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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

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Die Legende des Bergs

"Eine Gottheit?", fragte Terra ungläubig. "Du denkst die Schlange war eine Gottheit?"

"Ich glaube es nicht nur. Ich bin mir sogar ziemlich sicher.", verteidigte Naoko sich.

"Aha. Und wie genau kommst du darauf? Hat es etwas mit der Geschichte zu tun?" Naoko nickte.

"Ja. Das hat es."

"Magst du mir die Geschichte erzählen?" Erneut nickte Naoko. "Lass mich nur kurz überlegen, ob ich noch alles richtig auf die Reihe bekomme." Nachdenklich starrte sie eine ganze Weile ins Wasser. Terra schwieg. Er wollte ihre Konzentration nicht stören.

Schließlich fing Naoko an zu erzählen: "Ich weiß nicht mehr genau, aus welchem Jahrhundert die Geschichte kommt. Sie ist jedenfalls schon sehr alt.

Einst gab es wohl eine große Seuche, welche nach und nach die Menschen dahinsiechen ließ. Die damaligen Ärzte versuchten alles, was sie konnten. Doch sie waren nicht in der Lage der Seuche Herr zu werden. Schließlich erreichte diese sogar den Kaiserpalast. In seiner Verzweiflung betete der Kaiser um die Gunst der Götter.

Eines Nachts erschien ihm Omononushi im Traum. Seines Zeichens der Gott der Heilkraft und Zauberkraft. Er versprach dem Kaiser, der Seuche Einhalt zu gebieten. Allerdings nur unter einer Bedingung: der Kaiser sollte einen jungen Mann namens Otataneko an den Hof holen. Dieser wiederrum sollte dann für die Verehrung des Gottes zuständig sein.

In seinen Ausführungen bezeichnete der Gott Omononushi den Mann namens Otataneko immer als seinen Sohn. Ich glaube später hatte sich irgendwie herausgestellt, dass Otataneko tatsächlich der Sohn des Gottes war.

Wie auch immer. Der Kaiser holte wie angeordnet Otataneko an seinen Hof und die Seuche hörte von einem Tag auf den anderen einfach auf zu wüten."

"Hmmm. Ein ziemlich gnädiger Gott. Mal abgesehen davon, dass er für seinen Sohn einen guten Job am Kaiserhof organisieren konnte.", sagte Terra. Unwillkürlich musste Naoko grinsen. So hatte sie das noch nie betrachtet.

"Ok. Ich verstehe, dass es einen Gott namens Omononushi gab oder gibt, welcher als Gott der Heilkraft und Zauberkraft gilt. Allerdings sehe ich noch keine Verbindung zum Berg Miwa, wenn ich ehrlich sein soll."

"Das kommt ja jetzt erst. Es gibt noch eine weitere bekannte Geschichte zu Omononushi. Angeblich soll er sich einmal eine Prinzessin zur Braut genommen haben. Doch er suchte sie immer nur in der Nacht auf. Eines Tages bat die Prinzessin ihren Gatten, sich ihr in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Omononushi zögerte erst. Da sie aber weiterhin darum bat, willigte er irgendwann ein. Allerdings nur unter einer Bedingung."

"Wieder eine Bedingung. Scheinbar mochte er Bedingungen wohl ganz gerne, was?", warf Terra lächelnd ein.

"Mag sein. Jedenfalls versprach er ihr, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen, wenn sie im Gegenzug versprach, nicht vor ihm zu erschrecken oder davon zu laufen."

"Klingt fair."

"Die Prinzessin versprach es natürlich. Daraufhin sagte er ihr, sie solle am nächsten Morgen in ihr Kammkästchen schauen. Wie er es ihr aufgetragen hatte, so passierte es auch. Am nächsten Morgen öffnete die Prinzessin das Kästchen und sah eine schöne, weiße Schlange darin verborgen."

"Ich vermute mal, die Prinzessin war nicht in der Lage ihr Versprechen zu halten, oder?", fragte Terra stirnrunzelnd.

"Leider nein. Als sie die Schlange erblickte, schrie sie vor Schreck auf.

