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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

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Kampf der Schlangen

Es war ein fürchterlicher Anblick. Verkohlte Bäume säumten den Platz und sahen aus wie pechschwarze Krallen, welche aus der Erde ragten um alles Leben zu verschlingen. Kein einziger Grashalm war auf dem Boden noch zu sehen, stattdessen war er grau vor Asche und verkohlter Erde. Doch am schlimmsten sahen ihre Freunde aus. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch am Leben waren, so entstellt und versengt wie sie waren. Vor allem Sailor Moon und Tuxedo Mask hatte es richtig schlimm erwischt. Die Bezeichnung „Mensch“ war nur noch wenig zutreffend. Terra mied es tunlichst zu genau hinzusehen, aber der kurze Blick hatte gereicht ihm ein verdammt flaues Gefühl im Magen zu bereiten. Es war klar dass hier schnell ein Heilzauber wirken musste, sonst standen die Chancen zum Überleben äußerst schlecht. Sailor Mars Benommenheit löste sich nach und nach immer mehr auf und es kehrte ihr überhebliches Grinsen auf ihr Gesicht zurück. „Sieh mal einer an. Jupiter und Terra. Wie schön euch hier so unerwartet anzutreffen.“ Kichernd erhob sie sich zu voller Größe. Jupiter stellten sich die Haare im Nacken auf. Dieses widerliche Gekicher klang so völlig falsch, so völlig…boshaft. „Warum hast du ihnen das angetan Rei?“, fragte sie zitternd und deutete auf die anderen. „Sie sind deine Freunde.“ „Falsch. Sie waren meine Freunde.“ Wieder kicherte Mars völlig abartig vor sich hin. Möglichst unauffällig flüsterte Terra Jupiter zu: „Ich muss die anderen so schnell wie möglich heilen, sonst wird das böse enden. Mars muss so schnell wie möglich kampfunfähig gemacht werden.“ Jupiter nickte ganz leicht mit dem Kopf um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Mercury starrte vom Boden aus Terra an. Widersprüchliche Gefühle wirbelten in ihrem Herzen umher. Sie hatte nicht erwartet, dass Terra tatsächlich hier auftauchen würde, obwohl sie es sich gleichzeitig auch gewünscht hatte. Was sollte sie jetzt nur tun? Ihr innerer Konflikt stand ihr noch zu sehr im Weg und sie wusste einfach nicht, wie sie sich in seiner Gegenwart verhalten sollte…Doch halt…was dachte sie da eigentlich? Jetzt gab es doch viel Wichtigeres als ihr Gefühlchaos. Sailor Mars musste aufgehalten und befreit werden…wütend über sich selbst schüttelte Mercury energisch den Kopf. „Konzentriere dich gefälligst!“, schimpfte sie im Geiste mit sich selbst. Terra war vielleicht der einzige der hier noch helfen konnte. Sie musste ihn einfach unterstützen um ihrer Freunde willen. Doch sofort kamen ihr Zweifel…würde sie die Kraft aufbringen können sich zusammen zu reißen und ihren Konflikt zu verdrängen? ...

Zitternd versuchte sie sich aufzusetzen… „Bleib liegen!“, rief Terra. Überrascht starrte Mercury ihn an. Terra hingegen hatte den Blick unverändert auf Mars gerichtet. „Du hast getan was du konntest. Ab hier übernehmen wir.“, sagte er und hob seinen Arm. In seiner Hand erschien sein Schlüsselschwert und er richtete dessen Klingenspitze auf Mars. Lachend warf diese ihren Kopf zurück. Mercury starrte Terra noch einen Moment an, dann senkte sie den Kopf und nickte. „Ach wie süß. Willst du etwa mit diesem Zahnstocher auf mich losgehen Terra? Warum verwandelst du dich nicht wieder in den Dämon? Das könnte doch weitaus interessanter werden.“ Boshaft grinste sie Mercury zu. „Findest du nicht auch? Ami?“ Eine Träne rann Mercury über die Wange. „Halt den Mund!“, fauchte Terra sie an. „Lass Ami damit in Ruhe. Um es ein für alle Mal klar zu stellen: der Dämon in mir beeinflusst und kontrolliert mich in keinster Weise. Ich bin immer noch ich selbst und nichts wird das jemals ändern. Das lasse ich nicht zu!“ Wütend nahm Terra seine Kampfposition ein, Jupiter tat es ihm nach.

