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Descent into hell

von

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Böses Erwachen

Disclaimer: Die in dieser Story eingesetzten Charaktere gehören Minami Ozaki und Maki Murakami.
 

@Roxelane: Ich hätte nie gedacht, dass überhaupt noch jemand diese Story liest. Daher bin ich total überrascht und sehr, sehr glücklich. Danke^^
 

~~~
 

Descent into hell – Kapitel 13 – Böses Erwachen
 

~~~
 

Verschlafen tappte Eiri über den Flur und erreichte schließlich die Küche. Rasch goß er sich einen Kaffee ein, kam zu dem Schluss, dass K diesen aufgesetzt haben musste und ging hinüber in den Aufenthaltsraum.
 

„Guten Morgen, Eiri-san“, grüßte eine schüchterne Stimme und Eiri, der immer noch nicht ganz wach war, nickte abwesend. Gleich darauf jedoch starrte er blinzelnd auf K, Takasaka und Sakano, die am Tisch saßen und Karten spielten.
 

„Warum sind die beiden noch hier? Hatte ich nicht gebeten, sie heute morgen rauszuwerfen?“ Eiri runzelte gereizt die Stirn und warf K einen ungeduldigen Blick zu. „Also? Gibt’s dafür eine gute Erklärung?“
 

„Gibt es.“ K grinste und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. „Gehen Sie mal raus. Dann werden Sie’s schon sehen.“
 

Der Schriftsteller presste wütend die Lippen aufeinander, doch als er erkennen musste, dass ansonsten nichts aus dem Manager herauszuholen war, stapfte er davon. Gleich darauf ertönte lautes Kreischen. Sekunden später war Eiri wieder im Aufenthaltsraum. Diesmal jedoch hellwach und merklich blasser als zuvor.
 

„Was ist denn das?!“
 

„Das sind circa einhundert begeisterte Fans, die alles tun würden, um ihren Lieblingsstar in die Finger zu bekommen.“ K konnte sich ein selbstzufriedenes Lächeln nicht verkneifen. „Wie es scheint, haben wir einen Verräter unter uns. Mittlerweile weiß ganz Japan, wo wir uns aufhalten.“
 

„Und wenn Sie denken, die Fans allein wären schlimm, dann lesen Sie mal das hier“, sagte Sakano und schob Eiri eine aktuelle Morgenzeitung entgegen.
 

Der Schriftsteller blinzelte benommen und starrte so lange verständnislos auf die Zeitung, bis die Buchstaben sich endlich zu sinnvollen Worten zusammenfügten. „So eine Scheiße!“
 

„Ganz genau. Was jetzt?“
 

„Keine Ahnung. Sagen Sie’s mir doch!“
 

„Kein Problem.“ K grinste verschlagen. „Wir wecken die anderen und dann tritt Plan B in Kraft.“
 

„Plan B?“ Eiri zog fragend die Augenbrauen hoch. „Was genau meinen Sie mit Plan B?“
 