Enttäuscht und Beschämt über die Reaktion seiner Gattin, flüchtete Omononushi und suchte ein neues zu Hause in einem Berg. Weil sie selbst erschüttert darüber war, ihren Gatten im Stich gelassen zu haben, beging die Prinzessin Selbstmord. Auf welche Art und Weise, erspare ich dir aber lieber."

Terra starrte Naoko an. Allmählich fügten sich die Puzzleteile zusammen.

Dieser Berg. Die Gottheit. Eine weiße Schlange.

"Du...du glaubst die Schlange von vorhin war dieser Gott? Omononushi?", fragte Terra fast flüsternd. Naoko nickte. "Ja. Ich bin mir da sogar ziemlich sicher. Und weißt du auch warum? Abgesehen davon, dass wir eine riesige, weiße, sprechende Schlange gesehen haben, ist der Heilzauber ein ziemlich eindeutiges Indiz. Er war viel stärker als normal. Viel stärker, als ich ihn jemals hinbekommen würde. Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist die Heilmagie von Omononushi. Offenbar hatte er sich diesen Berg als neues zu Hause ausgesucht und seine Kräfte wirken hier noch immer. Das hat meinen Zauber verstärkt."

Terra betrachtete nachdenklich seine Brust. Von der Verletzung war absolut nichts mehr zu erkennen. Und auch seine gesamte Energie war wieder vollständig hergestellt worden. Sogar mehr als das...

"Aber warum sollte er ausgerechnet uns helfen?" Naoko zuckte mit den Schultern.

"Vielleicht ist er einfach ein hilfsbereiter Gott."

Etwas in ihrem Ton ließ ihn aufhorchen.

"Oder?", harkte er nach. Naoko wand sich ein bisschen. "Du weißt etwas.", stellte Terra sachlich fest. Ergebend nickte Naoko.

"Ich muss dir etwas gestehen. Ich bin nicht zufällig hier oben."

"Was du nicht sagst.", versuchte Terra einen müden Scherz.

Naoko jedoch blieb ernst. "Du musst wissen...ich habe eine Art...Gabe. Obwohl sie manchmal schon eher ein Fluch sein kann. Aber ich vermute mal, dass trifft auf viele Gaben zu."

Stirnrunzelnd wartete Terra auf den Rest. "Was für eine Gabe?", fragte er dann schließlich doch nach, da Naoko zu zögern schien.

"Naja...sie hat etwas mit..Geistern zu tun." Terra blinzelte. Sah sie an. Blinzelte noch einmal.

"Geister?" Nickend sagte Naoko: "Ja. Geister. Und ich weiß, wie sich das anhört. Deswegen rede ich nicht so gerne darüber. Mal abgesehen davon, dass mir die Geschichte eh keiner glauben würde. Ich hoffe, bei dir ist das anders."

"Wenn du erwartest, ich würde darüber lachen, muss ich dich enttäuschen. Ich habe schon genug Verrücktes in meinem Leben gesehen. Unter anderem auch sprechende, tanzende und singende Mobel in einem verwunschenem Schloss. Es kam jetzt nur ein wenig unerwartet. Was genau ist deine Gabe? Kannst du mit ihnen in der Unterwelt kommunizieren oder so was in der Art?"

Nachdenklich und gleichzeitig unglaublich erleichtert, legte Naoko den Kopf schief. Nach einer kurzen Überlegung sagte sie: Nicht ganz verkehrt, aber auch nicht ganz richtig. Ich sehe sie. Es gibt sie fast überall. In gewissem Maße kann ich auch mit ihnen kommunizieren."

"Gibt es hier oben auch welche?" Naoko nickte. "Du wärst überrascht wie viele. Einige sitzen sogar gerade um dich herum."

Unbehaglich schaute Terra sich um. Sah sie aber natürlich nicht. Doch dafür überkam ihn gerade eine Erinnerung. Der flüchtige Moment in dem Kellergang, wo er meinte hinter Naoko eine weiße Gestalt gesehen zu haben.

"Als wir in diesem Kellergang waren...da waren dort auch Geister in der Nähe oder?"

Überrascht nickte Naoko. "Ja. Sie haben auf uns aufgepasst. Aber woher weißt du das?"

