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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

Secret Section
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Naoko Suro

Terra hatte schon länger den Verdacht, dass sich hier oben auf dem Berg noch jemand anderes außer ihm aufhalten musste. Die Ereignisse der letzten Tage gaben genug Hinweise darauf. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, dass dieser jemand in etwa in seinem Alter sein musste. Und das dieser jemand weiblich war.

Vor ihm stand ein etwa 16-jähriges Mädchen mit smaragd-grünem Haar, welches mit blonen Strähnen durchzogen war. Ihre Augen waren von einer leuchtend roten Farbe, mit denen sie ihn ernst und abschätzend musterte. Ebenso rot war der Edelstein, den sie an einer Halskette trug. An Kleidung trug sie ein weiße Weste mit roten Linien, darunter ein schwarzes, kurzärmeliges T-Shirt mit rundem Ausschnitt. Ihre Hände hochgehend bis fast zum Ellenbogen, steckten in schwarzen Handschuhen. Dazu trug sie eine sehr kurze, dunkelblaue Jeans, welche gerade mal den Ansatz der Oberschenkel bedeckte. Zudem trug sie eine schwarze Strumpfhoe und dunkelgraue Stiefel. Interessanter Weise hatte die Strumpfhose am linken Oberschenkel einen kleinen Riss. Ein Teil des Stoffes schien zu fehlen. Terras Gedanken schweiften kurz in Richtung des Stücks Stoffes in seinem Rucksack.

In ihren Händen hielt sie zwei Schwerter. Das Schwert der linken Hand, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer roten Violine, nur dass sie wie ein großes "S" geformt war. Die Klingen waren in die Rundungen eingebaut und am Ende der oberen runden Klingen waren drei Zacken erkennbar. Daneben waren Musiknoten eingearbeitet und im inneren der Klinge waren die gleichen Verzierungen wie bei einer richtigen Violine. Von der Form her könnte dieses Schwert auch gut als Axt eingesetzt werden.

In der anderen Hand hielt sie ein Schwert von der Breite eines Degens, aber verdammt spitz und scharf. Vom Design her sah es wie der passende "Bogen" zur "Violine" aus.

Am merkwürdigstens und zugleich prägnantesten war jedoch die Aura der Schwerter. Terra kannte diese Art von Aura gut. Er kannte sie besser als jede andere. Diese Waffen umgab eine Aura, wie nur Schlüsselschwerter sie verströmten!

Sekundenlang sagte niemand ein Wort. Beide sahen sich nur abschätzend an, warteten auf eine Reaktion des jeweils anderen.

Schließlich fragte Terra: "Wert bist du?"

Zunächst antwortete das Mädchen nicht. Nur ihr Gesichtsausdruck wurde eine Spur angespannter.

Ihr Gesicht...Terra war sich sicher es schon einmal gesehen zu haben.

Vor Überraschung hatte er ganz vergessen, dass er sich immer noch in der Verwandlung befand. Jetzt erinnerte ihn sein Körper unsanft wieder daran. Seine Zeit war um, die Verwandlung hatte ihr Limit erreicht. Um das Mädchen nicht zu provozieren oder irgendwie zu erschrecken wenn er die Verwandlung auflöste, hob er seine beiden Hände vor sich. Es wäre gefährlich, sollte sie eine Bewegung oder anders falsch verstehen, immerhin trug sie immer noch die Schwerter in ihren Händen.

Langsam und mit beruhigendem Ton sagte Terra: "Ich werde jetzt meine Verwandlung auflösen. Egal was du siehst, ich werde dir nichtst un. Du hast mein Wort." Alarmiert machte das Mädchen einen Schritt rückwärts und hob die Schwerter ein wenig höher. Ansonsten zeigte sie keinerlei Reaktion ob sie seine Worte verstanden hatte.

Seine Verwandlung auflösen? Was meinte er damit? War diese Dämonengestalt etwa eine von ihm gewollte Verwandlung? Trotz seiner Worte war sie sich nicht sicher, ob sie ihm wirklich glauben schenken konnte. Das Mädchen spürte die Ehrlichkeit hinter seinen Worten, doch Vorsicht war immer noch besser als Nachsicht. Vorsichtshalber zog sie sich ein Stück zurück. Irgendwas war hier doch faul.

