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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

Secret Section
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Waisenkind

Terra war so schnell es ihm möglich war aus dem Park geflüchtet und befand sich nun wieder auf der Hauptstraße. Der Regen hatte aufgehört, trotzdem war er durchnässt bis auf die Knochen. Nervös sah er sich um. Die beiden Mädchen schienen ihm nicht gefolgt zu sein. Langsam entspannte er sich wieder holte tief Luft. Mit ein paar wohl gewählten magischen Worten trocknete er seine Kleidung, dann sah er sich um. Wohin sollte er nur gehen? Er brauchte dringend eine Unterkunft in der er wohnen konnte. Doch als er in seinen Taschen kramte fand er nicht mal einen Müden Yen. „Natürlich, wie konnte ich das nur vergessen.“, dachte er. Wenn man die Welten wechselte blieb das gesamte Geld in der Welt zurück in die es gehörte. Also brauchte er dringend einen Job. Seufzend wandte er sich nach rechts und stieß frontal mit einem Mann zusammen. „Autsch. Sei doch vorsichtig!“, meinte der Mann. „Verzeihung!“ Terra sah auf und stutzte. Der Mann war größer und allem Anschein nach auch etwas älter als er, hatte schwarzes, kurz geschnittenes Haar und blaue Augen. Er trug einen schwarzen Pullover und darüber ein grünes Jackett. Zudem eine graue Hose und schwarze Schuhe. Terra wich einen Schritt zurück. Von dem Mann ging eine kraftvolle Aura aus. Der Mann sah ihn besorgt an. „Alles in Ordnung? Du siehst etwas blass aus!“ „Ähm…!“, begann Terra doch ein gewaltiges Knurren seines Magens unterbrach ihn. Belustigung blitze in den Augen des Mannes auf. „Vielleicht solltest du etwas essen.“ Terra lächelte nicht. „Was ist das nur für eine Kraft, die von ihm ausgeht? Ich sollte vorsichtig sein.“ Der Mann runzelte die Stirn. „Stimmt etwas nicht?“ Schnell schüttelte Terra den Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Entschuldige bitte noch einmal das Versehen. Es ist nur so, ich bin gerade erst hier in Tokio angekommen und habe weder Geld noch eine Unterkunft.“ „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte der Mann ihn. „Ich ähm…habe keine Eltern.“ Traurigkeit glomm in den Augen des Mannes auf. „Verstehe, ein Waisenkind so wie ich. Aber von wo kommst du her und wie bist du nach Tokio gekommen?“ „Mist!“, dachte Terra. „Lass dir schnell was einfallen.“ „Ich komme von nirgendwo. Meine Heimat ist mit mir zusammen immer unterwegs, ein festes zu Hause hatte ich noch nie.“ „Ach, so ist das. Du schlägst dich alleine durchs Leben. Von einer Stadt zur nächsten.“ Eifrig nickte Terra. „Ich wollte schon immer nach Tokio und ein neues Leben anfangen. Eine nette Familie, die auf dem Weg hierhin war, hat mich freundlicherweise mitgenommen und hier abgesetzt.“, log Terra. Der Mann dachte kurz nach. „Du brauchst also etwas, womit du dir ein Leben aufbauen könntest.“ Schweigend stand er da. „Hör mal!“, sagte er schließlich. „Ich bin selbst ein Waisenkind und weiß, wie schwer das alles für dich sein muss. Daher mache ich dir einen Vorschlag. Du übernachtest heute Nacht bei mir und morgen helfe ich dir eine eigene Wohnung zu finden. In Ordnung?“ Terra war überrascht. So hilfsbereite Menschen gab es nicht alle Tage. Kurz dachte er nach. Sollte er diesem Mann wirklich vertrauen? Er kannte ihn nicht und wusste immer noch nicht was dies für eine Kraft es war, die er in seiner Gegenwart spürte. Vielleicht konnte er mehr herausfinden, wenn er bei ihm blieb. „Einverstanden. Das ist wirklich nett von dir.“ Der Unbekannte lächelte, „Ich bin Mamoru Chiba. Aber du kannst mich Mamoru nennen.“ Er streckte ihm die Hand entgegen. Terra ergriff sie. „Mein Name ist Terra.“ Mamoru hob eine Augenbraue. „Nur Terra? Nichts weiter?“ „Leider nein!“ Er nickte. „Nun gut Terra. Willkommen in Tokio!“ Terras Magen bedankte sich mit einem weiteren Knurren. Mamoru lachte. „Komm lass uns endlich zu mir gehen, dann bekommt dein Magen was zum Arbeiten.“