"Einmal hörte ich dich hinter mir flüstern. Vermutlich hattest du da mit einem der Geister gesprochen. Ein paar Augenblicke später, habe ich mich zu dir umgedreht und dachte hinter dir einen weißen Schatten zu sehen."

"Ah ok. Ja weißt du Geister können auch von Menschen ohne Gabe gesehen werden. Quasi. Aber immer nur in einem flüchtigen Moment. Und auch nur aus den Augenwinkeln. Im Prinzip ist es so ähnlich, wie als wenn man versucht aus den Augenwinkeln etwas zu sehen ohne zu sehen. Das macht es sehr schwierig. Daher können das im Prinzip nur sehr wenige Menschen."

"Ich verstehe." Und noch etwas wurde ihm gerade klar. "Diese Ideen zu der Steintafel: die haben dir die Geister zugeflüstert oder? Das mit der unterschiedlichen Inschrift?"

Zustimmend nickte Naoko. "Ja. Die Geister hier haben mir viele Dinge erzählt. Doch egal wie oft ich sie fragte: sie waren nicht in der Lage mir etwas über Omononushi zu erzählen. Oder was es mit dem Herzlosen auf sich hat. Irgendetwas hinterte sie daran." Kurz lauschte sie einer Stimme, welche nur sie hören konnte. "Sie können es immer noch nicht. Anscheinend gibt es sowas wie eine Barriere, die verhindert, dass sie darüber reden können."

"Eine Barriere?" Kopfschüttelnd zuckte Naoko mit den Schultern. "Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Von mir aus kannst du es auch eine Blockade nennen. Letztendlich kommt es aufs selbe hinaus. So wie ich durch etwas gehindert wurde, mich an Omononushi zu erinnern, so können die Geister nicht darüber reden."

Über ihre Worte nachdenkend lehnte Terra sich zurück und starrte in den Himmel.

Was sollte das nur beudeuten? "Klingt, als wolle jemand bestimmtes nicht, dass etwas noch bestimmteres ans Tageslicht kommt. Aber wie so etwas möglich sein soll, ist mir schleierhaft. Auf Anhieb würd emir kein einziger Zauber einfallen, der einen nur bestimmte Dinge vergessen lässt. Oder gar verhindert, dass man darüber reden kann. Das übersteigt einfach meine Kenntnisse."

Leider konnte auch Naoko ihm diese Frage nicht beantworten.

Terra schob dieses Thema auf die Liste der ungeklärten Dinge und konzentrierte sich wieder aufs wesentliche.

"Du sagtest ´in gewisser Weise´ könntest du mit den Geistern kommunizieren. Wie meinst du das?"

"Nicht alle Geister verständigen sich in Worten. Manche tun das in Form von Bildern. Die sind nicht immer so leicht zu deuten."

"Interessant. Aber sag mal: wo kommen die ganzen Geister hier oben eigentlich her? Wer sind sie?"

Naoko sah ihn verwundert an. "Ist das nicht offensichtlich? Es sind die vermissten Mönche."

"Was?", fragte Terra erstaunt. "Die Mönche die hier einst lebten. Jemand hatte sie alle getötet."

"Jemand? Können sie dir sagen, wer das war?" Bedauernd schüttelte Naoko den Kopf. "Nein. Auch diese Information können sie nicht preisgeben."

Was zur Hölle war hier nur los? "Gut, dann erzähl mir deine Geschichte. Von Anfang an.", forderte Terra sie auf.

Für einen Moment dachte Naoko darüber nach, wie sie ihm am besten alles erklären konnte.

"Meine Gabe habe ich schon ziemlich lange. Ich weiß nicht mehr genau wann sie anfing in mir zu reifen. Es ist schon viel zu lange her. Aber als Kind machte sie mir furchtbare Angst. Meine Eltern glaubten mir meine Geschichten nicht. Sie hielten sie für Hirngespinste eines kleinen Mädchens. Die einzige die mir glaubte war meine Zwillingsschwester. Nebenbei gesagt hat sie die Gabe nicht erhalten. Da meine Eltern vehement darauf beharrten, ich würde mir das alles einbilden, hörte ich irgendwann auf davon zu reden. Aber ich habe mich immer anders gefühlt. Das machte es mir auch schwierig Kontakte in der Schule zu knüpfen. Wie auch immer. Irgendwann lernte ich, dass ich gar keine Angst vor den Geistern zu haben brauchte. Naja zumindest nicht von allen. So wie bei den Lebenden gibt es auch im Geisterreich Gute und Böse Gestalten.