Er erhielt keine Antwort.
 

~~~
 

„Wir haben ein Problem!“
 

In das darauf folgende Schweigen fragte Tohma mit einem misstrauischen Unterton in der Stimme: „Was soll das heißen?“
 

„Nun, wie es aussieht...“ Weiter kam er nicht. Eiri hatte absolut keine Geduld mit den umständlichen Erklärungsversuchen des Ex-Agenten. Er trat einen Schritt vor und fuchtelte mit der zusammengefalteten Zeitung in der Luft herum.
 

„Draußen lauern hunderte Fans, die sich die Seele aus dem Leib kreischen und zu allem Überfluss haben wir es auch noch auf die Titelseite geschafft!“
 

„Wie bitte? Wovon sprichst du?“ Tohma runzelte leicht irritiert die Stirn und zuckte gleich darauf erschrocken zurück, als Eiri die Zeitung vor ihm auf den Tisch knallte. Beunruhigt beugte er sich vor.
 

‚Ein Blick hinter die Kulissen’ von Tsuyoshi Sugawara. Mit Hilfe eines anonymen Hinweises ist es uns gelungen, einen Blick hinter die Kulissen der streng geheimen Dreharbeiten zu dem Filmprojekt der beiden Musikfirmen Shibuya und NG zu werfen. Einer unserer Mitarbeiter hat unter Einsatz seines Leben einige exklusive Filmaufnahmen ergattert, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Kommen Sie heute Abend...’
 

„Das ist unglaublich!“ Koji, der sich beim Lesen über Tohmas Schulter gebeugt hatte, reichte die Zeitung an Takuto weiter und sah Eiri mit einem verächtlichen Grinsen auf den Lippen an. „Ich hab’s ja gleich gewusst, dass so etwas passieren würde. Wundert mich nur, dass es so lange gedauert hat.“
 

Katsumi stöhnte nur und vergrub den Kopf in den Händen. Mit Schrecken erinnerte er sich an einige mehr als peinliche Szenen, die sich innerhalb und vor allem außerhalb der Dreharbeiten abgespielt hatten. Ihm wurde flau.
 

„Gerate jetzt bloß nicht in Panik.“ Tohma setzte sich neben ihn und legte ihm den Arm um die Schultern. Auch er war ziemlich grün im Gesicht, hielt sich aber noch einigermaßen tapfer. Kurz erinnerte er sich an das, was Takasaka ihm angetan hatte und schob den Gedanken genauso schnell beiseite. Er konnte den Göttern danken, dass sie damals völlig allein gewesen waren. Nicht auszudenken, wenn Mika von dem Vorfall Wind bekam. „Wir wissen doch gar nicht, wie die Bilder aussehen, die dieser ominöse Beobachter gemacht hat.“
 

„Wenn das kein Grund zur Panik ist, was denn dann? Mein Gott, er könnte wirklich ‚alles‘ aufgenommen haben...“, stellte Katsumi erschüttert fest und lehnte sich kurz bei Tohma an. Eine Bewegung, die von den anderen mit wachem Interesse verfolgt wurde.
 

„Macht dich das etwa nervös?“, stichelte Takuto aus dem Hintergrund und gönnte sich ein zufriedenes Grinsen, als Katsumi ihm einen eisigen Blick zuwarf.
 

„Natürlich macht mich das nervös! Dich vielleicht nicht?“
 

Takuto lächelte ihn liebenswürdig an. „Nicht besonders. Im Gegensatz zu dir muss ich mich für keine einzige meiner Handlungen schämen.“
 

„Halt den Mund!“ fuhr Tohma überraschend den Fußballer an und runzelte gleich darauf irritiert die Stirn, als ihm bewusst wurde, dass die anderen ihn verwundert anstarrten. „Was ist denn?“
 

„Nichts...“, murmelte Eiri kaum hörbar und musterte seinen Schwager nachdenklich. Diese neueste Entwicklung gefiel ihm überhaupt nicht. Als er Katsumi und Tohma in einem Raum untergebracht hatte, war ihm nicht für eine Sekunde in den Sinn gekommen, dass die beiden sich innerhalb weniger Stunden anfreunden würden. Doch anscheinend war genau das geschehen. Irgendwie war dies ein mehr als beunruhigender Gedanke.
 

„Ich frage mich, wer uns verraten hat“, grübelte Katsumi auf einmal leise vor sich hin und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Eigentlich war er noch nicht einmal sonderlich überrascht. Es hätte ihn eher gewundert, wenn alles reibungslos abgelaufen wäre.
 

Schweigend sahen die anderen sich an. Allen war es ziemlich unbehaglich bei dem Gedanken, dass sich in ihrer Mitte ein Verräter befinden könnte. Plötzlich fühlte sich keiner mehr besonders sicher.
 