„Ach Terra. Wenn ich dir doch nur glauben könnte.“ Mercury versuchte Terra in die Augen zu sehen, wollte herausfinden wie viel Wahrheit in seinen Worten steckte…doch er wandte den Blick nicht von Mars ab.

„Wenn du das sagst.“ Belustigt hob Mars ihre Hand und erschuf eine kleine, schwebende Feuerkugel. „Also wie sieht´s aus? Wollt ihr auch versuchen mich aufzuhalten?“ Die Feuerkugel schwoll auf ihre dreifache Größe an. „Mehr als das!“, sagte Terra und sah kurz zu Jupiter rüber. Diese erwiderte seinen Blick und stürmte dann auf Mars zu. „WIR WOLLEN DICH BESIEGEN!“, rief sie und schleuderte eine Donnerkugel ab. Mars hatte mit dem Angriff bereits gerechnet und schleuderte ihre Feuerkugel. Mit einen lauten Sirren rasten die Kugeln aufeinander zu, kollidierten jedoch nicht. Um Haaresbreite verfehlten sie einander. „Ts. Daneben.“, sagte Mars und wich der Donnerkugel ohne Mühe aus. Jupiter sprang im Lauf über die Feuerkugel hinweg auf Mars zu und riss die Faust zurück, bereit zum Schlag. Blitzschnell hieb Terra mit seinem Schwert aus und leitete die Feuerkugel gen Himmel, wo sie verschwand. Jupiter schlug mit einem Aufschrei zu als sie endlich in Mars´ Reichweite kam. Diese hob ihren Arm seitlich neben ihren Kopf und schaffte es so den Schlag zu blocken. Bevor Jupiter reagieren konnte, rammte sich ein Knie in ihre Magengrube und schleuderte sie zurück. Lachend beobachtete Mars wie sie auf den Boden knallte und für einen Moment liegen blieb. Stöhnend und sich den Bauch haltend setzte Jupiter sich auf und sah Mars an. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. „Was findest du so lustig?“, fragte Mars sie gereizt. Dann fiel ihr auf das Terra nicht mehr zu sehen war, er hatte den Moment ihrer Unachtsamkeit genutzt und war verschwunden. Böse knurrend sah Mars sich um. Wo war er nur? Hinter ihr? Flink wandte sie sich um und hob den Arm schützend vor sich, in Erwartung eines Schlages. Nichts. Dafür fiel ihr jetzt etwas anderes auf. Ein leicht grünlicher Schimmer. Unter ihr. Ein Blick nach unten sagte ihr, dass der Boden direkt unter ihr zu glühen begonnen hatte. Feine Risse bildeten sich und sie spürte ein leichtes Beben unter ihren Füßen. Fluchend sprang sie hastig so hoch sie konnte. Und keine Sekunde zu spät. Eine gewaltige Hand, bestehend aus Stein, schoss hervor, dort wo sie eben noch selbst gestanden hatte. Die Hand versuchte noch sie zu fassen zu kriegen, war aber einen Tick zu langsam. Krachend schloss sie sich zu einer Faust. Jupiter erhob sich wieder und sammelte die Kräfte des Donners in ihrer Hand. Eine Klinge aus Blitzen entstand direkt aus ihrer Faust. Es sah aus als hätte sie ihren Arm in ein Schwert verwandelt.