Du musst wissen, ein Geist entsteht dadurch, dass ein Mensch zu früh aus dem Leben gerissen wird. Wenn der Mensch dann noch etwas Wichtiges, Unerledigtes in seinem Leben hatte, wandelt er als Geist auf der Erde weiter. Die Geister um mich herum hatten alle solche Unerledigten Sachen. Trotz ihres eigenen Leids waren sie sehr freundlich zu mir, halfen mir, unterstützten mich. Ich fing an die Gabe zu akzeptieren. Und ich fand so meine ersten Freunde. Doch sie taten mir auch Leid. Und ich half ihnen ihre Unerledigten Sachen zu erledigen. Sobald diese eine Sache aus der Welt verschwunden ist, kann auch der Geist endlich gehen. Es gab eine Menge schmerzhafter Abschiede für mich, aber ich war auch froh über sie."

Terra sah sie mit neu gewonnenem Respekt an. "Das müssen wirklich schwere Zeiten für dich gewesen sein."

"Ja. Für mich waren sie wirklich schwer. Aber sie gehörten auch gleichzeitig zu meinen glücklichsten. So paradox es klingt."

"In gewisser Weise, kann ich das sogar nachvollziehen.", sagte Terra.

Eine kurze Weile schwiegen sie beide.

"Und weiter?", fragte Terra vorsichtig.

"Vor etwa einem Monat, erschien mir ein völlig neues Wesen. Es tauchte einfach in meinem Traum auf. Vermutlich kannst du dir bereits denken, wer das war. Omononushi höchstpersönlich!

Anfangs hatte ich aber gar nicht kapiert, dass er es ist. Ich sah ihn in Form einer Schlange aus purem Licht. Er bat mich, ihm zu Hilfe zu kommen. Auf dem Berg Miwa gehe eine starke, finstere Macht um. Diese drohte ihn zu verschlingen. Seine Kraft alleine reiche nicht aus um diese Finsternis zu bezwingen. In seiner Not sandte er seine verbliebenen Kräfte aus um jemanden zu finden, der ihn hören konnte. Allerdings erwies sich dies als gar nicht so einfach. Leider haben die Menschen nämlich verlernt auf die Götter zu hören. Schließlich fand er meinen Geist und nahm Kontakt auf. Das passierte genau eine Nacht nach meiner Vision, von der ich dir schon erzählt hatte.

Da ich ihn für einen weiteren Hilfesuchenden Geist hielt, versprach ich, mich sofort auf die Suche nach ihm zu begeben. Daraufhin verschwand Omononushi. Im selben Moment erwachte ich aus meinen Schlaf. Und plötzlich wusste ich, dass ich nicht mit einem gewöhnlichem Geist geredet hatte. Sondern mit einem Gott. Woher ich das so sicher wusste, kann ich mir bis jetzt nicht erklären. Aber ich wollte mein Versprechen halten. Noch in dieser Nacht brach ich auf. Doch als ich hier ankam, war es bereits zu spät. Omononushi war verschwunden.