Takasaka räusperte sich hastig und zog so die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich. „Vielleicht irren wir uns. Das ganze könnte auch nur ein dummer Zufall sein.“
 

„Zufall? Wie soll sich denn bitte ein Reporter ausgerechnet in diese Einöde verirren? Nein, ich denke, Katsumi hat recht“, unterstützte Tohma die Überlegungen seines Freundes und sah sich aufmerksam um. „Also, wer war’s? Wer hat der Presse verraten, wo wir uns aufhalten?“
 

„Und du glaubst, derjenige, der das verbockt hat, meldet sich? So verrückt ist doch niemand“, stellte Takuto fest und in seiner Stimme schwang ein verächtlicher Unterton mit, der Tohmas Blutdruck hochjagte. Doch ehe er etwas darauf erwidern konnte, wurde er von Shuichi unterbrochen.
 

„Ist es denn nicht gut, wenn die Presse von dem Film erfährt? Ich dachte, Publicity ist genau das, was wir wollen?“
 

Kollektives Aufstöhnen hallte im Raum wider, während es diesmal an Eiri war, verzweifelt den Kopf in den Händen zu vergraben. Manchmal war ihm der pinkhaarige Sänger mehr als peinlich. „Shuichi, halt die Klappe. Davon verstehst du eh nichts“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, doch sein Freund hörte nicht.
 

„Ich habe doch nur eine ganz einfache Frage gestellt! Ich verstehe nicht, warum niemand eine Antwort darauf geben will!“ Obwohl ihm zum Heulen zumute war, drängte Shuichi tapfer die Tränen zurück, da er sich immer noch mit Schrecken daran erinnerte, wie Eiri im Schlaf nach Tohma verlangt hatte. Da er vermutete, dass sein wehleidiges Verhalten der Grund für Eiris Verlangen nach seinem Schwager war, hatte er beschlossen, stark und gefasst zu bleiben. Was sich allerdings als nicht gerade einfach erwies.
 

„Shuichi, bitte.“ Tohma war einfach nicht in der Stimmung, sich ausgerechnet jetzt mit der Dummheit des Sängers auseinanderzusetzen. „Halt einfach den Mund.“
 

Der Junge sah hilfesuchend zu seinem Geliebten hinüber, doch Eiri schenkte ihm keinerlei Beachtung. Als klar war, dass aus dieser Richtung keine Unterstützung zu erwarten war, verzog er sich schmollend in die hinterste Ecke des Raumes.
 

„Warum sollte einer von uns so etwas tun?“ Sakano versuchte verzweifelt, die Panikattacke zu unterdrücken, die schon wieder in ihm aufwallte. Dabei war es so lange gut gegangen, dass er schon geglaubt hatte, endlich ohne Beruhigungspillen auskommen zu können.
 

„Keine Ahnung. Aber ich bin sicher, Katsumis Onkel kümmert sich darum“, unternahm Shuichi einen neuerlichen Versuch, Eiri mit einem vernünftigen Vorschlag zu beeindrucken und war zutiefst verletzt, als Katsumi ihn entgeistert anstarrte und ihm schließlich einen Vogel zeigte.
 

„Das kannst du vergessen. Mein Onkel lebt nur für den Gewinn und diese unfreiwillige Publicity ist genau das, was ihm gefällt. Er war ohnehin der Ansicht, dass wir uns viel zu sehr einigeln.“
 

„Na bitte! Du hast es doch gerade praktisch zugegeben, verantwortlich für diese Misere zu sein.“ Dieser Einwurf kam natürlich von Takuto, der sich diese wundervolle Gelegenheit, noch ein wenig auf Katsumi herum zu hacken nicht entgehen lassen konnte.
 

„Spinnst du?!“ fauchte Katsumi den Fußballer an und holte tief Atem, um sich zu beruhigen. „Wir haben bei dieser Sache am meisten zu verlieren! Das ganze Projekt ist eher was fürs Irrenhaus!“
 

Takuto schnaubte nur verächtlich. „Als würde euch Bonzen das aufhalten. Wahrscheinlich hast du für diese nette kleine Information noch ein hübsches Sümmchen an Belohnung kassiert.“
 

„Na hör mal!“
 

Der Rest des Treffens versank im Chaos. Takuto und Katsumi schrien sich weiterhin an und während die anderen sich nun auch einmischten und Partei ergriffen, nahm Eiri die Zeitung auf und ging zu K hinüber, der in aller Seelenruhe an der Wand lehnte.
 

„Was heißt denn nun überhaupt ‚Strategischer Rückzug‘?“, wollte er neugierig wissen.
 

„Ganz einfach“, grinste K und schnippte ein imaginäres Stäubchen von seinem Ärmel. „Wir werden die Aufnahmen, die wir sonst in der Halle aufnehmen würden, tatsächlich nach draußen verlegen.“
 

„Aha. Und was heißt das genau?“
 

K grinste zufrieden. „Wir ziehen um.“
 