Wütend über sich selbst starrte Mars auf die Faust unter sich hinab. Beinahe wäre es um sie geschehen gewesen. Sie musste besser aufpassen, Terra durfte man nicht unterschätzen. Mit Jupiter würde sie schon fertig werden, bei ihm hingegen war sie sich gerade nicht so sicher. Die Faust verschwand rumpelnd wieder in der Erde. Immer noch keine Spur von Terra. „Suchst du mich?“ Mars warf den Kopf nach oben und riss erstaunt die Augen auf. Er war direkt über ihr und sie hatte es nicht einmal bemerkt. Seine Flügel hielten ihn in der Schwebe ohne auch nur einen winzigen Laut zu machen. Terra legte die Flügel an und schoss auf sie zu. Es gab keine Möglichkeit auszuweichen in der Luft hatte sie im Gegensatz zu ihm keine Bewegungsfreiheit. Mit einem harten Ruck rammte Terra sie und schleuderte sie zurück zur Erde. Der Boden kam immer näher und näher. „Verdammt.“ Mars streckte die Hände nach unten aus und zwei gewaltige Feuerstrahlen schossen aus ihren Handflächen. Brausend trafen sie auf die Erde und fraßen sich tief hinein. Der Rückstoß verlangsamte ihren Fall beträchtlich und sie schaffte es sicher auf den Füßen zu landen. Das war knapp. Ein Aufschrei ließ sie herum fahren. Dicht hinter ihr war Jupiter wie aus dem Nichts aufgetaucht und holte mit ihrem Blitzschwert aus. Mars machte einen Rückwärtssalto und entkam so gerade noch der Klinge. Diese erzeugte ein sirrendes Geräusch. Es hörte sich an als würde sie die Luft wahrhaftig durchschneiden. Ohne Zeit zu vergeuden hastete Jupiter ihr nach und holte erneut aus. Flink duckte Mars sich unter der Klinge hinweg und holte mit ihrer Feuerfaust aus. Jupiter packte ihr Handgelenk und stoppte damit ihren Angriff, verbrannte sich aber die Hand. Vor Schmerzen wimmernd taumelte sie zurück. Jetzt war ihre Chance. Zu schnell für Jupiters Reaktion sprang Mars auf sie zu und trat aus. Der Tritt sollte sein Ziel jedoch nicht erreichen, denn genau wie zuvor ihr Handgelenk packte jetzt eine Hand ihr Fußgelenk. Terra griff wieder in das Kampfgeschehen ein. Seine Flügel waren wieder verschwunden, dafür hatte er wieder sein Schwert in der rechten Hand. Mit einem Aufschrei packte er Mars Gelenk fester, wirbelte zur Seite und schleuderte sie gegen einen Baum. Das verkohlte Holz brach bei dem Aufprall entzwei und sie durchbrach den Baum gänzlich. In einer Aschewolke knallte Mars auf den Boden. Der Aufprall raubte ihr kurz den Atem und als sie wieder atmen konnte, gelangte Asche in ihre Lunge. Krampfhaft hustend richtete sie sich schwer wieder auf. Terra nutzte die kurze Zeit und heilte Jupiters Hand damit sie weiter kämpfen konnte. Dann versuchte er Bunny zu erreichen, während Jupiter erneut auf Mars zustürmte. Mars sah jedoch was er vorhatte und schleuderte ihm einen Feuerball hinterher. „Nein das wirst du nicht tun!“, rief sie. Jupiter änderte die Richtung und versuchte den Feuerball mit ihrem Schwert abzufangen…verfehlte ihn aber. „Nein mist. Terra Achtung!“, rief sie erschrocken. Noch im Lauf wandte dieser den Kopf und erblickte den Feuerball. Rutschend kam er zum stehen und rammte seine Faust in den Boden. Krachend wuchs daraus eine stabile Wand, welche den Feuerball abblockte. Kaum war dieser verschwunden bröckelte die Wand wieder zusammen und Terra war wieder zu sehen. Das gefiel ihm nicht. Er musste die anderen so schnell wie möglich heilen, doch Sailor Mars gab ihm dazu einfach keine Gelegenheit. Aus dem Nichts zog er sein zweites Schwert hervor und rannte auf sie zu. Jupiter tat es ihm nach und nun rannten sie Seite an Seite. Mars riss ihre Arme zurück und stieß sie ruckartig wieder nach vorne. Zwei gewaltige Feuerschlangen rauschten auf Jupiter und Terra zu und drohten sie zu verbrennen. Sie waren gezwungen mitten im Lauf anzuhalten und sich den Schlangen zu stellen. Jupiter wich der Schlange mit einem seitlichen Radschlag aus. Die Schlange verfehlte sie dadurch nur knapp, machte aber flink kehrt und griff mit weit aufgerissenem Maul erneut an. Terra hingegen sprang über die Schlange hinweg und griff Mars erneut an. Silbern schnitt die Klinge seines Schwertes durch die Luft und fügte Mars einen tiefen Schnitt im rechten Arm zu. Rasch setzte er noch einen weiteren Schlag mit seinem anderen Schwert hinterher. Dieses Mal jedoch konnte sie seitlich tänzelnd ausweichen und die Spitze stach harmlos in die Luft. Wütend schlug sie mit ihrer Faust zu und verpasste Terra einen Kinnhaken der ihn seitlich zur Seite schleuderte. Während des kurzen Gefechtes zwischen Mars und Terra, kämpfte Jupiter noch immer mit ihrer Schlange. Die Angriffe der Schlange waren schnell und heftig, sie konnte ihnen kaum ausweichen. Doch als die Schlange erneut zustieß schaffte Jupiter es sich rückwärts auf den Boden zu werfen und gleichzeitig mit ihrem Schwert einen Hieb auszuführen, welcher der Schlange den Kopf abtrennte. Das Feuer verpuffte im Nichts. Dafür erschien über ihr auf einmal der Kopf der zweiten Schlange und bleckte die Zähne. Angst packte Jupiter, denn sie wusste dass sie sich nicht schnell genug wegrollen konnte um dem Biss zu entgehen.