An seinem Hals traten die Adern hervor, seine Arme schienen ein wenig zu zittern. Diese Dämonenform schien furchtbar anstrengend zu sein. Oder war das nur Show?

Langsam nickte sie um ihm ihr Einverständnis zu zeigen.

Ohne ein Wort zu sagen und ohne das er sich irgendwie bewegt hatte, lösten sich seine Flügel und sein Schwanz einfach in feinem Silberstaub auf. Seine Augen und Haut nahmen wieder die übliche Färbung an. Die Klauen verformten sich wieder zu Händen.

Erleichtert seufzte Terra auf, als die Anstrengung seines Körpers schwand. Terra nahm die Arme wieder zurück, ließ sie aber so, dass sie immer seine offenen Handflächen sehen konnte.

Im Gesicht des Mädchens konnte er erst Überraschung lesen, dann Verwirrung.

Terra machte einen erneuten Versucht das Eis zu brechen. "Ich bin Terra. Terra Kagurasaka. Und wie ist dein Name?" Zögernd sah ihn das Mädchen an. Terra ließ ihr Zeit zum Überlegen.

Schließlich schien sie einen Entschluß gefasst zu haben. "Mein Name ist Naoko. Naoko Suro."

Terra blinzelte. Auch die Stimme des Mädchens kam ihm bekannt vor. "Ein hübscher Name.", sagte er. "Danke.", antwortete sie. Irritiert schüttelte sie plötzlich den Kopf. Sie durfte sich von ihm nicht so ablenken lassen. "Bist du ein Dämon? Oder bist du ein Mensch?"

Terra dachte nach. Diese Frage war entscheidend für den weiteren Gesprächs- und Handlungsverlauf. Das war ziemlich offensichtlich. Doch was sollte er sagen?

"Ich bin ein Mensch. Ausgestattet mit der Fähigkeit mich für einen kurzen Zeitraum in eine dämonische Gestalt zu begeben." "Warum solltest du so etwas tun? Was bringt dir diese Gestalt? Und wird die Dunkelheit in dir dadurch nicht größer?", fragte Naoko argwöhnisch. "In dieser Gestalt verfüge ich über größere Kraft. Bei manchen Gegnern kann das mitunter sehr praktisch sein. Die Dunkelheit wird in der Tat stärker, das gebe ich zu. Ich bin aber selbst verwandelt in der Lage sie mit Hilfe meines Lichtes auszugleichen." Sie glaubte ihm nicht ganz, das konnte er deutlich in ihren Augen lesen.

"Beweise es.", forderte Naoko ihn auf. "Wie?", fragte Terra. "Verwandel dich jetzt vor meinen Augen. Wenn ich es sage, verwandele dich wieder zurück. Dann glaube ich dir."

"Leichter gesagt als getan.", dachte Terra. Dummerweise hatte er sein Limit von drei Verwandlungen heute schon ausgenutzt. "Bist du einverstanden?", fragte Naoko eindringlich. Hatte er eine Wahl? Blieb nur zu hoffen, dass sie die Verwandlungszeit nicht in die Länge zog. Falls er sich überhaupt noch verwandeln konnte hieß das. Langsam nickte Terra. Sein Gesicht war ernst und angespannt. Ob er ihr seine Situation vielleicht erklären sollte? Wohl eher nicht. Womöglich würde es nur wie eine Ausrede klingen und ihn damit in ihren Augen verdächtig machen.

"Dann los. Verwandle dich!"

Innerlich zitternd ob das ganze wohl gut ausgehen würde, griff Terra auf seine Dämonischen Kräfte zu. Es war weitaus schlimmer als er gedacht hatte. Stark waren die Schmerzen immer schon gewesen, aber nun explodierten sie förmlich in einer nie gekannten Intensität. Ein Schmerzensschrei entfuhr ihm, als seine Flügel aus den Schultern brachen und sein Schwanz wuchs. Keuchend und unkontrolliert zitternd sackte er auf die Knie. Seine Klauen krallten sich in die Erde. Trotz der Schmerzen machte er sich seltsamer Weise mehr darüber Gedanken wie all das wohl auf das Mädchen wirken würde. Sein Verstand arbeitete irrational unter dem Schmerzensschleier. Sein Körper schien sich selbst zu zerreißen. Jede einzelne Faser schrie auf und doch, Terra hielt stand.