~~~
 

Zwei Stunden später...
 

„Beeilung! Ein wenig schneller, wenn ich bitten darf!“ K stand auf der obersten Treppenstufe, die hinunter zum Hintereingang führte und trieb die anderen mit Hilfe seiner Magnum zu einem eiligen Laufschritt an. Als sich endlich alle vor der Tür versammelt hatten, stieg er auch die Treppe hinab und gesellte sich zu ihnen. „Hat jeder sein Gepäck?“
 

Er wartete, bis alle genickt hatten und wies dann mit der Waffe auf die Tür. „Sobald ich diese Tür öffne, können wir nicht mehr zurück. Die Fans werden sich auf euch stürzen wie Geier, also bleibt dicht zusammen. Was auch passiert, ihr dürft auf gar keinen Fall stehenbleiben, sonst zerreißen sie euch in der Luft.“
 

„Warum rufen wir nicht einfach die Polizei?“ wagte Sakano einzuwerfen und zuckte erschrocken zurück, als K herumfuhr ihm die Mündung seiner Waffe unter die Nase hielt. Als ihn ein verächtlicher Blick aus den blauen Augen des Managers traf, kam er zu dem Schluß, das es besser war, einfach den Mund zu halten.
 

„Polizei?“ K fühlte sich in seiner beruflichen Ehre angegriffen und beherrschte sich nur mühsam. Es gab schließlich ‚nichts‘ womit er nicht fertig wurde! „Was sollen wir denn mit der Polizei? Bis die hier ist, haben diese Spinner längst das Gebäude gestürmt!“
 

„Wieso sollten sie? Wir sind doch nicht im Krieg!“ Schon als er diese Worte aussprach, wusste Tohma, dass er einen Fehler gemacht hatte und trat rasch ein paar Schritte zurück, doch es war zu spät.
 

K’s Hand schoß vor und grub sich in seinen Kragen. Mit festem Griff zerrte der Ex-Agent seinen Chef näher zu sich heran und meinte mit gefährlich leiser Stimme: „Kein Krieg? Sag mal, wo lebst du denn? Natürlich ist das ein Krieg! Sobald wir da rausgehen heißt es die oder wir!“ Damit stieß er Tohma einfach von sich, der in den Armen eines plötzlich sehr glücklichen Sakano landete.
 

„Finger weg!“ Tohma schlug dem Produzenten auf die Hand, die sich irgendwie unter sein Hemd verirrt hatte und warf K einen eisigen Blick zu. „Wenn das ganze vorbei ist, werden wir uns unterhalten müssen, K.“
 

„Von mir aus“, entgegnete dieser unbekümmert und hielt seine Waffe in die Höhe. „Also, alle aufgepaßt. Ich werde jetzt diese Tür öffnen und sobald ich den ersten Schuß abgefeuert habe, werden Sakano und Takasaka die Fans ablenken, während die anderen geschlossen zu ihren Autos rennen. Ihr fahrt zu dem verabredeten Treffpunkt und wartet da auf mich. Verstanden?“
 

„Was?! Nein! Wieso wir?!“, fragte Sakano entsetzt nach und versuchte, sich hinter Tohma zu verstecken. Das Takasaka sich hinter seinem Rücken an ihn heranpirschte, bemerkte er nicht. „Warum sollten ausgerechnet wir uns opfern? Gehen Sie doch als erster raus!“
 

K zog nur die Augenbrauen hoch und betrachtete liebevoll seine Waffe. „Ihr seid entbehrlich.“
 

„Aber...“ Sakano presste wütend die Lippen aufeinander, als ihm klar wurde, dass er im Augenblick mit seinem Leben spielte.
 