Terra fing seinen Sturz mit der Hand ab und sprang ein Stück zurück bevor ihn der nächste Schlag treffen konnte. Aus den Augenwinkeln sah er Jupiter, über sich die Feuerschlange, bereit zum Angriff. Er musste ihr helfen. Als Mars das nächste Mal zuschlug wich er ihrem Angriff nach links aus und rammte ihr seinen Ellenbogen ins Gesicht. Stöhnend fiel sie seitlich zu Boden. Terra nutzte den Schwung seines eigenen Angriffs, wirbelte herum und warf seine Schwerter auf die Schlange. Sich ständig um ihre eigene Achse drehend durchtrennten sie die Schlange in drei Teile. Sowohl die Schlange als auch die Schwerter lösten sich im Nichts auf. Jupiter sprang auf und sah sich nach den anderen beiden um. Mars schlug Terra vom Boden aus die Beine weg. Überrascht schaffte er es nicht mehr sich aufzufangen und schlug auf. Sofort sprang Mars auf und schleuderte ihm einen Feuerangriff entgegen. Gerade rechtzeitig rollte Terra sich rückwärts aus der Schusslinie. Jupiter sprang ebenfalls und trat ihrerseits zu. Der Tritt erwischte Mars in der Seite. Für einen Moment tanzten ihr die Sterne vor den Augen. Terra nutzte die Chance und presste seine Hände auf den Boden. Mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen schoss erneut eine Hand aus dem Boden auf Mars zu. Die Hand erwischte sie in der Luft und donnerte sie auf den Boden, nagelte sie dort fest. Keuchend versuchte Mars sich zu befreien, doch die Hand hatte sie fest in der…naja…Hand.

Jupiter kam sanft auf dem Boden auf und drehte sich zu ihrer Freundin um. Ebenso keuchend wie Mars erhob sich Terra und starrte sie an. Hatten sie es wirklich geschafft?

Mercury konnte ihren Augen einfach nicht trauen. Dieser Kampf war auf höherem Niveau, als sie es bisher je erlebt hatte. Alle drei Kämpfer agierten so schnell, dass man ihnen mit den Augen kaum richtig folgen konnte und die Angriffe waren unwahrscheinlich stark. Nie und nimmer hätte sie auch nur annähernd helfen können in diesem Kampf. Sie hätte nur im Weg gestanden. Und doch…dass Mars so stark geworden war wussten sie ja bereits aus eigener Erfahrung und welche Kräfte in Terra schlummerten konnten sie bisher kaum wirklich ahnen. Doch warum kämpfte Jupiter auf einmal auf so hohem Niveau? Das waren mehr Kräfte als ihr normalerweise zur Verfügung standen. Allein schon die Sache mit dem Donnerschwert war völlig neu, diese Technik hatte sie noch nie anwenden können. Vielleicht…vielleicht hatte Terra mit einem Zauber ihre Fähigkeiten vorübergehend verstärkt…eine andere Erklärung gab es für Mercury einfach nicht. „Das wirst du mir büßen!“, zischte Mars wütend und funkelte Terra böse an. Skeptisch betrachtete er sie. War es wirklich endlich vorbei?