Nach nur einem winzigem Augenblick, der ihm jedoch wie eine Ewigkeit vorkam, sagte Naoko: "Es reicht. Verwandle dich zurück. Bitte." Ihr Gesicht war perlweiß, ihre Hände hatten sich um die Schwertgriffe gekrallt und sie zitterten leicht. Sein Gesicht sprach Bände über die wahnsinnigen Schmerzen die er hatte.

Mit Freuden kam er ihrem Wunsch nach. Als seine Gestalt sich erneut veränderte, fiel er komplett zu Boden. Er hatte keine Kraft mehr, war völlig ausgelaugt. Plötzlich packten ihn Hände und drehten ihn auf den Rücken. Wie durch einen Schleier konnte er ein Gesicht über sich erkennen und rote Augen die besorgt auf ihn hinab sahen. Naoko sagte etwa, doch er verstand die Worte nicht. Dafür bemerkte er ein grünes Leuchten, welches ihn einschloss und ihm die Schmerzen nahm. Seine Augen gewannen wieder an Schärfe, sein Puls beruhigte sich wieder ein wenig. Die Energie die sie ihm mit dem Heilzauber gab, reichte aus, damit er sich wieder bewegen konnte. "Danke.", sagte Terra und setzte sich auf. Naoko nahm die Hände wieder von seiner Brust und setzte sich ebenfalls. Aufmerksam betrachtete sie ihn, doch es schien ihm etwas besser zu gehen.

"Das sah...ziemlich schmerzhaft aus." Terra nickte. Warum es bestreiten? "Diese Verwandlung hätte ich eigentlich gar nicht durchführen dürfen.", sagte er. "Warum nicht?" "Weil die Anzahl meiner Verwandlungen aktuell auf drei begrenzt ist. Das hier war die vierte Verwandlung heute. Ehrlich gesagt wusste ich nicht wie sich das auswirken oder ob es mir überhaupt gelingen würde." Erschrocken holte Naoko Luft. "Warum hast du das nicht gesagt?" Terra sah sie müde lächelnd an. "Hätte wie eine Ausrede geklungen findest du nicht? Vermutlich hätte es dein Misstrauen eher geschürt." Naoko nickte nachdenklich. Dann, urplötzlich, warf sie sich in um Verzeihung bittender Position auf den Boden, die Hände und das Gesicht in den Boden gepresst. "Es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid. Das wusste ich nicht." Völlig perplex aufgrund dieser Reaktion sagte Terra: "Äh...ist schon okay? Woher hättest du es auch wissen sollen?" "Trotzdem hätte ich das nicht verlangen sollen. Ich war nur so überrascht dich in dieser Gestalt zu sehen und wusste nicht was ich davon halten sollte. Immerhin hattest du in den letzten Tagen nicht einmal gezeigt das du sowas kannst." "Wie schon gesagt es ist in Ordnung. Ich hätte vermutlich auch so ge..." Auf einmal dämmerte Terra was sie gerade gesagt hatte. "Die letzten Tage? Also bist du wirklich die Person die mich die ganze Zeit beobachtet hatte." Endlich setzte Naoko sich wieder auf und sah ihn grinsend an. "Volltreffer." Dann streckte sie ihm die Hand entgegen. "Jetzt aber noch einmal richtig. Hallo! Mein Name ist Naoko Suro. Es freut mich dich kennen zu lernen." Terra ergriff die Hand. "Mein Name ist Terra Kagurasaka. Die Freude ist ganz meinerseits." Und wie er da so ihre Hand schüttelte, überkam ihn ein Déjà-Vu. Er hatte ihr schon einmal die Hand geschüttelt. Nur hatte sie damals kurze, schwarze Haare. Aber die Augen waren die selben.