Der Ex-Agent lächelte zufrieden und legte die Hand an den Türgriff. „Also, los. Weiß jeder, was er zu tun hat?“
 

Eine Chance darauf zu antworten hatte keiner mehr, denn K riß in der gleichen Sekunde die Tür auf und griff nach Sakano. Dieser wich K zwar aus, hatte aber nicht mit Takasaka gerechnet. Ein heftiger Stoß und Sakano landete mit einem entsetzten Aufschrei vor der Tür, wo er auf die Knie fiel.
 

K nahm die unerwartete Änderung seines Plans gelassen, wartete einige Sekunden, bis die auf ihn zu stürmende Menge auf wenige Meter herangekommen war und feuerte schließlich in aller Seelenruhe seine Waffe ab. Die Fans zuckten zurück.
 

„Attacke!“, brüllte K, schnappte sich den erstbesten Blondschopf, dessen er habhaft werden konnte und warf ihn sich wie eine Beute über die Schulter. Gleich darauf stürmte er quer durch die sich gerade neu organisierende Menge davon.
 

Die anderen starrten ihm verwirrt hinterher.
 

„Was will er denn mit Tohma?“, fragte Shuichi ratlos in die Runde, doch für eine Antwort blieb keine Zeit mehr, denn in diesem Augenblick hatten die Fans sich von ihrem Schrecken erholt und stürzten sich geschlossen auf ihre Stars, denen nichts anderes übrig blieb, als ihr Heil in einer kopflosen Flucht zu suchen.
 

~~~
 

K erreichte seinen Wagen in Rekordzeit und warf seinen Chef ohne viel Federlesens auf den Rücksitz.
 

„Au! Paß doch auf, du Idiot! Das tat weh!“ Tohma landete alles andere als weich, da K in seinem Wagen einen großen Teil seiner Waffen aufbewahrte, die kreuz und quer über den Rücksitz verteilt waren. Kaum hatte er sich aufgesetzt, da landete er fluchend auf dem Boden, nachdem K ohne Rücksicht auf Verluste das Gaspedal durchgetreten hatte und mit durchdrehenden Reifen anfuhr.
 

„K!“ Tohma fühlte einen leichten Anflug von Panik, als die Bäume in beängstigender Geschwindigkeit an den Fenstern vorbeiflogen und bemerkte mit Entsetzen, dass ihm leicht übel wurde.
 

„Stop! Anhalten! Halt sofort an!“
 

Der Agent stieg voll in die Bremsen, wodurch Tohma heftig nach vorn geschleudert wurde. Benommen fiel er zwischen den beiden Vordersitzen auf der Handbremse, während K ihn mit einem spöttischen Blick bedachte.
 

„Bist du übergeschnappt?!“, fauchte Tohma den anderen ungehalten an und krabbelte an ihm vorbei auf den Beifahrersitz. Merklich blaß lehnte er den Kopf gegen das Fenster und atmete mehrmals tief durch, bis er seine flatternden Nerven wieder unter Kontrolle hatte. „Willst du uns umbringen, oder was?!“
 

Mit einem unangenehmen Grinsen auf den Lippen, wandte K sich von seinem tobenden Chef ab und kramte in dem Waffenarsenal auf seinem Rücksitz herum.
 

„K? Was tust du da?“
 

K wurde schließlich fündig. Er schnappte sich sein Messer, wirbelte herum und schaffte es, aus der gleichen fließenden Bewegung heraus, seinem Chef die scharf geschliffene Klinge gegen seine Kehle zu drücken.
 

„Was... K? Was soll das?“ Tohma wagte sich nicht zu rühren. Er war ja bei Weitem daran gewöhnt, bei jeder Gelegenheit in die Mündung einer Waffe zu blicken, doch der kalte Stahl, der mit ruhiger Präzision gegen seine Haut gedrückt wurde, war etwas ganz anderes.
 