Mars stemmte sich so kraftvoll sie konnte gegen die Fessel, doch nichts passierte. Ihre Wut steigerte sich in ein fast unerträgliches Maß und sie ging wortwörtlich in Flammen auf. Hastig sprangen Terra und Jupiter zurück bevor die Flammen sie erreichten. Die Faust, welche Mars im Moment noch umschlossen hielt, wurde erst schwarz, dann rissig und explodierte dann in Tausend Stücke. Ein Brocken knallte Jupiter an den Kopf. Bewusstlos ging sie zu Boden. Terra hatte auch nicht viel mehr Glück. Der Versuch den Brocken auszuweichen gelang ihm nur teilweise. Mehrere Stücke verpassten ihm tiefe Schnitte in Gesicht und Oberkörper, doch am schlimmsten war sein linker Arm dran. Genau wie Jupiter lief er Gefahr von einem Steinbrocken am Kopf getroffen zu werden. Jedoch schaffte er es rechtzeitig seinen Arm zum Schutz hochzureißen. Belohnt wurde er dafür mit einem widerlichem Knacken und einem sengendem Schmerz, als die Knochen im Unterarm brachen. Einige Steinsplitter gruben sich tief ins Fleisch. Dickes Blut quoll aus seinem Arm und bildete am Boden eine dunkle Pfütze. Nutzlos baumelte sein Arm nun an ihm herab, die Schmerzen verschleierten für einen Moment seine Sicht. Böse lachend erhob Sailor Mars sich aus den verkohlten Resten verbrannten Steins. „Ich sagte ja du wirst mir das büßen.“, kicherte sie. Zufrieden blickte sie auf die bewusstlose Jupiter herab. „Eine weniger.“

Innerlich fluchend rappelte Terra sich ein wenig auf. „Verdammter Mist. Sie ist viel mächtiger als wir vermutet hatten. Der Kampf kann sich noch ewig hinziehen, doch sie scheint kein bisschen schwächer zu werden im Gegensatz zu uns.“ Während Mars sich provokant genüsslich streckte und reckte, um ihre wieder gewonnene Freiheit zu genießen, sandte Terra seinen Geist aus. Er musste wissen wie es um die anderen Stand. Mercurys und sein Blick trafen sich kurz als er sich auf sie konzentrierte. In seinen Augen erkannte sie zunehmende Hoffnungslosigkeit, wie auch sie selbst sie immer mehr überkam. War Terra am Ende seiner Kräfte?...

Mercury schien es, soweit er es spüren konnte, verhältnismäßig gut zu gehen. Sah man von nur noch wenig vorhandener Energie und einigen Brandverletzungen ab. Bei den anderen sah es ganz anders aus. Alle hatten schwerere Verletzungen und wurden zunehmend schwächer, das Leben schien stetig aus ihnen heraus zu sickern. Als er bei Tuxedo Mask und Sailor Moon ankam erschrak er. Ihre Energien waren so schwach, dass er sie nur noch am Rande wahrnehmen konnte.