Etwa eine Stunde später saß Terra in Mamorus Wohnzimmer und sah sich neugierig um. Mamoru hatte auf dem Weg zu seinem Appartement versucht, Terras Vertrauen zu gewinnen. Ihm blieb das Misstrauen des Jungen nicht verborgen, doch er nahm es ihm nicht übel. Argwohn war ein großes Merkmal von Waisenkindern, da sie schon früh lernen mussten, sich selbst in der Welt zu Recht zu finden. Nur selten trauten solche Menschen anderen Menschen auf Anhieb über den Weg. So erzählte er Terra ein wenig über sich selbst. Das er studieren würde, was seine Hobbys waren und ähnliches. Terra fand die Wohnung für einen Studenten ziemlich luxuriös. Die Wohnung hatte ein großes Wohnzimmer mit Couch, einem kleinen Tisch, einem großen Fernseher und viele Regale und Schränke gefüllt mit Büchern. Zudem hatte sie ein großes Bad, eine Küche und ein Schlafzimmer. Mamoru war in der Küche verschwunden und ließ Terra sich ein wenig eingewöhnen. Dieser entdeckte gerade einen Balkon und trat hinaus in die kühle Nachtluft. Es war ein herrlicher Abend. Nach dem Regen verdeckte keine einzige Wolke den Sternenhimmel oder den Mond. Die Lichter Tokios und der tiefblaue Himmel, dies alles verwandelte die Stadt in ein Meer aus kleinen Diamanten. Terra fühlte sich wie gefangen in dieser Schöhnheit. Diese Aussicht könnte er die ganze Nacht lang bewundern. „Terra?“ Mamoru war neben ihm auf den Balkon hinausgetreten und sah ebenfalls auf das nächtliche Tokio hinab. „Wunderschön nicht wahr?“ Terra nickte. „Ja. Ich habe noch nie etwas so schönes gesehen. Tokio ist wirklich etwas ganz Besonderes.“ Ein ihm bisher völlig unbekanntes Gefühl erfüllte ihn. Es war ein Gefühl tiefer Zufriedenheit, Sehnsucht und unvorstellbaren Glücks. Das Gefühl verwirrte ihn, denn er konnte es einfach nicht einordnen, hatte er so etwas doch noch nie verspürt. „Komm lass uns hinein gehen sonst wird die Suppe noch kalt.“ Mamoru zog Terra zurück in das Wohnzimmer. Auf dem Tisch stand ein Topf mit Suppe, ein Korb mit Brot, Käse und Wurst. Für den Durst hatte Mamoru einen Krug Orangen-Saft bereitgestellt. Hungrig machten sie sich über die Speisen her. Terra war beeindruckt. Mamoru schien ein ziemlich guter Koch zu sein. Aber das lag vermutlich daran, dass er ja auch ein Waisenkind war und deshalb früh gelernt hatte zu kochen. Seine Eltern waren damals bei einem Autounfall gestorben, er selbst hatte nur knapp überlebt. Als ihre Teller leer waren, half Terra Mamoru beim Abräumen. Danach setzen sie sich entspannt auf den Balkon und sahen in die Ferne. Schließlich sagte Mamoru: „Also Terra erzähl mir doch ein bisschen was von dir. Wo kommst du her?“ Blitzschnell legte Terra sich eine falsche Vergangenheit seinerseits zurecht. „Ich bin in einem Tempel aufgewachsen. Die Mönche dort erzählten mir, sie hätten mich eines Morgens auf ihrer Türschwelle gefunden. Sie zogen mich auf wie einen der ihren und brachte mir vieles bei. Ich konnte keine Schule besuchen, da der Tempel viel zu abgeschottet vom Rest der Welt war. Also lehrten sie mich was sie wussten. Eines Tages machte ich mich auf den Weg um die Welt kennen zu lernen. Seitdem irrte ich von Stadt zu Stadt und versuchte irgendwie Tokio zu erreichen.“ Nachdenklich lehnte Mamoru sich in seinem Sitz zurück. „Du hast noch nie eine Schule besucht?“ Terra verneinte. „Nun gut. Ich denke das sollten wir zuerst in Angriff nehmen.“ Verwirrt sah Terra ihn an. „Wie meinst du das?“ „Nun ja…“ Mamoru setze sich in eine bequemere Position. „Ohne eine gute Bildung wirst du es schwer haben hier in Tokio auf eigenen Füßen zu stehen. Daher solltest du die Schule nachholen.“ Terra runzelte die Stirn. „Wie soll ich das anstellen? Ich habe kein Geld um die Schule zu bezahlen. Und eine Wohnung brauch ich auch noch, ich kann dir ja schlecht auf deinen Taschen sitzen.“ Mamoru dachte kurz nach. Dann hellte sich seine Miene auf. „Ein Stipendium!“ „Wie bitte?“ Mamoru sah ihn lächelnd an. „Wenn deine Leistungen gut genug sind, könntest du von der Schule ein Stipendium bekommen, dann zahlt die Schule alle Kosten.“ Terra dachte darüber nach. „Aber wie wollen wir das anstellen?“ Ein Grinsen breitete sich auf Mamorus Gesicht aus. Anscheinend hatte er bereits eine Idee. „Der Direktor des Juban - Gymnasiums ist ein alter Freund von mir. Vielleicht kann ich ihn dazu überreden. Ich rufe ihn morgen früh direkt mal an. Ach ja und ich habe auch schon eine Idee wo du nebenbei Geld verdienen könntest. Auch das werden wir morgen in Angriff nehmen.