Stattdessen nahmen mich die Mönche in Empfang. Am Fuße des Berges offenbarten sie sich mir und führten mich hierher. Seltsamer Weise verschwand meine Erinnerung an Omononushi und seine Legenden in dem Moment, als ich den Berg betrat. Im ersten Moment wusste ich gar nicht mehr, warum ich überhaupt da war. Aber die Mönche überzeugten mich davon, dass ich auf einer Mission war. Auch wenn ich mich nicht daran erinnern konnte und sie nicht in der Lage waren, mir zu sagen um welche Mission es sich handelte. Ich vertraute ihnen und begab mich zusammen mit ihnen auf die Suche nach dem Ursprung der merkwürden Ereignisse. Nur ein paar Tage später stieß ich zum ersten Mal auf den Herzlosen. Der Kampf war echt knapp. Zum Glück schaffte ich es irgendwie, ihm zu entkommen. Seitdem jagen wir uns hier oben gegenseitig. Mit Hilfe der Geister konnte ich einiges herausfinden, was sie mir so nicht einfach erzählen konnten. Die Steintafeln waren eine dieser Dinge. Und naja...den Rest der Geschichte kennst du ja. Plötzlich warst du hier. Und wenn ich das mal sagen darf: seit dem habe ich wesentlich mehr herausbekommen, als ich es alleine geschafft hatte. So gesehen, sollte ich dir wohl danken. Das tun übrigens auch die Geister. Scheinbar sind sie der Meinung, dass wir zusammen die Geheimnisse lüften werden. Und das wir es schaffen werden, den Herzlosen zu vernichten. Offensichtlich ist er wohl ein fester Bestandteil der Vorkommnisse und muss getötet werden. Ehrlich gesagt, habe ich sie schon lange nicht mehr so zuversichtlich gesehen."

Das war es also. Ein paar Dinge machten jetzt auf jeden Fall mehr Sinn als vorher. Aber wie so oft in letzter Zeit, warfen sie genauso viele Fragen wieder auf.

"Ich nehme nicht an, dass Omononushi dir im Traum mitgeteilt hat, wen oder was diese finstere Macht representiert oder?", fragte Terra, obwohl er die Antwort bereits zu kennen glaubte. Wie sich herausstellte, behielt er damit Recht.

"Leider nicht.", sagte Naoko bedauernd. "Womöglich haben seine Kraft dafür nicht mehr ausgereicht."

"Hmmm." Nachdenklich sah Terra zu der Stelle hinüber, wo vor wenigen Augenblicken die Schlange erschienen war. "Worüber denkst du nach?", fragte Naoko ihn neugierig. "Ich frage mich nur...wenn er mit seinen letzten Kräften dich gerufen hat und wenn er schon nicht mehr da war, als du hier ankamst: warum haben wir ihn dann gerade eben noch gesehen? Und wieso hatte er noch genug Kraft um die unseren zu Verstärken? Kannst du dir da einen Reim draus machen? Oder deine Geister?"

Für einen Moment lauschte Naoko den Mönchen. Deren Antworten schienen aber nicht sonderlich zufrieden stellend zu sein.

"Die Geister wissen es auch nicht. Und ich kann mir nur folgenden Reim darauf machen: Omononushi hat vorsätzlich einen Teil seiner Kraft hier versiegelt um sie demjenigen zuteil werden zu lassen, der ihm zur Hilfe kommen würde."

"Um den Herzlosen zu besiegen? Weil unsere normalen Kräfte dafür nicht ausreichen?"

"Vermutlich." "Wenn Omononushi uns Kräfte gibt um den Herzlosen zu töten, heisst das, er ist leider in der Höhle doch nicht gestorben."

"Hattest du das wirklich erwartet?" "Gehofft, höchstens."

Zugegeben klang das alles gar nicht mal so weit dahergeholt. "Ich frage mich wirklich, warum er den Herzlosen nicht selbst besiegen konnte, wenn er doch über soviel Macht verfügte. Da steckt mehr dahinter."

"Schade, dass er uns das gerade nicht selbst sagen konnte."

Mittlerweile war es schon ziemlich finster geworden.

Terra ließ kleine Flämmchen entstehen und sie über dem Wasser schweben.

"Cool. Wie kleine Irrlichter." Begeistert versuchte Naoko eines der Flämmchen zu fangen. Lustig flackernd wich die Flamme ihr aus.

"Das solltest du besser lassen. Nachher verbrennst du dich noch."

"Spielverderber."

Interessiert betrachtete Naoko ihre Handfläche. "Meine Haut ist schon ganz runzelig. Wie lange sitzen wir hier schon?"

Schulterzuckend sagte Terra: "Keine Ahnung. Eine Weile. Vielleicht eine Stunde?"