„Ich muss mich beeilen. Wenn ich sie nicht bald heile ist es zu spät. Aber Mars lässt mir einfach keine Gelegenheit dazu. Irgendwie muss ich sie loswerden. Aber wie?...“

„So!“, sagte Mars und veranlasste Terra dazu, sich wieder auf sie zu konzentrieren. Vorsichtig versuchte er seinen Arm zu bewegen. Nichts. Das würde alles noch schwieriger machen als es eh schon war. Frustriert biss er die Zähne zusammen und erwiderte ihren hämischen Blick. „Ein Kompliment vor dem Tod: Ihr ward besser als ich erwartet hatte. Hut ab.“ Mercury sah wie sich hinter Mars eine kleine Feuerkugel bildete, durch ihren Körper abgeschirmt vor Terras Blicken. Sie wollte ihm zurufen, ihn warnen, doch ihre Stimme versagte ihr merkwürdiger Weise den Dienst. „Aber allmählich hab ich keine Lust mehr zu spielen.“, führte Mars ihre Rede fort. „Daher ist jetzt Schluss.“ Siegessicher verschränkte sie die Arme vor der Brust. Terra ließ sie nicht aus den Augen. Vermutlich würde sie jeden Moment wieder angreifen. Das Grinsen auf Mars Gesicht wurde noch breiter. „Auf wiedersehen. War nett dich gekannt zu haben.“ Und dann schien hinter ihrem Rücken ein Inferno auszubrechen, als die Feuerkugel anschwoll und sich in eine weitere riesige Feuerschlange verwandelte. Fast dreimal so groß wie die letzten Schlangen, wand sie sich dem Himmel empor und stieß mit weit aufgerissenem Maul auf Terra herab. Mit einem markerschütternden Schrei durchbrach Mercury die Sperre ihrer Stimme: „NEEEEEEEEIN!“ Im einen Moment konnte sie Terra noch sehen wie er in die Knie ging und seinen Umhang über sich warf...im nächsten verschwand er bereits hinter einer undurchdringlichen Feuerwand. Der Kopf der Schlange war in dem ganzen Flammenmeer nicht mehr auszumachen, nur ihr gewaltiger Leib verriet, dass sie immer und immer wieder zustieß. Mars böses Lachen unterstrich die grauenvolle Szenerie noch zusätzlich. „STIRB!“, rief sie und reckte triumphierend die Hände zum Himmel. Entsetzten...mehr empfand Mercury nicht. Konnte sie nicht empfinden. Es war, als hätte sich in ihrem Inneren ein gewaltiges Nichts aufgetan. Es war vorbei...sie hatten verloren.

Ein leises Rauschen erreichte ihre Ohren...nein...sie fühlte es mehr als das sie es hörte. Das Wasser der Umgebung, sei es im Boden, auf dem Boden oder in der Luft, geriet in Bewegung. Mercury schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf das Wasser. Als Kriegerin dieses Elements konnte sie den Strom der Flüssigkeit genau wahrnehmen. Es sammelte sich an einem einzigen Punkt...inmitten des Flammenmeeres.

Ein winziger blauer Schimmer glimmte in dem rot der Flammen auf, wurde größer und größer...

Erneut stieß die Schlange zu, doch dieses Mal ertönte ein lautes Zischen als sie auf ein blaues Schild traf. Ein Schild aus Wasser. Qualvoll fauchend zuckte die Schlange zurück und starrte herab. „Nein. Das kann nicht wahr sein.“, keuchte Mars ungläubig. Auch Mercury konnte es nicht fassen. „Es ist wie ein Wasserwirbel...nur unweit konzentrierter...wie eine Wand oder Mauer...“, dachte sie. Das Wasser rauschte mit großer Geschwindigkeit immer im Kreis um einen bestimmten Punkt herum und bildete so eine Art Kuppel.

„Warum?...Warum willst du einfach nicht sterben? Verrecke doch endlich.“, kreischte Mars. Ihr Zorn über den erneuten Fehlschlag ihres Angriffes machte sie halb wahnsinnig. „Aquaros!“, erklang eine männliche Stimme aus dem inneren der Kuppel. Rauschend richtete sich das Wasser hoch auf und bildete seinerseits eine gigantische Schlange. Sie sah aus wie eine Kobra und bleckte angriffslustig die Zähne. Ihre Zunge schnellte vor und witterte die Luft. Terra kam zum Vorschein.

Er sah fürchterlich aus. Von seinem Umhang waren nur noch verkohlte Fetzen übrig, der Rest seiner Kleidung war an vielen Stellen ebenso versengt, hatte es größtenteils aber überstanden. Seine Arme und sein Gesicht wiesen zahlreiche Brandwunden auf...und doch..er stand.