Langsam hob er die Hand, doch als der Druck gegen seine Kehle sich verstärkte, ließ er sie ebenso langsam wieder sinken. Statt dessen versuchte er, mit dem Amerikaner zu reden, was sich als gar nicht so einfach erwies, da das Messer ihm das Sprechen erschwerte.
 

„Warum sagst du mir nicht einfach, was dein Problem ist und dann suchen wir gemeinsam eine Lösung?“
 

„Ganz ruhig. Ich tu dir nichts!“ K streichelte mit einer Fingerspitze zärtlich über Tohmas Wange und schob sich noch ein wenig näher heran. Als die blauen Augen des Kleineren sich beunruhigt weiteten, kam er zu dem Schluß, dass er den Spaß weit genug getrieben hatte. Zeit, zum Geschäftlichen überzugehen.
 

„Wer hat die Presse verständigt?“
 

„WAS?!“
 

Der ehemalige Agent unterdrückte nur mit Mühe ein belustigtes Grinsen. Hatte er da tatsächlich so etwas wie Enttäuschung in der Stimme des Keyboarders gehört? Doch ein Blick in die Augen des Blondschopfs belehrte ihn rasch eines Besseren. Tohma war nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Er war so wütend, wie der andere es noch nie erlebt hatte. Eine seltene Gefühlsregung bei dem sonst so beherrschten Präsidenten und der dazugehörige Wutausbruch ließ nicht lange auf sich warten.
 

„Darum geht es also? Dieser ganze Affenzirkus, nur diese Frage zu stellen? Nein, ich habe die Presse nicht angerufen! Ich bin schließlich nicht lebensmüde! Ich hasse diesen Film, ich hasse meine Kollegen und wenn ich gekonnt hätte, dann wäre ich vor Drehbeginn auf unbestimmte Zeit in Urlaub gefahren! Und jetzt nimm das verdammte Messer runter, bevor ich es dazu benutze, dein Herz raus zu schneiden!“
 

„He! Kein Grund ausfallend zu werden!“ K wusste, wann es besser war, die Waffen zu strecken und zog sich eiligst zurück. „Das war die Gelegenheit, dich ohne die anderen zu befragen. Hätte ja sein können, dass du etwas weißt.“
 

„Ich weiß nichts darüber. Leider. Wenn ich auch nur eine Ahnung hätte, wer dahinter steckt...“ Tohma ließ den Rest seiner Drohung unausgesprochen, doch K verstand auch so nur zu gut, was er sagen wollte.
 

„Du warst es nicht, ich war es nicht. Tja, sieht so aus, als kämen wir erst einmal nicht weiter. Fahren wir?“ Er warf das Messer achtlos hinter sich und startete den Wagen.
 

„Aber diesmal nicht so...“ Der Rest ging in Tohmas gequältem Aufschrei unter, als K das Gaspedal erneut bis zum Boden durchtrat und mit quietschenden Reifen die Straße herabjagte.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Legoory
2006-07-23T12:44:56+00:00 23.07.2006 14:44
goil Oo
so .. so .. spannend
*hibbelig aufm stuhl rumrutsch*
aber << K war ja sehr nett zum schluss XD
naja, man kennts ja von ihm XD
aber.. armer Shuichi *snüf* armer ungeliebter pinkschopf ;__;
mach fix weiter, jetz wirds echt interessant *__*
wo fahren sie hin?
wer hat sie verraten? (shuichi?)
wird der film fertig?
wird takuto noch zum mörder?
eskaliert alles?
und vorallem, wann hört mein kommi auf? XD
baba, dat Lego ^^°°


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