“ Terra nickte. Etwas störte ihn noch. „Was ist mit einer Wohnung? Wie soll ich die bezahlen können?“ „Wenn du ein Stipendium bekommst, wird die Schule dir eine Studentenwohnung zur Verfügung stellen. Da du eine Waise bist sollte das kein Problem sein.“ Mamoru gähnte. „Wir sollten schlafen gehen, das wird morgen ein harter Tag. Und wir müssen das alles möglichst am frühen Vormittag erledigen, denn gegen Mittag habe ich einen Termin.“ Sie erhoben sich und Mamoru bereitete auf der Couch für Terra ein Bett. Plötzlich klingelte das Telefon. „Entschuldige mich bitte kurz.“ Mamoru eilte in den Flur. Als das Klingeln erstarb wusste Terra, das er abgenommen hatte. „Guten Abend… Oh hallo, Bunny!... Was? Was ist passiert?“ Mamoru verstummte. Terra schlich zu Tür und lauschte, auch wenn ihm der Gedanke kam, dass es doch recht unhöflich war. Doch diese Kraft, die Mamoru ausstrahlte, ließ ihn so neugierig werden, dass er noch viel mehr über ihn und sein Leben erfahren wollte. „Ich verstehe…das ist ja schrecklich…Ihr habt keine Ahnung wer das war?“ OK…ja natürlich treffen wir uns morgen. Das habe ich dir ja versprochen. Ja natürlich. Du hör mal, es könnte sein, dass ich noch jemanden mitbringen muss… nein es ist kein anderes Mädchen. Du weißt doch das ich dich liebe…“ Terra ging zurück ins Zimmer. Das klang nicht nach etwas was ihn interessierte. Vom Flur her vernahm er, dass Mamoru sich wohl gerade verabschiedete. Seufzend zog Terra sein T-Shirt aus; dann passierte es plötzlich. Starke Schmerzen flammten in seinen Schultern auf und er keuchte. Ihm wurde schwarz vor Augen, anscheinend hatte er Dantes Kräfte heute zu oft genutzt. Sich vor Schmerzen krümmend ging er in die Knie. „Terra ist alles in Ordnung?“, hörte er Mamoru wie aus weiter Ferne rufen. Hände legten sich auf seine Schultern und schüttelten sie. Mamoru sah erschreckt in Terras vor Schmerzen verkrümmtes Gesicht. „Terra sag doch etwas.“ Doch der Anfall ebbte ab, der Schmerz schwand. Terra entspannte sich wieder und sah Mamoru an. „Ist schon gut. Das passiert manchmal, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Doch nun entdeckte Mamoru die großen Narben auf den Schulterblättern seines neuen Freundes. „Was ist mit dir passiert?“ Vorsichtig erhob Terra sich und auch Mamoru stand wieder auf. Terra schenkte ihm ein beschwichtigendes Lächeln. „Mach dir wirklich keine Sorgen Mamoru. Das ist nur eine alte Verletzung die wohl noch nicht ganz verheilt ist. Ich wurde einmal von einem Auto angefahren.“ Mamoru sah besorgt aus. Er wusste nicht so recht ob er Terra das wirklich glauben sollte. Bei genauerem Hinsehen entdeckte er noch viele weitere Narben, die sich überall auf Terras Körper verteilten. Sie sahen aus wie Kampfnarben und sahen verdächtig nach Verletzungen von Schwertern oder anderen scharfen Gegenständen aus. Zudem war Terra anscheinend ziemlich durchtrainiert, seine Muskeln waren überdeutlich zu sehen. Auf Mamoru macht er schon eher den Eindruck eines Kämpfers Doch er entschied sich Terra vorerst nicht darauf anzusprechen, wenn er darüber reden wollte würde er es noch tun. „Soll ich vielleicht einen Arzt rufen?“ Doch Terra schüttelte den Kopf. „Lass nur. Die beste Medizin ist jetzt ein entspanntes Nickerchen.“ Immer noch besorgt guckend nickte Mamoru schließlich. „Na gut. Dann wünsche ich dir eine Gute Nacht. Aber rufe mich bitte, wenn das noch einmal vorkommen sollte. In Ordnung?“ Terra nickte und Mamoru ging in sein Schlafzimmer. Aber Terra lag noch lange wach und dachte über den Tag nach. Obwohl er erst vor ein paar Stunden hier aufgetaucht war, war doch schon recht viel passiert. Was würde ihn in dieser Welt wohl noch erwarten? Kurz bevor er einschlief, ließ er noch einmal seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Im Mondlicht entdeckte er ein Bild, das in einem der Regale stand. Es zeigte einen glücklich lächelnden Mamoru neben einem jungen, blonden Mädchen mit langen Zöpfen…



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