Mercury war es ein Rätsel wie er das noch hinbekam. Die Schmerzen mussten ihn schier umbringen.

Terras Atem ging keuchend. Der Schild hatte ihn geschwächt.

Mars lachte nicht mehr. Ihr Blick war verzerrt vor Zorn. „Wie kannst du es nur wagen?“, fauchte sie. „Du hättest einfach aufgeben sollen, das wäre besser für dich gewesen.“ Mit einem Ruck stieß sie ihre Faust in seine Richtung und die Feuerschlange ging wieder zum Angriff über.

Terras Blick schoss nach oben und er machte mit der rechten Hand eine zuschnappende Geste. Sofort schoss der Kopf der Wasserschlange vor und verbiss sich oberhalb des Kopfes der Feuerschlange. Fauchend versuchte diese ihre schmerzende Last abzuwerfen. Ein lautes Zischen erfüllte die Luft und dort wo Feuer und Wasser aufeinander trafen stieg Dampf auf.

Obwohl die Schlangen aus nicht greifbaren Elementen bestanden, die sich gegenseitig nicht berühren können dürften, schien es Mercury als sehe sie tiefe Furchen im Hals der Feuerschlange. Dort wo die Zähne der Wasserschlange sie malträtierten. Es war einfach unmöglich. Wenn sie es nicht selbst sehen würde, hätte sie es nie geglaubt. Diese Magie überstieg einfach ihr Verständnis.

Letztlich gelang es der Feuerschlange doch sich zu befreien. Sie riss ihren Kopf nach unten. Die Wasserschlange verlor den Halt und ließ sie unbeabsichtigt frei. „So. Du willst also einen Kampf der Magie ja? Kannst du haben.“, knurrte Mars und stieß ihre Hände nach vorne. Terra tat es ihr gleich und die Schlangen gingen erneut aufeinander los. Fauchend und beißend hackten sie aufeinander herum. Mal verbiss sich die eine Schlange in ihrem Gegner, mal die andere. Doch keine der beiden schien wirklich die Oberhand zu gewinnen...bis sie sich gegenseitig mit grausamer Wucht mit den Köpfen rammten. Beide Schlangen zersprangen in einer Dampfwolke und hüllten die Umgebung ein. Niemand schaffte es mehr als einen Meter weit zu sehen.

Keuchend ging Terra in die Knie. Seine Kräfte waren beinahe aufgebraucht. Konzentriert versuchte er in der dicken Suppe etwas zu sehen, doch es war hoffnungslos. Jederzeit konnte Mars ihn Angreifen...genau wie sein Doppelgänger auf dem Dach seiner Wohnung. Den hatte er auch nur im letzten Moment sehen können...

der Doppelgänger...der Kampf. In Sekunden schnelle zog das komplette Training vor seinem Augen vorbei...

Begeisterung durchströmte Terra. Natürlich. Das war es! So konnte er Mars vielleicht lange genug loswerden, um die anderen schnellstmöglich heilen zu können.

Doch sofort kamen ihm Zweifel. Hatte er noch genug Energie um den Zauber zu wirken? Und viel wichtiger: würde er die Möglichkeit bekommen ihn an Mars einzusetzen?

Ein lautes Sirren ließ ihn herum fahren. Mit großer Kraft rammte sich eine Faust in sein Gesicht und schleuderte ihn ein paar Meter weit davon. Benommen erhob er sich und starrte in die Richtung aus welcher der Schlag kam. Doch er konnte nichts sehen. Dafür traf ihn nun aus dem Nichts ein starker Tritt in die Seite. Erneut hörte er das widerliche Geräusch brechender Knochen, als mindestens zwei Rippen brachen. Ein lauter Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle. Begleitet vom fiesen Lachen Mars´.

Mercury hörte ihn schreien, doch sie konnte ihm nicht helfen, dafür war sie zu schwach. Sie sah ja nicht einmal wo er sich befand. Hilflos legte sie die Hände über ihre Ohren, versuchte so den Schrei aus ihrem Kopf zu verbannen.