"Zeit also langsam hier rauszukommen." Gesagt getan. Übergangslos stand Naoko einfach auf.

Hastig drehte Terra sich weg. "Ach Terra.", seufzte sie.

Er hörte wie Naoko aus dem Becken stieg und nach ihren Kleidern griff.

"Also ist unsere Hauptfaufgabe den Herzlosen zu töten. Richtig?", fragte Terra, um den Moment zu überbrücken.

"Sieht so aus. Wenn wir ihn töten, könnten wir dem Geheimnis ein ganzes Stückchen näher kommen. Du kannst dich jetzt umdrehen."

Und Terra tat es. Naoko hatte sich mittlerweile komplett angezogen. Allerdings war ihre Kleidung jetzt an vielen Stellen naß.

"Wir hätten an Handtücher denken sollen.", seufzte Naoko.

"Lass uns schnell zum Tempel zurück und unsere Kleidung wechseln. Sonst erkälten wir uns noch."

"Ok.", sagte Terra, machte aber keine Anstalten aufzustehen.

Naoko sah ihn erst erwartungsvoll an, dann fragend und dann rollte sie mit den Augen. "Ist ja schon gut.", sagte sie und drehte sich um.

Terra erhob sich und ging ebenfalls zu seiner Kleidung um sich anzuziehen.

"Die Frage ist nur: wie töten wir den Herzlosen?"

"Naja, physische Angriffe bringen bei ihm nichts. Er ist quasi immun dagegen."

"Das stimmt nicht ganz.", meinte Terra nachdenlich. Überrascht drehte Naoko sich um. Gott sei Dank hatte Terra bereits seine Hose an. Sie konnte also lediglich noch seinen Oberkörper bewundern. "Wie meinst du das?"

"Hattest du das nicht selbst gesagt? Sein Körper ist gegen phyische Angriffe immun. Außer in dem Moment wo er selbst angreift, dann bekommt sein Körper eine feste Form."

"Mag ja sein, aber du kannst nicht darauf warten, dass er dich angreift um zuzuschlagen. Das könnte der Moment sein, in dem er dich tötet. Immerhin musst du mit dem Schwert ja nahe genug herangehen. Abgesehen davon, wird nur der Teil des Körper fest, der zum Angriff genutzt wird."

"Ja zugegeben, dass ist ein Problem. Aber eigentlich ist die Lösung simpel. Wenn physische Angriffe nichts bringen, nutzen wir halt magische Angriffe."

Zweifelnd sah Naoko ihn an. "Das habe ich auch schon versucht. Es stimmt zwar, dass er durch Magie verletzt werden kann, aber seine Widerstandskraft ist enorm. Ich habe ihm keine nennenswerten Verletzungen zufügen können."

"Mag sein. Aber dieses Mal bin ich dabei. Vielleicht schaffen wir es ja zu zweit. Vor allem nach dem Kräfteschub durch unseren Gott hier."

Fertig angezogen, begab sich Terra auf den Weg zum Tempel. "Wie genau ist jetzt der Plan?", fragte Naoko, welche ihm raschen Schrittes folgte.

"Heute Nacht ruhen wir uns aus. Morgen, gehen wir auf die Jagd nach einem Herzlosen.", erklärte Terra ihr, während er mit seine Hand über das Armband an seinen Handgelenk strich.

Naoko bemerkte es. "Du? Was ich dich schonmal fragen wollte: was bedeutet dir eigentlich das Armband Terra? Du nimmst es niemals ab. Manchmal wenn du nachdenkst, streichst du immer darüber, so wie jetzt."

Terra folgte ihrem Blick. Das kleine blaue Armband, welches Rei ihm geschenkt hatte.

"Ein Wunschband. In dem Moment wo es mir umgebunden wurde, habe ich mir etwas gewünscht. Und wenn das Armband jemals reißen sollte, weiß ich, dass der Wunsch in Erfüllung gehen wird. Eine Freundin hat es mir geschenkt."

"Klingt romantisch. Dann hoffe ich mal, dass dein Wunsch in Erfüllung gehen wird."

"Das hoffe ich auch. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich das hoffe..."



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