn überrascht an. Die Atmosphäre, die bis eben noch so unbeschwert und leicht zwischen ihnen war, schien schlagartig kühl zu werden. Izzy's euphorische Emotionen waren in den Keller gerutscht. Stattdessen machte sich Enttäuschung und das Gefühl von Ablehnung bei ihm breit.

Mimi versuchte die Situation zu retten „Nein, also... So war das doch nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, dass es doch irgendwie komisch wäre.“, und machte es damit nur noch schlimmer.

„Komisch? Was wäre denn daran komisch?“, fragte er sie gereizt. War es denn wirklich so unvorstellbar für sie? Mimi wollte etwas erwidern, doch noch bevor sie richtig antworten konnte, fuhr er ihr über den Mund.

„Weißt du was? Ich will es gar nicht wissen. Ich muss jetzt gehen.“

Er drückte der Brünetten sein Eis in die Hand und verließ schnellen Schrittes den Park. Dass er eine total verdatterte Mimi zurück ließ, interessierte ihn nicht. Er wollte nur noch weg.

 

 

 

„Sag’s schon, ich bin ein richtiger Idiot!“

Izzy stand immer noch am Fenster seines Büro’s und beobachtete, wie die Sonne unterging. Denselben schönen Sonnenuntergang, den er sich gestern mit Mimi ansehen wollte.

„Du bist ein Idiot! Und ich kann es nicht fassen, dass ihr euch auf meine Kosten über mich lustig gemacht habt.“, mimte sein Freund den Gekränkten. Tai hatte sich während Izzy’s Erzählungen auf der Sofalehne nieder gelassen und ihm aufmerksam zugehört. Er versuchte noch die Einzelheiten zu ordnen, während Izzy nicht weiter auf seinen Witz einging.

„Also, was willst du nun tun?“, fragte Tai ihn schließlich.

„Das wollte ich dich fragen. Wenn mich nicht bald jemand vor mir selbst rettet, lande ich ein Fettnäpfchen nach dem anderen.“, erwiderte das Computergenie und fuhr sich nervös durch die Haare.

„Nun ja, erst mal solltest du versuchen dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Denn so wie sich das anhört, waren deine Absichten für Mimi alles andere als eindeutig.“

„Stell dir vor, das hab ich inzwischen auch schon gemerkt.“, grinste Izzy seinen Freund an.

„Hast du noch was besseres auf Lager?“

„Entschuldige dich bei ihr!“, forderte Tai ihn auf.

„Sie wird mir nicht zuhören.“ Izzy blickte geknickt zu Boden. Er hatte es wirklich gründlich vermasselt. Wie konnte man nur so übers Ziel hinausschießen?

„Sie wird dir schon zuhören. Und wenn nicht, dann kann ich der Kleinen ja mal auf den Zahn fühlen.“, grinste Tai Izzy an. Sein Freund hob skeptisch eine Augenbraue.

Tai’s Grinsen wurde noch breiter. „War nur ein Spaß! Aber jetzt mal ehrlich Izzy, rede mit ihr!“

Izzy nickte stumm und grübelte bereits darüber nach, was er zu ihr sagen sollte. Wie er sich am besten erklären konnte. Wenn sie ihm überhaupt die Gelegenheit dazu gab... Er würde es sehen. Gleich morgen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desiree92
2019-08-11T07:18:04+00:00 11.08.2019 09:18
Izzy muss ein bisschen selbstbewusster bei Mimi sein, wundert mich nicht das sie es als ein rein freundschaftliches Treffen aufgefasst hat. Ist ja auch nicht abwegig sich als Freunde einfach auf ein Eis zu treffen.

Liebe Grüße Desiree ☺️


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