Erneut schlug Mars auf ihn ein, immer schneller und heftiger. Aus irgendeinem Grund schien Mars unempfindlich gegen den Nebel zu sein. Oder sie hatte durch ihre neuen Kräfte auch ein besonders gutes Gespür erhalten. „Du kannst dich nicht verstecken Terra.“, lachte Mars als sie immer und immer wieder auf ihn einschlug. „Ich kann dein Blut riechen.“ Terra stutzte. Blut riechen? War das nicht eine Eigenschaft von Dämonen? Sein alter Verdacht, welchen er versucht hatte zu verdrängen, kam mit neugewonnener Klarheit zurück. Also doch!

Terra konnte ihren Schlägen und Tritten kaum ausweichen. So bekam er nie die Chance seinen Zauber zu wirken. Er musste sie direkt zu fassen kriegen, sonst war es sinnlos. Leise und gepresst fing er an die Zauberformel zu singen. Dies tat er so leise, dass Mars ihn nicht hören konnte. Wieder kam eine Faust auf ihn zu. Rasch duckte er sich, verlor dabei aber den Faden. Verflucht! Ohne Zeit zu verlieren begann er den Zauber wieder von vorne. Erneut traf ihn ein harter Schlag im Magen, doch dieses Mal verweilten seine Gedanken eisern bei dem Zauber. Gerade als er bei der letzten Zeile angelangt war, schoss ein Bein links von ihm aus dem Nebel hervor. Flink fing er den Tritt ab, packte fest den Knöchel und zog. Überrascht krachte Sailor Mars zu Boden. Bevor sie auch nur blinzeln konnte war Terra über ihr und packte sie mit der gesunden Hand am Hals, ignorierte die Schmerzen, welche in seiner Seite aufflammten. „...maros demises!“, beendete Terra schnell den Zauber. Perplex riss Mars die Augen auf als sich ein Schild um die beiden ausbreitete und immer weiter ausdehnte, bis es den gesamten Platz einschloss. Der Nebel verschwand mit der Ausdehnung, ebenso wie alle anderen Sailor Kriegerinnen. Farben und Konturen der Umgebung schienen verzerrt oder verschoben, sie vermochte es nicht genau zu sagen. Absolute Stille umgab sie, abgesehen von Terras keuchendem Atem. Niemand war hier. Niemand.

„Was hast du getan?“, fragte Mars. Trotz seiner Erschöpfung, breitete sich ein Grinsen auf Terras Gesicht aus. „Uns in eine Paralleldimension versetzt. Niemand außer uns ist hier. Und weißt du was?“ Schnell sprang er auf und entfernte sich ein paar Schritte. Die rasche Bewegung trieb ihm das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht, als die Schmerzen seiner gebrochenen Rippen sich noch mal verdoppelten. Verdutzt erhob Mars sich. Er hätte sie doch besiegen können. „Diese Dimension ist so konstruiert, dass sie nur durch meine Kräfte von innen verlassen werden kann.“ Er ging einen Schritt rückwärts. Verstehen und dann Entsetzen breiteten sich in Mars aus. „Du wirst doch nicht...“ Terra ging noch einen Schritt zurück. Mit einem Aufschrei sprang Mars auf ihn zu. „WAGE ES JA NICHT!!!!“, rief sie und versuchte ihn zu packen. Doch es war zu spät. Mit einem Lichtblitz verschwand Terra. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Für einen Moment war sie vor Schock wie gelähmt. Dann breitete sich die altbekannte Wut in ihr aus, erreichte ein Maß, das sie selbst nie für möglich gehalten hatte. Der Dämon in ihr tobte, war völlig rasend...betrogen um seine Freiheit...Vor Wut biss Mars sich auf die Lippen bis sie Blut schmeckte. Die Wut des Dämons nahm ihren gesamten Verstand ein. Sie sah Buchstäblich rot. Wild schreiend sprang sie auf und entlud ihre Kräfte. „TERRAAAAAA!“, schrie sie während Flammen sie einhüllten...



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