"Ich kenne dich!", entfuhr es ihm. "Bist du nicht meine Nachbarin von gegenüber? Hast du sonst nicht immer schwarze Haare?" Lachend ließ Naoko seine Hand los und setzte sich in den Schneidersitz. "Nein das ist meine Schwester. Jun Suro. Sie hatte mir schon einmal von dir erzählt. Einmal hatte sie dir mich aus der Entferung gezeigt. Umso überraschter war ich, als du plötzlich hier oben warst." Sie zwinkerte ihm zu. "Ich glaube sie mag dich." Terras Ohren liefen rot an. "Deine Schwester?", versuchte er abzulenken. "Zwillingsschwester. Abgesehen von den Haaren und vom Charakter gleichen wir uns wie ein Ei dem anderen. Das war auf die Dauer etwas nervig. Abgesehen davon fand ich farbig schon immer interessant.", sagte sie und zupfte an ihren blonden Strähnen herum. "Verstehe." Terras Blick fiel auf die Schwerter, welche neben ihr auf dem Boden lagen. "Du bist auch eine Schlüsselschwertkämpferin oder?" Auch Naoko sah auf die Schwerter hinab. "Ja." Neugierig sah sie wieder zu Terra. "Du bist auch einer richtig? Zumindest dachte ich, ich hätte bei der Höhle eines in deiner Hand gesehen." Statt zu antworten hob Terra die Hände und ließ seine beiden Schlüsselschwerter erscheinen. Das schien ihm Antwort genug zu sein. Naokos Augen weiteten sich erfreut, als sie die Schwerter erblickte. "Darf ich?" Terra hielt sie ihr hin."Wenn ich mir dafür deine ansehen darf?" Naoko nickte abwesend. Millimeter für Millimeter untersuchte sie die Waffen. Terra nahm sich ihre Schwerter und besah sie sich ebenfalls genau. Sie waren etwas leichter als seine, insbesondere das lange, schmale Schwert. Es hatte so wenig Gewicht und wirkte so dünn, dass Terra fürchtete es bei einem Hieb einfach zu zerbrechen. Andereseits lag auch darin der Vorteil dieser Waffe, weil sie dadurch verflucht schnell sein konnte. Ganz im Gegenteil zu dem roten Schwert das aussah wie eine Violine. Es mehr für starke Angriffe gedacht.

"Weißt du, es ist das erste Mal das ich einen anderen kennen lerne." Unterbrach Naoko die Stille zwischen ihnen. Sie tauschten wiedere ihre Waffen aus. "Einen anderen?", fragte Terra. "Ein anderen Schlüsselschwertkrieger. Ich dachte immer ich wäre alleine." Täuschte er sich oder wirkte sie für einen Moment irgendwie traurig?

Terra schüttelte den Kopf. "Das warst du nie. Auch wenn wir über viele Welten verstreut sind und nur die wenigsten sich in ein und derselben Welt befinden: Es gibt viele von uns. Trotzdem noch zu wenige finden die meisten, zu viele denken die anderen. Und nicht alle von uns sind gut.", kurz dachte er an die Organisation zurück.

Von einem Moment auf den anderen fingen Naokos Augen an zu glänzen. "Erzähle mir mehr. Bitte."

In diesem Moment fiel der erste Regentropfen.

Überrascht sahen die beiden nach oben. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass der Himmel sich auf einmal zugezogen hatte. "Vielleicht sollten wir das Gespräch beim Tempel fortführen.", sagte Terra. Naoko nickte und sprang auf. "Klar du musst mir alles erzählen." Terra nickte. "Aber auch du wirst mir einige Fragen beantworten müssen." "Gerne. Gib mir ´ne Suppe und ich erzähle dir alles was du wissen willst.", grinste Naoko und reichte ihm die Hand. Terra ergriff sie und stand auf. "Was das angeht: du schuldest mir mindestens eine Mahlzeit."

Naoko hüstelte beklommen. Sie wollte sich schon umwenden und losgehen, doch Terra hielt sie noch einen Moment zurück. "Warte mal." Terra konzentrierte sich auf seine Kräfte und löste den Dimensionsschild auf. Der Schild zerfloss wie Wasser. Die Umgebung nahm wieder ihren Ursprung an. Sämtliche Schäden verschwanden einfach. Staunen sah Naoko sich um. "Faszinierend. Wie machst du das?" "Später", sagte Terra, da der Regen immer mehr zunahmen. Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden sprinteten sie los. Während des Weges sagte keiner von ihnen ein Wort. Teils weil sie sich aufs laufen konzentrierten, teils weil jeder seinen eigenen aufgewühlten Gedanken nachhing.



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